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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Aus der Jugendzeit

Ihr Heil, von mir haben Sie Erlaubnis, mit den. Kei er zu mache, wav ^wollen." ..Wat. Herr Herzag? soll cet. soll cet wahrhattg^ ^f'K^.Ja ja. entgegnete der Herzog Aleris. "ber ne men Si sis^in^^^ ^) n
die Jäger anweisen, daß sie Ihnen, wenns not we. zu HMe komme ^gab er der Jag rei einen entsprechenden Wink. ^ --Dat "t Not sag e R^v .
na. denn um. tan!" - Damit zog er ein stattliches, mit einer 6 der in
schnappen der Klinge versehenes Taschenmesser ans ^"'-r ^auf. ließ es einschnappen, schärfte die Klinge auf ferner hockt derueu Hofe in paar
mal hin und h r wie ein Rasiermesser ans einen: Stre.ehre.nen ^ ng dann
"ut kennen ^us but " das Messer in der rechten Faust vor sich herhaltend, aus
den Keil" zu^'^P.W k'um in.d Jagdgesellschaft natürlich in atemloser SpannungDer Keiler, dnrch das Hnßhnßrnfen Rabes gere ze ' ^stürzte ans ihn zu. Ehe er ih.i aber ganz erreicht hatt sy'""^^ ' ^ z"r ^warf sein Messer und eine Mütze zur Erde und ergrch in ! ^ ^beide Gehöre des Keilers, hob das Tier daran em wenig ^ H^e "n^in^s
^ dann mit gewaltiger Kraft hern.n auf deu Rucken, '^"ß d e K ° l e, ^Tann kniete er ans den einen Lauf des Keilers, nahm und d'r rechten Hand su
neben ihm a.n Boden liegendes Messer ans. stiebten Che b s in das Hes
in den Leib und zog es dann der Länge des Deres ""'h^nrch sed^ß ti M
der Leib aufgeschlitzt wurde und das Gescheide her^d.'s Werk von weniger als einer Minnte gewesen. blZ der Kecker . es^Dann nahm Rabe sein Messer, schlenkerte mit den Fingern der rechten H d den
Schweiß '(das Bin bat ab und steckte es ein. Ein ungeheure Her des
Publikums und Bravo der Jägerei hatte sich bei dieser zwar "us vew e e haber immerhin gewaltigen und furchtlosen Kraftleistung erhoben sind gwg aufden Herzog, der sich vor Lachen ausschütten wollte, zu und sagte ruhig. Da
bet dat Schwin. Herr Herzog, et is '" tüchtigen Kärel." - ..Herr ^abe r
d/'r Herzog lachend. Sie haben uns ein riesiges Vergnügen gemach und en e
Kraft bewiesen, die großartig ist. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, ^esdanke Ih"," vielmals und möchte Ihnen gar zu gern auch eure Acme Er¬
kenntlichkeit erweisen. Womit kann ich Ihnen dienen?" -- ..Med, Herr VerzogEck wüßte nischt, wat cet brüten kunnte." - ..Nun. Herr Rabe, sagte der Herzog.
s° war es ja nicht gemeint. Ich kann nud will Ihnen ja nichts anbieten von
Geld und Geldcswert. Nur eine kleine Frende möchte ich Ihnen machen, nachdem
Sie uns so tapfer geholfen haben. Besinnen Sie sich d°es einmal auf rrgenv
etwas!" brüte nischt. Herr Herzog! Geld hebb' cet wider rang Da
einzigste, wat cet woll brüten künne. dat wörre sann schwien, Herr Herzog! Aal
w"rre grade sann Familjenschwien for meat." - ..Nun, das versieht sich ganz von
selbst. Herr Rabe, sagte der Herzog, der Keiler gehört natürlich Ihnen, den haben
Sie sich ja tapfer verdient. Den lasse ich Ihnen nach Quedlinburg bringen. Er
s°it richtig bei Ihnen abgeliefert werden." -- Schmunzelnd fragte Rabe nocheinmal: ,Soll cet 'n hebben, Herr Herzog?" -- "Ja freilich, sagte dieser, er
gehört Ihnen, ich schicke ihn." -- "Nee. Herr Herzog, fuhr Rabe fort, wenn ectdat schwien hebben soll, dann nehm' cet et guts met. Na, cet danke ovi, Herr
Herzog!" - Damit faßte er mit der einen Hand die Vorderläufe. mit der anderndie Hinterläufe des verendeten Keilers zusammen, schwang das Tier mit gewaltigem
^'mal auf seine Schultern. nahm die Mütze noch einmal vor dem Herzog av un.
wig das Wildschwein aus dem Saugarten hinaus durch das U)in z'llaucyzeuoe
Publikum an seinen Kutschwagen, in den er es hineinwarf. Dann stieg er selb t
""f und fuhr mit seinem Familienschwei" ab. Der Herzog Alex.no FriedrichChristian aber war durch diese Geschichte in Quedlinburg sehr populär geworden.
Das hinderte freilich die derben Quedlinburger Bürger nicht, bei ihren Hochzeitenund Kindtaufen. wenn sie besonders vergnügt waren, einen Nundgesang ZU singen,der im Grunde nichts andres als ein -- wenn auch harmloses -- spvrtlied ausden Herzog war. Es lautete:


Aus der Jugendzeit

Ihr Heil, von mir haben Sie Erlaubnis, mit den. Kei er zu mache, wav ^wollen." ..Wat. Herr Herzag? soll cet. soll cet wahrhattg^ ^f'K^.Ja ja. entgegnete der Herzog Aleris. "ber ne men Si sis^in^^^ ^) n
die Jäger anweisen, daß sie Ihnen, wenns not we. zu HMe komme ^gab er der Jag rei einen entsprechenden Wink. ^ --Dat "t Not sag e R^v .
na. denn um. tan!" - Damit zog er ein stattliches, mit einer 6 der in
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mal hin und h r wie ein Rasiermesser ans einen: Stre.ehre.nen ^ ng dann
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den Keil" zu^'^P.W k'um in.d Jagdgesellschaft natürlich in atemloser SpannungDer Keiler, dnrch das Hnßhnßrnfen Rabes gere ze ' ^stürzte ans ihn zu. Ehe er ih.i aber ganz erreicht hatt sy'""^^ ' ^ z»r ^warf sein Messer und eine Mütze zur Erde und ergrch in ! ^ ^beide Gehöre des Keilers, hob das Tier daran em wenig ^ H^e »n^in^s
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kenntlichkeit erweisen. Womit kann ich Ihnen dienen?" — ..Med, Herr VerzogEck wüßte nischt, wat cet brüten kunnte." - ..Nun. Herr Rabe, sagte der Herzog.
s° war es ja nicht gemeint. Ich kann nud will Ihnen ja nichts anbieten von
Geld und Geldcswert. Nur eine kleine Frende möchte ich Ihnen machen, nachdem
Sie uns so tapfer geholfen haben. Besinnen Sie sich d°es einmal auf rrgenv
etwas!" brüte nischt. Herr Herzog! Geld hebb' cet wider rang Da
einzigste, wat cet woll brüten künne. dat wörre sann schwien, Herr Herzog! Aal
w»rre grade sann Familjenschwien for meat." - ..Nun, das versieht sich ganz von
selbst. Herr Rabe, sagte der Herzog, der Keiler gehört natürlich Ihnen, den haben
Sie sich ja tapfer verdient. Den lasse ich Ihnen nach Quedlinburg bringen. Er
s°it richtig bei Ihnen abgeliefert werden." — Schmunzelnd fragte Rabe nocheinmal: ,Soll cet 'n hebben, Herr Herzog?" — „Ja freilich, sagte dieser, er
gehört Ihnen, ich schicke ihn." — „Nee. Herr Herzog, fuhr Rabe fort, wenn ectdat schwien hebben soll, dann nehm' cet et guts met. Na, cet danke ovi, Herr
Herzog!" - Damit faßte er mit der einen Hand die Vorderläufe. mit der anderndie Hinterläufe des verendeten Keilers zusammen, schwang das Tier mit gewaltigem
^'mal auf seine Schultern. nahm die Mütze noch einmal vor dem Herzog av un.
wig das Wildschwein aus dem Saugarten hinaus durch das U)in z'llaucyzeuoe
Publikum an seinen Kutschwagen, in den er es hineinwarf. Dann stieg er selb t
"»f und fuhr mit seinem Familienschwei» ab. Der Herzog Alex.no FriedrichChristian aber war durch diese Geschichte in Quedlinburg sehr populär geworden.
Das hinderte freilich die derben Quedlinburger Bürger nicht, bei ihren Hochzeitenund Kindtaufen. wenn sie besonders vergnügt waren, einen Nundgesang ZU singen,der im Grunde nichts andres als ein — wenn auch harmloses — spvrtlied ausden Herzog war. Es lautete:


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[0555] Aus der Jugendzeit Ihr Heil, von mir haben Sie Erlaubnis, mit den. Kei er zu mache, wav ^wollen." ..Wat. Herr Herzag? soll cet. soll cet wahrhattg^ ^f'K^.Ja ja. entgegnete der Herzog Aleris. "ber ne men Si sis^in^^^ ^) n die Jäger anweisen, daß sie Ihnen, wenns not we. zu HMe komme ^gab er der Jag rei einen entsprechenden Wink. ^ --Dat "t Not sag e R^v . na. denn um. tan!" - Damit zog er ein stattliches, mit einer 6 der in schnappen der Klinge versehenes Taschenmesser ans ^"'-r ^auf. ließ es einschnappen, schärfte die Klinge auf ferner hockt derueu Hofe in paar mal hin und h r wie ein Rasiermesser ans einen: Stre.ehre.nen ^ ng dann "ut kennen ^us but " das Messer in der rechten Faust vor sich herhaltend, aus den Keil" zu^'^P.W k'um in.d Jagdgesellschaft natürlich in atemloser SpannungDer Keiler, dnrch das Hnßhnßrnfen Rabes gere ze ' ^stürzte ans ihn zu. Ehe er ih.i aber ganz erreicht hatt sy'""^^ ' ^ z»r ^warf sein Messer und eine Mütze zur Erde und ergrch in ! ^ ^beide Gehöre des Keilers, hob das Tier daran em wenig ^ H^e »n^in^s ^ dann mit gewaltiger Kraft hern.n auf deu Rucken, '^"ß d e K ° l e, ^Tann kniete er ans den einen Lauf des Keilers, nahm und d'r rechten Hand su neben ihm a.n Boden liegendes Messer ans. stiebten Che b s in das Hes in den Leib und zog es dann der Länge des Deres ""'h^nrch sed^ß ti M der Leib aufgeschlitzt wurde und das Gescheide her^d.'s Werk von weniger als einer Minnte gewesen. blZ der Kecker . es^Dann nahm Rabe sein Messer, schlenkerte mit den Fingern der rechten H d den Schweiß '(das Bin bat ab und steckte es ein. Ein ungeheure Her des Publikums und Bravo der Jägerei hatte sich bei dieser zwar »us vew e e haber immerhin gewaltigen und furchtlosen Kraftleistung erhoben sind gwg aufden Herzog, der sich vor Lachen ausschütten wollte, zu und sagte ruhig. Da bet dat Schwin. Herr Herzog, et is '» tüchtigen Kärel." - ..Herr ^abe r d/'r Herzog lachend. Sie haben uns ein riesiges Vergnügen gemach und en e Kraft bewiesen, die großartig ist. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, ^esdanke Ih„,„ vielmals und möchte Ihnen gar zu gern auch eure Acme Er¬ kenntlichkeit erweisen. Womit kann ich Ihnen dienen?" — ..Med, Herr VerzogEck wüßte nischt, wat cet brüten kunnte." - ..Nun. Herr Rabe, sagte der Herzog. s° war es ja nicht gemeint. Ich kann nud will Ihnen ja nichts anbieten von Geld und Geldcswert. Nur eine kleine Frende möchte ich Ihnen machen, nachdem Sie uns so tapfer geholfen haben. Besinnen Sie sich d°es einmal auf rrgenv etwas!" brüte nischt. Herr Herzog! Geld hebb' cet wider rang Da einzigste, wat cet woll brüten künne. dat wörre sann schwien, Herr Herzog! Aal w»rre grade sann Familjenschwien for meat." - ..Nun, das versieht sich ganz von selbst. Herr Rabe, sagte der Herzog, der Keiler gehört natürlich Ihnen, den haben Sie sich ja tapfer verdient. Den lasse ich Ihnen nach Quedlinburg bringen. Er s°it richtig bei Ihnen abgeliefert werden." — Schmunzelnd fragte Rabe nocheinmal: ,Soll cet 'n hebben, Herr Herzog?" — „Ja freilich, sagte dieser, er gehört Ihnen, ich schicke ihn." — „Nee. Herr Herzog, fuhr Rabe fort, wenn ectdat schwien hebben soll, dann nehm' cet et guts met. Na, cet danke ovi, Herr Herzog!" - Damit faßte er mit der einen Hand die Vorderläufe. mit der anderndie Hinterläufe des verendeten Keilers zusammen, schwang das Tier mit gewaltigem ^'mal auf seine Schultern. nahm die Mütze noch einmal vor dem Herzog av un. wig das Wildschwein aus dem Saugarten hinaus durch das U)in z'llaucyzeuoe Publikum an seinen Kutschwagen, in den er es hineinwarf. Dann stieg er selb t "»f und fuhr mit seinem Familienschwei» ab. Der Herzog Alex.no FriedrichChristian aber war durch diese Geschichte in Quedlinburg sehr populär geworden. Das hinderte freilich die derben Quedlinburger Bürger nicht, bei ihren Hochzeitenund Kindtaufen. wenn sie besonders vergnügt waren, einen Nundgesang ZU singen,der im Grunde nichts andres als ein — wenn auch harmloses — spvrtlied ausden Herzog war. Es lautete:

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/555>, abgerufen am 27.07.2024.