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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Seelen

Häusern und darüber der grüne Wald, und ganz oben die Schneegipfel Er hatte
Zeiten, wo er sich für den unglücklichsten aller Menschen hielt, obwohl er in be¬
haglichen Verhältnissen war. einen gesunden Schlaf und frische rote Wangen hatte.
Bei seiner Frau fand er für seine Heimatstrännie wenig Verständnis. 1>e war Mes-
mal unwirsch, wenn er bei einer passenden Gelegenheit die grün umsäumte ^ever-
h°se anzog, und betrachtete ihn dann mit offenbarem Verdruß und heimlicher Sorge^Denn sie war ein mageres unscheinbares Weibchen und hatte im Gegensatz zu ihres
Mannes lebensfrischer Farbe ein verblichnes und verwelktes Gesicht, dessen mangelnde
Reize anch die guten Augen, die darin so warm und gütig blickten, nicht zu er¬
setzen vermochten. Hatte sie es schon zu der Zeit, wo sie noch den Schmelz der
Jugend trug, für ein unbegreifliches Wunder angesehen, daß der kecke, welumworbnc
Bursch ein ihrer Schürze hängen geblieben war. so war ihr das jetzt, wo fie ein
seiner Seite verblüht war. noch viel rätselhafter, und sie quälte ihn uno M)
selbst beständig mit der Furcht, er Wune ihr einmal abhanden kommen und in
d°s Paradies, aus dem er gekommen war. zurücklaufen. Hatte sie nun e.u besonders
starkes Angststündchen, das gewöhnlich mit einer Stunde leideuschaf licher Heunats-
schwärmerei ihres Gatten zusammen fiel, so war das nächste, was sie tat dan i e
sich an den Herd stellte und ihm. um ihn von seinen unordentlichen Gelüsten zu
heilen, ein Leibgericht kochte. Während er sich dann labte, mußte er sich freUich
"und gefallen lassen, ihre Meinung anzuhören, die darin bestand, daß die Aus ich
v°n der alten Burg herab, unter der die Stadt lag, gerade schon genug für einen
Schneider wäre, und es auch hierorts keineswegs an grüne.. Matten mangle
Was die Menschen angehe, so würden sie sich wohl überall gleich bleiben, und anch
Was es mit den. ewigen Schnee auf sich habe, wisse man recht gut, da es auch
hierzulande Schnee gen..g gäbe, und man jedesmal Gott danke, wenn man wieder
"uf der guten blanken Erde gehn könne.

An mir fand nun der Meister einen willigen und unermüdlichen Zuhörer. >vie
Namen, die er mir nannte, klangen so fremd und traut zugleich, ich fühlte ven
Frieden der schönen stillen Berge, ohne sie zu kennen, und es war mir, als vo
ewe Hand mich fortzöge, und als ob von Höhen herab, die über alle Unruhe hmweg-
wgten. ein silbernes Glöckchen herüber läute.

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warm, und T Schnee schmolz in mir blieb er liegen. Die ^"Nierswiden iach
dem Feierabend wurden lang und zogen sich bis tief in d.e Nacht hin in D e
Nachtigall schlug wie einst, im dunkeln Gebüsch des Gartens. und eme andre in.t-
o"reel? jeu eilf'am Wehr und sie sangen so sehnsuchtsvoll. so tief aus dem Herzen
heraus. daß ich es nicht ertragen konnte. Ich mußte ^ Muster ge.chlossen leer

Nicht, daß ich große.. Kra.ner gehabt hätte, die Bäche werden e se in Ku -
Aug wild und reißend, im Winter fließen sie ruhig unter dem Eise. Über meiner
Seele lag eine dichtgeschlossene Decke, und ich hütete mich wohl sie zu zerbrechen
Kein starker Ton durfte dahinein dringen, kein warmer Hauch darauf ruhen er
hätte aufgeweckt, was ewig schlafe., n.nßte. Und offen mußte ich das Ange halten
daß sich aus meiner Vergangenheit nichts in meine Gedanken hervordränge ^les
"lief gehörte zu dem Plane, nach dem ich mein Leben geordnet hatte, aber och
unterirdischen Lebens, das mein Tod werden mußte, wurde immer mehr, ^er
dunkle Vorhang, der meine Vergangenheit verhüllte, regte sich ^e und le von eme n
Ms unbekannten Welten to.n.rauben Wehen, und als wäre er fadensche""g geworo".
blitzte es von drüben herüber, und mit hellen. Lichte zogen du'alle sclNvere S hat
Drüber. Ich hatte den Feind doch in der falschen Richtung ,ge ^t
atte ich entgehn wollen, und deren Netzen schien ich auch wirklich entronnen zu
>co. Aber mir selber konnte ich nicht entrinnen. .

, ^ Eines Tags erzählte mir der Meister wieder em.na v"n s "Mi ^ d
daheim unser Handwerk betrieb. Er hatte sich im Winter beim H l ^"häbige und erkundigte sich nnn. ob nicht ein anständiger und geschickter Geselle


Zwei Seelen

Häusern und darüber der grüne Wald, und ganz oben die Schneegipfel Er hatte
Zeiten, wo er sich für den unglücklichsten aller Menschen hielt, obwohl er in be¬
haglichen Verhältnissen war. einen gesunden Schlaf und frische rote Wangen hatte.
Bei seiner Frau fand er für seine Heimatstrännie wenig Verständnis. 1>e war Mes-
mal unwirsch, wenn er bei einer passenden Gelegenheit die grün umsäumte ^ever-
h°se anzog, und betrachtete ihn dann mit offenbarem Verdruß und heimlicher Sorge^Denn sie war ein mageres unscheinbares Weibchen und hatte im Gegensatz zu ihres
Mannes lebensfrischer Farbe ein verblichnes und verwelktes Gesicht, dessen mangelnde
Reize anch die guten Augen, die darin so warm und gütig blickten, nicht zu er¬
setzen vermochten. Hatte sie es schon zu der Zeit, wo sie noch den Schmelz der
Jugend trug, für ein unbegreifliches Wunder angesehen, daß der kecke, welumworbnc
Bursch ein ihrer Schürze hängen geblieben war. so war ihr das jetzt, wo fie ein
seiner Seite verblüht war. noch viel rätselhafter, und sie quälte ihn uno M)
selbst beständig mit der Furcht, er Wune ihr einmal abhanden kommen und in
d°s Paradies, aus dem er gekommen war. zurücklaufen. Hatte sie nun e.u besonders
starkes Angststündchen, das gewöhnlich mit einer Stunde leideuschaf licher Heunats-
schwärmerei ihres Gatten zusammen fiel, so war das nächste, was sie tat dan i e
sich an den Herd stellte und ihm. um ihn von seinen unordentlichen Gelüsten zu
heilen, ein Leibgericht kochte. Während er sich dann labte, mußte er sich freUich
"und gefallen lassen, ihre Meinung anzuhören, die darin bestand, daß die Aus ich
v°n der alten Burg herab, unter der die Stadt lag, gerade schon genug für einen
Schneider wäre, und es auch hierorts keineswegs an grüne.. Matten mangle
Was die Menschen angehe, so würden sie sich wohl überall gleich bleiben, und anch
Was es mit den. ewigen Schnee auf sich habe, wisse man recht gut, da es auch
hierzulande Schnee gen..g gäbe, und man jedesmal Gott danke, wenn man wieder
"uf der guten blanken Erde gehn könne.

An mir fand nun der Meister einen willigen und unermüdlichen Zuhörer. >vie
Namen, die er mir nannte, klangen so fremd und traut zugleich, ich fühlte ven
Frieden der schönen stillen Berge, ohne sie zu kennen, und es war mir, als vo
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wgten. ein silbernes Glöckchen herüber läute.

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warm, und T Schnee schmolz in mir blieb er liegen. Die ^"Nierswiden iach
dem Feierabend wurden lang und zogen sich bis tief in d.e Nacht hin in D e
Nachtigall schlug wie einst, im dunkeln Gebüsch des Gartens. und eme andre in.t-
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heraus. daß ich es nicht ertragen konnte. Ich mußte ^ Muster ge.chlossen leer

Nicht, daß ich große.. Kra.ner gehabt hätte, die Bäche werden e se in Ku -
Aug wild und reißend, im Winter fließen sie ruhig unter dem Eise. Über meiner
Seele lag eine dichtgeschlossene Decke, und ich hütete mich wohl sie zu zerbrechen
Kein starker Ton durfte dahinein dringen, kein warmer Hauch darauf ruhen er
hätte aufgeweckt, was ewig schlafe., n.nßte. Und offen mußte ich das Ange halten
daß sich aus meiner Vergangenheit nichts in meine Gedanken hervordränge ^les
"lief gehörte zu dem Plane, nach dem ich mein Leben geordnet hatte, aber och
unterirdischen Lebens, das mein Tod werden mußte, wurde immer mehr, ^er
dunkle Vorhang, der meine Vergangenheit verhüllte, regte sich ^e und le von eme n
Ms unbekannten Welten to.n.rauben Wehen, und als wäre er fadensche""g geworo".
blitzte es von drüben herüber, und mit hellen. Lichte zogen du'alle sclNvere S hat
Drüber. Ich hatte den Feind doch in der falschen Richtung ,ge ^t
atte ich entgehn wollen, und deren Netzen schien ich auch wirklich entronnen zu
>co. Aber mir selber konnte ich nicht entrinnen. .

, ^ Eines Tags erzählte mir der Meister wieder em.na v"n s "Mi ^ d
daheim unser Handwerk betrieb. Er hatte sich im Winter beim H l ^"häbige und erkundigte sich nnn. ob nicht ein anständiger und geschickter Geselle


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[0671] Zwei Seelen Häusern und darüber der grüne Wald, und ganz oben die Schneegipfel Er hatte Zeiten, wo er sich für den unglücklichsten aller Menschen hielt, obwohl er in be¬ haglichen Verhältnissen war. einen gesunden Schlaf und frische rote Wangen hatte. Bei seiner Frau fand er für seine Heimatstrännie wenig Verständnis. 1>e war Mes- mal unwirsch, wenn er bei einer passenden Gelegenheit die grün umsäumte ^ever- h°se anzog, und betrachtete ihn dann mit offenbarem Verdruß und heimlicher Sorge^Denn sie war ein mageres unscheinbares Weibchen und hatte im Gegensatz zu ihres Mannes lebensfrischer Farbe ein verblichnes und verwelktes Gesicht, dessen mangelnde Reize anch die guten Augen, die darin so warm und gütig blickten, nicht zu er¬ setzen vermochten. Hatte sie es schon zu der Zeit, wo sie noch den Schmelz der Jugend trug, für ein unbegreifliches Wunder angesehen, daß der kecke, welumworbnc Bursch ein ihrer Schürze hängen geblieben war. so war ihr das jetzt, wo fie ein seiner Seite verblüht war. noch viel rätselhafter, und sie quälte ihn uno M) selbst beständig mit der Furcht, er Wune ihr einmal abhanden kommen und in d°s Paradies, aus dem er gekommen war. zurücklaufen. Hatte sie nun e.u besonders starkes Angststündchen, das gewöhnlich mit einer Stunde leideuschaf licher Heunats- schwärmerei ihres Gatten zusammen fiel, so war das nächste, was sie tat dan i e sich an den Herd stellte und ihm. um ihn von seinen unordentlichen Gelüsten zu heilen, ein Leibgericht kochte. Während er sich dann labte, mußte er sich freUich "und gefallen lassen, ihre Meinung anzuhören, die darin bestand, daß die Aus ich v°n der alten Burg herab, unter der die Stadt lag, gerade schon genug für einen Schneider wäre, und es auch hierorts keineswegs an grüne.. Matten mangle Was die Menschen angehe, so würden sie sich wohl überall gleich bleiben, und anch Was es mit den. ewigen Schnee auf sich habe, wisse man recht gut, da es auch hierzulande Schnee gen..g gäbe, und man jedesmal Gott danke, wenn man wieder "uf der guten blanken Erde gehn könne. An mir fand nun der Meister einen willigen und unermüdlichen Zuhörer. >vie Namen, die er mir nannte, klangen so fremd und traut zugleich, ich fühlte ven Frieden der schönen stillen Berge, ohne sie zu kennen, und es war mir, als vo ewe Hand mich fortzöge, und als ob von Höhen herab, die über alle Unruhe hmweg- wgten. ein silbernes Glöckchen herüber läute. ^.n-s.„^PDie Taae veraiuae... nach den. Winter wurde es wieder Frühling Es wehte warm, und T Schnee schmolz in mir blieb er liegen. Die ^"Nierswiden iach dem Feierabend wurden lang und zogen sich bis tief in d.e Nacht hin in D e Nachtigall schlug wie einst, im dunkeln Gebüsch des Gartens. und eme andre in.t- o»reel? jeu eilf'am Wehr und sie sangen so sehnsuchtsvoll. so tief aus dem Herzen heraus. daß ich es nicht ertragen konnte. Ich mußte ^ Muster ge.chlossen leer Nicht, daß ich große.. Kra.ner gehabt hätte, die Bäche werden e se in Ku - Aug wild und reißend, im Winter fließen sie ruhig unter dem Eise. Über meiner Seele lag eine dichtgeschlossene Decke, und ich hütete mich wohl sie zu zerbrechen Kein starker Ton durfte dahinein dringen, kein warmer Hauch darauf ruhen er hätte aufgeweckt, was ewig schlafe., n.nßte. Und offen mußte ich das Ange halten daß sich aus meiner Vergangenheit nichts in meine Gedanken hervordränge ^les "lief gehörte zu dem Plane, nach dem ich mein Leben geordnet hatte, aber och unterirdischen Lebens, das mein Tod werden mußte, wurde immer mehr, ^er dunkle Vorhang, der meine Vergangenheit verhüllte, regte sich ^e und le von eme n Ms unbekannten Welten to.n.rauben Wehen, und als wäre er fadensche""g geworo". blitzte es von drüben herüber, und mit hellen. Lichte zogen du'alle sclNvere S hat Drüber. Ich hatte den Feind doch in der falschen Richtung ,ge ^t atte ich entgehn wollen, und deren Netzen schien ich auch wirklich entronnen zu >co. Aber mir selber konnte ich nicht entrinnen. . , ^ Eines Tags erzählte mir der Meister wieder em.na v"n s "Mi ^ d daheim unser Handwerk betrieb. Er hatte sich im Winter beim H l ^"häbige und erkundigte sich nnn. ob nicht ein anständiger und geschickter Geselle

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/671>, abgerufen am 22.07.2024.