Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.Die Klabuiikerstraße Dle Äbtissin stand erregt auf. Du sagst mir etwas Entsetzliches! deiiwÄ^ /c" wieder. Rege dich nicht auf, liebe Schwägerin; du hast le Äbtissin trat einen Schritt auf sie zu. S" bringen"°^^ ^ ersuchen, meine Stellung nicht zu deiner Ehe in Beziehung Mit funkelnden Augen sah Melitta sie an. habe d 's "'"^ ^ gegenüber diesen Ton nicht anzuschlagen. Ich Mc ^Las du tatest, war dein eigner freier Wille! sagte sie tonlos, deren ^ '""^ ^"in Blick auf Asta, die in sich zusammengekauert saß, und hilft de ^"^en schweigen, sagte die junge Frau in verändertem Ton. Reden an de^5^^^" summend ging sie aus dem Zimmer in den Garten; sie ging <M) habe eine halbe Stunde gewartet! rief er ihr entgegen. Melitta schlug ihn lächelnd auf die Schulter, versucl, ^ ""^ '"ehe, großer Dichter. Ich hatte einen kleinen Erziehungs- Maus sah sie mißtrauisch an; aber sein Zorn verflog, wein -z^ ^teor der "Eule" hat zwei Gedichte von mir angenommen und will ehen Sie wohl. Schon Goethe sagt -- in 55^? " "icht für Goethe! unterbrach er sie. Lassen Sie die alten Dichter ""' dann will ich hören, was Klaus Fuchsius sagt! z Ah Die Klabuiikerstraße Dle Äbtissin stand erregt auf. Du sagst mir etwas Entsetzliches! deiiwÄ^ /c" wieder. Rege dich nicht auf, liebe Schwägerin; du hast le Äbtissin trat einen Schritt auf sie zu. S» bringen"°^^ ^ ersuchen, meine Stellung nicht zu deiner Ehe in Beziehung Mit funkelnden Augen sah Melitta sie an. habe d 's "'"^ ^ gegenüber diesen Ton nicht anzuschlagen. Ich Mc ^Las du tatest, war dein eigner freier Wille! sagte sie tonlos, deren ^ '""^ ^"in Blick auf Asta, die in sich zusammengekauert saß, und hilft de ^"^en schweigen, sagte die junge Frau in verändertem Ton. Reden an de^5^^^" summend ging sie aus dem Zimmer in den Garten; sie ging <M) habe eine halbe Stunde gewartet! rief er ihr entgegen. Melitta schlug ihn lächelnd auf die Schulter, versucl, ^ ""^ '"ehe, großer Dichter. Ich hatte einen kleinen Erziehungs- Maus sah sie mißtrauisch an; aber sein Zorn verflog, wein -z^ ^teor der „Eule" hat zwei Gedichte von mir angenommen und will ehen Sie wohl. Schon Goethe sagt — in 55^? " "icht für Goethe! unterbrach er sie. Lassen Sie die alten Dichter ""' dann will ich hören, was Klaus Fuchsius sagt! z Ah <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0677" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293474"/> <fw type="header" place="top"> Die Klabuiikerstraße</fw><lb/> <p xml:id="ID_3855"> Dle Äbtissin stand erregt auf. Du sagst mir etwas Entsetzliches!</p><lb/> <p xml:id="ID_3856"> deiiwÄ^ /c" wieder. Rege dich nicht auf, liebe Schwägerin; du hast<lb/> der "ut ich habe deinen Bruder bekommen. Damals erschien<lb/> Handel verständig; aber nicht jedermann handelt mit Glück,</p><lb/> <p xml:id="ID_3857"> le Äbtissin trat einen Schritt auf sie zu.</p><lb/> <p xml:id="ID_3858"> S» bringen"°^^ ^ ersuchen, meine Stellung nicht zu deiner Ehe in Beziehung</p><lb/> <p xml:id="ID_3859"> Mit funkelnden Augen sah Melitta sie an.</p><lb/> <p xml:id="ID_3860"> habe d 's "'"^ ^ gegenüber diesen Ton nicht anzuschlagen. Ich<lb/> es ' "'^ Kosten meiner eignen Selbstachtung zur Äbtissin gemacht. Auch war<lb/> das, ? ""genehm für mich, Betty Ebersteins kaltes Gesicht zu sehen und zu wissen,<lb/> briefe "'^ ^ verachten. Was gingen mich ihre alten Liebes¬<lb/> verrat""' meinen eignen Vater gerichtet waren. Er hat sie<lb/> aem.'i ' ""^ hinein Beispiel gefolgt. Mein Benehmen aber war noch<lb/> S° würde er nie eandeltaben!</p><lb/> <p xml:id="ID_3861"> Mc<lb/> Aufatmend hielt sie inne. 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Die Klabuiikerstraße
Dle Äbtissin stand erregt auf. Du sagst mir etwas Entsetzliches!
deiiwÄ^ /c" wieder. Rege dich nicht auf, liebe Schwägerin; du hast
der "ut ich habe deinen Bruder bekommen. Damals erschien
Handel verständig; aber nicht jedermann handelt mit Glück,
le Äbtissin trat einen Schritt auf sie zu.
S» bringen"°^^ ^ ersuchen, meine Stellung nicht zu deiner Ehe in Beziehung
Mit funkelnden Augen sah Melitta sie an.
habe d 's "'"^ ^ gegenüber diesen Ton nicht anzuschlagen. Ich
es ' "'^ Kosten meiner eignen Selbstachtung zur Äbtissin gemacht. Auch war
das, ? ""genehm für mich, Betty Ebersteins kaltes Gesicht zu sehen und zu wissen,
briefe "'^ ^ verachten. Was gingen mich ihre alten Liebes¬
verrat""' meinen eignen Vater gerichtet waren. Er hat sie
aem.'i ' ""^ hinein Beispiel gefolgt. Mein Benehmen aber war noch
S° würde er nie eandeltaben!
Mc
Aufatmend hielt sie inne. Asta hatte sich wieder gesetzt.
^Las du tatest, war dein eigner freier Wille! sagte sie tonlos,
weise »^^^^'i"ng; du dagegen warst alt. Niemals hättest dn meine Handlungs-
Sclu.', dürfen. Es wäre besser gewesen, dn hättest mich mit Schimpf und
wä'ur V"" ^^^uhof gejagt, als das; du beide Augen schlossest und mich ge-
^ur N Warum reistest du Elisabeth nicht nach und brachtest sie wieder
sollte ^shalb machtest du Wolf keine Vorstellungen und sagtest ihm, er
und V eigensinnig und beleidigt sein? Dn dachtest nur an Betty Eberstein
lasse» ^' ^ ein Mittel in der Hand hatte, sie nicht Äbtissin werden zu
' Dein Wunsch ist erfüllt. Bist du ebenso glücklich wie ich?
deren ^ '""^ ^"in Blick auf Asta, die in sich zusammengekauert saß, und
esicht einen versteinerten Ausdruck trug,
hilft de ^"^en schweigen, sagte die junge Frau in verändertem Ton. Reden
Moralpred"^^' "'^ geschehen ist, ist geschehen. Aber ich verbitte mir deine
an de^5^^^" summend ging sie aus dem Zimmer in den Garten; sie ging
durch . "unenuhr vorüber, an der die Messingbuchstaben hell aufleuchteten, und
verd^ Seitenpförtchen in den Klosterpark. Hier wanderte Klaus Fuchsius mit
roneßlichem Gesicht auf und nieder.
<M) habe eine halbe Stunde gewartet! rief er ihr entgegen.
Melitta schlug ihn lächelnd auf die Schulter,
versucl, ^ ""^ '"ehe, großer Dichter. Ich hatte einen kleinen Erziehungs-
z,i <^/, ZU wachem und war unentbehrlich. Nun aber will ich zwei Stunden lang
>'a,ren Füßen sitzen und andachtsvoll alles anhören, was der Geist Ihnen eingab.
Maus sah sie mißtrauisch an; aber sein Zorn verflog,
wein -z^ ^teor der „Eule" hat zwei Gedichte von mir angenommen und will
rana lesen, berichtete er. Sie hat mir auch Honorar geschickt!
«
ehen Sie wohl. Schon Goethe sagt —
in 55^? " "icht für Goethe! unterbrach er sie. Lassen Sie die alten Dichter
en schlafen!
""' dann will ich hören, was Klaus Fuchsius sagt!
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lag a«, M ne° ging mit dem neuen Dichter an einen stillen, kleinen Platz. Er
besucht . ".^ ^ Klosterparks und unter Weiden so versteckt, daß er nur selten
le^e ^ Klaus Fuchsius seine neuen Gedichte vor, und Melitta
wehret ""^ Hängematte, die zwischen den Bäumen befestigt war. Seit
und s>, ^" schon traf sie sich Morgens mit Klaus, ließ sich von ihm vorlesen
betrat. ^ alter Weise. Nur daß sie ihn jetzt wie ein Spielzeug
^ langweiligen Stunden Vertrieb.
Ah
^5'" Abt,ssi»neuhaus saß Asta. Seitdem sie das Kloster regierte, hatte niemand
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Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
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