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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Skizzen aus unsern" heutigen Volksleben

an, zu zeigen, was die Schule für das Leben leiste. Worauf der Herr Direktor
gleichfalls scherzend antwortete, der Herr Ministertaldirektor möchte nur ein strenges
Examen anstellen, und er müsse sagen, daß er stolz auf seine Frau sei.

Frau Suse sah dem bevorstehenden Examen ohne Herzklopfen entgegen. Sie
hatte von ihrem Herrn Vater gelernt, Leute anzustellen und für sich arbeiten zu
lassen, und so machte es mit Hilfe der perfekten Köchin und eines sa Joe nnge-
uommnen Lohndieuers wenig Schwierigkeiten, ein kleines, feines Abendessen in
Schick zu bringen. Eine Stunde vor der angesetzten Zeit war alles fertig, und
Frau Suse und Mimi, die gerade zu Besuch da war, saßen in ihrem Schmoll¬
winkel und häkelten. Und der Direktor saß gegenüber am Tische und las aus
einem Manuskripte vor.

Er schrieb nämlich ein Buch, von dem er einen großen Erfolg erwartete,
über die wissenschaftliche Fortbildung der jungen Mädchen. Er beabsichtigte darin
in großen Zügen über das Gebiet des menschlichen Wissens hinzugleiten und das
Material, das die Schule geboten hatte, im Bewußtsein methodisch zu zentralisieren
und auf eine höhere Stufe der Erkenntnis zu erhebeu. Hierzu verband er Ge¬
schichte, Literatur, Länderkunde und Kulturgeschichte zu einer Darstellungseinheit, und
dann ließ er von gewissen Standpunkten aus Schlaglichter nach vorwärts und
rückwärts fallen. Die Arbeit stand eben bei der Darstellung des frühen Mittel¬
alters, jener Zeit, die von den Trümmern der zusammengestürzten antiken Welt
zehrte, und die sich darstellt als eine tausend Jahre lang währende Dämmerung
vor dem Aufgehn der Souue der Renaissance und des Humanismus. Verfasser
ließ also die Hunnen aus den unerforschten Tiefen Asiens auftauchen, durch das
bewußte Völkertor an der Scheide zweier Kontinente hereinflnten und das statische
Gleichgewicht der Völker stören. Der Zusammenstoß der heidnischen Barbaren mit
der christlichen Welt wurde in Ausdeutung des Kcmlbachschen Bildes von der
Völkerwandrung im Neuen Museum zu Berlin dargestellt. Die Seelen der Er-
schlagnen setzen den Kampf fort. Tiefsinniger Gedanke! Blick auf Lenaus drei
Grenadiere. Heroische Zeit! Bedeutsame Gestalten tauchen auf. Dietrich von Bern,
der Diomedes der deutschen Heroensage, Siegfried, das ritterliche Ebenbild des
nordischen Sommertages, zu schön und zu mild, als daß er lauge hätte dauern können.
Blick auf Felix Dahns Kampf um Rom, noch ein Blick auf Hildebrand und Hadn-
brcmd. Und inmitten der sinkenden römischen Provinzen erhebt sich in trotziger
Jugend das aufstrebende fränkische Reich. -- Aber schon nahen sich die römischen
Sendboten, Demut in den Mienen, Herrschsucht in den Herzen. Weh dir, stolzer
Sigambrer! dein trotzig Haupt, du wirst es beugen müssen vor dem Krummstabe
des Papstes in Rom, du wirst lernen müssen, zu verbrennen, was du angebetet
hast, und anzubeten, was du verbrannt hast.

Suse und Mimi sahen fragend von ihrer Häkelei auf.

Sie wissen doch, sagte der Direktor zu Mimi gewandt, wer mit dem Sigambrer
gemeint ist?

Sigambrer? antwortete Mimi, warten Sie mal, das ist doch ein "Mohr ans
die Afrika."

Der Direktor glaubte nicht recht zu hören und wandte sich an seine Fran:
Weißt du, Suse, wer der Sigambrer war?

Genau weiß ich es nicht, entgegnete Fran Suse, aber ich denke, es war der
alte Mohr, der seine Frau umgebracht hat.

Der Direktor wollte antworten, aber der Mund blieb ihm offen stehn. Ich
bitte Sie um Gottes willen, sagte er endlich zu Mimi, wie kommen Sie denn auf
den Mohren?

Nun, erwiderte diese, Sigambien liegt doch da irgendwo in Afrika. Ich denke
da an der großen Ecke herum.

Dem Direktor ging ein Licht auf. Ah, Senegambien! Nein, meine Damen,
mit dem Sigambrer ist Chlodwig gemeint.


Skizzen aus unsern» heutigen Volksleben

an, zu zeigen, was die Schule für das Leben leiste. Worauf der Herr Direktor
gleichfalls scherzend antwortete, der Herr Ministertaldirektor möchte nur ein strenges
Examen anstellen, und er müsse sagen, daß er stolz auf seine Frau sei.

Frau Suse sah dem bevorstehenden Examen ohne Herzklopfen entgegen. Sie
hatte von ihrem Herrn Vater gelernt, Leute anzustellen und für sich arbeiten zu
lassen, und so machte es mit Hilfe der perfekten Köchin und eines sa Joe nnge-
uommnen Lohndieuers wenig Schwierigkeiten, ein kleines, feines Abendessen in
Schick zu bringen. Eine Stunde vor der angesetzten Zeit war alles fertig, und
Frau Suse und Mimi, die gerade zu Besuch da war, saßen in ihrem Schmoll¬
winkel und häkelten. Und der Direktor saß gegenüber am Tische und las aus
einem Manuskripte vor.

Er schrieb nämlich ein Buch, von dem er einen großen Erfolg erwartete,
über die wissenschaftliche Fortbildung der jungen Mädchen. Er beabsichtigte darin
in großen Zügen über das Gebiet des menschlichen Wissens hinzugleiten und das
Material, das die Schule geboten hatte, im Bewußtsein methodisch zu zentralisieren
und auf eine höhere Stufe der Erkenntnis zu erhebeu. Hierzu verband er Ge¬
schichte, Literatur, Länderkunde und Kulturgeschichte zu einer Darstellungseinheit, und
dann ließ er von gewissen Standpunkten aus Schlaglichter nach vorwärts und
rückwärts fallen. Die Arbeit stand eben bei der Darstellung des frühen Mittel¬
alters, jener Zeit, die von den Trümmern der zusammengestürzten antiken Welt
zehrte, und die sich darstellt als eine tausend Jahre lang währende Dämmerung
vor dem Aufgehn der Souue der Renaissance und des Humanismus. Verfasser
ließ also die Hunnen aus den unerforschten Tiefen Asiens auftauchen, durch das
bewußte Völkertor an der Scheide zweier Kontinente hereinflnten und das statische
Gleichgewicht der Völker stören. Der Zusammenstoß der heidnischen Barbaren mit
der christlichen Welt wurde in Ausdeutung des Kcmlbachschen Bildes von der
Völkerwandrung im Neuen Museum zu Berlin dargestellt. Die Seelen der Er-
schlagnen setzen den Kampf fort. Tiefsinniger Gedanke! Blick auf Lenaus drei
Grenadiere. Heroische Zeit! Bedeutsame Gestalten tauchen auf. Dietrich von Bern,
der Diomedes der deutschen Heroensage, Siegfried, das ritterliche Ebenbild des
nordischen Sommertages, zu schön und zu mild, als daß er lauge hätte dauern können.
Blick auf Felix Dahns Kampf um Rom, noch ein Blick auf Hildebrand und Hadn-
brcmd. Und inmitten der sinkenden römischen Provinzen erhebt sich in trotziger
Jugend das aufstrebende fränkische Reich. — Aber schon nahen sich die römischen
Sendboten, Demut in den Mienen, Herrschsucht in den Herzen. Weh dir, stolzer
Sigambrer! dein trotzig Haupt, du wirst es beugen müssen vor dem Krummstabe
des Papstes in Rom, du wirst lernen müssen, zu verbrennen, was du angebetet
hast, und anzubeten, was du verbrannt hast.

Suse und Mimi sahen fragend von ihrer Häkelei auf.

Sie wissen doch, sagte der Direktor zu Mimi gewandt, wer mit dem Sigambrer
gemeint ist?

Sigambrer? antwortete Mimi, warten Sie mal, das ist doch ein „Mohr ans
die Afrika."

Der Direktor glaubte nicht recht zu hören und wandte sich an seine Fran:
Weißt du, Suse, wer der Sigambrer war?

Genau weiß ich es nicht, entgegnete Fran Suse, aber ich denke, es war der
alte Mohr, der seine Frau umgebracht hat.

Der Direktor wollte antworten, aber der Mund blieb ihm offen stehn. Ich
bitte Sie um Gottes willen, sagte er endlich zu Mimi, wie kommen Sie denn auf
den Mohren?

Nun, erwiderte diese, Sigambien liegt doch da irgendwo in Afrika. Ich denke
da an der großen Ecke herum.

Dem Direktor ging ein Licht auf. Ah, Senegambien! Nein, meine Damen,
mit dem Sigambrer ist Chlodwig gemeint.


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[0044] Skizzen aus unsern» heutigen Volksleben an, zu zeigen, was die Schule für das Leben leiste. Worauf der Herr Direktor gleichfalls scherzend antwortete, der Herr Ministertaldirektor möchte nur ein strenges Examen anstellen, und er müsse sagen, daß er stolz auf seine Frau sei. Frau Suse sah dem bevorstehenden Examen ohne Herzklopfen entgegen. Sie hatte von ihrem Herrn Vater gelernt, Leute anzustellen und für sich arbeiten zu lassen, und so machte es mit Hilfe der perfekten Köchin und eines sa Joe nnge- uommnen Lohndieuers wenig Schwierigkeiten, ein kleines, feines Abendessen in Schick zu bringen. Eine Stunde vor der angesetzten Zeit war alles fertig, und Frau Suse und Mimi, die gerade zu Besuch da war, saßen in ihrem Schmoll¬ winkel und häkelten. Und der Direktor saß gegenüber am Tische und las aus einem Manuskripte vor. Er schrieb nämlich ein Buch, von dem er einen großen Erfolg erwartete, über die wissenschaftliche Fortbildung der jungen Mädchen. Er beabsichtigte darin in großen Zügen über das Gebiet des menschlichen Wissens hinzugleiten und das Material, das die Schule geboten hatte, im Bewußtsein methodisch zu zentralisieren und auf eine höhere Stufe der Erkenntnis zu erhebeu. Hierzu verband er Ge¬ schichte, Literatur, Länderkunde und Kulturgeschichte zu einer Darstellungseinheit, und dann ließ er von gewissen Standpunkten aus Schlaglichter nach vorwärts und rückwärts fallen. Die Arbeit stand eben bei der Darstellung des frühen Mittel¬ alters, jener Zeit, die von den Trümmern der zusammengestürzten antiken Welt zehrte, und die sich darstellt als eine tausend Jahre lang währende Dämmerung vor dem Aufgehn der Souue der Renaissance und des Humanismus. Verfasser ließ also die Hunnen aus den unerforschten Tiefen Asiens auftauchen, durch das bewußte Völkertor an der Scheide zweier Kontinente hereinflnten und das statische Gleichgewicht der Völker stören. Der Zusammenstoß der heidnischen Barbaren mit der christlichen Welt wurde in Ausdeutung des Kcmlbachschen Bildes von der Völkerwandrung im Neuen Museum zu Berlin dargestellt. Die Seelen der Er- schlagnen setzen den Kampf fort. Tiefsinniger Gedanke! Blick auf Lenaus drei Grenadiere. Heroische Zeit! Bedeutsame Gestalten tauchen auf. Dietrich von Bern, der Diomedes der deutschen Heroensage, Siegfried, das ritterliche Ebenbild des nordischen Sommertages, zu schön und zu mild, als daß er lauge hätte dauern können. Blick auf Felix Dahns Kampf um Rom, noch ein Blick auf Hildebrand und Hadn- brcmd. Und inmitten der sinkenden römischen Provinzen erhebt sich in trotziger Jugend das aufstrebende fränkische Reich. — Aber schon nahen sich die römischen Sendboten, Demut in den Mienen, Herrschsucht in den Herzen. Weh dir, stolzer Sigambrer! dein trotzig Haupt, du wirst es beugen müssen vor dem Krummstabe des Papstes in Rom, du wirst lernen müssen, zu verbrennen, was du angebetet hast, und anzubeten, was du verbrannt hast. Suse und Mimi sahen fragend von ihrer Häkelei auf. Sie wissen doch, sagte der Direktor zu Mimi gewandt, wer mit dem Sigambrer gemeint ist? Sigambrer? antwortete Mimi, warten Sie mal, das ist doch ein „Mohr ans die Afrika." Der Direktor glaubte nicht recht zu hören und wandte sich an seine Fran: Weißt du, Suse, wer der Sigambrer war? Genau weiß ich es nicht, entgegnete Fran Suse, aber ich denke, es war der alte Mohr, der seine Frau umgebracht hat. Der Direktor wollte antworten, aber der Mund blieb ihm offen stehn. Ich bitte Sie um Gottes willen, sagte er endlich zu Mimi, wie kommen Sie denn auf den Mohren? Nun, erwiderte diese, Sigambien liegt doch da irgendwo in Afrika. Ich denke da an der großen Ecke herum. Dem Direktor ging ein Licht auf. Ah, Senegambien! Nein, meine Damen, mit dem Sigambrer ist Chlodwig gemeint.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/44>, abgerufen am 25.07.2024.