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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Pflanmel in das Gespräch, so möchte ich empfehlen, Herr von Crottvrf, Sie legen
die Musik einmal eine Zeit lang beiseite und unternehmen etwas andres, bis Sie
Ihre Unbefangenheit wieder gewonnen daheim

Aber was soll ich anfangen?

Irgend etwas.

Pflanmel hat Recht, entschied die Frau Geheimrat. Lassen Sie jetzt die Musik
ruhen, Sie sind nervös.

Crottvrf mußte dem Rate zustimmen. Er kaufte sich also ein Reitpferd und
ritt spazieren, griff wieder zu seinen kartographischen Arbeiten, zog mit seinem In¬
strumente los und nahm seines Schwiegervaters Grundstücke auf; er beschäftigte sich
mit Geologie, er studierte Kriegsgeschichte, er interessierte sich für die Flora und
Fauna der jurassischen Periode. Aber alles das befriedigte ihn nicht. Er sing es
an und ließ es liegen, er sing etwas neues an und ließ auch das liegen. Daraus
entwickelte sich ein Zustand peinlicher Unentschlossenheit. Was heute? Das war
die Frage, die sich alle Tage wiederholte. Diese Frage lag auf ihm wie eine Last
und machte, daß er bei allem, was er tat, von des Gedankens Blässe angekränkelt
wurde. Er hätte es als eine Wohltnt empfunden, wenn ihm jemand seine freie
Zeit genommen und gesprochen hätte: Alter Freund, jetzt hat die Quengelei ein
Ende, jetzt wird das und das getan. Und dazu die alte quälende Frage: Wirst
du die Kraft haben, deine künstlerische Aufgabe zu bezwingen, oder wandelst du
auf verfehlten Lebenswege?"

Papa Pitthorn hatte der "Komödie mit stillem Lächeln zugesehen. Eines
Tages, als sein Schwiegersohn auf seinem Bureau war, sagte er: Crottorf, möchte"
Sie nun nicht auch einmal etwas tun?

Crottorf sah seinen Schwiegervater überrascht um. Papa, sagte er, ich bin
immer beschäftigt.

Aber mit nichts ordentlich, erwiderte Pitthorn. Glauben Sie mir, Otto, es
ist ein großer Segen, wenn einer keine Zeit hat, immer beschäftigt zu sein. Der
Mensch muß seinen Beruf haben. Sie wollen Künstler sein? Gut, sein Sie es doch.

Wenn ich das könnte!

Wenn Sie es nicht können, so unternehmen Sie etwas andres. Wissen Sie,
Otto, aber etwas, was man bezahlt kriegt. Nicht des Geldes wegen, sondern als
Probe dafür, daß die Leistung keine Spielerei, sondern eine ernsthafte Sache ist.
Überlegen Sie sichs.

Crottorf überlegte sichs und dachte an seinen magern Leutnantsgehalt. Aber
er war doch ein Beweis dafür gewesen, daß er als Leutnant etwas geleistet hatte,
was Geld wert war. Seine Opera waren von dem Gelde seiner Schwiegermutter
gedruckt worden und bewiesen gar nichts.

Was ich uoch sagen wollte, Otto, sagte Pupa Pitthorn, passen Sie ans Eva
auf. Eva gefällt mir nicht, sie kokettiert mir zuviel mit dem langen Schlieben.

Crottorf riß die Augen auf. Das war ein Wort, das ihn wie ein Schlag
aus seinen Träumen aufweckte. Eva, seine Eva am Abgrunde! Und er hatte es
nicht gemerkt und hatte sie nicht behütet! Sogleich zog er seine Uniform an, ging
zum Oberst und meldete sich vom Urlaub zurück. Als er nach Hanse kam, schwere
Sorgen im Herzen, flog ihm seine Eva um den Hals und rief: Gott sei Dank,
Otto, daß du wieder menschlich aussiehst!

Liegt euch Frauen denn gar so sehr viel an dem roten Kragen? erwiderte
Crottorf nicht ohne Bitterkeit.

Otto, sagte Frau Eva, sei doch kein Lamm. Solche Idioten sind wir Frauen
uicht, daß wir uus in die rote Farbe verliebten. Aber die Leute mit dem roten
Kragen, das sind vielleicht nicht die Klügsten, aber forsche Kerls, Männer, auf die
man sich verlassen kann, und die wissen, was sie wollen. Du warst ja aber die
reine alte Jungfer geworden.

Crottorf mußte seiner Frau Recht gebe", und er betrachtete von jetzt an seinen
roten Kragen mit mehr Verständnis als bisher. Es gab nnn noch eine ernste


Pflanmel in das Gespräch, so möchte ich empfehlen, Herr von Crottvrf, Sie legen
die Musik einmal eine Zeit lang beiseite und unternehmen etwas andres, bis Sie
Ihre Unbefangenheit wieder gewonnen daheim

Aber was soll ich anfangen?

Irgend etwas.

Pflanmel hat Recht, entschied die Frau Geheimrat. Lassen Sie jetzt die Musik
ruhen, Sie sind nervös.

Crottvrf mußte dem Rate zustimmen. Er kaufte sich also ein Reitpferd und
ritt spazieren, griff wieder zu seinen kartographischen Arbeiten, zog mit seinem In¬
strumente los und nahm seines Schwiegervaters Grundstücke auf; er beschäftigte sich
mit Geologie, er studierte Kriegsgeschichte, er interessierte sich für die Flora und
Fauna der jurassischen Periode. Aber alles das befriedigte ihn nicht. Er sing es
an und ließ es liegen, er sing etwas neues an und ließ auch das liegen. Daraus
entwickelte sich ein Zustand peinlicher Unentschlossenheit. Was heute? Das war
die Frage, die sich alle Tage wiederholte. Diese Frage lag auf ihm wie eine Last
und machte, daß er bei allem, was er tat, von des Gedankens Blässe angekränkelt
wurde. Er hätte es als eine Wohltnt empfunden, wenn ihm jemand seine freie
Zeit genommen und gesprochen hätte: Alter Freund, jetzt hat die Quengelei ein
Ende, jetzt wird das und das getan. Und dazu die alte quälende Frage: Wirst
du die Kraft haben, deine künstlerische Aufgabe zu bezwingen, oder wandelst du
auf verfehlten Lebenswege?"

Papa Pitthorn hatte der „Komödie mit stillem Lächeln zugesehen. Eines
Tages, als sein Schwiegersohn auf seinem Bureau war, sagte er: Crottorf, möchte»
Sie nun nicht auch einmal etwas tun?

Crottorf sah seinen Schwiegervater überrascht um. Papa, sagte er, ich bin
immer beschäftigt.

Aber mit nichts ordentlich, erwiderte Pitthorn. Glauben Sie mir, Otto, es
ist ein großer Segen, wenn einer keine Zeit hat, immer beschäftigt zu sein. Der
Mensch muß seinen Beruf haben. Sie wollen Künstler sein? Gut, sein Sie es doch.

Wenn ich das könnte!

Wenn Sie es nicht können, so unternehmen Sie etwas andres. Wissen Sie,
Otto, aber etwas, was man bezahlt kriegt. Nicht des Geldes wegen, sondern als
Probe dafür, daß die Leistung keine Spielerei, sondern eine ernsthafte Sache ist.
Überlegen Sie sichs.

Crottorf überlegte sichs und dachte an seinen magern Leutnantsgehalt. Aber
er war doch ein Beweis dafür gewesen, daß er als Leutnant etwas geleistet hatte,
was Geld wert war. Seine Opera waren von dem Gelde seiner Schwiegermutter
gedruckt worden und bewiesen gar nichts.

Was ich uoch sagen wollte, Otto, sagte Pupa Pitthorn, passen Sie ans Eva
auf. Eva gefällt mir nicht, sie kokettiert mir zuviel mit dem langen Schlieben.

Crottorf riß die Augen auf. Das war ein Wort, das ihn wie ein Schlag
aus seinen Träumen aufweckte. Eva, seine Eva am Abgrunde! Und er hatte es
nicht gemerkt und hatte sie nicht behütet! Sogleich zog er seine Uniform an, ging
zum Oberst und meldete sich vom Urlaub zurück. Als er nach Hanse kam, schwere
Sorgen im Herzen, flog ihm seine Eva um den Hals und rief: Gott sei Dank,
Otto, daß du wieder menschlich aussiehst!

Liegt euch Frauen denn gar so sehr viel an dem roten Kragen? erwiderte
Crottorf nicht ohne Bitterkeit.

Otto, sagte Frau Eva, sei doch kein Lamm. Solche Idioten sind wir Frauen
uicht, daß wir uus in die rote Farbe verliebten. Aber die Leute mit dem roten
Kragen, das sind vielleicht nicht die Klügsten, aber forsche Kerls, Männer, auf die
man sich verlassen kann, und die wissen, was sie wollen. Du warst ja aber die
reine alte Jungfer geworden.

Crottorf mußte seiner Frau Recht gebe«, und er betrachtete von jetzt an seinen
roten Kragen mit mehr Verständnis als bisher. Es gab nnn noch eine ernste


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[0432] Pflanmel in das Gespräch, so möchte ich empfehlen, Herr von Crottvrf, Sie legen die Musik einmal eine Zeit lang beiseite und unternehmen etwas andres, bis Sie Ihre Unbefangenheit wieder gewonnen daheim Aber was soll ich anfangen? Irgend etwas. Pflanmel hat Recht, entschied die Frau Geheimrat. Lassen Sie jetzt die Musik ruhen, Sie sind nervös. Crottvrf mußte dem Rate zustimmen. Er kaufte sich also ein Reitpferd und ritt spazieren, griff wieder zu seinen kartographischen Arbeiten, zog mit seinem In¬ strumente los und nahm seines Schwiegervaters Grundstücke auf; er beschäftigte sich mit Geologie, er studierte Kriegsgeschichte, er interessierte sich für die Flora und Fauna der jurassischen Periode. Aber alles das befriedigte ihn nicht. Er sing es an und ließ es liegen, er sing etwas neues an und ließ auch das liegen. Daraus entwickelte sich ein Zustand peinlicher Unentschlossenheit. Was heute? Das war die Frage, die sich alle Tage wiederholte. Diese Frage lag auf ihm wie eine Last und machte, daß er bei allem, was er tat, von des Gedankens Blässe angekränkelt wurde. Er hätte es als eine Wohltnt empfunden, wenn ihm jemand seine freie Zeit genommen und gesprochen hätte: Alter Freund, jetzt hat die Quengelei ein Ende, jetzt wird das und das getan. Und dazu die alte quälende Frage: Wirst du die Kraft haben, deine künstlerische Aufgabe zu bezwingen, oder wandelst du auf verfehlten Lebenswege?" Papa Pitthorn hatte der „Komödie mit stillem Lächeln zugesehen. Eines Tages, als sein Schwiegersohn auf seinem Bureau war, sagte er: Crottorf, möchte» Sie nun nicht auch einmal etwas tun? Crottorf sah seinen Schwiegervater überrascht um. Papa, sagte er, ich bin immer beschäftigt. Aber mit nichts ordentlich, erwiderte Pitthorn. Glauben Sie mir, Otto, es ist ein großer Segen, wenn einer keine Zeit hat, immer beschäftigt zu sein. Der Mensch muß seinen Beruf haben. Sie wollen Künstler sein? Gut, sein Sie es doch. Wenn ich das könnte! Wenn Sie es nicht können, so unternehmen Sie etwas andres. Wissen Sie, Otto, aber etwas, was man bezahlt kriegt. Nicht des Geldes wegen, sondern als Probe dafür, daß die Leistung keine Spielerei, sondern eine ernsthafte Sache ist. Überlegen Sie sichs. Crottorf überlegte sichs und dachte an seinen magern Leutnantsgehalt. Aber er war doch ein Beweis dafür gewesen, daß er als Leutnant etwas geleistet hatte, was Geld wert war. Seine Opera waren von dem Gelde seiner Schwiegermutter gedruckt worden und bewiesen gar nichts. Was ich uoch sagen wollte, Otto, sagte Pupa Pitthorn, passen Sie ans Eva auf. Eva gefällt mir nicht, sie kokettiert mir zuviel mit dem langen Schlieben. Crottorf riß die Augen auf. Das war ein Wort, das ihn wie ein Schlag aus seinen Träumen aufweckte. Eva, seine Eva am Abgrunde! Und er hatte es nicht gemerkt und hatte sie nicht behütet! Sogleich zog er seine Uniform an, ging zum Oberst und meldete sich vom Urlaub zurück. Als er nach Hanse kam, schwere Sorgen im Herzen, flog ihm seine Eva um den Hals und rief: Gott sei Dank, Otto, daß du wieder menschlich aussiehst! Liegt euch Frauen denn gar so sehr viel an dem roten Kragen? erwiderte Crottorf nicht ohne Bitterkeit. Otto, sagte Frau Eva, sei doch kein Lamm. Solche Idioten sind wir Frauen uicht, daß wir uus in die rote Farbe verliebten. Aber die Leute mit dem roten Kragen, das sind vielleicht nicht die Klügsten, aber forsche Kerls, Männer, auf die man sich verlassen kann, und die wissen, was sie wollen. Du warst ja aber die reine alte Jungfer geworden. Crottorf mußte seiner Frau Recht gebe«, und er betrachtete von jetzt an seinen roten Kragen mit mehr Verständnis als bisher. Es gab nnn noch eine ernste

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/432>, abgerufen am 24.07.2024.