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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Alte Redensarten neu erklärt

Und im Lurenkonzert:


... Wo der Steindamm sich hinzieht, stieben die Funken,
In den Sumpf ist Rotz und Troß versunken . . ,

Steinweg oder Sumpf ist das Leben draußen. Wenn Not droht im Kampfe -
Wohl dem, der auf dem Damme ist. ^

^^
Haare auf den Zähnen haben. Erklärungen den scher Redensarten in
Anschluß an die Mythologie der Germanen erfreuen s.es im "^acht ^guten Rufs mehr. Es ist leider früher zu viel vou mythologischen Beziehungen
gefaselt worden und man ist nun mit Recht mißtramsch S^f/ D^ ungen ge¬
worden, die nur jung belegbare Redensarten ohne Bedenken mit Woda.^ Ostara
und dergleichen verknüpfe". Trotzdem soll hier eine neue in) h°logische Erklärn^vorgeschlagen werden, weil alle andern bisher gegebnen " ehe" befnedigem Mögt
s"ge in seiner Germanischen Mythologie in dem Abschütte ieber den W rook .
"In vielen Gegenden kennt man die Sage, man erkenne den Menschen der Wer-
wolfsgestalt annehmen kann, an Fasern zwischen den Zahnen." Chara ter,stich ist
">in. daß die Redensart von Menschen gebraucht wird, und denen schlecht anbinden
ist. denen man im Kampfe grimmige, bissige Verteidigung zutraut, vou Leuten, die
"wu sich hüten sit zu reizen (reizen aber bedeutet ..reißen machen -^machen >
Der alte, tief eingewurzelte und weit verbreitete Werwolfglaube liegt also wirt-
^"

Mitjemand noch ein Hühnchen zu rupfen haben Ein Bild, nichts
weiter. Wärter verzeichnet in feinem großen wuschen Syr.chworterlex.kom und er
Apfel und Nüßchen die n.n Teil mundartlich beschränkten Parallelwendungen dazu
ich habe uoch einen Apfel mit ihm zu schälen, ich han met dem '"'es ^ ^coßche ^trans".. Immerhin mögen das Rupfen des Hühnchens wie das Krachen des Nußchens
von Anfang an besonders willkommne Bilder gewesen sein, anzudeu en. daß es bei
dem gemeinsamen Handel und der Auseinandersetzung voraussichtlich nicht ganz
sänftiglich abgehn wird.

^.<.Hundsloden haben bildlich die Bedeutung: grobe Schelte wegen einer grob
Dummheit; woher? Hier bedarf es weiter,- Ansholcns. Vierkandt bespricht in
seinem Buche ..Naturvölker und Kulturvölker" auch die Homöopathie der Natur¬
völker und bemerkt: ..So findet mau häufig bei ihnen die Sitte, bei einer Ver¬
giftung durch deu Biß eiues Tieres Öle von giftige" Tieren ^ on ^wenden. Ähnlich ließ man im Altertum, um eine durch e"'en Bcesserlchnit he bei-
geführte Verwundung zu heilen. Rost von den. betreffenden Messer trinken oder
gekochtes Skorpionfleisch gegen Skorpioubisse genießen, oder eine durch einen Affe -
biß erregte Wunde durch ein Pflaster von demselben Affen heilen." Dasselbe ga t
-meh für den Hundebiß auf germanischem Sprachgebiet. Die im englischen he., e
'zur "och scherzhaft gebrauchte Wendung wir °k tuo av? to t b.t xm enthalt
dieses ursprünglich ernst geu.einte Rezept zur Heilung des Huudeb.sses. Ju Deutsch¬
land gebrauchte der Student und gebraucht uoch heute der Altenburger die Redensart
"Huudshaare. Hundehaare auflegen" in dem Sinne von: einen Katzeniammer durchneues Trinken bekämpfen. In dem letzten Falle werden also die Hundshanre, dieeigentlich nur gegen deu Nuudebiß heilen, schon als typisches Gegenmittel gegeneinen Übeln Zustand überhaupt verwandt; der alte Sinn ist zwar in'es ins°fer"
erhalten, als Bier gut machen soll, was Bier geschadet hat. aber der Ausdruck
Hundshaare, der ja gar nicht hergehört, beweist, daß die Redensart schon start
verblaßt ist. nur noch als scherzhafter, bildlicher Rest lebt. Nun find Hnndshaare
und Hundsloden dasselbe, und nichts andres als ein andrer bildlicher ^.est der
alten Wendung ist es. wenn man von einem, der es wegen seines Versehens oder
Vergehens grob eingetränkt bekommt, durch Schelte sozusagen kunert wird. Me:
er kriegt Hundsloden.

,,K>.<Matthäi am letzten. Der Ausdruck läßt sich ans dem letzten Kapitel des


Alte Redensarten neu erklärt

Und im Lurenkonzert:


... Wo der Steindamm sich hinzieht, stieben die Funken,
In den Sumpf ist Rotz und Troß versunken . . ,

Steinweg oder Sumpf ist das Leben draußen. Wenn Not droht im Kampfe -
Wohl dem, der auf dem Damme ist. ^

^^
Haare auf den Zähnen haben. Erklärungen den scher Redensarten in
Anschluß an die Mythologie der Germanen erfreuen s.es im "^acht ^guten Rufs mehr. Es ist leider früher zu viel vou mythologischen Beziehungen
gefaselt worden und man ist nun mit Recht mißtramsch S^f/ D^ ungen ge¬
worden, die nur jung belegbare Redensarten ohne Bedenken mit Woda.^ Ostara
und dergleichen verknüpfe». Trotzdem soll hier eine neue in) h°logische Erklärn^vorgeschlagen werden, weil alle andern bisher gegebnen « ehe„ befnedigem Mögt
s"ge in seiner Germanischen Mythologie in dem Abschütte ieber den W rook .
»In vielen Gegenden kennt man die Sage, man erkenne den Menschen der Wer-
wolfsgestalt annehmen kann, an Fasern zwischen den Zahnen." Chara ter,stich ist
">in. daß die Redensart von Menschen gebraucht wird, und denen schlecht anbinden
ist. denen man im Kampfe grimmige, bissige Verteidigung zutraut, vou Leuten, die
"wu sich hüten sit zu reizen (reizen aber bedeutet ..reißen machen -^machen >
Der alte, tief eingewurzelte und weit verbreitete Werwolfglaube liegt also wirt-
^"

Mitjemand noch ein Hühnchen zu rupfen haben Ein Bild, nichts
weiter. Wärter verzeichnet in feinem großen wuschen Syr.chworterlex.kom und er
Apfel und Nüßchen die n.n Teil mundartlich beschränkten Parallelwendungen dazu
ich habe uoch einen Apfel mit ihm zu schälen, ich han met dem '"'es ^ ^coßche ^trans«.. Immerhin mögen das Rupfen des Hühnchens wie das Krachen des Nußchens
von Anfang an besonders willkommne Bilder gewesen sein, anzudeu en. daß es bei
dem gemeinsamen Handel und der Auseinandersetzung voraussichtlich nicht ganz
sänftiglich abgehn wird.

^.<.Hundsloden haben bildlich die Bedeutung: grobe Schelte wegen einer grob
Dummheit; woher? Hier bedarf es weiter,- Ansholcns. Vierkandt bespricht in
seinem Buche ..Naturvölker und Kulturvölker" auch die Homöopathie der Natur¬
völker und bemerkt: ..So findet mau häufig bei ihnen die Sitte, bei einer Ver¬
giftung durch deu Biß eiues Tieres Öle von giftige» Tieren ^ on ^wenden. Ähnlich ließ man im Altertum, um eine durch e"'en Bcesserlchnit he bei-
geführte Verwundung zu heilen. Rost von den. betreffenden Messer trinken oder
gekochtes Skorpionfleisch gegen Skorpioubisse genießen, oder eine durch einen Affe -
biß erregte Wunde durch ein Pflaster von demselben Affen heilen." Dasselbe ga t
-meh für den Hundebiß auf germanischem Sprachgebiet. Die im englischen he., e
'zur „och scherzhaft gebrauchte Wendung wir °k tuo av? to t b.t xm enthalt
dieses ursprünglich ernst geu.einte Rezept zur Heilung des Huudeb.sses. Ju Deutsch¬
land gebrauchte der Student und gebraucht uoch heute der Altenburger die Redensart
»Huudshaare. Hundehaare auflegen" in dem Sinne von: einen Katzeniammer durchneues Trinken bekämpfen. In dem letzten Falle werden also die Hundshanre, dieeigentlich nur gegen deu Nuudebiß heilen, schon als typisches Gegenmittel gegeneinen Übeln Zustand überhaupt verwandt; der alte Sinn ist zwar in'es ins°fer"
erhalten, als Bier gut machen soll, was Bier geschadet hat. aber der Ausdruck
Hundshaare, der ja gar nicht hergehört, beweist, daß die Redensart schon start
verblaßt ist. nur noch als scherzhafter, bildlicher Rest lebt. Nun find Hnndshaare
und Hundsloden dasselbe, und nichts andres als ein andrer bildlicher ^.est der
alten Wendung ist es. wenn man von einem, der es wegen seines Versehens oder
Vergehens grob eingetränkt bekommt, durch Schelte sozusagen kunert wird. Me:
er kriegt Hundsloden.

,,K>.<Matthäi am letzten. Der Ausdruck läßt sich ans dem letzten Kapitel des


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[0739] Alte Redensarten neu erklärt Und im Lurenkonzert: ... Wo der Steindamm sich hinzieht, stieben die Funken, In den Sumpf ist Rotz und Troß versunken . . , Steinweg oder Sumpf ist das Leben draußen. Wenn Not droht im Kampfe - Wohl dem, der auf dem Damme ist. ^ ^^ Haare auf den Zähnen haben. Erklärungen den scher Redensarten in Anschluß an die Mythologie der Germanen erfreuen s.es im "^acht ^guten Rufs mehr. Es ist leider früher zu viel vou mythologischen Beziehungen gefaselt worden und man ist nun mit Recht mißtramsch S^f/ D^ ungen ge¬ worden, die nur jung belegbare Redensarten ohne Bedenken mit Woda.^ Ostara und dergleichen verknüpfe». Trotzdem soll hier eine neue in) h°logische Erklärn^vorgeschlagen werden, weil alle andern bisher gegebnen « ehe„ befnedigem Mögt s"ge in seiner Germanischen Mythologie in dem Abschütte ieber den W rook . »In vielen Gegenden kennt man die Sage, man erkenne den Menschen der Wer- wolfsgestalt annehmen kann, an Fasern zwischen den Zahnen." Chara ter,stich ist ">in. daß die Redensart von Menschen gebraucht wird, und denen schlecht anbinden ist. denen man im Kampfe grimmige, bissige Verteidigung zutraut, vou Leuten, die "wu sich hüten sit zu reizen (reizen aber bedeutet ..reißen machen -^machen > Der alte, tief eingewurzelte und weit verbreitete Werwolfglaube liegt also wirt- ^" Mitjemand noch ein Hühnchen zu rupfen haben Ein Bild, nichts weiter. Wärter verzeichnet in feinem großen wuschen Syr.chworterlex.kom und er Apfel und Nüßchen die n.n Teil mundartlich beschränkten Parallelwendungen dazu ich habe uoch einen Apfel mit ihm zu schälen, ich han met dem '"'es ^ ^coßche ^trans«.. Immerhin mögen das Rupfen des Hühnchens wie das Krachen des Nußchens von Anfang an besonders willkommne Bilder gewesen sein, anzudeu en. daß es bei dem gemeinsamen Handel und der Auseinandersetzung voraussichtlich nicht ganz sänftiglich abgehn wird. ^.<.Hundsloden haben bildlich die Bedeutung: grobe Schelte wegen einer grob Dummheit; woher? Hier bedarf es weiter,- Ansholcns. Vierkandt bespricht in seinem Buche ..Naturvölker und Kulturvölker" auch die Homöopathie der Natur¬ völker und bemerkt: ..So findet mau häufig bei ihnen die Sitte, bei einer Ver¬ giftung durch deu Biß eiues Tieres Öle von giftige» Tieren ^ on ^wenden. Ähnlich ließ man im Altertum, um eine durch e"'en Bcesserlchnit he bei- geführte Verwundung zu heilen. Rost von den. betreffenden Messer trinken oder gekochtes Skorpionfleisch gegen Skorpioubisse genießen, oder eine durch einen Affe - biß erregte Wunde durch ein Pflaster von demselben Affen heilen." Dasselbe ga t -meh für den Hundebiß auf germanischem Sprachgebiet. Die im englischen he., e 'zur „och scherzhaft gebrauchte Wendung wir °k tuo av? to t b.t xm enthalt dieses ursprünglich ernst geu.einte Rezept zur Heilung des Huudeb.sses. Ju Deutsch¬ land gebrauchte der Student und gebraucht uoch heute der Altenburger die Redensart »Huudshaare. Hundehaare auflegen" in dem Sinne von: einen Katzeniammer durchneues Trinken bekämpfen. In dem letzten Falle werden also die Hundshanre, dieeigentlich nur gegen deu Nuudebiß heilen, schon als typisches Gegenmittel gegeneinen Übeln Zustand überhaupt verwandt; der alte Sinn ist zwar in'es ins°fer" erhalten, als Bier gut machen soll, was Bier geschadet hat. aber der Ausdruck Hundshaare, der ja gar nicht hergehört, beweist, daß die Redensart schon start verblaßt ist. nur noch als scherzhafter, bildlicher Rest lebt. Nun find Hnndshaare und Hundsloden dasselbe, und nichts andres als ein andrer bildlicher ^.est der alten Wendung ist es. wenn man von einem, der es wegen seines Versehens oder Vergehens grob eingetränkt bekommt, durch Schelte sozusagen kunert wird. Me: er kriegt Hundsloden. ,,K>.<Matthäi am letzten. Der Ausdruck läßt sich ans dem letzten Kapitel des

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/739>, abgerufen am 02.10.2024.