Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Alabunkerstraße

Stimmungen ab, und er konnte sie auch nicht haarklein erzählen, da er erst wieder
zu sich gekommen war, als das Wasser eines Moortümpels ihn umspült hatte.
Auguste lag ganz in seiner Nähe. Vom Wagen und den Pferden war aber eben¬
sowenig etwas zu sehen wie von Fräulein von Werkentin oder Elsie. Mit einem
derben Fluch kroch der Kutscher aus der Lache und suchte Auguste zum Aufstehn
zu bewegen.

Schreien Sie nicht so, sagte er dabei. Sie leben ja noch.

Denn sie schrie aus vollem Halse. Mit einem zornigen Blick sah sie ihn um.

Was wissen Sie davon?

Dicht vor dem Hof Moorheide wickelte ein junger Mann Fräulein von Werkentin
aus ihren Decken.

Wollen Sie versuchen, geehrte Dame, ob Sie aufstehn können?

Die Angeredete richtete sich mühsam auf.

Wie kam es eigentlich? fragte sie erstaunt.

Ja, wer konnte das sagen? Sogar Elsie, die fast zugleich mit der Tante
aus dem Wage" geflogen war und uun gänzlich unversehrt herbeieilte, wußte nicht,
wie es zugegangen war. Aber Fräulein von Werkentin war in eine Pfütze ge¬
fallen und in einem Zustand, in dem sie sicherlich in ihrem ganzen Leben nicht
gewesen war. Doch sie war merkwürdig gefaßt; als sie sich umsah und nirgends
Auguste entdeckte, die sie hätte fragen können, wandte sie sich an den Herrn.

Sie müssen uns schon eine Zeit lang in Ihrem Hause aufnehmen, mein Herr!

Ein etwa sechsjähriger Junge, der mit weitgeöffneten Augen in der Nähe
gestanden hatte, drängte sich jetzt an sie heran.

Das Haus gehört Mama und nicht Onkel Louis Heinemann. Der ist nur
gestern zum Besuch gekommen. Aber Mama wird dich gern aufnehmen und dir
gewiß ein reines Kleid geben!

Zutraulich schob er seine Hand in den Arm der alten Dame.

Soll ich dich ein wenig anfassen? Ich kann es ganz gut.

Wie heißt du? fragte sie, in sein lebhaftes Kindergesicht blickend.

Rüdeger Wolffenradt! lautete die Autwort. Ich habe auch uoch zwei Schwestern,
Gabriele und Irmgard. Willst du sie einmal sehen? Sie sind im Hause, weil
sie bei Mama lernen sollen; ich brauche noch nicht zu lernen, weil ich uoch nicht
ganz sechs Jahre alt bin. Aber ich kenne die Buchstaben. Weißt du, wieviel drei
und fünf sind? Ich weiß es.

Langsam ging Fräulein von Werkentin und horchte auf Nuttgers Geplauder.
Dann wandte sie sich an Alois Heinemann, der sie vorsichtig stützte.

Bitten Sie die Frau von Wolffenradt um Aufucchme für Fräulein von
Werkentin und Elsie Wolffenradt von der Wolffenburg.

Unwillkürlich sah sich der Maler nach Elsie um, die hinter der kleinen
Gruppe ging.

Zuerst darf ich Sie gewiß ins Haus geleiten; meinen Auftrag werde ich so¬
dann ausführen, sagte er dann höflich.

Auf diese Weise also machte Elsie ihren Besuch auf der Moorheide, und als
sie mit Hilfe der Hausfrau ihre alte Tante von Schmutz und Nässe gereinigt und
sich selbst in ein Kleid von Elisabeth gesteckt hatte, wagte sie es, sich ein wenig
umzusehen. Es war ein bescheidnes, kleines Bauernhaus mit wenig und einfach
eingerichteten Räumen, worin die Wolffenradts wohnten; aber ein schöner, frucht¬
barer Garten erstreckte sich weit in die umliegenden Felder hinein. Hier ging sie
mit zwei kleinen Mädchen und Alois Heinemann, und alle drei zeigten ihr. wo
die Erbsen wuchsen und die Bohnen, der Blumenkohl und der Salat. Wo sich
der Hühnerhof in den Garten schob und durch ein hohes Drahtgitter abgesperrt
war, weil die Hühner so kratzten und ein unbescheidnes Wesen zur Schau trugen.
Jetta und Irmgard führten die Unterhaltung. Sie waren groß geworden, und
Elsie würde sie niemals wieder erkannt haben; und sie selbst hatten natürlich keine


Die Alabunkerstraße

Stimmungen ab, und er konnte sie auch nicht haarklein erzählen, da er erst wieder
zu sich gekommen war, als das Wasser eines Moortümpels ihn umspült hatte.
Auguste lag ganz in seiner Nähe. Vom Wagen und den Pferden war aber eben¬
sowenig etwas zu sehen wie von Fräulein von Werkentin oder Elsie. Mit einem
derben Fluch kroch der Kutscher aus der Lache und suchte Auguste zum Aufstehn
zu bewegen.

Schreien Sie nicht so, sagte er dabei. Sie leben ja noch.

Denn sie schrie aus vollem Halse. Mit einem zornigen Blick sah sie ihn um.

Was wissen Sie davon?

Dicht vor dem Hof Moorheide wickelte ein junger Mann Fräulein von Werkentin
aus ihren Decken.

Wollen Sie versuchen, geehrte Dame, ob Sie aufstehn können?

Die Angeredete richtete sich mühsam auf.

Wie kam es eigentlich? fragte sie erstaunt.

Ja, wer konnte das sagen? Sogar Elsie, die fast zugleich mit der Tante
aus dem Wage» geflogen war und uun gänzlich unversehrt herbeieilte, wußte nicht,
wie es zugegangen war. Aber Fräulein von Werkentin war in eine Pfütze ge¬
fallen und in einem Zustand, in dem sie sicherlich in ihrem ganzen Leben nicht
gewesen war. Doch sie war merkwürdig gefaßt; als sie sich umsah und nirgends
Auguste entdeckte, die sie hätte fragen können, wandte sie sich an den Herrn.

Sie müssen uns schon eine Zeit lang in Ihrem Hause aufnehmen, mein Herr!

Ein etwa sechsjähriger Junge, der mit weitgeöffneten Augen in der Nähe
gestanden hatte, drängte sich jetzt an sie heran.

Das Haus gehört Mama und nicht Onkel Louis Heinemann. Der ist nur
gestern zum Besuch gekommen. Aber Mama wird dich gern aufnehmen und dir
gewiß ein reines Kleid geben!

Zutraulich schob er seine Hand in den Arm der alten Dame.

Soll ich dich ein wenig anfassen? Ich kann es ganz gut.

Wie heißt du? fragte sie, in sein lebhaftes Kindergesicht blickend.

Rüdeger Wolffenradt! lautete die Autwort. Ich habe auch uoch zwei Schwestern,
Gabriele und Irmgard. Willst du sie einmal sehen? Sie sind im Hause, weil
sie bei Mama lernen sollen; ich brauche noch nicht zu lernen, weil ich uoch nicht
ganz sechs Jahre alt bin. Aber ich kenne die Buchstaben. Weißt du, wieviel drei
und fünf sind? Ich weiß es.

Langsam ging Fräulein von Werkentin und horchte auf Nuttgers Geplauder.
Dann wandte sie sich an Alois Heinemann, der sie vorsichtig stützte.

Bitten Sie die Frau von Wolffenradt um Aufucchme für Fräulein von
Werkentin und Elsie Wolffenradt von der Wolffenburg.

Unwillkürlich sah sich der Maler nach Elsie um, die hinter der kleinen
Gruppe ging.

Zuerst darf ich Sie gewiß ins Haus geleiten; meinen Auftrag werde ich so¬
dann ausführen, sagte er dann höflich.

Auf diese Weise also machte Elsie ihren Besuch auf der Moorheide, und als
sie mit Hilfe der Hausfrau ihre alte Tante von Schmutz und Nässe gereinigt und
sich selbst in ein Kleid von Elisabeth gesteckt hatte, wagte sie es, sich ein wenig
umzusehen. Es war ein bescheidnes, kleines Bauernhaus mit wenig und einfach
eingerichteten Räumen, worin die Wolffenradts wohnten; aber ein schöner, frucht¬
barer Garten erstreckte sich weit in die umliegenden Felder hinein. Hier ging sie
mit zwei kleinen Mädchen und Alois Heinemann, und alle drei zeigten ihr. wo
die Erbsen wuchsen und die Bohnen, der Blumenkohl und der Salat. Wo sich
der Hühnerhof in den Garten schob und durch ein hohes Drahtgitter abgesperrt
war, weil die Hühner so kratzten und ein unbescheidnes Wesen zur Schau trugen.
Jetta und Irmgard führten die Unterhaltung. Sie waren groß geworden, und
Elsie würde sie niemals wieder erkannt haben; und sie selbst hatten natürlich keine


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0615" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293412"/>
            <fw type="header" place="top"> Die Alabunkerstraße</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_3506" prev="#ID_3505"> Stimmungen ab, und er konnte sie auch nicht haarklein erzählen, da er erst wieder<lb/>
zu sich gekommen war, als das Wasser eines Moortümpels ihn umspült hatte.<lb/>
Auguste lag ganz in seiner Nähe. Vom Wagen und den Pferden war aber eben¬<lb/>
sowenig etwas zu sehen wie von Fräulein von Werkentin oder Elsie. Mit einem<lb/>
derben Fluch kroch der Kutscher aus der Lache und suchte Auguste zum Aufstehn<lb/>
zu bewegen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3507"> Schreien Sie nicht so, sagte er dabei.  Sie leben ja noch.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3508"> Denn sie schrie aus vollem Halse. Mit einem zornigen Blick sah sie ihn um.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3509"> Was wissen Sie davon?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3510"> Dicht vor dem Hof Moorheide wickelte ein junger Mann Fräulein von Werkentin<lb/>
aus ihren Decken.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3511"> Wollen Sie versuchen, geehrte Dame, ob Sie aufstehn können?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3512"> Die Angeredete richtete sich mühsam auf.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3513"> Wie kam es eigentlich? fragte sie erstaunt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3514"> Ja, wer konnte das sagen? Sogar Elsie, die fast zugleich mit der Tante<lb/>
aus dem Wage» geflogen war und uun gänzlich unversehrt herbeieilte, wußte nicht,<lb/>
wie es zugegangen war. Aber Fräulein von Werkentin war in eine Pfütze ge¬<lb/>
fallen und in einem Zustand, in dem sie sicherlich in ihrem ganzen Leben nicht<lb/>
gewesen war. Doch sie war merkwürdig gefaßt; als sie sich umsah und nirgends<lb/>
Auguste entdeckte, die sie hätte fragen können, wandte sie sich an den Herrn.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3515"> Sie müssen uns schon eine Zeit lang in Ihrem Hause aufnehmen, mein Herr!</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3516"> Ein etwa sechsjähriger Junge, der mit weitgeöffneten Augen in der Nähe<lb/>
gestanden hatte, drängte sich jetzt an sie heran.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3517"> Das Haus gehört Mama und nicht Onkel Louis Heinemann. Der ist nur<lb/>
gestern zum Besuch gekommen. Aber Mama wird dich gern aufnehmen und dir<lb/>
gewiß ein reines Kleid geben!</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3518"> Zutraulich schob er seine Hand in den Arm der alten Dame.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3519"> Soll ich dich ein wenig anfassen? Ich kann es ganz gut.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3520"> Wie heißt du? fragte sie, in sein lebhaftes Kindergesicht blickend.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3521"> Rüdeger Wolffenradt! lautete die Autwort. Ich habe auch uoch zwei Schwestern,<lb/>
Gabriele und Irmgard. Willst du sie einmal sehen? Sie sind im Hause, weil<lb/>
sie bei Mama lernen sollen; ich brauche noch nicht zu lernen, weil ich uoch nicht<lb/>
ganz sechs Jahre alt bin. Aber ich kenne die Buchstaben. Weißt du, wieviel drei<lb/>
und fünf sind? Ich weiß es.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3522"> Langsam ging Fräulein von Werkentin und horchte auf Nuttgers Geplauder.<lb/>
Dann wandte sie sich an Alois Heinemann, der sie vorsichtig stützte.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3523"> Bitten Sie die Frau von Wolffenradt um Aufucchme für Fräulein von<lb/>
Werkentin und Elsie Wolffenradt von der Wolffenburg.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3524"> Unwillkürlich sah sich der Maler nach Elsie um, die hinter der kleinen<lb/>
Gruppe ging.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3525"> Zuerst darf ich Sie gewiß ins Haus geleiten; meinen Auftrag werde ich so¬<lb/>
dann ausführen, sagte er dann höflich.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_3526" next="#ID_3527"> Auf diese Weise also machte Elsie ihren Besuch auf der Moorheide, und als<lb/>
sie mit Hilfe der Hausfrau ihre alte Tante von Schmutz und Nässe gereinigt und<lb/>
sich selbst in ein Kleid von Elisabeth gesteckt hatte, wagte sie es, sich ein wenig<lb/>
umzusehen. Es war ein bescheidnes, kleines Bauernhaus mit wenig und einfach<lb/>
eingerichteten Räumen, worin die Wolffenradts wohnten; aber ein schöner, frucht¬<lb/>
barer Garten erstreckte sich weit in die umliegenden Felder hinein. Hier ging sie<lb/>
mit zwei kleinen Mädchen und Alois Heinemann, und alle drei zeigten ihr. wo<lb/>
die Erbsen wuchsen und die Bohnen, der Blumenkohl und der Salat. Wo sich<lb/>
der Hühnerhof in den Garten schob und durch ein hohes Drahtgitter abgesperrt<lb/>
war, weil die Hühner so kratzten und ein unbescheidnes Wesen zur Schau trugen.<lb/>
Jetta und Irmgard führten die Unterhaltung. Sie waren groß geworden, und<lb/>
Elsie würde sie niemals wieder erkannt haben; und sie selbst hatten natürlich keine</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0615] Die Alabunkerstraße Stimmungen ab, und er konnte sie auch nicht haarklein erzählen, da er erst wieder zu sich gekommen war, als das Wasser eines Moortümpels ihn umspült hatte. Auguste lag ganz in seiner Nähe. Vom Wagen und den Pferden war aber eben¬ sowenig etwas zu sehen wie von Fräulein von Werkentin oder Elsie. Mit einem derben Fluch kroch der Kutscher aus der Lache und suchte Auguste zum Aufstehn zu bewegen. Schreien Sie nicht so, sagte er dabei. Sie leben ja noch. Denn sie schrie aus vollem Halse. Mit einem zornigen Blick sah sie ihn um. Was wissen Sie davon? Dicht vor dem Hof Moorheide wickelte ein junger Mann Fräulein von Werkentin aus ihren Decken. Wollen Sie versuchen, geehrte Dame, ob Sie aufstehn können? Die Angeredete richtete sich mühsam auf. Wie kam es eigentlich? fragte sie erstaunt. Ja, wer konnte das sagen? Sogar Elsie, die fast zugleich mit der Tante aus dem Wage» geflogen war und uun gänzlich unversehrt herbeieilte, wußte nicht, wie es zugegangen war. Aber Fräulein von Werkentin war in eine Pfütze ge¬ fallen und in einem Zustand, in dem sie sicherlich in ihrem ganzen Leben nicht gewesen war. Doch sie war merkwürdig gefaßt; als sie sich umsah und nirgends Auguste entdeckte, die sie hätte fragen können, wandte sie sich an den Herrn. Sie müssen uns schon eine Zeit lang in Ihrem Hause aufnehmen, mein Herr! Ein etwa sechsjähriger Junge, der mit weitgeöffneten Augen in der Nähe gestanden hatte, drängte sich jetzt an sie heran. Das Haus gehört Mama und nicht Onkel Louis Heinemann. Der ist nur gestern zum Besuch gekommen. Aber Mama wird dich gern aufnehmen und dir gewiß ein reines Kleid geben! Zutraulich schob er seine Hand in den Arm der alten Dame. Soll ich dich ein wenig anfassen? Ich kann es ganz gut. Wie heißt du? fragte sie, in sein lebhaftes Kindergesicht blickend. Rüdeger Wolffenradt! lautete die Autwort. Ich habe auch uoch zwei Schwestern, Gabriele und Irmgard. Willst du sie einmal sehen? Sie sind im Hause, weil sie bei Mama lernen sollen; ich brauche noch nicht zu lernen, weil ich uoch nicht ganz sechs Jahre alt bin. Aber ich kenne die Buchstaben. Weißt du, wieviel drei und fünf sind? Ich weiß es. Langsam ging Fräulein von Werkentin und horchte auf Nuttgers Geplauder. Dann wandte sie sich an Alois Heinemann, der sie vorsichtig stützte. Bitten Sie die Frau von Wolffenradt um Aufucchme für Fräulein von Werkentin und Elsie Wolffenradt von der Wolffenburg. Unwillkürlich sah sich der Maler nach Elsie um, die hinter der kleinen Gruppe ging. Zuerst darf ich Sie gewiß ins Haus geleiten; meinen Auftrag werde ich so¬ dann ausführen, sagte er dann höflich. Auf diese Weise also machte Elsie ihren Besuch auf der Moorheide, und als sie mit Hilfe der Hausfrau ihre alte Tante von Schmutz und Nässe gereinigt und sich selbst in ein Kleid von Elisabeth gesteckt hatte, wagte sie es, sich ein wenig umzusehen. Es war ein bescheidnes, kleines Bauernhaus mit wenig und einfach eingerichteten Räumen, worin die Wolffenradts wohnten; aber ein schöner, frucht¬ barer Garten erstreckte sich weit in die umliegenden Felder hinein. Hier ging sie mit zwei kleinen Mädchen und Alois Heinemann, und alle drei zeigten ihr. wo die Erbsen wuchsen und die Bohnen, der Blumenkohl und der Salat. Wo sich der Hühnerhof in den Garten schob und durch ein hohes Drahtgitter abgesperrt war, weil die Hühner so kratzten und ein unbescheidnes Wesen zur Schau trugen. Jetta und Irmgard führten die Unterhaltung. Sie waren groß geworden, und Elsie würde sie niemals wieder erkannt haben; und sie selbst hatten natürlich keine

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/615
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/615>, abgerufen am 23.07.2024.