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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

fauler. Wenn man aber den Italienern vorhalten wollte, ohne das Papsttum wurde
Rom eine Landstadt geworden und nicht die ewige Stadt geblieben sem, sie hatten
also wohl Grund zu einer dankbaren Schonung, ja zu Zugeständnissen, der wurde
Wohl die kühle Antwort erhalten, daß das Papsttum außerhalb Roms mW ohne
Rom ganz undenkbar sei. daß also sein eigenstes Interesse es in Rom festhalte.

Zum Schluß sei noch aus bester römischer Quelle mitgeteilt, wie es mi deu
Sprnchkenutuissen des gegenwärtigen Papstes wirklich steht. Er ist des Deutschen
soweit mächtig, daß er ein deutsches Buch zu lesen, also in unmittelbare Verbin¬
dung mit dem deutschen Geistesleben zu treten vermag; eine deutsche Unterhaltung
dagegen würde er uicht imstande sein zu führen, schon wegen der schwierigen Aus^spräche. Das Französische ist ihm geläufiger, als er selbst gesagt hat; auch mit
dem slawischen hat er sich beschäftigt. Unter seinen Vorgängern dürfte selten einer
zu fi nden sein, der ihm in dieser Beziehung gleich käme.


Krauskopf geschoren!

Den Rezensenten der Kölnischen Volkszeitung be-
snedigt Weites .Krauskopf," der deu Lesern der Grenzboten warm empfohlen
worden ist. nicht. Da das sein Geschmack und sein Urteil ist. wird es jedermann
'u der Ordnung finden, daß er sein Urteil abgibt und seinen Geschmack motiviert.
8'ustious nein est äisimtimäum, und es würde mich uicht wundern wenn so
manches, wofür er eine Lanze bricht, mir nicht, nein wirklich gar nicht gefiele.
Aber das jedem zustehende Recht, nach seinem eignen Geschmack zu urteilen, darf
das wird man allseitig zugeben, nicht dahin ausgedehnt werde", daß marsch
hinter dem Schilde der eigne", mit Recht oder Ul.recht festgehaltn?" Meinung deckt,
um Dinge zu behaupten, deren möglicher Sinn sich mit dem besten Willen nicht
ergründe" läßt, und die eine schärfere Polemik als die meine nicht mit Unrecht als
^"Sinn bezeichne" könnte.

Der unparteiische Leser urteile selbst. Der Titel "Krauskopf," sagt der 5>.c-
seusent. "kennzeichnet treffend 1. den Verfasser, 2. den allem Anschein nach mit ihm
identische" Melden dieses "Romans" und 3. das Buch selbst." Gegen den witzigen
Einfall, das Wort Krauskopf in höflicher Absicht in demselben Sun.e zu verstehn
wie ma" vo.i jemand zu sprechen pflegt, in basse" Kopf es kraus aussieht, soll
kein Einwand erhoben werde". Wer laug hat. läßt lang hängen, und wer als
Witzbold gehöre" ist, braucht sein Licht uicht uuter den Scheffel Zu stcUen. ^n,;
der Titel 'für den uuzufriedneu Rezensenten den Verfasser bezeichnet, ist verständlich,'""es daß er für den .Neide" bezeichne"!) sei. kau" mau mit Frmdeu aeeeptiere"
obwohl die Bemerkung' "on "wo w-üitia, gemacht sein dürfte und vielleicht nicht
die Glorifizierung des krausen Haares des kleinen Helden, sondern ebenfalls eine
Anspielung auf innere "Krausigteit" in Absicht hat. Dieses beides aber zugegebe",
was in aller Welt kaun dann der Sinn der Behauptung sein, daß drittens der
Titel auch das Buch treffend bezeichne? Wenn der Verfasser unter 1. der Held
"'Uer 2 eliminiert ist, so bleibt doch -- das muß mir der Feind zugeben -- sur c.
uur der Stil und der Einband des Buches übrig, und für sie ist, solange wir
Deutsch und nicht Portugiesisch schreiben, der Tadel Krauskopf selbst den.u uicht
Platze, wenn mau -- was ja Geschmacksache ist -- deu Stil unruhig und deu
Einband sezcssionistisch fände. .

^Gleich in den nächsten Sätzen zeigt der Rezensent, daß wen" er es und der
7"git nicht zu genau nimmt, dafür sei" Herz um so wärmer und mitfühlender pe. ^r
fürchtet. mau werde mit den. Krauskopf zu streng ins Gericht gehn, well er gleich von
früherem zu stark gelobt worde" sei. Der liebe gute soll sich darüber kam.e Sorge
wache". Daß es Leute gibt, die jedes uicht vou ihnen angestimmte Lob verstimmt und
d>e jedes Lob. das sie nicht selbst erteile", mit der Bemerkung: "was zuviel i,t. i,t
Molek." abweise... weiß mau ja. und die drei Bände Krauskopf-- dem. es werde"
"icht viere sei", wie der Rezensent. der ein besserer Mathematiker als Logiker zu sem
scheint, auf Grund einer richtig aufgestellte" Proportion z" befürchte., gene.ge ist --


Maßgebliches und Unmaßgebliches

fauler. Wenn man aber den Italienern vorhalten wollte, ohne das Papsttum wurde
Rom eine Landstadt geworden und nicht die ewige Stadt geblieben sem, sie hatten
also wohl Grund zu einer dankbaren Schonung, ja zu Zugeständnissen, der wurde
Wohl die kühle Antwort erhalten, daß das Papsttum außerhalb Roms mW ohne
Rom ganz undenkbar sei. daß also sein eigenstes Interesse es in Rom festhalte.

Zum Schluß sei noch aus bester römischer Quelle mitgeteilt, wie es mi deu
Sprnchkenutuissen des gegenwärtigen Papstes wirklich steht. Er ist des Deutschen
soweit mächtig, daß er ein deutsches Buch zu lesen, also in unmittelbare Verbin¬
dung mit dem deutschen Geistesleben zu treten vermag; eine deutsche Unterhaltung
dagegen würde er uicht imstande sein zu führen, schon wegen der schwierigen Aus^spräche. Das Französische ist ihm geläufiger, als er selbst gesagt hat; auch mit
dem slawischen hat er sich beschäftigt. Unter seinen Vorgängern dürfte selten einer
zu fi nden sein, der ihm in dieser Beziehung gleich käme.


Krauskopf geschoren!

Den Rezensenten der Kölnischen Volkszeitung be-
snedigt Weites .Krauskopf," der deu Lesern der Grenzboten warm empfohlen
worden ist. nicht. Da das sein Geschmack und sein Urteil ist. wird es jedermann
'u der Ordnung finden, daß er sein Urteil abgibt und seinen Geschmack motiviert.
8'ustious nein est äisimtimäum, und es würde mich uicht wundern wenn so
manches, wofür er eine Lanze bricht, mir nicht, nein wirklich gar nicht gefiele.
Aber das jedem zustehende Recht, nach seinem eignen Geschmack zu urteilen, darf
das wird man allseitig zugeben, nicht dahin ausgedehnt werde», daß marsch
hinter dem Schilde der eigne», mit Recht oder Ul.recht festgehaltn?» Meinung deckt,
um Dinge zu behaupten, deren möglicher Sinn sich mit dem besten Willen nicht
ergründe» läßt, und die eine schärfere Polemik als die meine nicht mit Unrecht als
^»Sinn bezeichne» könnte.

Der unparteiische Leser urteile selbst. Der Titel „Krauskopf," sagt der 5>.c-
seusent. „kennzeichnet treffend 1. den Verfasser, 2. den allem Anschein nach mit ihm
identische» Melden dieses »Romans« und 3. das Buch selbst." Gegen den witzigen
Einfall, das Wort Krauskopf in höflicher Absicht in demselben Sun.e zu verstehn
wie ma» vo.i jemand zu sprechen pflegt, in basse» Kopf es kraus aussieht, soll
kein Einwand erhoben werde». Wer laug hat. läßt lang hängen, und wer als
Witzbold gehöre» ist, braucht sein Licht uicht uuter den Scheffel Zu stcUen. ^n,;
der Titel 'für den uuzufriedneu Rezensenten den Verfasser bezeichnet, ist verständlich,'""es daß er für den .Neide» bezeichne»!) sei. kau» mau mit Frmdeu aeeeptiere»
obwohl die Bemerkung' »on «wo w-üitia, gemacht sein dürfte und vielleicht nicht
die Glorifizierung des krausen Haares des kleinen Helden, sondern ebenfalls eine
Anspielung auf innere „Krausigteit" in Absicht hat. Dieses beides aber zugegebe»,
was in aller Welt kaun dann der Sinn der Behauptung sein, daß drittens der
Titel auch das Buch treffend bezeichne? Wenn der Verfasser unter 1. der Held
"'Uer 2 eliminiert ist, so bleibt doch — das muß mir der Feind zugeben — sur c.
uur der Stil und der Einband des Buches übrig, und für sie ist, solange wir
Deutsch und nicht Portugiesisch schreiben, der Tadel Krauskopf selbst den.u uicht
Platze, wenn mau — was ja Geschmacksache ist — deu Stil unruhig und deu
Einband sezcssionistisch fände. .

^Gleich in den nächsten Sätzen zeigt der Rezensent, daß wen» er es und der
7"git nicht zu genau nimmt, dafür sei» Herz um so wärmer und mitfühlender pe. ^r
fürchtet. mau werde mit den. Krauskopf zu streng ins Gericht gehn, well er gleich von
früherem zu stark gelobt worde» sei. Der liebe gute soll sich darüber kam.e Sorge
wache». Daß es Leute gibt, die jedes uicht vou ihnen angestimmte Lob verstimmt und
d>e jedes Lob. das sie nicht selbst erteile», mit der Bemerkung: „was zuviel i,t. i,t
Molek." abweise... weiß mau ja. und die drei Bände Krauskopf-- dem. es werde»
»icht viere sei», wie der Rezensent. der ein besserer Mathematiker als Logiker zu sem
scheint, auf Grund einer richtig aufgestellte» Proportion z» befürchte., gene.ge ist —


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[0677] Maßgebliches und Unmaßgebliches fauler. Wenn man aber den Italienern vorhalten wollte, ohne das Papsttum wurde Rom eine Landstadt geworden und nicht die ewige Stadt geblieben sem, sie hatten also wohl Grund zu einer dankbaren Schonung, ja zu Zugeständnissen, der wurde Wohl die kühle Antwort erhalten, daß das Papsttum außerhalb Roms mW ohne Rom ganz undenkbar sei. daß also sein eigenstes Interesse es in Rom festhalte. Zum Schluß sei noch aus bester römischer Quelle mitgeteilt, wie es mi deu Sprnchkenutuissen des gegenwärtigen Papstes wirklich steht. Er ist des Deutschen soweit mächtig, daß er ein deutsches Buch zu lesen, also in unmittelbare Verbin¬ dung mit dem deutschen Geistesleben zu treten vermag; eine deutsche Unterhaltung dagegen würde er uicht imstande sein zu führen, schon wegen der schwierigen Aus^spräche. Das Französische ist ihm geläufiger, als er selbst gesagt hat; auch mit dem slawischen hat er sich beschäftigt. Unter seinen Vorgängern dürfte selten einer zu fi nden sein, der ihm in dieser Beziehung gleich käme. Krauskopf geschoren! Den Rezensenten der Kölnischen Volkszeitung be- snedigt Weites .Krauskopf," der deu Lesern der Grenzboten warm empfohlen worden ist. nicht. Da das sein Geschmack und sein Urteil ist. wird es jedermann 'u der Ordnung finden, daß er sein Urteil abgibt und seinen Geschmack motiviert. 8'ustious nein est äisimtimäum, und es würde mich uicht wundern wenn so manches, wofür er eine Lanze bricht, mir nicht, nein wirklich gar nicht gefiele. Aber das jedem zustehende Recht, nach seinem eignen Geschmack zu urteilen, darf das wird man allseitig zugeben, nicht dahin ausgedehnt werde», daß marsch hinter dem Schilde der eigne», mit Recht oder Ul.recht festgehaltn?» Meinung deckt, um Dinge zu behaupten, deren möglicher Sinn sich mit dem besten Willen nicht ergründe» läßt, und die eine schärfere Polemik als die meine nicht mit Unrecht als ^»Sinn bezeichne» könnte. Der unparteiische Leser urteile selbst. Der Titel „Krauskopf," sagt der 5>.c- seusent. „kennzeichnet treffend 1. den Verfasser, 2. den allem Anschein nach mit ihm identische» Melden dieses »Romans« und 3. das Buch selbst." Gegen den witzigen Einfall, das Wort Krauskopf in höflicher Absicht in demselben Sun.e zu verstehn wie ma» vo.i jemand zu sprechen pflegt, in basse» Kopf es kraus aussieht, soll kein Einwand erhoben werde». Wer laug hat. läßt lang hängen, und wer als Witzbold gehöre» ist, braucht sein Licht uicht uuter den Scheffel Zu stcUen. ^n,; der Titel 'für den uuzufriedneu Rezensenten den Verfasser bezeichnet, ist verständlich,'""es daß er für den .Neide» bezeichne»!) sei. kau» mau mit Frmdeu aeeeptiere» obwohl die Bemerkung' »on «wo w-üitia, gemacht sein dürfte und vielleicht nicht die Glorifizierung des krausen Haares des kleinen Helden, sondern ebenfalls eine Anspielung auf innere „Krausigteit" in Absicht hat. Dieses beides aber zugegebe», was in aller Welt kaun dann der Sinn der Behauptung sein, daß drittens der Titel auch das Buch treffend bezeichne? Wenn der Verfasser unter 1. der Held "'Uer 2 eliminiert ist, so bleibt doch — das muß mir der Feind zugeben — sur c. uur der Stil und der Einband des Buches übrig, und für sie ist, solange wir Deutsch und nicht Portugiesisch schreiben, der Tadel Krauskopf selbst den.u uicht Platze, wenn mau — was ja Geschmacksache ist — deu Stil unruhig und deu Einband sezcssionistisch fände. . ^Gleich in den nächsten Sätzen zeigt der Rezensent, daß wen» er es und der 7"git nicht zu genau nimmt, dafür sei» Herz um so wärmer und mitfühlender pe. ^r fürchtet. mau werde mit den. Krauskopf zu streng ins Gericht gehn, well er gleich von früherem zu stark gelobt worde» sei. Der liebe gute soll sich darüber kam.e Sorge wache». Daß es Leute gibt, die jedes uicht vou ihnen angestimmte Lob verstimmt und d>e jedes Lob. das sie nicht selbst erteile», mit der Bemerkung: „was zuviel i,t. i,t Molek." abweise... weiß mau ja. und die drei Bände Krauskopf-- dem. es werde» »icht viere sei», wie der Rezensent. der ein besserer Mathematiker als Logiker zu sem scheint, auf Grund einer richtig aufgestellte» Proportion z» befürchte., gene.ge ist —

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/677>, abgerufen am 01.07.2024.