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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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meines heiligsten Gefühls, hat meine Toni mir zum ewigen Frühling ausgeruht.
Ich fordere den auf, der sich glücklicher wähnen kann."endreundeear

Die Anwesenheit seiner Eltern, von der er seinemJugg
berichtet, hatte im August stattgefunden - sie hatten Toni Adamberger kennen
und lieben gelernt, und Chr. Gottfried Körner war von ihrem Liebreiz ihrer
Anmut, dem keuschen Zauber ihres Wesens so bezwungen worden, daß er sie
später, in der Biographie des Sohnes, ein holdes Wesen nannte. "S^am
vom Himmel zu seinem (Theodors) Schutzengel bestimmt," das ihn feffeue
"durch Reize der Gestalt und der Seele." "
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Der junge Dichter sah die Wahl der Geliebten gebilligt durch di
haltlose Zustimmung seiner Eltern, stolz und freudig konnte er nun aller -UZelt
sein Liebesglück offenbaren. Durch die Anwesenheit des Vaters in Wien war
er in mehrere, für ihn wichtige, kunstfreundliche. für die Kaiserstadt gesellschaft¬
lich wie literarisch ausschlaggebende Häuser gekommen, er hatte das fordernde
Interesse des Fürsten Lobkowitz, der Frau von Pereira für sich gewonnen und
bei Humboldts und Schlegels hatte er. wie auch dieser Brief wieder bestätigt
Wren "Zriny" vorlesen können und "liebreichstes" Urteil gefunden. Kur dar
er jubeln: "So wäre denn mein Weg bestimmt, das Ziel ist da. die
aufgezäumt, und Mut und Glück stehn mit mir im Wagen." Nur eins n der
^ dem Freunde, das Glück der Ehe mit der Geliebten - em Gluck, das hin.
wie er hier in sehnenden, verlangendem Hoffen ausspricht, erst in drei ^
lächeln würde. Seine Hoffnung auf den Erfolg des "Zriny." auf Dichter u in
und glänzende Anerkennung ist ihm reich in Erfüllung gegangen, in er °t sich
°g°r der Teilnahme des Olympiers in Weimar erfreuen dürfen - aber da.
Glück der Vereinigung mit Toni hat ihm nicht mehr geleuchtet. Zeh" M°n°te
diesem glückjubelnden Brief, am 26. August 1813 wurde ^ da^casse --
zugleich ein Sänger und ein Held. Es hat etwas "ngemein W h^
d"ser Brief und die Versicherung, "daß wir glücklich sind undunv dessen meh
^würdig glauben." Und doch - dem Dichter Theodor Körner den man
damals, wie Dorothea Schlegel berichtet, allgemein den zwecken Schiller nannte
h°t dieser frühe Tod. dieses frühzeitige Abendrot vor Sinken der Sonne d e
eigentliche Verklärung gebracht. Denn zum mindesten ist es ^glich^ ob in ^r-
Münz gegangen wäre was ihm und sich der Vater in seinem Briefe vom
Janu^ 1?13 "g"wM hat: ..Was die Propheten des Ma Tas^no
waren, ist für das jetzige Zeitalter der Dichter. So hätte auch ich gern ge-
wirkt, aber wohl mir. wenn du ausführst, was ich gewollt hätte."




Der mit einem bräunlich-roten, drei Grazien zeigenden Siegel geschlossene
Brief trägt die Adresse des

Professor Dr. Ludwig Hegarzu Gießen


Wohlgeborendermalen inDarmstadt.
Grenzboten I 1904
Ein bisher unbekannt gebli^r^^f ^^^^rü^

meines heiligsten Gefühls, hat meine Toni mir zum ewigen Frühling ausgeruht.
Ich fordere den auf, der sich glücklicher wähnen kann."endreundeear

Die Anwesenheit seiner Eltern, von der er seinemJugg
berichtet, hatte im August stattgefunden - sie hatten Toni Adamberger kennen
und lieben gelernt, und Chr. Gottfried Körner war von ihrem Liebreiz ihrer
Anmut, dem keuschen Zauber ihres Wesens so bezwungen worden, daß er sie
später, in der Biographie des Sohnes, ein holdes Wesen nannte. »S^am
vom Himmel zu seinem (Theodors) Schutzengel bestimmt," das ihn feffeue
"durch Reize der Gestalt und der Seele." „
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Der junge Dichter sah die Wahl der Geliebten gebilligt durch di
haltlose Zustimmung seiner Eltern, stolz und freudig konnte er nun aller -UZelt
sein Liebesglück offenbaren. Durch die Anwesenheit des Vaters in Wien war
er in mehrere, für ihn wichtige, kunstfreundliche. für die Kaiserstadt gesellschaft¬
lich wie literarisch ausschlaggebende Häuser gekommen, er hatte das fordernde
Interesse des Fürsten Lobkowitz, der Frau von Pereira für sich gewonnen und
bei Humboldts und Schlegels hatte er. wie auch dieser Brief wieder bestätigt
Wren „Zriny" vorlesen können und „liebreichstes" Urteil gefunden. Kur dar
er jubeln: „So wäre denn mein Weg bestimmt, das Ziel ist da. die
aufgezäumt, und Mut und Glück stehn mit mir im Wagen." Nur eins n der
^ dem Freunde, das Glück der Ehe mit der Geliebten - em Gluck, das hin.
wie er hier in sehnenden, verlangendem Hoffen ausspricht, erst in drei ^
lächeln würde. Seine Hoffnung auf den Erfolg des „Zriny." auf Dichter u in
und glänzende Anerkennung ist ihm reich in Erfüllung gegangen, in er °t sich
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zugleich ein Sänger und ein Held. Es hat etwas "ngemein W h^
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damals, wie Dorothea Schlegel berichtet, allgemein den zwecken Schiller nannte
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Münz gegangen wäre was ihm und sich der Vater in seinem Briefe vom
Janu^ 1?13 "g"wM hat: ..Was die Propheten des Ma Tas^no
waren, ist für das jetzige Zeitalter der Dichter. So hätte auch ich gern ge-
wirkt, aber wohl mir. wenn du ausführst, was ich gewollt hätte."




Der mit einem bräunlich-roten, drei Grazien zeigenden Siegel geschlossene
Brief trägt die Adresse des

Professor Dr. Ludwig Hegarzu Gießen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/667>, abgerufen am 24.08.2024.