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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Leipziger Dramaturgie

Bemerkung, daß der unsern Lesern bekannte Ernst Seilliere in einem Bericht
über den schwäbischen Volksdichter Christian Wagner (I^o xg,y8Air xoöto av 1s.
Lou^s) eine erstaunliche Vertrautheit mit der neuern deutschen Literatur und
mit den deutschen Zeitschriften bekundet. Der Artikel ist in die Form eines
Gesprächs mit einem Heidelberger Privatdozenten über die Auferstehung der
altindischen Philosophie im jungen Deutschland gekleidet.




Leipziger Dramaturgie
I. Wallenstein (Schluß)

a Schiller, wenn er nicht einen Teil der Handlung much Wien ver¬
legen wollte, den eigentlichen Anstifter der gegen Wallenstein ge¬
richteten Intriguen und den Ingenieur der unter diesem gegrabnen
Mine nur erwähnen, nicht auf die Bühne bringen konnte, so seit
er mit viel Geschick das Eingreifen dieser berüchtigten Persönlich¬
keit auf zwei Rollen zu verteilen gewußt, auf Questenberg, der auf
Anstiften des Paters Lamvrmain von Wien kommt, und auf Octnvio, der nach den
von Questenberg überbrachten geheimen Instruktionen des Beichtvaters handelt. Es
ist in der Ordnung, daß sich die Darsteller beider Rollen auf das Tugendhafte,
Pflichtgetreue spielen, denn sie wahren und fördern jn einem höchst gefährlichen
Abenteurer und möglichen Verräter gegenüber das Interesse ihres kaiserlichen Herrn.
Schiller hat auch mit großer Kunst den Dialog so eingerichtet, daß sie das können,
und namentlich Octavios Rolle ist durch die Zwitterstelluug, die er Wallenstein
gegenüber einnimmt, die eines sich durch schöne Redensarten über das Verwerf¬
liche seiner Handlungsweise täuschenden Worthelden. Ein ausgesprochner Schurke,
wie z. B. Franz Moor, würde unser rein menschliches Interesse an dem hinter-
gangnen Hintergeher kaum so lebhaft erregen und uns nicht so unbedingt ans dessen
Seite bringen als dieser Schönredner, der seine Pflicht zu tuu glaubt und dabei
den schnödesten Verrat an Männerfrenndschaft und militärischer Kameradschaft übt.
Er ist recht eigentlich das, wofür ihn Terzky und Illo halten, ein Fuchs, ein
Schleicher, eine Schlange. Schiller erlaubt ihm, uns seine. Lage so darzulegen, daß
man auf den ersten Blick glauben möchte, er handle so, weil er nicht anders handeln
könne. Für die Rolle und für die Salbung dessen, der sie darstellt, ist das ganz
gut: nur eine Gefahr ist dabei, die Gefahr für die Moral. Denn es wäre sehr
bedauerlich, wenn sich irgend ein Zuschauer vorreden, und wie man sich auszudrücken
pflegt, weismachen ließe, Octavio habe wirklich nicht anders handeln können, als
er handle, und ihn deswegen entschuldigte. Sein Sohn sagt es ihm deutlich genug,
daß er Wnllenstein Wahrheit geschuldet habe und sie ihm schuldig geblieben sei:


Aufrichtigkeit verdiente sein Vertrauen.

Aber das ist nur die eine Seite von Octavios Verschuldung. Ein Ehrenmann
würde die ersten Winke des Paters mit Entrüstung zurückgewiesen haben und da¬
durch jeder unwürdigen Verstellung von vornherein enthoben gewesen sein. Der
Leiter des kaiserlichen Gewissens und der kaiserlichen Politik würde sich für seine
Zwecke an einen andern haben wenden müssen, und durch die freimütige Erklärung,
daß er nicht gegen seinen Chef und Wohltäter iutriguieren könne, würde sich
Octavio zwar auf der einen Seite einen unversöhnlichen Feind zugezogen, dafür


Leipziger Dramaturgie

Bemerkung, daß der unsern Lesern bekannte Ernst Seilliere in einem Bericht
über den schwäbischen Volksdichter Christian Wagner (I^o xg,y8Air xoöto av 1s.
Lou^s) eine erstaunliche Vertrautheit mit der neuern deutschen Literatur und
mit den deutschen Zeitschriften bekundet. Der Artikel ist in die Form eines
Gesprächs mit einem Heidelberger Privatdozenten über die Auferstehung der
altindischen Philosophie im jungen Deutschland gekleidet.




Leipziger Dramaturgie
I. Wallenstein (Schluß)

a Schiller, wenn er nicht einen Teil der Handlung much Wien ver¬
legen wollte, den eigentlichen Anstifter der gegen Wallenstein ge¬
richteten Intriguen und den Ingenieur der unter diesem gegrabnen
Mine nur erwähnen, nicht auf die Bühne bringen konnte, so seit
er mit viel Geschick das Eingreifen dieser berüchtigten Persönlich¬
keit auf zwei Rollen zu verteilen gewußt, auf Questenberg, der auf
Anstiften des Paters Lamvrmain von Wien kommt, und auf Octnvio, der nach den
von Questenberg überbrachten geheimen Instruktionen des Beichtvaters handelt. Es
ist in der Ordnung, daß sich die Darsteller beider Rollen auf das Tugendhafte,
Pflichtgetreue spielen, denn sie wahren und fördern jn einem höchst gefährlichen
Abenteurer und möglichen Verräter gegenüber das Interesse ihres kaiserlichen Herrn.
Schiller hat auch mit großer Kunst den Dialog so eingerichtet, daß sie das können,
und namentlich Octavios Rolle ist durch die Zwitterstelluug, die er Wallenstein
gegenüber einnimmt, die eines sich durch schöne Redensarten über das Verwerf¬
liche seiner Handlungsweise täuschenden Worthelden. Ein ausgesprochner Schurke,
wie z. B. Franz Moor, würde unser rein menschliches Interesse an dem hinter-
gangnen Hintergeher kaum so lebhaft erregen und uns nicht so unbedingt ans dessen
Seite bringen als dieser Schönredner, der seine Pflicht zu tuu glaubt und dabei
den schnödesten Verrat an Männerfrenndschaft und militärischer Kameradschaft übt.
Er ist recht eigentlich das, wofür ihn Terzky und Illo halten, ein Fuchs, ein
Schleicher, eine Schlange. Schiller erlaubt ihm, uns seine. Lage so darzulegen, daß
man auf den ersten Blick glauben möchte, er handle so, weil er nicht anders handeln
könne. Für die Rolle und für die Salbung dessen, der sie darstellt, ist das ganz
gut: nur eine Gefahr ist dabei, die Gefahr für die Moral. Denn es wäre sehr
bedauerlich, wenn sich irgend ein Zuschauer vorreden, und wie man sich auszudrücken
pflegt, weismachen ließe, Octavio habe wirklich nicht anders handeln können, als
er handle, und ihn deswegen entschuldigte. Sein Sohn sagt es ihm deutlich genug,
daß er Wnllenstein Wahrheit geschuldet habe und sie ihm schuldig geblieben sei:


Aufrichtigkeit verdiente sein Vertrauen.

Aber das ist nur die eine Seite von Octavios Verschuldung. Ein Ehrenmann
würde die ersten Winke des Paters mit Entrüstung zurückgewiesen haben und da¬
durch jeder unwürdigen Verstellung von vornherein enthoben gewesen sein. Der
Leiter des kaiserlichen Gewissens und der kaiserlichen Politik würde sich für seine
Zwecke an einen andern haben wenden müssen, und durch die freimütige Erklärung,
daß er nicht gegen seinen Chef und Wohltäter iutriguieren könne, würde sich
Octavio zwar auf der einen Seite einen unversöhnlichen Feind zugezogen, dafür


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/122>, abgerufen am 22.07.2024.