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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Feuer I

und weniger Gutes, Angenehmes und nicht so Angenehmes. Ich fasse alles das
zusammen und wünsche, daß Ihnen alles, alles Wohl und erfreulich von statten
gehe und gelinge.

Ich hoffe, Sie wissen, fuhr ich ihn an, daß ich nur unternehme, was der
Dienst verlangt. Bei der Arbeitslast, die jetzt auf der Polizei liegt, bleibt zu andern
Unternehmungen keine Zeit, wenn man seine Pflicht nach Möglichkeit erfüllen und
sich ihr nicht entziehn will wie ein Schuljunge.

Guido war boshaft und bissig. Wäre er nicht in außergewöhnlich guter
Stimmung gewesen, hätte er mir wohl scharf und grob geantwortet. Ich erwartete,
ja ich wünschte es sogar. Freilich schoß aus seinen Augen ein giftiger Strahl
auf mich, aber er trat unbeholfen einen Schritt zurück, sah zu dem Krüppel hinüber
und deutete mit dem Daumen auf mich.

Iwan, beißt Alexander Andrejewitsch manchmal? fragte er.

Ich kann es nicht wissen, Euer Wohlgeboren, beeilte sich das Stelzbein zu
antworten.

Lassen Sie die kindischen Witze, sagte ich, indem ich an ihm vorüber zum
Tische ging. Wenn jemand nach mir schnappt, kann ich auch beißen.

Ich schämte mich schon, daß ich so hitzig geworden war.

Während ich in den Papieren auf dem Tische kramte, schlenderte Guido wieder
hin und her. Er machte einen neuen Versuch zu pfeifen, brachte es aber doch nicht
übers Herz, die Sache ruhn zu lassen. Der Ärger über meine Schroffheit kam
nach. Vielleicht hatte er auch eiuen andern Grund, sich aussprechen zu wolle".

Alexander Andrejewitsch, redete er mich an, indem er sich ebenfalls an den
Tisch setzte, daß Sie Ihre Pflichten nach Möglichkeit und auch über die Möglich¬
keit hinaus erfüllen, wird jeder Schutzmann bestätigen. Aber daß es Beamte gibt,
die sich wie Schuljungen ihrer Pflicht entziehn, müßten Sie doch erst beweisen.
Kennen Sie solche Beamte?

Ich hatte den Beschluß gefaßt, es nicht im Ernst zum Zank kommen zu lasse",
und die Sache, wenn möglich, ins Scherzhafte zu ziehn. Seine Frage war übrigens
so unverschämt, daß sie nur als Scherz betrachtet werden konnte.

Einen kenne ich, sagte ich und lachte ihm gerade ins Gesicht, und seinen Namen
dürfte ich wohl von Ihnen erfahren.

Er mußte selbst kuchen.

Ja, sagte er, Peter Arkadijewitsch Guido hat besseres zu tuu, als des Auf¬
sehers gehorsamer Sklave zu sein. Aber -- der boshafte Zug kam wieder zum
Vorschein -- derselbe Alexander Andrejewitsch, der unter der Arbeitslast fast erliegt,
fäugt auch an, in den Fußtapfen Guibos zu wandeln. Wir notieren es mit großem
Vergnügen. Wir sind zufrieden.

Peter Arkadijewitsch, wandte ich ein, um über den gefährlichem Punkt weg¬
zukommen, auf den er eben lossteuerte, seien Sie ehrlich. Sie sind nicht imstande,
mir vorzuwerfen, daß ich in irgend einer Hinsicht den Dienst vernachlässige. Alles,
was nur zu tuu obliegt, wird prompt besorgt.

Er gähnte. Dasselbe könnte ich von mir sagen, sagte er, indem er sich zurück¬
kehrte und die Beine ausstreckte. Meine Verkündigungsstraße ist gefegt. Die Schorn¬
steine an besagter Straße sind rein. Mit dem Aufseher stelle ich mich gerade so,
wie es mir paßt. Was wollen Sie mehr? Aber Sie stehn mit dem Aufseher nicht
mehr so, wie Sie es gern möchten, setzte er schadenfroh hinzu. Es ist schou vor¬
gekommen, daß er nach Ihnen fragte und zur Autwort erhielt, Sie seien in den
ersten Stadtteil gegangen. Gesagt hat er nichts dazu, aber daß ich nach seinem
Gesicht beurteilen kann, wann er unzufrieden ist, das dürfen Sie mir glauben.

So war es! Ich hatte also nicht ohne Grund gefürchtet, daß Jemeljcm Afauas-
jewitsch schief auf meine Besuche sehe. Oder log der schlechte Mensch, um mich zu
erschrecken?

Peter Arkadijewitsch, sprechen Sie die Wahrheit?


Feuer I

und weniger Gutes, Angenehmes und nicht so Angenehmes. Ich fasse alles das
zusammen und wünsche, daß Ihnen alles, alles Wohl und erfreulich von statten
gehe und gelinge.

Ich hoffe, Sie wissen, fuhr ich ihn an, daß ich nur unternehme, was der
Dienst verlangt. Bei der Arbeitslast, die jetzt auf der Polizei liegt, bleibt zu andern
Unternehmungen keine Zeit, wenn man seine Pflicht nach Möglichkeit erfüllen und
sich ihr nicht entziehn will wie ein Schuljunge.

Guido war boshaft und bissig. Wäre er nicht in außergewöhnlich guter
Stimmung gewesen, hätte er mir wohl scharf und grob geantwortet. Ich erwartete,
ja ich wünschte es sogar. Freilich schoß aus seinen Augen ein giftiger Strahl
auf mich, aber er trat unbeholfen einen Schritt zurück, sah zu dem Krüppel hinüber
und deutete mit dem Daumen auf mich.

Iwan, beißt Alexander Andrejewitsch manchmal? fragte er.

Ich kann es nicht wissen, Euer Wohlgeboren, beeilte sich das Stelzbein zu
antworten.

Lassen Sie die kindischen Witze, sagte ich, indem ich an ihm vorüber zum
Tische ging. Wenn jemand nach mir schnappt, kann ich auch beißen.

Ich schämte mich schon, daß ich so hitzig geworden war.

Während ich in den Papieren auf dem Tische kramte, schlenderte Guido wieder
hin und her. Er machte einen neuen Versuch zu pfeifen, brachte es aber doch nicht
übers Herz, die Sache ruhn zu lassen. Der Ärger über meine Schroffheit kam
nach. Vielleicht hatte er auch eiuen andern Grund, sich aussprechen zu wolle«.

Alexander Andrejewitsch, redete er mich an, indem er sich ebenfalls an den
Tisch setzte, daß Sie Ihre Pflichten nach Möglichkeit und auch über die Möglich¬
keit hinaus erfüllen, wird jeder Schutzmann bestätigen. Aber daß es Beamte gibt,
die sich wie Schuljungen ihrer Pflicht entziehn, müßten Sie doch erst beweisen.
Kennen Sie solche Beamte?

Ich hatte den Beschluß gefaßt, es nicht im Ernst zum Zank kommen zu lasse»,
und die Sache, wenn möglich, ins Scherzhafte zu ziehn. Seine Frage war übrigens
so unverschämt, daß sie nur als Scherz betrachtet werden konnte.

Einen kenne ich, sagte ich und lachte ihm gerade ins Gesicht, und seinen Namen
dürfte ich wohl von Ihnen erfahren.

Er mußte selbst kuchen.

Ja, sagte er, Peter Arkadijewitsch Guido hat besseres zu tuu, als des Auf¬
sehers gehorsamer Sklave zu sein. Aber — der boshafte Zug kam wieder zum
Vorschein — derselbe Alexander Andrejewitsch, der unter der Arbeitslast fast erliegt,
fäugt auch an, in den Fußtapfen Guibos zu wandeln. Wir notieren es mit großem
Vergnügen. Wir sind zufrieden.

Peter Arkadijewitsch, wandte ich ein, um über den gefährlichem Punkt weg¬
zukommen, auf den er eben lossteuerte, seien Sie ehrlich. Sie sind nicht imstande,
mir vorzuwerfen, daß ich in irgend einer Hinsicht den Dienst vernachlässige. Alles,
was nur zu tuu obliegt, wird prompt besorgt.

Er gähnte. Dasselbe könnte ich von mir sagen, sagte er, indem er sich zurück¬
kehrte und die Beine ausstreckte. Meine Verkündigungsstraße ist gefegt. Die Schorn¬
steine an besagter Straße sind rein. Mit dem Aufseher stelle ich mich gerade so,
wie es mir paßt. Was wollen Sie mehr? Aber Sie stehn mit dem Aufseher nicht
mehr so, wie Sie es gern möchten, setzte er schadenfroh hinzu. Es ist schou vor¬
gekommen, daß er nach Ihnen fragte und zur Autwort erhielt, Sie seien in den
ersten Stadtteil gegangen. Gesagt hat er nichts dazu, aber daß ich nach seinem
Gesicht beurteilen kann, wann er unzufrieden ist, das dürfen Sie mir glauben.

So war es! Ich hatte also nicht ohne Grund gefürchtet, daß Jemeljcm Afauas-
jewitsch schief auf meine Besuche sehe. Oder log der schlechte Mensch, um mich zu
erschrecken?

Peter Arkadijewitsch, sprechen Sie die Wahrheit?


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[0054] Feuer I und weniger Gutes, Angenehmes und nicht so Angenehmes. Ich fasse alles das zusammen und wünsche, daß Ihnen alles, alles Wohl und erfreulich von statten gehe und gelinge. Ich hoffe, Sie wissen, fuhr ich ihn an, daß ich nur unternehme, was der Dienst verlangt. Bei der Arbeitslast, die jetzt auf der Polizei liegt, bleibt zu andern Unternehmungen keine Zeit, wenn man seine Pflicht nach Möglichkeit erfüllen und sich ihr nicht entziehn will wie ein Schuljunge. Guido war boshaft und bissig. Wäre er nicht in außergewöhnlich guter Stimmung gewesen, hätte er mir wohl scharf und grob geantwortet. Ich erwartete, ja ich wünschte es sogar. Freilich schoß aus seinen Augen ein giftiger Strahl auf mich, aber er trat unbeholfen einen Schritt zurück, sah zu dem Krüppel hinüber und deutete mit dem Daumen auf mich. Iwan, beißt Alexander Andrejewitsch manchmal? fragte er. Ich kann es nicht wissen, Euer Wohlgeboren, beeilte sich das Stelzbein zu antworten. Lassen Sie die kindischen Witze, sagte ich, indem ich an ihm vorüber zum Tische ging. Wenn jemand nach mir schnappt, kann ich auch beißen. Ich schämte mich schon, daß ich so hitzig geworden war. Während ich in den Papieren auf dem Tische kramte, schlenderte Guido wieder hin und her. Er machte einen neuen Versuch zu pfeifen, brachte es aber doch nicht übers Herz, die Sache ruhn zu lassen. Der Ärger über meine Schroffheit kam nach. Vielleicht hatte er auch eiuen andern Grund, sich aussprechen zu wolle«. Alexander Andrejewitsch, redete er mich an, indem er sich ebenfalls an den Tisch setzte, daß Sie Ihre Pflichten nach Möglichkeit und auch über die Möglich¬ keit hinaus erfüllen, wird jeder Schutzmann bestätigen. Aber daß es Beamte gibt, die sich wie Schuljungen ihrer Pflicht entziehn, müßten Sie doch erst beweisen. Kennen Sie solche Beamte? Ich hatte den Beschluß gefaßt, es nicht im Ernst zum Zank kommen zu lasse», und die Sache, wenn möglich, ins Scherzhafte zu ziehn. Seine Frage war übrigens so unverschämt, daß sie nur als Scherz betrachtet werden konnte. Einen kenne ich, sagte ich und lachte ihm gerade ins Gesicht, und seinen Namen dürfte ich wohl von Ihnen erfahren. Er mußte selbst kuchen. Ja, sagte er, Peter Arkadijewitsch Guido hat besseres zu tuu, als des Auf¬ sehers gehorsamer Sklave zu sein. Aber — der boshafte Zug kam wieder zum Vorschein — derselbe Alexander Andrejewitsch, der unter der Arbeitslast fast erliegt, fäugt auch an, in den Fußtapfen Guibos zu wandeln. Wir notieren es mit großem Vergnügen. Wir sind zufrieden. Peter Arkadijewitsch, wandte ich ein, um über den gefährlichem Punkt weg¬ zukommen, auf den er eben lossteuerte, seien Sie ehrlich. Sie sind nicht imstande, mir vorzuwerfen, daß ich in irgend einer Hinsicht den Dienst vernachlässige. Alles, was nur zu tuu obliegt, wird prompt besorgt. Er gähnte. Dasselbe könnte ich von mir sagen, sagte er, indem er sich zurück¬ kehrte und die Beine ausstreckte. Meine Verkündigungsstraße ist gefegt. Die Schorn¬ steine an besagter Straße sind rein. Mit dem Aufseher stelle ich mich gerade so, wie es mir paßt. Was wollen Sie mehr? Aber Sie stehn mit dem Aufseher nicht mehr so, wie Sie es gern möchten, setzte er schadenfroh hinzu. Es ist schou vor¬ gekommen, daß er nach Ihnen fragte und zur Autwort erhielt, Sie seien in den ersten Stadtteil gegangen. Gesagt hat er nichts dazu, aber daß ich nach seinem Gesicht beurteilen kann, wann er unzufrieden ist, das dürfen Sie mir glauben. So war es! Ich hatte also nicht ohne Grund gefürchtet, daß Jemeljcm Afauas- jewitsch schief auf meine Besuche sehe. Oder log der schlechte Mensch, um mich zu erschrecken? Peter Arkadijewitsch, sprechen Sie die Wahrheit?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/54>, abgerufen am 05.02.2025.