Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Feuer!

Wie vor den Dejourdienst im Stadtteilhause und außerdem die Aufsicht über die
Verkündigungsstraße, wo das Stadtteilhaus lag, in ihrer ganzen Ausdehnung-
Diese Teilung sollte für den Winter und auch weiterhin eingehalten werden und
bezog sich sowohl auf die Reinigung der Straßen und Höfe wie auf die Aufsicht
über die Schornsteine, wobei Jemeljan Afanasjewitsch voraussetzte, der Brandmeister
werde Prorwin helfen. Die nächtlichen Runden und Revisionen in meiner Hälfte
sollten wieder mir zufallen. Den Nachtdienst für die Marktseite behielt der Auf¬
seher sich selbst vor, wobei er meine drei Kollegen je nach Umständen dabei zu
Hilfe nehmen wollte.

Ich sah etwas nachdenklich den Aufseher an. Er hatte die Hälfte des ganzen
Stadtteils mir allein aufgebürdet. Er verstand meinen Blick und lächelte.

So geht es, Alexander Andrejewitsch, sagte er, wer zieht, dem wird auf¬
geladen. Es läßt sich aber nicht anders tun, fürs erste wenigstens nicht. Ich
hoffe, Sie lassen mich nicht im Stich.

Ich beklage mich nicht, Jemeljan Afanasjewitsch, beeilte ich mich zu antworten.

Die Sitzung wurde aufgehoben. Die Kollegen sollten sogleich in ihre Bezirke
abgehn und das Fegen der Trvttoire in Gang bringen. Guido wurde zu diesem
Zweck seines Arrestes entlassen, obwohl der voni Aufseher bestimmte Termin noch
nicht herum war. Mich forderte Jemeljan Afanasjewitsch auf, einige Minuten
zu bleibe".

Ich beobachtete Guido. Ich glaubte, die unerwartete Abkürzung des Arrestes
werde ihn mit Freude erfüllen. Ich sah mich getäuscht. Die Ankündigung seiner
Befreiung machte nicht den geringsten Eindruck auf ihn. Entweder verstand er mit
vollendeter Meisterschaft zu verbergen, was in ihm vorging, oder er war dnrch
vielfach erlebte Hudeleien schon so abgestumpft, daß ihn solche Dinge nicht mehr
berührten. Er stand verächtlich lächelnd auf, glättete das Haar vor dem Stückchen
Spiegel an der Wand neben dem Bettschirm, ließ sich von Iwan den Mantel reichen
und verließ das Zimmer, indem er sich linkisch in den Hüften wiegte.

Alexander Andrejewitsch, sagte der Aufseher, als wir allein waren, und reichte
mir sein Papirostäschchen; entschuldigen Sie, wenn ich außerdienstlich nach etwas
frage, was mich nichts angeht. Aber ich bin wirklich neugierig. Das Fräulein hat
meine Wißbegier zu sehr angeregt. Ich weiß nur uicht, ob Sie mein unberufnes
Fragen nicht übelnehmen werden?

Jemeljan Afanasjewitsch, ich bitte Sie! Wie können Sie nur so etwas denken!
Fragen Sie ohne Umstände. Ich bin bereit, auf alles zu antworten.

Wenn Sie also erlauben -- sind Sie schon von früher her mit dem Fräulein
Ssawinski bekannt?

Er wußte schon von meiner Bekanntschaft mit den Ssawinskis! War der
Mann gut bedient! Wer mochte ihm als Spion dienen und ihm alles berichten?
was seine Untergebnen trieben?

Ich mußte ihn ziemlich dumm augesehen haben, denn er lächelte.

Wenn ich da ein Geheimnis berühre, sagte er zuvorkommend, so bitte ich sehr
um Entschuldigung. Ich . . .

Ich habe gar keine Geheimnisse, sagte ich rasch. Ich bin mit den Damen
Ssawinski zufällig auf der Straße zusammengekommen, als es am ersten Abend
meines Hierseins brannte, und da sie mich zu sich einluden, habe ich ihnen meine
Visite gemacht. Das ist einstweilen die ganze Bekanntschaft zwischen uns.

Er sah mir erstannt und fast ungläubig in die Augen.

Ja, entschuldige" Sie, sagte er zögernd, wie hat sich dann, bei so oberfläch¬
licher Bekanntschaft -- das Fräulein entschlossen -- nun ja, doch um Ihnen ge¬
fällig zu sein, gestern abend so etwas wie -- Volkstrtbun zu -- spielen?

Ich saß starrer als eine Salzsäule.

Entschuldigen Sie, fügte er rasch hinzu, ich will mich durchaus nicht in Ihre
Geheimnisse drängen. Ich . . .


Feuer!

Wie vor den Dejourdienst im Stadtteilhause und außerdem die Aufsicht über die
Verkündigungsstraße, wo das Stadtteilhaus lag, in ihrer ganzen Ausdehnung-
Diese Teilung sollte für den Winter und auch weiterhin eingehalten werden und
bezog sich sowohl auf die Reinigung der Straßen und Höfe wie auf die Aufsicht
über die Schornsteine, wobei Jemeljan Afanasjewitsch voraussetzte, der Brandmeister
werde Prorwin helfen. Die nächtlichen Runden und Revisionen in meiner Hälfte
sollten wieder mir zufallen. Den Nachtdienst für die Marktseite behielt der Auf¬
seher sich selbst vor, wobei er meine drei Kollegen je nach Umständen dabei zu
Hilfe nehmen wollte.

Ich sah etwas nachdenklich den Aufseher an. Er hatte die Hälfte des ganzen
Stadtteils mir allein aufgebürdet. Er verstand meinen Blick und lächelte.

So geht es, Alexander Andrejewitsch, sagte er, wer zieht, dem wird auf¬
geladen. Es läßt sich aber nicht anders tun, fürs erste wenigstens nicht. Ich
hoffe, Sie lassen mich nicht im Stich.

Ich beklage mich nicht, Jemeljan Afanasjewitsch, beeilte ich mich zu antworten.

Die Sitzung wurde aufgehoben. Die Kollegen sollten sogleich in ihre Bezirke
abgehn und das Fegen der Trvttoire in Gang bringen. Guido wurde zu diesem
Zweck seines Arrestes entlassen, obwohl der voni Aufseher bestimmte Termin noch
nicht herum war. Mich forderte Jemeljan Afanasjewitsch auf, einige Minuten
zu bleibe».

Ich beobachtete Guido. Ich glaubte, die unerwartete Abkürzung des Arrestes
werde ihn mit Freude erfüllen. Ich sah mich getäuscht. Die Ankündigung seiner
Befreiung machte nicht den geringsten Eindruck auf ihn. Entweder verstand er mit
vollendeter Meisterschaft zu verbergen, was in ihm vorging, oder er war dnrch
vielfach erlebte Hudeleien schon so abgestumpft, daß ihn solche Dinge nicht mehr
berührten. Er stand verächtlich lächelnd auf, glättete das Haar vor dem Stückchen
Spiegel an der Wand neben dem Bettschirm, ließ sich von Iwan den Mantel reichen
und verließ das Zimmer, indem er sich linkisch in den Hüften wiegte.

Alexander Andrejewitsch, sagte der Aufseher, als wir allein waren, und reichte
mir sein Papirostäschchen; entschuldigen Sie, wenn ich außerdienstlich nach etwas
frage, was mich nichts angeht. Aber ich bin wirklich neugierig. Das Fräulein hat
meine Wißbegier zu sehr angeregt. Ich weiß nur uicht, ob Sie mein unberufnes
Fragen nicht übelnehmen werden?

Jemeljan Afanasjewitsch, ich bitte Sie! Wie können Sie nur so etwas denken!
Fragen Sie ohne Umstände. Ich bin bereit, auf alles zu antworten.

Wenn Sie also erlauben — sind Sie schon von früher her mit dem Fräulein
Ssawinski bekannt?

Er wußte schon von meiner Bekanntschaft mit den Ssawinskis! War der
Mann gut bedient! Wer mochte ihm als Spion dienen und ihm alles berichten?
was seine Untergebnen trieben?

Ich mußte ihn ziemlich dumm augesehen haben, denn er lächelte.

Wenn ich da ein Geheimnis berühre, sagte er zuvorkommend, so bitte ich sehr
um Entschuldigung. Ich . . .

Ich habe gar keine Geheimnisse, sagte ich rasch. Ich bin mit den Damen
Ssawinski zufällig auf der Straße zusammengekommen, als es am ersten Abend
meines Hierseins brannte, und da sie mich zu sich einluden, habe ich ihnen meine
Visite gemacht. Das ist einstweilen die ganze Bekanntschaft zwischen uns.

Er sah mir erstannt und fast ungläubig in die Augen.

Ja, entschuldige» Sie, sagte er zögernd, wie hat sich dann, bei so oberfläch¬
licher Bekanntschaft — das Fräulein entschlossen — nun ja, doch um Ihnen ge¬
fällig zu sein, gestern abend so etwas wie — Volkstrtbun zu — spielen?

Ich saß starrer als eine Salzsäule.

Entschuldigen Sie, fügte er rasch hinzu, ich will mich durchaus nicht in Ihre
Geheimnisse drängen. Ich . . .


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0744" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/240300"/>
          <fw type="header" place="top"> Feuer!</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_3963" prev="#ID_3962"> Wie vor den Dejourdienst im Stadtteilhause und außerdem die Aufsicht über die<lb/>
Verkündigungsstraße, wo das Stadtteilhaus lag, in ihrer ganzen Ausdehnung-<lb/>
Diese Teilung sollte für den Winter und auch weiterhin eingehalten werden und<lb/>
bezog sich sowohl auf die Reinigung der Straßen und Höfe wie auf die Aufsicht<lb/>
über die Schornsteine, wobei Jemeljan Afanasjewitsch voraussetzte, der Brandmeister<lb/>
werde Prorwin helfen. Die nächtlichen Runden und Revisionen in meiner Hälfte<lb/>
sollten wieder mir zufallen. Den Nachtdienst für die Marktseite behielt der Auf¬<lb/>
seher sich selbst vor, wobei er meine drei Kollegen je nach Umständen dabei zu<lb/>
Hilfe nehmen wollte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3964"> Ich sah etwas nachdenklich den Aufseher an. Er hatte die Hälfte des ganzen<lb/>
Stadtteils mir allein aufgebürdet.  Er verstand meinen Blick und lächelte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3965"> So geht es, Alexander Andrejewitsch, sagte er, wer zieht, dem wird auf¬<lb/>
geladen. Es läßt sich aber nicht anders tun, fürs erste wenigstens nicht. Ich<lb/>
hoffe, Sie lassen mich nicht im Stich.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3966"> Ich beklage mich nicht, Jemeljan Afanasjewitsch, beeilte ich mich zu antworten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3967"> Die Sitzung wurde aufgehoben. Die Kollegen sollten sogleich in ihre Bezirke<lb/>
abgehn und das Fegen der Trvttoire in Gang bringen. Guido wurde zu diesem<lb/>
Zweck seines Arrestes entlassen, obwohl der voni Aufseher bestimmte Termin noch<lb/>
nicht herum war. Mich forderte Jemeljan Afanasjewitsch auf, einige Minuten<lb/>
zu bleibe».</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3968"> Ich beobachtete Guido. Ich glaubte, die unerwartete Abkürzung des Arrestes<lb/>
werde ihn mit Freude erfüllen. Ich sah mich getäuscht. Die Ankündigung seiner<lb/>
Befreiung machte nicht den geringsten Eindruck auf ihn. Entweder verstand er mit<lb/>
vollendeter Meisterschaft zu verbergen, was in ihm vorging, oder er war dnrch<lb/>
vielfach erlebte Hudeleien schon so abgestumpft, daß ihn solche Dinge nicht mehr<lb/>
berührten. Er stand verächtlich lächelnd auf, glättete das Haar vor dem Stückchen<lb/>
Spiegel an der Wand neben dem Bettschirm, ließ sich von Iwan den Mantel reichen<lb/>
und verließ das Zimmer, indem er sich linkisch in den Hüften wiegte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3969"> Alexander Andrejewitsch, sagte der Aufseher, als wir allein waren, und reichte<lb/>
mir sein Papirostäschchen; entschuldigen Sie, wenn ich außerdienstlich nach etwas<lb/>
frage, was mich nichts angeht. Aber ich bin wirklich neugierig. Das Fräulein hat<lb/>
meine Wißbegier zu sehr angeregt. Ich weiß nur uicht, ob Sie mein unberufnes<lb/>
Fragen nicht übelnehmen werden?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3970"> Jemeljan Afanasjewitsch, ich bitte Sie! Wie können Sie nur so etwas denken!<lb/>
Fragen Sie ohne Umstände.  Ich bin bereit, auf alles zu antworten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3971"> Wenn Sie also erlauben &#x2014; sind Sie schon von früher her mit dem Fräulein<lb/>
Ssawinski bekannt?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3972"> Er wußte schon von meiner Bekanntschaft mit den Ssawinskis! War der<lb/>
Mann gut bedient! Wer mochte ihm als Spion dienen und ihm alles berichten?<lb/>
was seine Untergebnen trieben?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3973"> Ich mußte ihn ziemlich dumm augesehen haben, denn er lächelte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3974"> Wenn ich da ein Geheimnis berühre, sagte er zuvorkommend, so bitte ich sehr<lb/>
um Entschuldigung.  Ich . . .</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3975"> Ich habe gar keine Geheimnisse, sagte ich rasch. Ich bin mit den Damen<lb/>
Ssawinski zufällig auf der Straße zusammengekommen, als es am ersten Abend<lb/>
meines Hierseins brannte, und da sie mich zu sich einluden, habe ich ihnen meine<lb/>
Visite gemacht.  Das ist einstweilen die ganze Bekanntschaft zwischen uns.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3976"> Er sah mir erstannt und fast ungläubig in die Augen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3977"> Ja, entschuldige» Sie, sagte er zögernd, wie hat sich dann, bei so oberfläch¬<lb/>
licher Bekanntschaft &#x2014; das Fräulein entschlossen &#x2014; nun ja, doch um Ihnen ge¬<lb/>
fällig zu sein, gestern abend so etwas wie &#x2014; Volkstrtbun zu &#x2014; spielen?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3978"> Ich saß starrer als eine Salzsäule.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3979"> Entschuldigen Sie, fügte er rasch hinzu, ich will mich durchaus nicht in Ihre<lb/>
Geheimnisse drängen.  Ich . . .</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0744] Feuer! Wie vor den Dejourdienst im Stadtteilhause und außerdem die Aufsicht über die Verkündigungsstraße, wo das Stadtteilhaus lag, in ihrer ganzen Ausdehnung- Diese Teilung sollte für den Winter und auch weiterhin eingehalten werden und bezog sich sowohl auf die Reinigung der Straßen und Höfe wie auf die Aufsicht über die Schornsteine, wobei Jemeljan Afanasjewitsch voraussetzte, der Brandmeister werde Prorwin helfen. Die nächtlichen Runden und Revisionen in meiner Hälfte sollten wieder mir zufallen. Den Nachtdienst für die Marktseite behielt der Auf¬ seher sich selbst vor, wobei er meine drei Kollegen je nach Umständen dabei zu Hilfe nehmen wollte. Ich sah etwas nachdenklich den Aufseher an. Er hatte die Hälfte des ganzen Stadtteils mir allein aufgebürdet. Er verstand meinen Blick und lächelte. So geht es, Alexander Andrejewitsch, sagte er, wer zieht, dem wird auf¬ geladen. Es läßt sich aber nicht anders tun, fürs erste wenigstens nicht. Ich hoffe, Sie lassen mich nicht im Stich. Ich beklage mich nicht, Jemeljan Afanasjewitsch, beeilte ich mich zu antworten. Die Sitzung wurde aufgehoben. Die Kollegen sollten sogleich in ihre Bezirke abgehn und das Fegen der Trvttoire in Gang bringen. Guido wurde zu diesem Zweck seines Arrestes entlassen, obwohl der voni Aufseher bestimmte Termin noch nicht herum war. Mich forderte Jemeljan Afanasjewitsch auf, einige Minuten zu bleibe». Ich beobachtete Guido. Ich glaubte, die unerwartete Abkürzung des Arrestes werde ihn mit Freude erfüllen. Ich sah mich getäuscht. Die Ankündigung seiner Befreiung machte nicht den geringsten Eindruck auf ihn. Entweder verstand er mit vollendeter Meisterschaft zu verbergen, was in ihm vorging, oder er war dnrch vielfach erlebte Hudeleien schon so abgestumpft, daß ihn solche Dinge nicht mehr berührten. Er stand verächtlich lächelnd auf, glättete das Haar vor dem Stückchen Spiegel an der Wand neben dem Bettschirm, ließ sich von Iwan den Mantel reichen und verließ das Zimmer, indem er sich linkisch in den Hüften wiegte. Alexander Andrejewitsch, sagte der Aufseher, als wir allein waren, und reichte mir sein Papirostäschchen; entschuldigen Sie, wenn ich außerdienstlich nach etwas frage, was mich nichts angeht. Aber ich bin wirklich neugierig. Das Fräulein hat meine Wißbegier zu sehr angeregt. Ich weiß nur uicht, ob Sie mein unberufnes Fragen nicht übelnehmen werden? Jemeljan Afanasjewitsch, ich bitte Sie! Wie können Sie nur so etwas denken! Fragen Sie ohne Umstände. Ich bin bereit, auf alles zu antworten. Wenn Sie also erlauben — sind Sie schon von früher her mit dem Fräulein Ssawinski bekannt? Er wußte schon von meiner Bekanntschaft mit den Ssawinskis! War der Mann gut bedient! Wer mochte ihm als Spion dienen und ihm alles berichten? was seine Untergebnen trieben? Ich mußte ihn ziemlich dumm augesehen haben, denn er lächelte. Wenn ich da ein Geheimnis berühre, sagte er zuvorkommend, so bitte ich sehr um Entschuldigung. Ich . . . Ich habe gar keine Geheimnisse, sagte ich rasch. Ich bin mit den Damen Ssawinski zufällig auf der Straße zusammengekommen, als es am ersten Abend meines Hierseins brannte, und da sie mich zu sich einluden, habe ich ihnen meine Visite gemacht. Das ist einstweilen die ganze Bekanntschaft zwischen uns. Er sah mir erstannt und fast ungläubig in die Augen. Ja, entschuldige» Sie, sagte er zögernd, wie hat sich dann, bei so oberfläch¬ licher Bekanntschaft — das Fräulein entschlossen — nun ja, doch um Ihnen ge¬ fällig zu sein, gestern abend so etwas wie — Volkstrtbun zu — spielen? Ich saß starrer als eine Salzsäule. Entschuldigen Sie, fügte er rasch hinzu, ich will mich durchaus nicht in Ihre Geheimnisse drängen. Ich . . .

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/744
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/744>, abgerufen am 24.11.2024.