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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Es ist dankenswert, daß diese Briefe, namentlich der Gasteiner, in dem
Briefwechsel Bismarcks mit seinem alten Herrn zur Veröffentlichung gelangt sind.
Sie bereichern das historische Bild des fürsorglichen, pflichttreuen Monarchen um
einen äußerst wertvollen Zug seiner hohen Gewissenhaftigkeit. Abgesehen von der
Bedeutung der Sache selbst, bezeugen sie in hervorragender Weise den bedeutsamen
Anteil, den der Kaiser auch in seinem hohen Alter an deu Negieruugsgeschciften nahm.

Was bleibt da von den Anwürfen Richters gegen den toten Reichskanzler
übrig? Man muß sich wirklich wundern, daß das historische Urteil dieses in vielen
Stücken so klugen Mannes nicht gereifter und nicht geklärter geworden ist. Jedoch --
niemand kann über seinen Schatten springen, und es gibt gewisse Dinge, zu denen
n. a. außer Bismarck auch Heer, Flotte und Kolonien gehören, die den Schatten
des Herrn Richter bilden. Über diese kommt er nicht hinüber. Schade! Er hätte
bei seinen Gaben dem Reiche sehr viel nützlicher werden können.


Die Zukunftskonkurrenten in Ostasien.

Im "Handelsmuseum" macht
ein Deutschrusse darauf aufmerksam, daß die nordamerikanische Union, die schon
sprungweise in das russische Gebiet eingedrungen sei und mit dem Bau der trans¬
sibirischen Eisenbahnen von Osten heranrücke, der schwerste Konkurrent Rußlands
in Ostnsien werden würde. Diese Ansicht steht in bemerkenswerter Übereinstimmung
mit der Auffassung, die der jetzige russische Kaiser nach der ostasiatischen Reise, die
er als Thronfolger unternommen hatte, bei einem Besuch in Berlin bekundet hat.
Ihm zu Ehren fand größere Tafel im Königlichen Schlosse zu Berlin statt, zu
der auch die Minister geladen waren. Nach der Tafel vertiefte sich der Großfürst-
Thronfolger in ein längeres Gespräch mit dem damaligen Finanzminister von Miquel
über volkswirtschaftliche und Finanzfragen. Der Minister hat sich später mehrfach
mit Anerkennung über die Kenntnisse und das Wissen ausgesprochen, das der
künftige Beherrscher Rußlands auf diesem Gebiete bekundet habe. Der Großfürst
äußerte bei dieser Gelegenheit, die beiden großen künftigen Konkurrenten auf dem
Weltmarkt seien nicht, wie man allgemein anzunehmen pflege, Nußland und Eng¬
land, sondern Rußland und Amerika. Rußland und Amerika seien nicht Länder,
sondern Weltteile mit allen Klimaten und allen Produkten der verschiednen Zonen.
Zwischen ihnen werde demgemäß dereinst der Kampf um die wirtschaftliche Vor¬
herrschaft in Ostasien entbrennen.

Die Ereignisse scheinen dieser vor einem Jahrzehnt geäußerten Ansicht des
jetzigen Zaren durchaus und schnell Recht zu geben. Für uns Deutsche eröffnet
sich damit die Perspektive, daß in jenem großen Riesenwettkampf der Zukunft nicht
mehr Länder und Reiche, sondern nur noch Weltteile mitzusprechen haben werden,
d. h. Staatengebilde, die über die Produkte aller Zonen und Klimate verfügen. In
diesem Sinne ist auch die britische "Reichsidee" zu versteh", die die Gesamtproduktion
Großbritanniens und aller seiner Kolonien in allen Weltteilen einem großen Gednuken
unterordnen und dienstbar machen will. Frankreich hat dieselben Wege eingeschlagen
und nimmt, was ans der Welt noch irgend zu nehmen ist. Augenblicklich verschlingt
es Siam, das einstmals bereit war, seine Arme Deutschland zu öffnen, und Marokko
wird dereinst der Preis eines englisch-französischen Bündnisses sein. Dem "größern
Deutschland" ergeht es dabei wie dem Poeten bei der Verteilung der Erde. Die
Welt ist weggegeben, aber es steht uns frei, in dem Himmel der Wissenschaft und
der Forschung -- für andre zu leben und den Reichstag zu loben.




Der Vizekunig von Indien im Persischen Meerbusen.

Lord Curzon
der nun schon seit einer langen Reihe von Jahren Stellvertreter der englischen
Krone im Kaiserreich Indien ist, gilt in seinem Vaterlande als einer der gründ¬
lichsten Kenner aller Indien betreffenden politischen Angelegenheiten. Er hat sich
mit seiner ganzen Autorität gegen jene Clique englisch-russischer Politiker (Lord


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Es ist dankenswert, daß diese Briefe, namentlich der Gasteiner, in dem
Briefwechsel Bismarcks mit seinem alten Herrn zur Veröffentlichung gelangt sind.
Sie bereichern das historische Bild des fürsorglichen, pflichttreuen Monarchen um
einen äußerst wertvollen Zug seiner hohen Gewissenhaftigkeit. Abgesehen von der
Bedeutung der Sache selbst, bezeugen sie in hervorragender Weise den bedeutsamen
Anteil, den der Kaiser auch in seinem hohen Alter an deu Negieruugsgeschciften nahm.

Was bleibt da von den Anwürfen Richters gegen den toten Reichskanzler
übrig? Man muß sich wirklich wundern, daß das historische Urteil dieses in vielen
Stücken so klugen Mannes nicht gereifter und nicht geklärter geworden ist. Jedoch —
niemand kann über seinen Schatten springen, und es gibt gewisse Dinge, zu denen
n. a. außer Bismarck auch Heer, Flotte und Kolonien gehören, die den Schatten
des Herrn Richter bilden. Über diese kommt er nicht hinüber. Schade! Er hätte
bei seinen Gaben dem Reiche sehr viel nützlicher werden können.


Die Zukunftskonkurrenten in Ostasien.

Im „Handelsmuseum" macht
ein Deutschrusse darauf aufmerksam, daß die nordamerikanische Union, die schon
sprungweise in das russische Gebiet eingedrungen sei und mit dem Bau der trans¬
sibirischen Eisenbahnen von Osten heranrücke, der schwerste Konkurrent Rußlands
in Ostnsien werden würde. Diese Ansicht steht in bemerkenswerter Übereinstimmung
mit der Auffassung, die der jetzige russische Kaiser nach der ostasiatischen Reise, die
er als Thronfolger unternommen hatte, bei einem Besuch in Berlin bekundet hat.
Ihm zu Ehren fand größere Tafel im Königlichen Schlosse zu Berlin statt, zu
der auch die Minister geladen waren. Nach der Tafel vertiefte sich der Großfürst-
Thronfolger in ein längeres Gespräch mit dem damaligen Finanzminister von Miquel
über volkswirtschaftliche und Finanzfragen. Der Minister hat sich später mehrfach
mit Anerkennung über die Kenntnisse und das Wissen ausgesprochen, das der
künftige Beherrscher Rußlands auf diesem Gebiete bekundet habe. Der Großfürst
äußerte bei dieser Gelegenheit, die beiden großen künftigen Konkurrenten auf dem
Weltmarkt seien nicht, wie man allgemein anzunehmen pflege, Nußland und Eng¬
land, sondern Rußland und Amerika. Rußland und Amerika seien nicht Länder,
sondern Weltteile mit allen Klimaten und allen Produkten der verschiednen Zonen.
Zwischen ihnen werde demgemäß dereinst der Kampf um die wirtschaftliche Vor¬
herrschaft in Ostasien entbrennen.

Die Ereignisse scheinen dieser vor einem Jahrzehnt geäußerten Ansicht des
jetzigen Zaren durchaus und schnell Recht zu geben. Für uns Deutsche eröffnet
sich damit die Perspektive, daß in jenem großen Riesenwettkampf der Zukunft nicht
mehr Länder und Reiche, sondern nur noch Weltteile mitzusprechen haben werden,
d. h. Staatengebilde, die über die Produkte aller Zonen und Klimate verfügen. In
diesem Sinne ist auch die britische „Reichsidee" zu versteh», die die Gesamtproduktion
Großbritanniens und aller seiner Kolonien in allen Weltteilen einem großen Gednuken
unterordnen und dienstbar machen will. Frankreich hat dieselben Wege eingeschlagen
und nimmt, was ans der Welt noch irgend zu nehmen ist. Augenblicklich verschlingt
es Siam, das einstmals bereit war, seine Arme Deutschland zu öffnen, und Marokko
wird dereinst der Preis eines englisch-französischen Bündnisses sein. Dem „größern
Deutschland" ergeht es dabei wie dem Poeten bei der Verteilung der Erde. Die
Welt ist weggegeben, aber es steht uns frei, in dem Himmel der Wissenschaft und
der Forschung — für andre zu leben und den Reichstag zu loben.




Der Vizekunig von Indien im Persischen Meerbusen.

Lord Curzon
der nun schon seit einer langen Reihe von Jahren Stellvertreter der englischen
Krone im Kaiserreich Indien ist, gilt in seinem Vaterlande als einer der gründ¬
lichsten Kenner aller Indien betreffenden politischen Angelegenheiten. Er hat sich
mit seiner ganzen Autorität gegen jene Clique englisch-russischer Politiker (Lord


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[0128] Maßgebliches und Unmaßgebliches Es ist dankenswert, daß diese Briefe, namentlich der Gasteiner, in dem Briefwechsel Bismarcks mit seinem alten Herrn zur Veröffentlichung gelangt sind. Sie bereichern das historische Bild des fürsorglichen, pflichttreuen Monarchen um einen äußerst wertvollen Zug seiner hohen Gewissenhaftigkeit. Abgesehen von der Bedeutung der Sache selbst, bezeugen sie in hervorragender Weise den bedeutsamen Anteil, den der Kaiser auch in seinem hohen Alter an deu Negieruugsgeschciften nahm. Was bleibt da von den Anwürfen Richters gegen den toten Reichskanzler übrig? Man muß sich wirklich wundern, daß das historische Urteil dieses in vielen Stücken so klugen Mannes nicht gereifter und nicht geklärter geworden ist. Jedoch — niemand kann über seinen Schatten springen, und es gibt gewisse Dinge, zu denen n. a. außer Bismarck auch Heer, Flotte und Kolonien gehören, die den Schatten des Herrn Richter bilden. Über diese kommt er nicht hinüber. Schade! Er hätte bei seinen Gaben dem Reiche sehr viel nützlicher werden können. Die Zukunftskonkurrenten in Ostasien. Im „Handelsmuseum" macht ein Deutschrusse darauf aufmerksam, daß die nordamerikanische Union, die schon sprungweise in das russische Gebiet eingedrungen sei und mit dem Bau der trans¬ sibirischen Eisenbahnen von Osten heranrücke, der schwerste Konkurrent Rußlands in Ostnsien werden würde. Diese Ansicht steht in bemerkenswerter Übereinstimmung mit der Auffassung, die der jetzige russische Kaiser nach der ostasiatischen Reise, die er als Thronfolger unternommen hatte, bei einem Besuch in Berlin bekundet hat. Ihm zu Ehren fand größere Tafel im Königlichen Schlosse zu Berlin statt, zu der auch die Minister geladen waren. Nach der Tafel vertiefte sich der Großfürst- Thronfolger in ein längeres Gespräch mit dem damaligen Finanzminister von Miquel über volkswirtschaftliche und Finanzfragen. Der Minister hat sich später mehrfach mit Anerkennung über die Kenntnisse und das Wissen ausgesprochen, das der künftige Beherrscher Rußlands auf diesem Gebiete bekundet habe. Der Großfürst äußerte bei dieser Gelegenheit, die beiden großen künftigen Konkurrenten auf dem Weltmarkt seien nicht, wie man allgemein anzunehmen pflege, Nußland und Eng¬ land, sondern Rußland und Amerika. Rußland und Amerika seien nicht Länder, sondern Weltteile mit allen Klimaten und allen Produkten der verschiednen Zonen. Zwischen ihnen werde demgemäß dereinst der Kampf um die wirtschaftliche Vor¬ herrschaft in Ostasien entbrennen. Die Ereignisse scheinen dieser vor einem Jahrzehnt geäußerten Ansicht des jetzigen Zaren durchaus und schnell Recht zu geben. Für uns Deutsche eröffnet sich damit die Perspektive, daß in jenem großen Riesenwettkampf der Zukunft nicht mehr Länder und Reiche, sondern nur noch Weltteile mitzusprechen haben werden, d. h. Staatengebilde, die über die Produkte aller Zonen und Klimate verfügen. In diesem Sinne ist auch die britische „Reichsidee" zu versteh», die die Gesamtproduktion Großbritanniens und aller seiner Kolonien in allen Weltteilen einem großen Gednuken unterordnen und dienstbar machen will. Frankreich hat dieselben Wege eingeschlagen und nimmt, was ans der Welt noch irgend zu nehmen ist. Augenblicklich verschlingt es Siam, das einstmals bereit war, seine Arme Deutschland zu öffnen, und Marokko wird dereinst der Preis eines englisch-französischen Bündnisses sein. Dem „größern Deutschland" ergeht es dabei wie dem Poeten bei der Verteilung der Erde. Die Welt ist weggegeben, aber es steht uns frei, in dem Himmel der Wissenschaft und der Forschung — für andre zu leben und den Reichstag zu loben. Der Vizekunig von Indien im Persischen Meerbusen. Lord Curzon der nun schon seit einer langen Reihe von Jahren Stellvertreter der englischen Krone im Kaiserreich Indien ist, gilt in seinem Vaterlande als einer der gründ¬ lichsten Kenner aller Indien betreffenden politischen Angelegenheiten. Er hat sich mit seiner ganzen Autorität gegen jene Clique englisch-russischer Politiker (Lord

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/128>, abgerufen am 26.06.2024.