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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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^Erinnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren ^870 "ut ^37^

^ Wurde das Signal zum Räumen des Dorfes und zum Rückzüge gegeben.
er uuter meiner Führung stehende Zug hatte zuletzt seine Stellungen zu verlassen
ni >r den Rückzug zu schließen. Dazu kamen wir aber nicht mehr in geordneter
, use. Ehe noch alle meine Leute die Gehöfte, in und zwischen denen sie standen,
verlassen und sich gesammelt hatten, als einige schon die Dorfstraße passiert hatten
^no sich auf dem von einer steinernen Mauer umgebnen Kirchhofe sammelten, andre
°es herbeiliefen, sahen wir ganz plötzlich und unerwartet eine Schar feindlicher
Geiers, etwa fünfzig Mann, heransprengen. Da ihr Herannahen erst bemerkt
, ' sie nur noch dreißig bis vierzig Schritte von uns entfernt waren, konnte
^) weht einmal versuchen, meine Leute zusammenzurufen; ja, ehe sich auch mir kleine
Zausen schießen und ehe einzelne Leute feuern konnten, waren die Reiter und ihren
"gelegten Lanzen schon "litten zwischen uns, ritten einzelne nieder, bewegten ihre
^cnizen drohend vor unsern Gesichtern hin und her und machten jeden Widerstand
""Möglich.

Kükkommandierende Offizier, ein Eskndronchef, sprengte mit geschwungnem
avei auf mich indem er wiederholt rief: 0n Kinn Ihr ilei (Amor? Doch
U d"res das Furchtbare und Entsetzliche, das in dieser Minute so plötzlich
us^ meinen Zug hereingebrochen war, so aufgeregt und außer mir, daß
zunächst gnx nicht klar erfassen konnte, was vorging, und nicht verstand, was
^uef und wollte. Nur so viel wurde mir klar, daß ich nicht imstande war, mich
n ? 6" setzen oder der Gewalt der Reiter, in der ich war, zu entfliehn; so
In" un dem Offizier meinen Degen überreichen und mich gefangen nehmen
in!>^"' Umstände, daß zugleich einige Granaten in die Reiterschar einschlugen
w Verwirrung in ihr hervorriefen, ist es zuzuschreiben, daß es, wie ich spater
fuhr, dem größern Teil meiner Mannschaften gelang, zu entkommen und das
kia^ erreichen, das inzwischen seinen Rückzug aus Les Cotclles ausgeführt
Sö"^' °hre von dieseni letzten Vorgange etwas zu bemerken. Etwa die kleinere
N?" des Zuges wurde und mir gefangen genommen Ein Unteroffizier und ein
sind am andern Tage, als die Unsernefnnden worden; die Braven hatten^ "um sind am andern Tage, als die Unsern Les Cotelles wieder besetzten, von
s'l ^ Lanzenstichen durchbohrt als Leichen gefunden worden; die Braven hatt
) also zur Wehr gesetzt nud ihr vergebliches Bemühen mit dem Tode bezahlt.

da? bedanken oder die Empfindungen, die mich in diesen Augenblicken -- denn
>v^ ^ nor natürlich das Werk einer Minute -- erfüllten und durchwogten,
^1 .Zugehen oder zu schildern, bin ich nicht fähig. Gewiß erfaßte mich
Feld d^ Todesgefahr, die so unmittelbar noch nie im Verlaufe des
so , u^es herangetreten war; ich war entsetzt über die Lage, in die ich
wu> /p,' geraten war, mir graute vor dem, was mir bevorstand. Dazu kam anch
w> ?irger, Zorn u. a. Wer nicht in gleicher oder ähnlicher Lage gewesen ist,
j, sich wohl schwerlich ganz hineindenken können; und mir selbst bebt noch jetzt
djx wieder dos Herz, so oft ich an diese Stunde denke, und mir zittert noch
Hand, wenn ich von ihr schreibe.

sei,l ^ebst einigen Leuten wurde ich von mehreren Reitern genötigt, mit ihnen
d^unigst das Dorf zu verlassen und in schnellem Marsche südwärts zu eilen. Es
fra uicht lange, da kam der Eskadronchef wieder an mich herumgeritten und
? ^ von neuem nach den xiöczW ü<z <za.no", und nun konnte ich ans seinen Worten
Gess- ' d"ß er mit seinen Reitern ausgesandt war, das stehen gelassene preußische
^ut-in holen; er war aber zu weit vorgeritten und hatte infolgedessen ganz
ruhte getroffen und gefangen genommen. Ob er dann noch Reiter nach der
yttgen Stelle gesandt hat, weiß ich nicht mehr,

da; versuchte sich mit mir zu unterhalten und ließ auch, obwohl ich wenig
ben> l ^"^lst war, nicht ab, mich zu fragen. Seine erste Frage, woher ich stamme,
, Uwortete ich ganz kurz: -Ms ?i->iWi<zu; als er dann erklärte, daß er das
Dents s^^''er Uniform sehe, aber gern wissen wolle, welchem Teile Preußens oder
er l !?^"dö ich entstamme, erwiderte ich noch ebenso kurz: ä'Hallovrs. Da wurde
eohaft und rief mir mit großem Eifer zu: ^.Il, monsisur, iüors vous n'StW


^Erinnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren ^870 »ut ^37^

^ Wurde das Signal zum Räumen des Dorfes und zum Rückzüge gegeben.
er uuter meiner Führung stehende Zug hatte zuletzt seine Stellungen zu verlassen
ni >r den Rückzug zu schließen. Dazu kamen wir aber nicht mehr in geordneter
, use. Ehe noch alle meine Leute die Gehöfte, in und zwischen denen sie standen,
verlassen und sich gesammelt hatten, als einige schon die Dorfstraße passiert hatten
^no sich auf dem von einer steinernen Mauer umgebnen Kirchhofe sammelten, andre
°es herbeiliefen, sahen wir ganz plötzlich und unerwartet eine Schar feindlicher
Geiers, etwa fünfzig Mann, heransprengen. Da ihr Herannahen erst bemerkt
, ' sie nur noch dreißig bis vierzig Schritte von uns entfernt waren, konnte
^) weht einmal versuchen, meine Leute zusammenzurufen; ja, ehe sich auch mir kleine
Zausen schießen und ehe einzelne Leute feuern konnten, waren die Reiter und ihren
"gelegten Lanzen schon »litten zwischen uns, ritten einzelne nieder, bewegten ihre
^cnizen drohend vor unsern Gesichtern hin und her und machten jeden Widerstand
""Möglich.

Kükkommandierende Offizier, ein Eskndronchef, sprengte mit geschwungnem
avei auf mich indem er wiederholt rief: 0n Kinn Ihr ilei (Amor? Doch
U d"res das Furchtbare und Entsetzliche, das in dieser Minute so plötzlich
us^ meinen Zug hereingebrochen war, so aufgeregt und außer mir, daß
zunächst gnx nicht klar erfassen konnte, was vorging, und nicht verstand, was
^uef und wollte. Nur so viel wurde mir klar, daß ich nicht imstande war, mich
n ? 6" setzen oder der Gewalt der Reiter, in der ich war, zu entfliehn; so
In» un dem Offizier meinen Degen überreichen und mich gefangen nehmen
in!>^"' Umstände, daß zugleich einige Granaten in die Reiterschar einschlugen
w Verwirrung in ihr hervorriefen, ist es zuzuschreiben, daß es, wie ich spater
fuhr, dem größern Teil meiner Mannschaften gelang, zu entkommen und das
kia^ erreichen, das inzwischen seinen Rückzug aus Les Cotclles ausgeführt
Sö„^' °hre von dieseni letzten Vorgange etwas zu bemerken. Etwa die kleinere
N?" des Zuges wurde und mir gefangen genommen Ein Unteroffizier und ein
sind am andern Tage, als die Unsernefnnden worden; die Braven hatten^ "um sind am andern Tage, als die Unsern Les Cotelles wieder besetzten, von
s'l ^ Lanzenstichen durchbohrt als Leichen gefunden worden; die Braven hatt
) also zur Wehr gesetzt nud ihr vergebliches Bemühen mit dem Tode bezahlt.

da? bedanken oder die Empfindungen, die mich in diesen Augenblicken — denn
>v^ ^ nor natürlich das Werk einer Minute — erfüllten und durchwogten,
^1 .Zugehen oder zu schildern, bin ich nicht fähig. Gewiß erfaßte mich
Feld d^ Todesgefahr, die so unmittelbar noch nie im Verlaufe des
so , u^es herangetreten war; ich war entsetzt über die Lage, in die ich
wu> /p,' geraten war, mir graute vor dem, was mir bevorstand. Dazu kam anch
w> ?irger, Zorn u. a. Wer nicht in gleicher oder ähnlicher Lage gewesen ist,
j, sich wohl schwerlich ganz hineindenken können; und mir selbst bebt noch jetzt
djx wieder dos Herz, so oft ich an diese Stunde denke, und mir zittert noch
Hand, wenn ich von ihr schreibe.

sei,l ^ebst einigen Leuten wurde ich von mehreren Reitern genötigt, mit ihnen
d^unigst das Dorf zu verlassen und in schnellem Marsche südwärts zu eilen. Es
fra uicht lange, da kam der Eskadronchef wieder an mich herumgeritten und
? ^ von neuem nach den xiöczW ü<z <za.no», und nun konnte ich ans seinen Worten
Gess- ' d"ß er mit seinen Reitern ausgesandt war, das stehen gelassene preußische
^ut-in holen; er war aber zu weit vorgeritten und hatte infolgedessen ganz
ruhte getroffen und gefangen genommen. Ob er dann noch Reiter nach der
yttgen Stelle gesandt hat, weiß ich nicht mehr,

da; versuchte sich mit mir zu unterhalten und ließ auch, obwohl ich wenig
ben> l ^"^lst war, nicht ab, mich zu fragen. Seine erste Frage, woher ich stamme,
, Uwortete ich ganz kurz: -Ms ?i->iWi<zu; als er dann erklärte, daß er das
Dents s^^''er Uniform sehe, aber gern wissen wolle, welchem Teile Preußens oder
er l !?^"dö ich entstamme, erwiderte ich noch ebenso kurz: ä'Hallovrs. Da wurde
eohaft und rief mir mit großem Eifer zu: ^.Il, monsisur, iüors vous n'StW


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[0729] ^Erinnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren ^870 »ut ^37^ ^ Wurde das Signal zum Räumen des Dorfes und zum Rückzüge gegeben. er uuter meiner Führung stehende Zug hatte zuletzt seine Stellungen zu verlassen ni >r den Rückzug zu schließen. Dazu kamen wir aber nicht mehr in geordneter , use. Ehe noch alle meine Leute die Gehöfte, in und zwischen denen sie standen, verlassen und sich gesammelt hatten, als einige schon die Dorfstraße passiert hatten ^no sich auf dem von einer steinernen Mauer umgebnen Kirchhofe sammelten, andre °es herbeiliefen, sahen wir ganz plötzlich und unerwartet eine Schar feindlicher Geiers, etwa fünfzig Mann, heransprengen. Da ihr Herannahen erst bemerkt , ' sie nur noch dreißig bis vierzig Schritte von uns entfernt waren, konnte ^) weht einmal versuchen, meine Leute zusammenzurufen; ja, ehe sich auch mir kleine Zausen schießen und ehe einzelne Leute feuern konnten, waren die Reiter und ihren "gelegten Lanzen schon »litten zwischen uns, ritten einzelne nieder, bewegten ihre ^cnizen drohend vor unsern Gesichtern hin und her und machten jeden Widerstand ""Möglich. Kükkommandierende Offizier, ein Eskndronchef, sprengte mit geschwungnem avei auf mich indem er wiederholt rief: 0n Kinn Ihr ilei (Amor? Doch U d"res das Furchtbare und Entsetzliche, das in dieser Minute so plötzlich us^ meinen Zug hereingebrochen war, so aufgeregt und außer mir, daß zunächst gnx nicht klar erfassen konnte, was vorging, und nicht verstand, was ^uef und wollte. Nur so viel wurde mir klar, daß ich nicht imstande war, mich n ? 6" setzen oder der Gewalt der Reiter, in der ich war, zu entfliehn; so In» un dem Offizier meinen Degen überreichen und mich gefangen nehmen in!>^"' Umstände, daß zugleich einige Granaten in die Reiterschar einschlugen w Verwirrung in ihr hervorriefen, ist es zuzuschreiben, daß es, wie ich spater fuhr, dem größern Teil meiner Mannschaften gelang, zu entkommen und das kia^ erreichen, das inzwischen seinen Rückzug aus Les Cotclles ausgeführt Sö„^' °hre von dieseni letzten Vorgange etwas zu bemerken. Etwa die kleinere N?" des Zuges wurde und mir gefangen genommen Ein Unteroffizier und ein sind am andern Tage, als die Unsernefnnden worden; die Braven hatten^ "um sind am andern Tage, als die Unsern Les Cotelles wieder besetzten, von s'l ^ Lanzenstichen durchbohrt als Leichen gefunden worden; die Braven hatt ) also zur Wehr gesetzt nud ihr vergebliches Bemühen mit dem Tode bezahlt. da? bedanken oder die Empfindungen, die mich in diesen Augenblicken — denn >v^ ^ nor natürlich das Werk einer Minute — erfüllten und durchwogten, ^1 .Zugehen oder zu schildern, bin ich nicht fähig. Gewiß erfaßte mich Feld d^ Todesgefahr, die so unmittelbar noch nie im Verlaufe des so , u^es herangetreten war; ich war entsetzt über die Lage, in die ich wu> /p,' geraten war, mir graute vor dem, was mir bevorstand. Dazu kam anch w> ?irger, Zorn u. a. Wer nicht in gleicher oder ähnlicher Lage gewesen ist, j, sich wohl schwerlich ganz hineindenken können; und mir selbst bebt noch jetzt djx wieder dos Herz, so oft ich an diese Stunde denke, und mir zittert noch Hand, wenn ich von ihr schreibe. sei,l ^ebst einigen Leuten wurde ich von mehreren Reitern genötigt, mit ihnen d^unigst das Dorf zu verlassen und in schnellem Marsche südwärts zu eilen. Es fra uicht lange, da kam der Eskadronchef wieder an mich herumgeritten und ? ^ von neuem nach den xiöczW ü<z <za.no», und nun konnte ich ans seinen Worten Gess- ' d"ß er mit seinen Reitern ausgesandt war, das stehen gelassene preußische ^ut-in holen; er war aber zu weit vorgeritten und hatte infolgedessen ganz ruhte getroffen und gefangen genommen. Ob er dann noch Reiter nach der yttgen Stelle gesandt hat, weiß ich nicht mehr, da; versuchte sich mit mir zu unterhalten und ließ auch, obwohl ich wenig ben> l ^"^lst war, nicht ab, mich zu fragen. Seine erste Frage, woher ich stamme, , Uwortete ich ganz kurz: -Ms ?i->iWi<zu; als er dann erklärte, daß er das Dents s^^''er Uniform sehe, aber gern wissen wolle, welchem Teile Preußens oder er l !?^"dö ich entstamme, erwiderte ich noch ebenso kurz: ä'Hallovrs. Da wurde eohaft und rief mir mit großem Eifer zu: ^.Il, monsisur, iüors vous n'StW

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/729>, abgerufen am 24.08.2024.