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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Leipziger Dralnatnrgi e

und:


Der Glanz
Der Edelfrnulein, die im SchönheitSgnrten
Der Katharina blühn, verbürge nur
Mich selber und mein schimmerlos Verdienst,

doch nur zu einer schmeichelnden Erwiderung Anlaß zu geben wünscht und mit
untern Worten dein Sport des llsdinA lor eoiuplimouis obliegt. Sie sitzt auf dem
erhöhten Podium unbeweglich wie der Pfau auf dem Wngenschuppeudnch, und du
in ^ dem Hintergrund eintretenden Franzosen erwartet, kehrt sie, wenn die
^a,rüßuugsfaufareu erschallen, dem Publikum den Rücken zu, das auf diese Weise
wir Gelegenheit hat, seine Augen an einer über alle Stufen weg gebreiteten
Schleppe von geschlagnem rotem Bnumwvllenplüsch zu weiden, offenbar ein Sinnen-
lwuiß, was den Schimmer und die Farbe anlangt, aber nichts, was, insoweit als
Tastsinn in Frage kommt, die Phantasie angenehm nuregeu könnte. Wie ich
leine Sehnsucht empfinde, die Beeren im Zoologischen Garten zu streicheln, nicht
bloß weil sie beißen, und ich mich deshalb vor ihnen fürchte, sondern weil ich mir
auch obendrein denke, daß sich ihre Zotteln durchaus nicht seidig nnfnlilen dürsten,
Mochte ich auch mit den aus geschlagnem Baumwvllenplüsch gefertigten Kostüms
ltreicheludenveise nichts zu tuu haben. Ich weiß zwar recht gut, daß, wie die
Leipziger Theaterverhältnisse gegenwärtig sind, vou einem Kostüm ans echtem
launet, echtem Atlas, echtem Damast, echtem Brokat nnr ausnahmsweise die Rede
s " kann, aber die Mißlichkeit der Dinge, die dem Inschauer Genügsamkeit predigt,
lallte doch ans der andern Seite die Regie nicht verleiten, mit Flitterstaat groß-
zutun, den man stillschweigend in Ermanglung von etwas Bessern hinnimmt, den
Mau über nicht nach der Art einer kaiserlichen oder königlichen Krönungsschleppe
wie in einer Prachtvitrine ausgestellt zu scheu wünscht. Das Auge des Zuschauers,
^ viel in großstädtischen Theatern gesessen hat, ist nun einmal so weit geschult,
es nicht anders kann: es unterscheidet Baumwolle und Seide auch in der Ferne
der Textur, am Faltenwurf, am Lichtreflex, am echten oder unechten Schimmer.
/' die ^ardervbcanschaffnngen im Zeichen der Baumwolle steh" -- und kein vcr-
lnftiger Mensch wird vou einer Direktion das Unmögliche verlangen --, sollten
^Nötige Tableaus mit Fanfaren und prahlhansige Schleppencffekte vermieden werden.
" 5"". nur die Roben der Königlich Niederländischen Hoflieferanten auf der Bühne
w > ""^ dein Zettel wären, würde ich jedesmal eine Gardenie an mein Knopfloch
öl ' '"^l ^ die mir gewährte Augenlust dankbar zu erweisen: aber der
^ geschlagne Bvomwnllenplüsch, brrr; wie der gute arme Wilde in der Schaubude
^ "Ich kann das Viele rohe Fleesch nich fressen," so möchte man sagen:
) raun den vielen Bvomwulleuplüsch nicht verknusen. Übrigens sollte man glaube",
den s-^"" "'"h ""^ deu Leistungen etwas in die Höhe kletterte, die Sitze auf
niet^ bordersten Parkettreihen für jede Vorstellung, gleichgiltig ob Oper oder
oder ^'"^ 5M"rk verkauft lverden könnten, eine Preiserhöhung, die nach drei
nickt ^urstellnngen zum Beispiel für deu unglücklichen Mortimer, den mau gar
F^^'^öfältig und vornehm genug kleiden kann, ein mit Atlas vou derselbe"
würd "^"^'6" rotbraunes oder veilchenblaues Sammetlvslüm mit Mantel geben
Muß ^'^""^"d der Ärmste jetzt sein Kostüm ans allen Ecken zusammeustvppelu
rcuive ^' Wams hat unter den Armen die den roten Stoff überziehenden schwarzen
er h?"^'UM Streifen längst eingebüßt, und der übrigens prächtige Mantel, den
Mens l Kratzfuße in Westminster Palace trägt, paßt nicht für einen jungen
MM und ist offenbar der Garderobe des Onkels entlehnt.

Gewvb s > ^ kleinern Mängeln der Inszenierung rechne ich much die sonderbare
svndrer M ' ^" Fällen, ivv den Weisungen des Bühnendichters zufolge ein be-
Geqenst ^^"^"d "requisit" ist, mit andern Worten zur Hund sein muß, diesen
scheine Phönix, als in seiner Gattung einzig zu beschaffen und er-
im dem d^" Auftritt des fünften Auszugs der Ptccolomini steht
vein Ottavio als Wohnzimmer dienenden wcißüberkalkten Vorrntsraume außer


Leipziger Dralnatnrgi e

und:


Der Glanz
Der Edelfrnulein, die im SchönheitSgnrten
Der Katharina blühn, verbürge nur
Mich selber und mein schimmerlos Verdienst,

doch nur zu einer schmeichelnden Erwiderung Anlaß zu geben wünscht und mit
untern Worten dein Sport des llsdinA lor eoiuplimouis obliegt. Sie sitzt auf dem
erhöhten Podium unbeweglich wie der Pfau auf dem Wngenschuppeudnch, und du
in ^ dem Hintergrund eintretenden Franzosen erwartet, kehrt sie, wenn die
^a,rüßuugsfaufareu erschallen, dem Publikum den Rücken zu, das auf diese Weise
wir Gelegenheit hat, seine Augen an einer über alle Stufen weg gebreiteten
Schleppe von geschlagnem rotem Bnumwvllenplüsch zu weiden, offenbar ein Sinnen-
lwuiß, was den Schimmer und die Farbe anlangt, aber nichts, was, insoweit als
Tastsinn in Frage kommt, die Phantasie angenehm nuregeu könnte. Wie ich
leine Sehnsucht empfinde, die Beeren im Zoologischen Garten zu streicheln, nicht
bloß weil sie beißen, und ich mich deshalb vor ihnen fürchte, sondern weil ich mir
auch obendrein denke, daß sich ihre Zotteln durchaus nicht seidig nnfnlilen dürsten,
Mochte ich auch mit den aus geschlagnem Baumwvllenplüsch gefertigten Kostüms
ltreicheludenveise nichts zu tuu haben. Ich weiß zwar recht gut, daß, wie die
Leipziger Theaterverhältnisse gegenwärtig sind, vou einem Kostüm ans echtem
launet, echtem Atlas, echtem Damast, echtem Brokat nnr ausnahmsweise die Rede
s " kann, aber die Mißlichkeit der Dinge, die dem Inschauer Genügsamkeit predigt,
lallte doch ans der andern Seite die Regie nicht verleiten, mit Flitterstaat groß-
zutun, den man stillschweigend in Ermanglung von etwas Bessern hinnimmt, den
Mau über nicht nach der Art einer kaiserlichen oder königlichen Krönungsschleppe
wie in einer Prachtvitrine ausgestellt zu scheu wünscht. Das Auge des Zuschauers,
^ viel in großstädtischen Theatern gesessen hat, ist nun einmal so weit geschult,
es nicht anders kann: es unterscheidet Baumwolle und Seide auch in der Ferne
der Textur, am Faltenwurf, am Lichtreflex, am echten oder unechten Schimmer.
/' die ^ardervbcanschaffnngen im Zeichen der Baumwolle steh» — und kein vcr-
lnftiger Mensch wird vou einer Direktion das Unmögliche verlangen —, sollten
^Nötige Tableaus mit Fanfaren und prahlhansige Schleppencffekte vermieden werden.
„ 5"". nur die Roben der Königlich Niederländischen Hoflieferanten auf der Bühne
w > ""^ dein Zettel wären, würde ich jedesmal eine Gardenie an mein Knopfloch
öl ' '"^l ^ die mir gewährte Augenlust dankbar zu erweisen: aber der
^ geschlagne Bvomwnllenplüsch, brrr; wie der gute arme Wilde in der Schaubude
^ «Ich kann das Viele rohe Fleesch nich fressen," so möchte man sagen:
) raun den vielen Bvomwulleuplüsch nicht verknusen. Übrigens sollte man glaube»,
den s-^"" "'"h ""^ deu Leistungen etwas in die Höhe kletterte, die Sitze auf
niet^ bordersten Parkettreihen für jede Vorstellung, gleichgiltig ob Oper oder
oder ^'"^ 5M"rk verkauft lverden könnten, eine Preiserhöhung, die nach drei
nickt ^urstellnngen zum Beispiel für deu unglücklichen Mortimer, den mau gar
F^^'^öfältig und vornehm genug kleiden kann, ein mit Atlas vou derselbe»
würd "^"^'6" rotbraunes oder veilchenblaues Sammetlvslüm mit Mantel geben
Muß ^'^""^"d der Ärmste jetzt sein Kostüm ans allen Ecken zusammeustvppelu
rcuive ^' Wams hat unter den Armen die den roten Stoff überziehenden schwarzen
er h?"^'UM Streifen längst eingebüßt, und der übrigens prächtige Mantel, den
Mens l Kratzfuße in Westminster Palace trägt, paßt nicht für einen jungen
MM und ist offenbar der Garderobe des Onkels entlehnt.

Gewvb s > ^ kleinern Mängeln der Inszenierung rechne ich much die sonderbare
svndrer M ' ^" Fällen, ivv den Weisungen des Bühnendichters zufolge ein be-
Geqenst ^^"^"d „requisit" ist, mit andern Worten zur Hund sein muß, diesen
scheine Phönix, als in seiner Gattung einzig zu beschaffen und er-
im dem d^" Auftritt des fünften Auszugs der Ptccolomini steht
vein Ottavio als Wohnzimmer dienenden wcißüberkalkten Vorrntsraume außer


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[0543] Leipziger Dralnatnrgi e und: Der Glanz Der Edelfrnulein, die im SchönheitSgnrten Der Katharina blühn, verbürge nur Mich selber und mein schimmerlos Verdienst, doch nur zu einer schmeichelnden Erwiderung Anlaß zu geben wünscht und mit untern Worten dein Sport des llsdinA lor eoiuplimouis obliegt. Sie sitzt auf dem erhöhten Podium unbeweglich wie der Pfau auf dem Wngenschuppeudnch, und du in ^ dem Hintergrund eintretenden Franzosen erwartet, kehrt sie, wenn die ^a,rüßuugsfaufareu erschallen, dem Publikum den Rücken zu, das auf diese Weise wir Gelegenheit hat, seine Augen an einer über alle Stufen weg gebreiteten Schleppe von geschlagnem rotem Bnumwvllenplüsch zu weiden, offenbar ein Sinnen- lwuiß, was den Schimmer und die Farbe anlangt, aber nichts, was, insoweit als Tastsinn in Frage kommt, die Phantasie angenehm nuregeu könnte. Wie ich leine Sehnsucht empfinde, die Beeren im Zoologischen Garten zu streicheln, nicht bloß weil sie beißen, und ich mich deshalb vor ihnen fürchte, sondern weil ich mir auch obendrein denke, daß sich ihre Zotteln durchaus nicht seidig nnfnlilen dürsten, Mochte ich auch mit den aus geschlagnem Baumwvllenplüsch gefertigten Kostüms ltreicheludenveise nichts zu tuu haben. Ich weiß zwar recht gut, daß, wie die Leipziger Theaterverhältnisse gegenwärtig sind, vou einem Kostüm ans echtem launet, echtem Atlas, echtem Damast, echtem Brokat nnr ausnahmsweise die Rede s " kann, aber die Mißlichkeit der Dinge, die dem Inschauer Genügsamkeit predigt, lallte doch ans der andern Seite die Regie nicht verleiten, mit Flitterstaat groß- zutun, den man stillschweigend in Ermanglung von etwas Bessern hinnimmt, den Mau über nicht nach der Art einer kaiserlichen oder königlichen Krönungsschleppe wie in einer Prachtvitrine ausgestellt zu scheu wünscht. Das Auge des Zuschauers, ^ viel in großstädtischen Theatern gesessen hat, ist nun einmal so weit geschult, es nicht anders kann: es unterscheidet Baumwolle und Seide auch in der Ferne der Textur, am Faltenwurf, am Lichtreflex, am echten oder unechten Schimmer. /' die ^ardervbcanschaffnngen im Zeichen der Baumwolle steh» — und kein vcr- lnftiger Mensch wird vou einer Direktion das Unmögliche verlangen —, sollten ^Nötige Tableaus mit Fanfaren und prahlhansige Schleppencffekte vermieden werden. „ 5"". nur die Roben der Königlich Niederländischen Hoflieferanten auf der Bühne w > ""^ dein Zettel wären, würde ich jedesmal eine Gardenie an mein Knopfloch öl ' '"^l ^ die mir gewährte Augenlust dankbar zu erweisen: aber der ^ geschlagne Bvomwnllenplüsch, brrr; wie der gute arme Wilde in der Schaubude ^ «Ich kann das Viele rohe Fleesch nich fressen," so möchte man sagen: ) raun den vielen Bvomwulleuplüsch nicht verknusen. Übrigens sollte man glaube», den s-^"" "'"h ""^ deu Leistungen etwas in die Höhe kletterte, die Sitze auf niet^ bordersten Parkettreihen für jede Vorstellung, gleichgiltig ob Oper oder oder ^'"^ 5M"rk verkauft lverden könnten, eine Preiserhöhung, die nach drei nickt ^urstellnngen zum Beispiel für deu unglücklichen Mortimer, den mau gar F^^'^öfältig und vornehm genug kleiden kann, ein mit Atlas vou derselbe» würd "^"^'6" rotbraunes oder veilchenblaues Sammetlvslüm mit Mantel geben Muß ^'^""^"d der Ärmste jetzt sein Kostüm ans allen Ecken zusammeustvppelu rcuive ^' Wams hat unter den Armen die den roten Stoff überziehenden schwarzen er h?"^'UM Streifen längst eingebüßt, und der übrigens prächtige Mantel, den Mens l Kratzfuße in Westminster Palace trägt, paßt nicht für einen jungen MM und ist offenbar der Garderobe des Onkels entlehnt. Gewvb s > ^ kleinern Mängeln der Inszenierung rechne ich much die sonderbare svndrer M ' ^" Fällen, ivv den Weisungen des Bühnendichters zufolge ein be- Geqenst ^^"^"d „requisit" ist, mit andern Worten zur Hund sein muß, diesen scheine Phönix, als in seiner Gattung einzig zu beschaffen und er- im dem d^" Auftritt des fünften Auszugs der Ptccolomini steht vein Ottavio als Wohnzimmer dienenden wcißüberkalkten Vorrntsraume außer

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/543>, abgerufen am 24.07.2024.