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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zivei Seelen

golde badete, und sah mit glühenden Wangen zu mir herüber. Jeder Blick
sagte: Fange mich, wenn du kannst, und was der Blick sagte, das rief auch ihre
Stimme. Es begann nun ein Jagen um den Stamm herum, und ich hatte das
flinke Mädchen wohl schwerlich eingeholt, wäre sie mir nicht selber in die Arme
geflogen. Wie ich sie jedoch festhalten wollte, entwand sie sich noch einmal und
flüchtete ein Stück weiter in den Wald. Dort blieb sie atemlos stehn und legte
den Arm um meinen Hals.

Als ich die zarte feine Gestalt an mich Preßte, erschien mir das Glück, das
ich da gewonnen hatte, wieder so unbegreiflich, die warme hingebende Liebe, die
mir aus diesen reinen Augen entgegenstrahlte, so unverdient, daß ich noch einmal
fragte: Hast du mich wirklich lieb? Kannst du mich wirklich lieb haben?

Sie sah mich verwundert an.

Ich bin kein glücklicher Mensch, fuhr ich fort. Mein Leben ist nicht gut ver¬
laufen. Ich möchte nicht, daß du noch einmal Reue empfinden müßtest, weil dn
dein Leben mit dem meinigen verbunden hast.

Sie hielt mir den Mund zu: Davon mußt du nicht reden. Was hinter uns
liegt, lassen wir ruhen und schauen fröhlich vorwärts.

Sie sah mich lange stumm und ernst an, wie ein Mensch, der die ernste
wechselvolle Zukunft mit seinem Blick durchdringen will. Es wurde jedoch bald
wieder hell in ihrem Gesicht, und das alte süße Lächeln kehrte wieder: Du fragst
mich, ob ich dich lieb hätte. So lange ich lebe, habe ich dich lieb gehabt. Alle
die Jahre habe ich schon an diese Stunde gedacht und bestimmt gewußt, daß sie
kommen würde. Und um dir alles zu sagen: Nur deinetwegen bin ich hierher¬
gekommen. Ich bin ausgegangen, dich zu suchen und heimzuholen. Das tat ich
zuerst mit bangem Herzen, da wir uns ja fremd geworden waren, aber als ich
dich nun kennen lernte, da wurde es mir fröhlich ums Herz, und ich wußte, daß
ich nicht umsonst gekommen sei.

Wir setzten uns nun ins Gras und schauten durch eine Lücke im Walde zum
Himmel hinauf. Der schimmerte dunkelblau durch die grüne Umrahmung, und zu¬
weilen kam ein zartes goldiges Wölkchen, blieb einen Augenblick über uns stehn
und ging, nachdem es sich in Marthchens Augen gespiegelt hatte, still vorüber.
Warum ich diese närrischen Dinge erzähle? Es waren doch auch nur goldne Wölkchen,
und sie gingen wie ein Hauch an mir vorbei. Ich aber fasse mich an meinen
Kopf und frage mich: Bist du es gewesen, der einmal so geschwärmt hat? Und
manchmal möchte ich jede Erinnerung an diese sonnenhellen Stunden in mir aus¬
löschen, da sie mir immer wieder Tränen in die Augen treiben. Aber alles, was
an diesem Sonntag geschehen und gesprochen worden ist, steht wie in Stein ge¬
meißelt in meiner Seele. Ich kann es nicht vergessen, und ich will es auch nicht.

Es wurde nun dunkel um uns her. Der schönste und reinste Tag meines
Lebens neigte sich seinem Ende zu. Wir folgten einem der vielen Wege, die den
Wald durchschnitten, und gelangten an einen hübschen See, an dem ein Wirtshaus
lag, und nach all dem Umherschweifen in der Einsamkeit des Waldes gefiel es uns,
mit unsrer Liebe mitten unter die Menschen zu treten. Wir nahmen also an
einem freien Tischchen Platz und ließen uns fröhlich auftragen. Es waren noch
etliche Kähne auf dem Wasser. Man hatte bunte Lichter daran befestigt, deren
Farbenschimmer nun über die leichtbewegten Wellen hinspielte. Nach einiger Zeit
verschwanden die Papierlaternen, und es spiegelte sich nur noch der Sternenhimmel
in der dunkeln Flut, bis sich endlich unser guter Freund über den Bäumen zeigte
und alles mit seinem glänzenden Schein erfüllte.

Wir standen nun auf und gingen mit den andern dem Bahnhof zu. Vor uns
wurde ein Lied angestimmt, ein ernstes Lied, das eigentlich gar nicht in unsre glückliche

Stimmung paßte:


Zivei Seelen

golde badete, und sah mit glühenden Wangen zu mir herüber. Jeder Blick
sagte: Fange mich, wenn du kannst, und was der Blick sagte, das rief auch ihre
Stimme. Es begann nun ein Jagen um den Stamm herum, und ich hatte das
flinke Mädchen wohl schwerlich eingeholt, wäre sie mir nicht selber in die Arme
geflogen. Wie ich sie jedoch festhalten wollte, entwand sie sich noch einmal und
flüchtete ein Stück weiter in den Wald. Dort blieb sie atemlos stehn und legte
den Arm um meinen Hals.

Als ich die zarte feine Gestalt an mich Preßte, erschien mir das Glück, das
ich da gewonnen hatte, wieder so unbegreiflich, die warme hingebende Liebe, die
mir aus diesen reinen Augen entgegenstrahlte, so unverdient, daß ich noch einmal
fragte: Hast du mich wirklich lieb? Kannst du mich wirklich lieb haben?

Sie sah mich verwundert an.

Ich bin kein glücklicher Mensch, fuhr ich fort. Mein Leben ist nicht gut ver¬
laufen. Ich möchte nicht, daß du noch einmal Reue empfinden müßtest, weil dn
dein Leben mit dem meinigen verbunden hast.

Sie hielt mir den Mund zu: Davon mußt du nicht reden. Was hinter uns
liegt, lassen wir ruhen und schauen fröhlich vorwärts.

Sie sah mich lange stumm und ernst an, wie ein Mensch, der die ernste
wechselvolle Zukunft mit seinem Blick durchdringen will. Es wurde jedoch bald
wieder hell in ihrem Gesicht, und das alte süße Lächeln kehrte wieder: Du fragst
mich, ob ich dich lieb hätte. So lange ich lebe, habe ich dich lieb gehabt. Alle
die Jahre habe ich schon an diese Stunde gedacht und bestimmt gewußt, daß sie
kommen würde. Und um dir alles zu sagen: Nur deinetwegen bin ich hierher¬
gekommen. Ich bin ausgegangen, dich zu suchen und heimzuholen. Das tat ich
zuerst mit bangem Herzen, da wir uns ja fremd geworden waren, aber als ich
dich nun kennen lernte, da wurde es mir fröhlich ums Herz, und ich wußte, daß
ich nicht umsonst gekommen sei.

Wir setzten uns nun ins Gras und schauten durch eine Lücke im Walde zum
Himmel hinauf. Der schimmerte dunkelblau durch die grüne Umrahmung, und zu¬
weilen kam ein zartes goldiges Wölkchen, blieb einen Augenblick über uns stehn
und ging, nachdem es sich in Marthchens Augen gespiegelt hatte, still vorüber.
Warum ich diese närrischen Dinge erzähle? Es waren doch auch nur goldne Wölkchen,
und sie gingen wie ein Hauch an mir vorbei. Ich aber fasse mich an meinen
Kopf und frage mich: Bist du es gewesen, der einmal so geschwärmt hat? Und
manchmal möchte ich jede Erinnerung an diese sonnenhellen Stunden in mir aus¬
löschen, da sie mir immer wieder Tränen in die Augen treiben. Aber alles, was
an diesem Sonntag geschehen und gesprochen worden ist, steht wie in Stein ge¬
meißelt in meiner Seele. Ich kann es nicht vergessen, und ich will es auch nicht.

Es wurde nun dunkel um uns her. Der schönste und reinste Tag meines
Lebens neigte sich seinem Ende zu. Wir folgten einem der vielen Wege, die den
Wald durchschnitten, und gelangten an einen hübschen See, an dem ein Wirtshaus
lag, und nach all dem Umherschweifen in der Einsamkeit des Waldes gefiel es uns,
mit unsrer Liebe mitten unter die Menschen zu treten. Wir nahmen also an
einem freien Tischchen Platz und ließen uns fröhlich auftragen. Es waren noch
etliche Kähne auf dem Wasser. Man hatte bunte Lichter daran befestigt, deren
Farbenschimmer nun über die leichtbewegten Wellen hinspielte. Nach einiger Zeit
verschwanden die Papierlaternen, und es spiegelte sich nur noch der Sternenhimmel
in der dunkeln Flut, bis sich endlich unser guter Freund über den Bäumen zeigte
und alles mit seinem glänzenden Schein erfüllte.

Wir standen nun auf und gingen mit den andern dem Bahnhof zu. Vor uns
wurde ein Lied angestimmt, ein ernstes Lied, das eigentlich gar nicht in unsre glückliche

Stimmung paßte:


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[0532] Zivei Seelen golde badete, und sah mit glühenden Wangen zu mir herüber. Jeder Blick sagte: Fange mich, wenn du kannst, und was der Blick sagte, das rief auch ihre Stimme. Es begann nun ein Jagen um den Stamm herum, und ich hatte das flinke Mädchen wohl schwerlich eingeholt, wäre sie mir nicht selber in die Arme geflogen. Wie ich sie jedoch festhalten wollte, entwand sie sich noch einmal und flüchtete ein Stück weiter in den Wald. Dort blieb sie atemlos stehn und legte den Arm um meinen Hals. Als ich die zarte feine Gestalt an mich Preßte, erschien mir das Glück, das ich da gewonnen hatte, wieder so unbegreiflich, die warme hingebende Liebe, die mir aus diesen reinen Augen entgegenstrahlte, so unverdient, daß ich noch einmal fragte: Hast du mich wirklich lieb? Kannst du mich wirklich lieb haben? Sie sah mich verwundert an. Ich bin kein glücklicher Mensch, fuhr ich fort. Mein Leben ist nicht gut ver¬ laufen. Ich möchte nicht, daß du noch einmal Reue empfinden müßtest, weil dn dein Leben mit dem meinigen verbunden hast. Sie hielt mir den Mund zu: Davon mußt du nicht reden. Was hinter uns liegt, lassen wir ruhen und schauen fröhlich vorwärts. Sie sah mich lange stumm und ernst an, wie ein Mensch, der die ernste wechselvolle Zukunft mit seinem Blick durchdringen will. Es wurde jedoch bald wieder hell in ihrem Gesicht, und das alte süße Lächeln kehrte wieder: Du fragst mich, ob ich dich lieb hätte. So lange ich lebe, habe ich dich lieb gehabt. Alle die Jahre habe ich schon an diese Stunde gedacht und bestimmt gewußt, daß sie kommen würde. Und um dir alles zu sagen: Nur deinetwegen bin ich hierher¬ gekommen. Ich bin ausgegangen, dich zu suchen und heimzuholen. Das tat ich zuerst mit bangem Herzen, da wir uns ja fremd geworden waren, aber als ich dich nun kennen lernte, da wurde es mir fröhlich ums Herz, und ich wußte, daß ich nicht umsonst gekommen sei. Wir setzten uns nun ins Gras und schauten durch eine Lücke im Walde zum Himmel hinauf. Der schimmerte dunkelblau durch die grüne Umrahmung, und zu¬ weilen kam ein zartes goldiges Wölkchen, blieb einen Augenblick über uns stehn und ging, nachdem es sich in Marthchens Augen gespiegelt hatte, still vorüber. Warum ich diese närrischen Dinge erzähle? Es waren doch auch nur goldne Wölkchen, und sie gingen wie ein Hauch an mir vorbei. Ich aber fasse mich an meinen Kopf und frage mich: Bist du es gewesen, der einmal so geschwärmt hat? Und manchmal möchte ich jede Erinnerung an diese sonnenhellen Stunden in mir aus¬ löschen, da sie mir immer wieder Tränen in die Augen treiben. Aber alles, was an diesem Sonntag geschehen und gesprochen worden ist, steht wie in Stein ge¬ meißelt in meiner Seele. Ich kann es nicht vergessen, und ich will es auch nicht. Es wurde nun dunkel um uns her. Der schönste und reinste Tag meines Lebens neigte sich seinem Ende zu. Wir folgten einem der vielen Wege, die den Wald durchschnitten, und gelangten an einen hübschen See, an dem ein Wirtshaus lag, und nach all dem Umherschweifen in der Einsamkeit des Waldes gefiel es uns, mit unsrer Liebe mitten unter die Menschen zu treten. Wir nahmen also an einem freien Tischchen Platz und ließen uns fröhlich auftragen. Es waren noch etliche Kähne auf dem Wasser. Man hatte bunte Lichter daran befestigt, deren Farbenschimmer nun über die leichtbewegten Wellen hinspielte. Nach einiger Zeit verschwanden die Papierlaternen, und es spiegelte sich nur noch der Sternenhimmel in der dunkeln Flut, bis sich endlich unser guter Freund über den Bäumen zeigte und alles mit seinem glänzenden Schein erfüllte. Wir standen nun auf und gingen mit den andern dem Bahnhof zu. Vor uns wurde ein Lied angestimmt, ein ernstes Lied, das eigentlich gar nicht in unsre glückliche Stimmung paßte:

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/532>, abgerufen am 01.07.2024.