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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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dieses Jahres wurde Niedersachsen von Hermann Heiberg geleitet; an dessen Stelle
ist jetzt Hans Pfeiffer in Bremen getreten.

Etwas ähnliches ist die im April dieses Jahres ins Leben gerufne Halb¬
monatschrift "Rote Erde"; sie wird mit Bilderbeilagen von A. Kellermann in Dresden-
Blasewitz zum Preise von einer Mark zwanzig Pfennigen vierteljährlich herausgegeben
und verfolgt ebenfalls den Zweck, für deutsche Art und deutsche Geschichtsbetrachtung,
für niedersächsische Stnmmeskuude und niedersächsisches Volkstum in Geschichte,
Sprache, Brauch und Sitte in dem Lande Wittekinds und Teuts einzutreten.
Die neue Zeitschrift will Romane und Erzählungen aus dem Lande der roten Erde,
größere und kleinere Beiträge zur Geschichte einzelner Kreise, Städte, Dörfer, Ge¬
meinden. Rittergüter, Schlösser und verfallener Burgen Niedersachsens, aber auch
Berichte über industrielle und gewerbliche Anlagen, über Bäder und Sommerfrischen
bringen, also Heimatkunde im weitesten Sinne treiben.

In einem engern, mehr wissenschaftlichen Rahmen erscheinen die "Hessischen
Blätter für Volkskunde." Diese legen besondres Gewicht auf die Erforschung alter
Sitten und Gebräuche, auf das ländliche Bauwesen, die Bauernhäuser und auf
die Bauernkunst früherer Jahrhunderte. Aber alle diese Zeitschriften haben das-
lelbe Bestreben, die Volks- und Heimatkunde in den Landschaften ihres Wirkungs-
5- verbreiten und zu vertiefen, und zwar in möglichst unbefangner, volks-
rnmilcher Form. Damit ist ein wirklich gangbarer Weg beschritten worden, auf
em die Volkskunde ins Volk dringen kann. Sie bieten eine gesunde, volkstümliche
in jedermann annehmbare Kost, und im Grunde genommen haben noch die meisten,
Ästigen Bestrebungen einigermaßen zugänglichen Menschen in ihren Feierstunden
und Verständnis für die Zustände und Vorgänge früherer Jahrhunderte in
Mer engern Heimat. Wenn die Zeitschriften auf Abbildungen, äußere Ausstattung,
gemeinverständliche, möglichst fremdwörterfreie, einfache Sprache und auf abwechs¬
lungsreichen Inhalt Wert legen, sowie auf einen möglichst niedrigen Preis halten,
>o müßte unser Volk alle Ideale verloren haben und gegen geistige Nahrung und
Genüsse vollständig stumpf geworden sein, wenn es sich nicht allmählich diese
eigen machen würde. Deshalb ist es dringend geboten, daß möglichst
v"e Landschafts-Einheiten und -Verbände Zeitschriften mit diesen Bestrebungen
ü"^"' ""^ notwendig ist es, daß genügende Mittel für das Bestehn bereit
gestellt werden, damit die Zeit chriften nicht ein buchhändlerisch gewagtes Unter¬
nehmen bleiben.

Die Regierungen und Verwaltungen, die heutzutage sich den Anforderungen
an Geldmittel für eine geordnete Denkmalpflege nicht mehr entziehen können, müssen
auch für die damit verbundne Volks- und Heimatkunde mit ihren verfügbaren
Mitteln eintreten: das ist die sozialpolitische Seite der Sache, die man nicht unter-
sthatzen sollte in einer Zeit, wo sich die Heimatbande und die Beziehungen zur
Scholle d R. Krieg er Vorfahren ganz bedenklich zu lockern beginnen.


Die echte Jesuslehre.

Wer auch nur mit einem von Jesu Worten im
Leben Ernst macht, der tut mehr als alle Schrifterklärer. Doch ist die Schrift¬
erklärung nicht zu entbehren; dagegen könnten wir den Streit über die echten
^esusworte ganz gut entbehren, den wir über uns ergehn lassen müssen, seitdem
sich die Kritik der Bibel bemächtigt hat. Im allgemeinen kommt dabei nichts
heraus. Wenn wir trotzdem von einem der neusten Versuche, die echten zu er¬
mitteln, Notiz nehmen, so geschieht es, weil dieser, obwohl von einem Nichttheologeu
herrührend, einen Fortschritt über den Theologenstreit hinaus bedeutet, und zwar
in doppelter Beziehung. Wolfgang Kirchbach spricht in seinem Buche: Was
lehrte Jesus? Zwei Urevangelien (Zweite, stark vermehrte und verbesserte Auf¬
lage, Berlin, Ferdinand Dümmler, 1902) die Überzeugung aus, daß die Lehre
Jesu ganz einzig sei und weder auf gnostische, noch auf neuplatonische, noch auf
buddhistische Quellen zurückgeführt werden könne; namentlich von der indischen


Grenzboten I 1904 24

dieses Jahres wurde Niedersachsen von Hermann Heiberg geleitet; an dessen Stelle
ist jetzt Hans Pfeiffer in Bremen getreten.

Etwas ähnliches ist die im April dieses Jahres ins Leben gerufne Halb¬
monatschrift „Rote Erde"; sie wird mit Bilderbeilagen von A. Kellermann in Dresden-
Blasewitz zum Preise von einer Mark zwanzig Pfennigen vierteljährlich herausgegeben
und verfolgt ebenfalls den Zweck, für deutsche Art und deutsche Geschichtsbetrachtung,
für niedersächsische Stnmmeskuude und niedersächsisches Volkstum in Geschichte,
Sprache, Brauch und Sitte in dem Lande Wittekinds und Teuts einzutreten.
Die neue Zeitschrift will Romane und Erzählungen aus dem Lande der roten Erde,
größere und kleinere Beiträge zur Geschichte einzelner Kreise, Städte, Dörfer, Ge¬
meinden. Rittergüter, Schlösser und verfallener Burgen Niedersachsens, aber auch
Berichte über industrielle und gewerbliche Anlagen, über Bäder und Sommerfrischen
bringen, also Heimatkunde im weitesten Sinne treiben.

In einem engern, mehr wissenschaftlichen Rahmen erscheinen die „Hessischen
Blätter für Volkskunde." Diese legen besondres Gewicht auf die Erforschung alter
Sitten und Gebräuche, auf das ländliche Bauwesen, die Bauernhäuser und auf
die Bauernkunst früherer Jahrhunderte. Aber alle diese Zeitschriften haben das-
lelbe Bestreben, die Volks- und Heimatkunde in den Landschaften ihres Wirkungs-
5- verbreiten und zu vertiefen, und zwar in möglichst unbefangner, volks-
rnmilcher Form. Damit ist ein wirklich gangbarer Weg beschritten worden, auf
em die Volkskunde ins Volk dringen kann. Sie bieten eine gesunde, volkstümliche
in jedermann annehmbare Kost, und im Grunde genommen haben noch die meisten,
Ästigen Bestrebungen einigermaßen zugänglichen Menschen in ihren Feierstunden
und Verständnis für die Zustände und Vorgänge früherer Jahrhunderte in
Mer engern Heimat. Wenn die Zeitschriften auf Abbildungen, äußere Ausstattung,
gemeinverständliche, möglichst fremdwörterfreie, einfache Sprache und auf abwechs¬
lungsreichen Inhalt Wert legen, sowie auf einen möglichst niedrigen Preis halten,
>o müßte unser Volk alle Ideale verloren haben und gegen geistige Nahrung und
Genüsse vollständig stumpf geworden sein, wenn es sich nicht allmählich diese
eigen machen würde. Deshalb ist es dringend geboten, daß möglichst
v„e Landschafts-Einheiten und -Verbände Zeitschriften mit diesen Bestrebungen
ü"^"' ""^ notwendig ist es, daß genügende Mittel für das Bestehn bereit
gestellt werden, damit die Zeit chriften nicht ein buchhändlerisch gewagtes Unter¬
nehmen bleiben.

Die Regierungen und Verwaltungen, die heutzutage sich den Anforderungen
an Geldmittel für eine geordnete Denkmalpflege nicht mehr entziehen können, müssen
auch für die damit verbundne Volks- und Heimatkunde mit ihren verfügbaren
Mitteln eintreten: das ist die sozialpolitische Seite der Sache, die man nicht unter-
sthatzen sollte in einer Zeit, wo sich die Heimatbande und die Beziehungen zur
Scholle d R. Krieg er Vorfahren ganz bedenklich zu lockern beginnen.


Die echte Jesuslehre.

Wer auch nur mit einem von Jesu Worten im
Leben Ernst macht, der tut mehr als alle Schrifterklärer. Doch ist die Schrift¬
erklärung nicht zu entbehren; dagegen könnten wir den Streit über die echten
^esusworte ganz gut entbehren, den wir über uns ergehn lassen müssen, seitdem
sich die Kritik der Bibel bemächtigt hat. Im allgemeinen kommt dabei nichts
heraus. Wenn wir trotzdem von einem der neusten Versuche, die echten zu er¬
mitteln, Notiz nehmen, so geschieht es, weil dieser, obwohl von einem Nichttheologeu
herrührend, einen Fortschritt über den Theologenstreit hinaus bedeutet, und zwar
in doppelter Beziehung. Wolfgang Kirchbach spricht in seinem Buche: Was
lehrte Jesus? Zwei Urevangelien (Zweite, stark vermehrte und verbesserte Auf¬
lage, Berlin, Ferdinand Dümmler, 1902) die Überzeugung aus, daß die Lehre
Jesu ganz einzig sei und weder auf gnostische, noch auf neuplatonische, noch auf
buddhistische Quellen zurückgeführt werden könne; namentlich von der indischen


Grenzboten I 1904 24
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[0191] dieses Jahres wurde Niedersachsen von Hermann Heiberg geleitet; an dessen Stelle ist jetzt Hans Pfeiffer in Bremen getreten. Etwas ähnliches ist die im April dieses Jahres ins Leben gerufne Halb¬ monatschrift „Rote Erde"; sie wird mit Bilderbeilagen von A. Kellermann in Dresden- Blasewitz zum Preise von einer Mark zwanzig Pfennigen vierteljährlich herausgegeben und verfolgt ebenfalls den Zweck, für deutsche Art und deutsche Geschichtsbetrachtung, für niedersächsische Stnmmeskuude und niedersächsisches Volkstum in Geschichte, Sprache, Brauch und Sitte in dem Lande Wittekinds und Teuts einzutreten. Die neue Zeitschrift will Romane und Erzählungen aus dem Lande der roten Erde, größere und kleinere Beiträge zur Geschichte einzelner Kreise, Städte, Dörfer, Ge¬ meinden. Rittergüter, Schlösser und verfallener Burgen Niedersachsens, aber auch Berichte über industrielle und gewerbliche Anlagen, über Bäder und Sommerfrischen bringen, also Heimatkunde im weitesten Sinne treiben. In einem engern, mehr wissenschaftlichen Rahmen erscheinen die „Hessischen Blätter für Volkskunde." Diese legen besondres Gewicht auf die Erforschung alter Sitten und Gebräuche, auf das ländliche Bauwesen, die Bauernhäuser und auf die Bauernkunst früherer Jahrhunderte. Aber alle diese Zeitschriften haben das- lelbe Bestreben, die Volks- und Heimatkunde in den Landschaften ihres Wirkungs- 5- verbreiten und zu vertiefen, und zwar in möglichst unbefangner, volks- rnmilcher Form. Damit ist ein wirklich gangbarer Weg beschritten worden, auf em die Volkskunde ins Volk dringen kann. Sie bieten eine gesunde, volkstümliche in jedermann annehmbare Kost, und im Grunde genommen haben noch die meisten, Ästigen Bestrebungen einigermaßen zugänglichen Menschen in ihren Feierstunden und Verständnis für die Zustände und Vorgänge früherer Jahrhunderte in Mer engern Heimat. Wenn die Zeitschriften auf Abbildungen, äußere Ausstattung, gemeinverständliche, möglichst fremdwörterfreie, einfache Sprache und auf abwechs¬ lungsreichen Inhalt Wert legen, sowie auf einen möglichst niedrigen Preis halten, >o müßte unser Volk alle Ideale verloren haben und gegen geistige Nahrung und Genüsse vollständig stumpf geworden sein, wenn es sich nicht allmählich diese eigen machen würde. Deshalb ist es dringend geboten, daß möglichst v„e Landschafts-Einheiten und -Verbände Zeitschriften mit diesen Bestrebungen ü"^"' ""^ notwendig ist es, daß genügende Mittel für das Bestehn bereit gestellt werden, damit die Zeit chriften nicht ein buchhändlerisch gewagtes Unter¬ nehmen bleiben. Die Regierungen und Verwaltungen, die heutzutage sich den Anforderungen an Geldmittel für eine geordnete Denkmalpflege nicht mehr entziehen können, müssen auch für die damit verbundne Volks- und Heimatkunde mit ihren verfügbaren Mitteln eintreten: das ist die sozialpolitische Seite der Sache, die man nicht unter- sthatzen sollte in einer Zeit, wo sich die Heimatbande und die Beziehungen zur Scholle d R. Krieg er Vorfahren ganz bedenklich zu lockern beginnen. Die echte Jesuslehre. Wer auch nur mit einem von Jesu Worten im Leben Ernst macht, der tut mehr als alle Schrifterklärer. Doch ist die Schrift¬ erklärung nicht zu entbehren; dagegen könnten wir den Streit über die echten ^esusworte ganz gut entbehren, den wir über uns ergehn lassen müssen, seitdem sich die Kritik der Bibel bemächtigt hat. Im allgemeinen kommt dabei nichts heraus. Wenn wir trotzdem von einem der neusten Versuche, die echten zu er¬ mitteln, Notiz nehmen, so geschieht es, weil dieser, obwohl von einem Nichttheologeu herrührend, einen Fortschritt über den Theologenstreit hinaus bedeutet, und zwar in doppelter Beziehung. Wolfgang Kirchbach spricht in seinem Buche: Was lehrte Jesus? Zwei Urevangelien (Zweite, stark vermehrte und verbesserte Auf¬ lage, Berlin, Ferdinand Dümmler, 1902) die Überzeugung aus, daß die Lehre Jesu ganz einzig sei und weder auf gnostische, noch auf neuplatonische, noch auf buddhistische Quellen zurückgeführt werden könne; namentlich von der indischen Grenzboten I 1904 24

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/191>, abgerufen am 26.06.2024.