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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Ulabunkerstraße

wurde, so sah sie ein, daß es besser war, Gräfin Eberstein nicht länger mit ihrem
Besuch beschwerlich zu fallen. Besonders in der letzten Zeit hatte die Gräfin ihre
junge Anverwandte mit ausgesprochner Verachtung behandelt, und Melitta hatte die
Empfindung, daß diese Verachtung in der Spielerei mit Wolf seinen Grund habe.
Sie hatte sie also verdient; das aber machte sich Melitta nicht klar. In ihr brütete
eine dumpfe Wut; und schon deshalb allein war es gut, sich so bald wie möglich
von Gräfin Eberstein zu trennen.

Bei der Äbtissin, bei den andern Damen fand sie heute freundliche Aufnahme.
Alle wünschten dem hübschen, lebhaften Mädchen eine angenehme Zukunft, und
die Äbtissin, die jungen Leuten von jeher zugetan war, schenkte ihr noch ihr
eignes Bild.

Mit einem Anflug von Rührung ging Melitta jetzt zum Klosterpachthof hinaus
und an der Schule vorüber. Wieder empfand sie ein heimatliches Gefühl und den
brennenden Wunsch, einmal ganz hierher ziehn zu können. Dieser Wunsch konnte
aber niemals in Erfüllung gehn; sie gehörte zu den unglücklichen Wesen, die auf
dieser Welt von Ort zu Ort ziehn, ohne einen Ruheplatz zu finden.

Trotz dieser bittern Gedanken warf Melitta einen forschenden Blick auf den
Pachthof, auf dem jetzt öfters ein gut gekleideter Volontär umherging. Sie hatte
noch nicht mit ihm gesprochen; aber sie grüßten sich, und das war schon ganz nett.
Der junge Herr zeigte sich jedoch nicht, und Melitta wandle sich dem Schulgebäude
zu. Sie hatte Klaus Fuchsins längere Zeit nicht gesehen und wollte ihm nun doch
Lebewohl sagen. Aber nur der gute alte Lehrer stand vor dem Hause und band
die Schlingrosen fest; von Klaus war nichts zu sehen. Aber als sie weiterging,
aus dem Klostertor und auf die Landstraße, sah sie den jungen Mann daher¬
kommen. Heute trug er nicht den langen Rock, sondern dieselbe verschliffene Joppe,
worin sie seine Bekanntschaft gemacht hatte; dazu einen riesigen Knotenstock und
ein Paket, aus dem etwas Wolliges herausquoll.

Seine Erscheinung hatte etwas Auffallendes.

Als Melitta vor ihm stand, lachte sie ihn an. Bei welchem Modeschneider
sind Sie denn gewesen, Herr Fuchsius?

Bei keinem! sagte er trotzig. Wenn Sie mich nicht so hübsch finden wie den
hochmütigen Baron Habenichts und Kannnichts, dann sprechen Sie nur nicht
mit mir!

Sie erschrak vor seinem finstern Blick.

Weshalb so böse, Herr Fuchsius? Ich wollte Ihnen nur Lebewohl sagen.
Morgen oder übermorgen gehts nach der Molffenburg!

Sie berichtete ihm, daß sie Erzieherin der kleinen Elsie würde.

Erzieherin? Klaus lachte spöttisch. Sie müssen selbst noch erzogen werden!
Und dann auf der Wolsfenburg, bei lauter eingebildeten Menschen? Das wird nicht
lange gut gehn! Denken Sie an mich!

Es tut Ihnen hoffentlich leid, daß ich weggehe! erwiderte Melitta halb empört.

Er sah sie starr an. Ich freue mich. Sie haben meine Gedanken in Un¬
ruhe gebracht; das Weib soll für den Mann ein angenehmer Zeitvertreib, keine
Beunruhigung sein!

Sie müssen Verdruß gehabt haben, daß Sie so schlechter Laune sind I erwiderte
Melitta schon wieder belustigt.

Er legte sein Wollenpaket von einem Arm in den andern.

Ich war bei meiner Mutter und wollte mir Geld holen. Wozu hat man
eine Mutter, wenn sie einen nicht unterstützt? Die meine behauptet, dazu nicht
imstande zu sein. Sie sitzt auf Moorheide, leidet Hunger und Kummer und schläft
nicht, weil sie keine Zinsen bezahlen kann.

Da müssen Sie ihr Geld geben, Herr Fuchsius.

Ich? Klaus machte große Augen. Was ich einnehme, gebrauche ich selbst.
Dazu habe ich auch noch Schulden; wer große Gedanken hat, hat immer Schulden;


Die Ulabunkerstraße

wurde, so sah sie ein, daß es besser war, Gräfin Eberstein nicht länger mit ihrem
Besuch beschwerlich zu fallen. Besonders in der letzten Zeit hatte die Gräfin ihre
junge Anverwandte mit ausgesprochner Verachtung behandelt, und Melitta hatte die
Empfindung, daß diese Verachtung in der Spielerei mit Wolf seinen Grund habe.
Sie hatte sie also verdient; das aber machte sich Melitta nicht klar. In ihr brütete
eine dumpfe Wut; und schon deshalb allein war es gut, sich so bald wie möglich
von Gräfin Eberstein zu trennen.

Bei der Äbtissin, bei den andern Damen fand sie heute freundliche Aufnahme.
Alle wünschten dem hübschen, lebhaften Mädchen eine angenehme Zukunft, und
die Äbtissin, die jungen Leuten von jeher zugetan war, schenkte ihr noch ihr
eignes Bild.

Mit einem Anflug von Rührung ging Melitta jetzt zum Klosterpachthof hinaus
und an der Schule vorüber. Wieder empfand sie ein heimatliches Gefühl und den
brennenden Wunsch, einmal ganz hierher ziehn zu können. Dieser Wunsch konnte
aber niemals in Erfüllung gehn; sie gehörte zu den unglücklichen Wesen, die auf
dieser Welt von Ort zu Ort ziehn, ohne einen Ruheplatz zu finden.

Trotz dieser bittern Gedanken warf Melitta einen forschenden Blick auf den
Pachthof, auf dem jetzt öfters ein gut gekleideter Volontär umherging. Sie hatte
noch nicht mit ihm gesprochen; aber sie grüßten sich, und das war schon ganz nett.
Der junge Herr zeigte sich jedoch nicht, und Melitta wandle sich dem Schulgebäude
zu. Sie hatte Klaus Fuchsins längere Zeit nicht gesehen und wollte ihm nun doch
Lebewohl sagen. Aber nur der gute alte Lehrer stand vor dem Hause und band
die Schlingrosen fest; von Klaus war nichts zu sehen. Aber als sie weiterging,
aus dem Klostertor und auf die Landstraße, sah sie den jungen Mann daher¬
kommen. Heute trug er nicht den langen Rock, sondern dieselbe verschliffene Joppe,
worin sie seine Bekanntschaft gemacht hatte; dazu einen riesigen Knotenstock und
ein Paket, aus dem etwas Wolliges herausquoll.

Seine Erscheinung hatte etwas Auffallendes.

Als Melitta vor ihm stand, lachte sie ihn an. Bei welchem Modeschneider
sind Sie denn gewesen, Herr Fuchsius?

Bei keinem! sagte er trotzig. Wenn Sie mich nicht so hübsch finden wie den
hochmütigen Baron Habenichts und Kannnichts, dann sprechen Sie nur nicht
mit mir!

Sie erschrak vor seinem finstern Blick.

Weshalb so böse, Herr Fuchsius? Ich wollte Ihnen nur Lebewohl sagen.
Morgen oder übermorgen gehts nach der Molffenburg!

Sie berichtete ihm, daß sie Erzieherin der kleinen Elsie würde.

Erzieherin? Klaus lachte spöttisch. Sie müssen selbst noch erzogen werden!
Und dann auf der Wolsfenburg, bei lauter eingebildeten Menschen? Das wird nicht
lange gut gehn! Denken Sie an mich!

Es tut Ihnen hoffentlich leid, daß ich weggehe! erwiderte Melitta halb empört.

Er sah sie starr an. Ich freue mich. Sie haben meine Gedanken in Un¬
ruhe gebracht; das Weib soll für den Mann ein angenehmer Zeitvertreib, keine
Beunruhigung sein!

Sie müssen Verdruß gehabt haben, daß Sie so schlechter Laune sind I erwiderte
Melitta schon wieder belustigt.

Er legte sein Wollenpaket von einem Arm in den andern.

Ich war bei meiner Mutter und wollte mir Geld holen. Wozu hat man
eine Mutter, wenn sie einen nicht unterstützt? Die meine behauptet, dazu nicht
imstande zu sein. Sie sitzt auf Moorheide, leidet Hunger und Kummer und schläft
nicht, weil sie keine Zinsen bezahlen kann.

Da müssen Sie ihr Geld geben, Herr Fuchsius.

Ich? Klaus machte große Augen. Was ich einnehme, gebrauche ich selbst.
Dazu habe ich auch noch Schulden; wer große Gedanken hat, hat immer Schulden;


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[0312] Die Ulabunkerstraße wurde, so sah sie ein, daß es besser war, Gräfin Eberstein nicht länger mit ihrem Besuch beschwerlich zu fallen. Besonders in der letzten Zeit hatte die Gräfin ihre junge Anverwandte mit ausgesprochner Verachtung behandelt, und Melitta hatte die Empfindung, daß diese Verachtung in der Spielerei mit Wolf seinen Grund habe. Sie hatte sie also verdient; das aber machte sich Melitta nicht klar. In ihr brütete eine dumpfe Wut; und schon deshalb allein war es gut, sich so bald wie möglich von Gräfin Eberstein zu trennen. Bei der Äbtissin, bei den andern Damen fand sie heute freundliche Aufnahme. Alle wünschten dem hübschen, lebhaften Mädchen eine angenehme Zukunft, und die Äbtissin, die jungen Leuten von jeher zugetan war, schenkte ihr noch ihr eignes Bild. Mit einem Anflug von Rührung ging Melitta jetzt zum Klosterpachthof hinaus und an der Schule vorüber. Wieder empfand sie ein heimatliches Gefühl und den brennenden Wunsch, einmal ganz hierher ziehn zu können. Dieser Wunsch konnte aber niemals in Erfüllung gehn; sie gehörte zu den unglücklichen Wesen, die auf dieser Welt von Ort zu Ort ziehn, ohne einen Ruheplatz zu finden. Trotz dieser bittern Gedanken warf Melitta einen forschenden Blick auf den Pachthof, auf dem jetzt öfters ein gut gekleideter Volontär umherging. Sie hatte noch nicht mit ihm gesprochen; aber sie grüßten sich, und das war schon ganz nett. Der junge Herr zeigte sich jedoch nicht, und Melitta wandle sich dem Schulgebäude zu. Sie hatte Klaus Fuchsins längere Zeit nicht gesehen und wollte ihm nun doch Lebewohl sagen. Aber nur der gute alte Lehrer stand vor dem Hause und band die Schlingrosen fest; von Klaus war nichts zu sehen. Aber als sie weiterging, aus dem Klostertor und auf die Landstraße, sah sie den jungen Mann daher¬ kommen. Heute trug er nicht den langen Rock, sondern dieselbe verschliffene Joppe, worin sie seine Bekanntschaft gemacht hatte; dazu einen riesigen Knotenstock und ein Paket, aus dem etwas Wolliges herausquoll. Seine Erscheinung hatte etwas Auffallendes. Als Melitta vor ihm stand, lachte sie ihn an. Bei welchem Modeschneider sind Sie denn gewesen, Herr Fuchsius? Bei keinem! sagte er trotzig. Wenn Sie mich nicht so hübsch finden wie den hochmütigen Baron Habenichts und Kannnichts, dann sprechen Sie nur nicht mit mir! Sie erschrak vor seinem finstern Blick. Weshalb so böse, Herr Fuchsius? Ich wollte Ihnen nur Lebewohl sagen. Morgen oder übermorgen gehts nach der Molffenburg! Sie berichtete ihm, daß sie Erzieherin der kleinen Elsie würde. Erzieherin? Klaus lachte spöttisch. Sie müssen selbst noch erzogen werden! Und dann auf der Wolsfenburg, bei lauter eingebildeten Menschen? Das wird nicht lange gut gehn! Denken Sie an mich! Es tut Ihnen hoffentlich leid, daß ich weggehe! erwiderte Melitta halb empört. Er sah sie starr an. Ich freue mich. Sie haben meine Gedanken in Un¬ ruhe gebracht; das Weib soll für den Mann ein angenehmer Zeitvertreib, keine Beunruhigung sein! Sie müssen Verdruß gehabt haben, daß Sie so schlechter Laune sind I erwiderte Melitta schon wieder belustigt. Er legte sein Wollenpaket von einem Arm in den andern. Ich war bei meiner Mutter und wollte mir Geld holen. Wozu hat man eine Mutter, wenn sie einen nicht unterstützt? Die meine behauptet, dazu nicht imstande zu sein. Sie sitzt auf Moorheide, leidet Hunger und Kummer und schläft nicht, weil sie keine Zinsen bezahlen kann. Da müssen Sie ihr Geld geben, Herr Fuchsius. Ich? Klaus machte große Augen. Was ich einnehme, gebrauche ich selbst. Dazu habe ich auch noch Schulden; wer große Gedanken hat, hat immer Schulden;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/312>, abgerufen am 22.07.2024.