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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Awei Lmigrantengeschichten

Liebespaar, deutsche Literaten, deutsche Bürger und last, not te^Le ein Övel-
gönner Bootsjungc, Fite Rink, den nur Charlotte Niese -- unsre Charlotte,
wie wir sie bisweilen uuter der Hand mit freventlicher Vertraulichkeit zu nennen
wagen -- so treffend, so possierlich, so rührend darstellen konnte.

Wenn für mich viel darauf ankäme, sagen zu können, welches von beiden
Büchern mir die meiste Freude gemacht hat, welchem von beiden ich den Vorrang
geben möchte, so wäre ich in der größten Verlegenheit, denn es geht mir mit diesen
beiden Büchern wie dem Manne, der Wein probierte, mit den beiden ihm vor¬
gesetzten Sorten: von denen war allemal die zuletzt geschmeckte die beste, und damit
mir nicht das Schicksal des Weintosters zuteil werde, den sie hatten nach Hause
tragen müssen, ohne daß er mit sich darüber ins reine gekommen war, welcher
nun eigentlich von beiden Weinen der aller-allerbeste war, will ich die beiden
Bücher einzeln vornehmen und es dem Leser überlassen, mir, wenn auch er sie
gelesen haben wird, seinen Geschmack mitzuteilen. Darin wird er wohl mit mir
übereinstimmen, daß gute Weine kosten und gute Bücher lesen ein Vergnügen
ist, das man nie satt bekommt. Wenn es sich um Säuerlinge handelt/ist es
freilich etwas andres, aber der Furcht vor Säuerlingen enthebt uns in diesem
Falle schon die Marke, Da uns "Vergangenheit" nach Norddeutschland führt,
so trinken wir da aus bester Quelle bezognen Bordeaux, Schatöh Langlork,
während uus mit dem Marquis von Marigny eine feine Bowle von Moselwein
und echtem Schlampagner vorgesetzt wird. Aber nicht bloß seine Keller-, sondern
auch seiue Küchenkenntnisse kann man bei beiden Büchern nützlich erweitern: in
"Vergangenheit" werden die Geheimnisse des Back-, im "Marquis von Marigny."
der ein doppeltes vorclcm Kiön ist, die des Bratofens enthüllt. Wo fände
man für die Weihnachtszeit etwas Geeigneteres? Das Wasser läuft einem bei
den Beschreibungen im Munde zusammen, und man kann die Ankunft des
Knecht Ruprechts mit seinem Sack voll Süßigkeiten und Delikatessen kaum
erwarten.

Nachdem so dem Nebensächlichen Rechnung getragen ist, kommen wir zur
Hauptsache: zur Schilderung der Personen und Ereignisse, die in beiden Büchern
mit gleicher Meisterschaft geleistet ist, obgleich man keine drei Zeiten des einen
Buchs in das andre versetzen könnte, ohne daß jedermann ausrufen müßte: Der
Fleck paßt nicht zur Hose,
"

Mit "Vergangenheit anzufangen, denn es ist das zuerst erschienene Werk,
und den Damen gebührt ja ohnehin der Vortritt, so ist hier Kaspar Hinrich
Birkenfcld, der Sohn der reichen Madame Birkenfeld in Neumühlen, die nebst
den Damen Reimarus und Sieveking in der Hamburg-Altoncier Gesellschaft
in pluis et diz vög.ri, rsmp8 macht, das Pivot, um das sich alles dreht. Er
ist mit Ludmilla Diederichs verlobt, aber man ersieht aus einigen Andeutungen,
daß das, was sich mit dieser Verlobung angebahnt hat, eine Konvenienzheirat
sein wird; denn während Kaspar Hinrich und dessen Mutter von der echten
Sorte sind, werden uus die Geldprotze Madame Diederichs und deren Tochter,
die in komischster Weise etwas "noth^ ist, als Ware zweiter Güte geschildert.
Die wahre Liebe und Leidenschaft entbrennt in dem Herzen des jungen Mannes
erst in dem Augenblicke, wo er die Bekanntschaft von Regina Pappelius, einem
Engel in Menschengestalt, macht, und sie ist es auch, die er am Ende heim¬
führt, nachdem die Verlobung mit Fräulein Diederichs bei Gelegenheit der die
romantische Beigabe des Buchs krönenden großen Katastrophe -- der Auf¬
erstehung des totgcglaubten Gatten und Vaters Birkenfeld -- mit einem großen
Krach zurückgegangen ist.

Der Vater Pappelius, ein anspruchsloser Magister und Philosoph, der in
seiner Bescheidenheit immer mit sicherm Gefühle das Rechte trifft lind durch
eine Menge beigegebner Züge wahrhaft erheiternd wirkt, ist eine köstliche Figur?


Awei Lmigrantengeschichten

Liebespaar, deutsche Literaten, deutsche Bürger und last, not te^Le ein Övel-
gönner Bootsjungc, Fite Rink, den nur Charlotte Niese — unsre Charlotte,
wie wir sie bisweilen uuter der Hand mit freventlicher Vertraulichkeit zu nennen
wagen — so treffend, so possierlich, so rührend darstellen konnte.

Wenn für mich viel darauf ankäme, sagen zu können, welches von beiden
Büchern mir die meiste Freude gemacht hat, welchem von beiden ich den Vorrang
geben möchte, so wäre ich in der größten Verlegenheit, denn es geht mir mit diesen
beiden Büchern wie dem Manne, der Wein probierte, mit den beiden ihm vor¬
gesetzten Sorten: von denen war allemal die zuletzt geschmeckte die beste, und damit
mir nicht das Schicksal des Weintosters zuteil werde, den sie hatten nach Hause
tragen müssen, ohne daß er mit sich darüber ins reine gekommen war, welcher
nun eigentlich von beiden Weinen der aller-allerbeste war, will ich die beiden
Bücher einzeln vornehmen und es dem Leser überlassen, mir, wenn auch er sie
gelesen haben wird, seinen Geschmack mitzuteilen. Darin wird er wohl mit mir
übereinstimmen, daß gute Weine kosten und gute Bücher lesen ein Vergnügen
ist, das man nie satt bekommt. Wenn es sich um Säuerlinge handelt/ist es
freilich etwas andres, aber der Furcht vor Säuerlingen enthebt uns in diesem
Falle schon die Marke, Da uns „Vergangenheit" nach Norddeutschland führt,
so trinken wir da aus bester Quelle bezognen Bordeaux, Schatöh Langlork,
während uus mit dem Marquis von Marigny eine feine Bowle von Moselwein
und echtem Schlampagner vorgesetzt wird. Aber nicht bloß seine Keller-, sondern
auch seiue Küchenkenntnisse kann man bei beiden Büchern nützlich erweitern: in
„Vergangenheit" werden die Geheimnisse des Back-, im „Marquis von Marigny."
der ein doppeltes vorclcm Kiön ist, die des Bratofens enthüllt. Wo fände
man für die Weihnachtszeit etwas Geeigneteres? Das Wasser läuft einem bei
den Beschreibungen im Munde zusammen, und man kann die Ankunft des
Knecht Ruprechts mit seinem Sack voll Süßigkeiten und Delikatessen kaum
erwarten.

Nachdem so dem Nebensächlichen Rechnung getragen ist, kommen wir zur
Hauptsache: zur Schilderung der Personen und Ereignisse, die in beiden Büchern
mit gleicher Meisterschaft geleistet ist, obgleich man keine drei Zeiten des einen
Buchs in das andre versetzen könnte, ohne daß jedermann ausrufen müßte: Der
Fleck paßt nicht zur Hose,
"

Mit „Vergangenheit anzufangen, denn es ist das zuerst erschienene Werk,
und den Damen gebührt ja ohnehin der Vortritt, so ist hier Kaspar Hinrich
Birkenfcld, der Sohn der reichen Madame Birkenfeld in Neumühlen, die nebst
den Damen Reimarus und Sieveking in der Hamburg-Altoncier Gesellschaft
in pluis et diz vög.ri, rsmp8 macht, das Pivot, um das sich alles dreht. Er
ist mit Ludmilla Diederichs verlobt, aber man ersieht aus einigen Andeutungen,
daß das, was sich mit dieser Verlobung angebahnt hat, eine Konvenienzheirat
sein wird; denn während Kaspar Hinrich und dessen Mutter von der echten
Sorte sind, werden uus die Geldprotze Madame Diederichs und deren Tochter,
die in komischster Weise etwas «noth^ ist, als Ware zweiter Güte geschildert.
Die wahre Liebe und Leidenschaft entbrennt in dem Herzen des jungen Mannes
erst in dem Augenblicke, wo er die Bekanntschaft von Regina Pappelius, einem
Engel in Menschengestalt, macht, und sie ist es auch, die er am Ende heim¬
führt, nachdem die Verlobung mit Fräulein Diederichs bei Gelegenheit der die
romantische Beigabe des Buchs krönenden großen Katastrophe — der Auf¬
erstehung des totgcglaubten Gatten und Vaters Birkenfeld — mit einem großen
Krach zurückgegangen ist.

Der Vater Pappelius, ein anspruchsloser Magister und Philosoph, der in
seiner Bescheidenheit immer mit sicherm Gefühle das Rechte trifft lind durch
eine Menge beigegebner Züge wahrhaft erheiternd wirkt, ist eine köstliche Figur?


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[0714] Awei Lmigrantengeschichten Liebespaar, deutsche Literaten, deutsche Bürger und last, not te^Le ein Övel- gönner Bootsjungc, Fite Rink, den nur Charlotte Niese — unsre Charlotte, wie wir sie bisweilen uuter der Hand mit freventlicher Vertraulichkeit zu nennen wagen — so treffend, so possierlich, so rührend darstellen konnte. Wenn für mich viel darauf ankäme, sagen zu können, welches von beiden Büchern mir die meiste Freude gemacht hat, welchem von beiden ich den Vorrang geben möchte, so wäre ich in der größten Verlegenheit, denn es geht mir mit diesen beiden Büchern wie dem Manne, der Wein probierte, mit den beiden ihm vor¬ gesetzten Sorten: von denen war allemal die zuletzt geschmeckte die beste, und damit mir nicht das Schicksal des Weintosters zuteil werde, den sie hatten nach Hause tragen müssen, ohne daß er mit sich darüber ins reine gekommen war, welcher nun eigentlich von beiden Weinen der aller-allerbeste war, will ich die beiden Bücher einzeln vornehmen und es dem Leser überlassen, mir, wenn auch er sie gelesen haben wird, seinen Geschmack mitzuteilen. Darin wird er wohl mit mir übereinstimmen, daß gute Weine kosten und gute Bücher lesen ein Vergnügen ist, das man nie satt bekommt. Wenn es sich um Säuerlinge handelt/ist es freilich etwas andres, aber der Furcht vor Säuerlingen enthebt uns in diesem Falle schon die Marke, Da uns „Vergangenheit" nach Norddeutschland führt, so trinken wir da aus bester Quelle bezognen Bordeaux, Schatöh Langlork, während uus mit dem Marquis von Marigny eine feine Bowle von Moselwein und echtem Schlampagner vorgesetzt wird. Aber nicht bloß seine Keller-, sondern auch seiue Küchenkenntnisse kann man bei beiden Büchern nützlich erweitern: in „Vergangenheit" werden die Geheimnisse des Back-, im „Marquis von Marigny." der ein doppeltes vorclcm Kiön ist, die des Bratofens enthüllt. Wo fände man für die Weihnachtszeit etwas Geeigneteres? Das Wasser läuft einem bei den Beschreibungen im Munde zusammen, und man kann die Ankunft des Knecht Ruprechts mit seinem Sack voll Süßigkeiten und Delikatessen kaum erwarten. Nachdem so dem Nebensächlichen Rechnung getragen ist, kommen wir zur Hauptsache: zur Schilderung der Personen und Ereignisse, die in beiden Büchern mit gleicher Meisterschaft geleistet ist, obgleich man keine drei Zeiten des einen Buchs in das andre versetzen könnte, ohne daß jedermann ausrufen müßte: Der Fleck paßt nicht zur Hose, " Mit „Vergangenheit anzufangen, denn es ist das zuerst erschienene Werk, und den Damen gebührt ja ohnehin der Vortritt, so ist hier Kaspar Hinrich Birkenfcld, der Sohn der reichen Madame Birkenfeld in Neumühlen, die nebst den Damen Reimarus und Sieveking in der Hamburg-Altoncier Gesellschaft in pluis et diz vög.ri, rsmp8 macht, das Pivot, um das sich alles dreht. Er ist mit Ludmilla Diederichs verlobt, aber man ersieht aus einigen Andeutungen, daß das, was sich mit dieser Verlobung angebahnt hat, eine Konvenienzheirat sein wird; denn während Kaspar Hinrich und dessen Mutter von der echten Sorte sind, werden uus die Geldprotze Madame Diederichs und deren Tochter, die in komischster Weise etwas «noth^ ist, als Ware zweiter Güte geschildert. Die wahre Liebe und Leidenschaft entbrennt in dem Herzen des jungen Mannes erst in dem Augenblicke, wo er die Bekanntschaft von Regina Pappelius, einem Engel in Menschengestalt, macht, und sie ist es auch, die er am Ende heim¬ führt, nachdem die Verlobung mit Fräulein Diederichs bei Gelegenheit der die romantische Beigabe des Buchs krönenden großen Katastrophe — der Auf¬ erstehung des totgcglaubten Gatten und Vaters Birkenfeld — mit einem großen Krach zurückgegangen ist. Der Vater Pappelius, ein anspruchsloser Magister und Philosoph, der in seiner Bescheidenheit immer mit sicherm Gefühle das Rechte trifft lind durch eine Menge beigegebner Züge wahrhaft erheiternd wirkt, ist eine köstliche Figur?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/714>, abgerufen am 24.08.2024.