Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Feuer I

O, bei Gott! ein Krug Bier! Wenn man jetzt einen Krug Vier hätte! ließen
sich mehrere Stimmen von links vernehmen.

Ich sah hinüber.

Da hielt die andre Spritze. Die Pumpe war in Bewegung wie bei uns.
Hinter der Spritze und ziemlich weit von ihr, fast unmittelbar neben der Haus¬
mauer, aus deren Fensteröffnungen helle Flammen schlugen, wurden zwei gegen¬
einander gestützte Steigerleitern von mehreren behelmten Männern gehalten. Auf
den obersten Sprossen der Leitern stand Prorwin in der schaudererregenden Glut,
die vou dem lodernden Gebäude ausgeströmt wurde, bald fast berührt von der
Flamme, bald kaum sichtbar im Dampfe. Er War ebenfalls im Hemde. Die
Polizeimütze saß keck auf einem Ohre. Das im Feuerschein scharlachrot erscheinende
Gesicht lachte vor Übermut. Er handhabte auf diesem schwanken Platze das Rohr
der Spritze, suchte die Flammen des Giebelrestes zu dämpfen, um das Nebendach
und die Steiger darauf mit dem Brandmeister zu retten, und richtete von Zeit zu
Zeit den Wasserstrahl senkrecht empor, um sich selbst und die Männer unten an
den Leitern zu begießen und vor dem Verseugen zu bewahren.

Jüngling! schrie der Brandmeister oben, Jüngling! so wird es nichts! Rückt
mit Eurer Spritze vor! Nehmt den obern Rand der Länge nach!

Gut gesagt, Vater Brandmeister! schrie Prorwin lachend.

Halt mit dem Pumpen! kommandierte er dann. Schiebt unsre dicke Tante
zur Ecke vor. Ihr da! -- er sah nieder zu den Steigern an den Leitern --,
rolle einer von euch den Schlauch zusammen und fasse das Rohr!

Die Spritze wurde weggeschafft. Das Rohr wurde ihm aus der Hand ge¬
zogen. Er knickte in die Kniee. Ich zuckte zusammen. Mir schien, er stürze.
Aber nein, er sprang wie ein Gummiball auf die Erde, richtete sich auf, nahm
die Mütze ab, strich sich mit der Hand über das Haar, lachte und lief der
Spritze nach.

Nemirow fuhr fort abwechselnd das Dach und die Wand des noch nicht
brennenden Hauses zu begießen, daß die Feuersbrunst an dieser Stelle nicht weiter
um sich greife. Der Strahl, der dem Rohr in seinen Händen entstieg, wurde
schwächer und unregelmäßiger. Er sah unzufrieden auf die pumpenden Spritzen¬
leute. Das Klappen der Pumpstangen hörte sich ungleich an.

stramm, stramm! rief er ihnen zu.

Das Klappen tönte einige Sekunden rasch und laut. Dann fehlte wieder der Takt,
und einige Schläge blieben ganz aus. Der Strahl erreichte das Dach nicht.

stramm, zum Teufel stramm! rief Nemirow.

Wir sind müde, Euer Wohlgeboren, antwortete der Vormann.

Strenge euch an, Kinder! stramm!

Ich kann nicht mehr, stöhnte einer der Leute, ließ die Stange los, taumelte
einige Schritte und warf sich lang ans den Boden, wo er schwer atmend liegen
blieb. Auch die übrigen traten zurück. Der Schweiß floß in Strömen an ihnen
nieder. Die Gesichter waren bleich. Die Glieder bebten.

Jemeljan Afcmasjewitsch hatte jedesmal das Übertragen des Saugrohres aus
dem geleerten Faß in das folgende volle überwacht. Jetzt trat er an die Spritze.

Wo die Schutzleute nur bleiben! sagte er bekümmert und ärgerlich. Ich habe
sie schon vor einer Viertelstunde nach Pumpern ausgeschickt. Ich muß selbst gehn.
Nemirow, sehen Sie unterdessen . . .

Wasser! Euer Wohlgeboren, Wasser! schrie ein Behelmter, der von der Ecke
gelaufen kam, wo jetzt Prorwin war. Wir warten auf Wasser und können nicht
spritzen. Keine Tonne zeigt sich.

Jemeljan Afanasjewitsch, wir sitzen trocken, rief Prorwin lachend, der eben¬
falls herbeieilte, und Heiß und Trocken zusammen machen zu heiß. Schaffen Sie
Wasser, Jemeljan Afanasjewitsch.

Jüngling! schrie der Brandmeister ans dem Dache, was feiert Ihr! Gießt,
"is ob Ihr die Stadt ersäufen wolltet! Gießt!


Feuer I

O, bei Gott! ein Krug Bier! Wenn man jetzt einen Krug Vier hätte! ließen
sich mehrere Stimmen von links vernehmen.

Ich sah hinüber.

Da hielt die andre Spritze. Die Pumpe war in Bewegung wie bei uns.
Hinter der Spritze und ziemlich weit von ihr, fast unmittelbar neben der Haus¬
mauer, aus deren Fensteröffnungen helle Flammen schlugen, wurden zwei gegen¬
einander gestützte Steigerleitern von mehreren behelmten Männern gehalten. Auf
den obersten Sprossen der Leitern stand Prorwin in der schaudererregenden Glut,
die vou dem lodernden Gebäude ausgeströmt wurde, bald fast berührt von der
Flamme, bald kaum sichtbar im Dampfe. Er War ebenfalls im Hemde. Die
Polizeimütze saß keck auf einem Ohre. Das im Feuerschein scharlachrot erscheinende
Gesicht lachte vor Übermut. Er handhabte auf diesem schwanken Platze das Rohr
der Spritze, suchte die Flammen des Giebelrestes zu dämpfen, um das Nebendach
und die Steiger darauf mit dem Brandmeister zu retten, und richtete von Zeit zu
Zeit den Wasserstrahl senkrecht empor, um sich selbst und die Männer unten an
den Leitern zu begießen und vor dem Verseugen zu bewahren.

Jüngling! schrie der Brandmeister oben, Jüngling! so wird es nichts! Rückt
mit Eurer Spritze vor! Nehmt den obern Rand der Länge nach!

Gut gesagt, Vater Brandmeister! schrie Prorwin lachend.

Halt mit dem Pumpen! kommandierte er dann. Schiebt unsre dicke Tante
zur Ecke vor. Ihr da! — er sah nieder zu den Steigern an den Leitern —,
rolle einer von euch den Schlauch zusammen und fasse das Rohr!

Die Spritze wurde weggeschafft. Das Rohr wurde ihm aus der Hand ge¬
zogen. Er knickte in die Kniee. Ich zuckte zusammen. Mir schien, er stürze.
Aber nein, er sprang wie ein Gummiball auf die Erde, richtete sich auf, nahm
die Mütze ab, strich sich mit der Hand über das Haar, lachte und lief der
Spritze nach.

Nemirow fuhr fort abwechselnd das Dach und die Wand des noch nicht
brennenden Hauses zu begießen, daß die Feuersbrunst an dieser Stelle nicht weiter
um sich greife. Der Strahl, der dem Rohr in seinen Händen entstieg, wurde
schwächer und unregelmäßiger. Er sah unzufrieden auf die pumpenden Spritzen¬
leute. Das Klappen der Pumpstangen hörte sich ungleich an.

stramm, stramm! rief er ihnen zu.

Das Klappen tönte einige Sekunden rasch und laut. Dann fehlte wieder der Takt,
und einige Schläge blieben ganz aus. Der Strahl erreichte das Dach nicht.

stramm, zum Teufel stramm! rief Nemirow.

Wir sind müde, Euer Wohlgeboren, antwortete der Vormann.

Strenge euch an, Kinder! stramm!

Ich kann nicht mehr, stöhnte einer der Leute, ließ die Stange los, taumelte
einige Schritte und warf sich lang ans den Boden, wo er schwer atmend liegen
blieb. Auch die übrigen traten zurück. Der Schweiß floß in Strömen an ihnen
nieder. Die Gesichter waren bleich. Die Glieder bebten.

Jemeljan Afcmasjewitsch hatte jedesmal das Übertragen des Saugrohres aus
dem geleerten Faß in das folgende volle überwacht. Jetzt trat er an die Spritze.

Wo die Schutzleute nur bleiben! sagte er bekümmert und ärgerlich. Ich habe
sie schon vor einer Viertelstunde nach Pumpern ausgeschickt. Ich muß selbst gehn.
Nemirow, sehen Sie unterdessen . . .

Wasser! Euer Wohlgeboren, Wasser! schrie ein Behelmter, der von der Ecke
gelaufen kam, wo jetzt Prorwin war. Wir warten auf Wasser und können nicht
spritzen. Keine Tonne zeigt sich.

Jemeljan Afanasjewitsch, wir sitzen trocken, rief Prorwin lachend, der eben¬
falls herbeieilte, und Heiß und Trocken zusammen machen zu heiß. Schaffen Sie
Wasser, Jemeljan Afanasjewitsch.

Jüngling! schrie der Brandmeister ans dem Dache, was feiert Ihr! Gießt,
"is ob Ihr die Stadt ersäufen wolltet! Gießt!


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0683" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/240239"/>
          <fw type="header" place="top"> Feuer I</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_3648"> O, bei Gott! ein Krug Bier! Wenn man jetzt einen Krug Vier hätte! ließen<lb/>
sich mehrere Stimmen von links vernehmen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3649"> Ich sah hinüber.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3650"> Da hielt die andre Spritze. Die Pumpe war in Bewegung wie bei uns.<lb/>
Hinter der Spritze und ziemlich weit von ihr, fast unmittelbar neben der Haus¬<lb/>
mauer, aus deren Fensteröffnungen helle Flammen schlugen, wurden zwei gegen¬<lb/>
einander gestützte Steigerleitern von mehreren behelmten Männern gehalten. Auf<lb/>
den obersten Sprossen der Leitern stand Prorwin in der schaudererregenden Glut,<lb/>
die vou dem lodernden Gebäude ausgeströmt wurde, bald fast berührt von der<lb/>
Flamme, bald kaum sichtbar im Dampfe. Er War ebenfalls im Hemde. Die<lb/>
Polizeimütze saß keck auf einem Ohre. Das im Feuerschein scharlachrot erscheinende<lb/>
Gesicht lachte vor Übermut. Er handhabte auf diesem schwanken Platze das Rohr<lb/>
der Spritze, suchte die Flammen des Giebelrestes zu dämpfen, um das Nebendach<lb/>
und die Steiger darauf mit dem Brandmeister zu retten, und richtete von Zeit zu<lb/>
Zeit den Wasserstrahl senkrecht empor, um sich selbst und die Männer unten an<lb/>
den Leitern zu begießen und vor dem Verseugen zu bewahren.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3651"> Jüngling! schrie der Brandmeister oben, Jüngling! so wird es nichts! Rückt<lb/>
mit Eurer Spritze vor!  Nehmt den obern Rand der Länge nach!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3652"> Gut gesagt, Vater Brandmeister! schrie Prorwin lachend.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3653"> Halt mit dem Pumpen! kommandierte er dann. Schiebt unsre dicke Tante<lb/>
zur Ecke vor. Ihr da! &#x2014; er sah nieder zu den Steigern an den Leitern &#x2014;,<lb/>
rolle einer von euch den Schlauch zusammen und fasse das Rohr!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3654"> Die Spritze wurde weggeschafft. Das Rohr wurde ihm aus der Hand ge¬<lb/>
zogen. Er knickte in die Kniee. Ich zuckte zusammen. Mir schien, er stürze.<lb/>
Aber nein, er sprang wie ein Gummiball auf die Erde, richtete sich auf, nahm<lb/>
die Mütze ab, strich sich mit der Hand über das Haar, lachte und lief der<lb/>
Spritze nach.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3655"> Nemirow fuhr fort abwechselnd das Dach und die Wand des noch nicht<lb/>
brennenden Hauses zu begießen, daß die Feuersbrunst an dieser Stelle nicht weiter<lb/>
um sich greife. Der Strahl, der dem Rohr in seinen Händen entstieg, wurde<lb/>
schwächer und unregelmäßiger. Er sah unzufrieden auf die pumpenden Spritzen¬<lb/>
leute.  Das Klappen der Pumpstangen hörte sich ungleich an.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3656"> stramm, stramm! rief er ihnen zu.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3657"> Das Klappen tönte einige Sekunden rasch und laut. Dann fehlte wieder der Takt,<lb/>
und einige Schläge blieben ganz aus.  Der Strahl erreichte das Dach nicht.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3658"> stramm, zum Teufel stramm! rief Nemirow.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3659"> Wir sind müde, Euer Wohlgeboren, antwortete der Vormann.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3660"> Strenge euch an, Kinder! stramm!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3661"> Ich kann nicht mehr, stöhnte einer der Leute, ließ die Stange los, taumelte<lb/>
einige Schritte und warf sich lang ans den Boden, wo er schwer atmend liegen<lb/>
blieb. Auch die übrigen traten zurück. Der Schweiß floß in Strömen an ihnen<lb/>
nieder.  Die Gesichter waren bleich.  Die Glieder bebten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3662"> Jemeljan Afcmasjewitsch hatte jedesmal das Übertragen des Saugrohres aus<lb/>
dem geleerten Faß in das folgende volle überwacht. Jetzt trat er an die Spritze.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3663"> Wo die Schutzleute nur bleiben! sagte er bekümmert und ärgerlich. Ich habe<lb/>
sie schon vor einer Viertelstunde nach Pumpern ausgeschickt. Ich muß selbst gehn.<lb/>
Nemirow, sehen Sie unterdessen . . .</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3664"> Wasser! Euer Wohlgeboren, Wasser! schrie ein Behelmter, der von der Ecke<lb/>
gelaufen kam, wo jetzt Prorwin war. Wir warten auf Wasser und können nicht<lb/>
spritzen.  Keine Tonne zeigt sich.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3665"> Jemeljan Afanasjewitsch, wir sitzen trocken, rief Prorwin lachend, der eben¬<lb/>
falls herbeieilte, und Heiß und Trocken zusammen machen zu heiß. Schaffen Sie<lb/>
Wasser, Jemeljan Afanasjewitsch.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_3666"> Jüngling! schrie der Brandmeister ans dem Dache, was feiert Ihr! Gießt,<lb/>
"is ob Ihr die Stadt ersäufen wolltet! Gießt!</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0683] Feuer I O, bei Gott! ein Krug Bier! Wenn man jetzt einen Krug Vier hätte! ließen sich mehrere Stimmen von links vernehmen. Ich sah hinüber. Da hielt die andre Spritze. Die Pumpe war in Bewegung wie bei uns. Hinter der Spritze und ziemlich weit von ihr, fast unmittelbar neben der Haus¬ mauer, aus deren Fensteröffnungen helle Flammen schlugen, wurden zwei gegen¬ einander gestützte Steigerleitern von mehreren behelmten Männern gehalten. Auf den obersten Sprossen der Leitern stand Prorwin in der schaudererregenden Glut, die vou dem lodernden Gebäude ausgeströmt wurde, bald fast berührt von der Flamme, bald kaum sichtbar im Dampfe. Er War ebenfalls im Hemde. Die Polizeimütze saß keck auf einem Ohre. Das im Feuerschein scharlachrot erscheinende Gesicht lachte vor Übermut. Er handhabte auf diesem schwanken Platze das Rohr der Spritze, suchte die Flammen des Giebelrestes zu dämpfen, um das Nebendach und die Steiger darauf mit dem Brandmeister zu retten, und richtete von Zeit zu Zeit den Wasserstrahl senkrecht empor, um sich selbst und die Männer unten an den Leitern zu begießen und vor dem Verseugen zu bewahren. Jüngling! schrie der Brandmeister oben, Jüngling! so wird es nichts! Rückt mit Eurer Spritze vor! Nehmt den obern Rand der Länge nach! Gut gesagt, Vater Brandmeister! schrie Prorwin lachend. Halt mit dem Pumpen! kommandierte er dann. Schiebt unsre dicke Tante zur Ecke vor. Ihr da! — er sah nieder zu den Steigern an den Leitern —, rolle einer von euch den Schlauch zusammen und fasse das Rohr! Die Spritze wurde weggeschafft. Das Rohr wurde ihm aus der Hand ge¬ zogen. Er knickte in die Kniee. Ich zuckte zusammen. Mir schien, er stürze. Aber nein, er sprang wie ein Gummiball auf die Erde, richtete sich auf, nahm die Mütze ab, strich sich mit der Hand über das Haar, lachte und lief der Spritze nach. Nemirow fuhr fort abwechselnd das Dach und die Wand des noch nicht brennenden Hauses zu begießen, daß die Feuersbrunst an dieser Stelle nicht weiter um sich greife. Der Strahl, der dem Rohr in seinen Händen entstieg, wurde schwächer und unregelmäßiger. Er sah unzufrieden auf die pumpenden Spritzen¬ leute. Das Klappen der Pumpstangen hörte sich ungleich an. stramm, stramm! rief er ihnen zu. Das Klappen tönte einige Sekunden rasch und laut. Dann fehlte wieder der Takt, und einige Schläge blieben ganz aus. Der Strahl erreichte das Dach nicht. stramm, zum Teufel stramm! rief Nemirow. Wir sind müde, Euer Wohlgeboren, antwortete der Vormann. Strenge euch an, Kinder! stramm! Ich kann nicht mehr, stöhnte einer der Leute, ließ die Stange los, taumelte einige Schritte und warf sich lang ans den Boden, wo er schwer atmend liegen blieb. Auch die übrigen traten zurück. Der Schweiß floß in Strömen an ihnen nieder. Die Gesichter waren bleich. Die Glieder bebten. Jemeljan Afcmasjewitsch hatte jedesmal das Übertragen des Saugrohres aus dem geleerten Faß in das folgende volle überwacht. Jetzt trat er an die Spritze. Wo die Schutzleute nur bleiben! sagte er bekümmert und ärgerlich. Ich habe sie schon vor einer Viertelstunde nach Pumpern ausgeschickt. Ich muß selbst gehn. Nemirow, sehen Sie unterdessen . . . Wasser! Euer Wohlgeboren, Wasser! schrie ein Behelmter, der von der Ecke gelaufen kam, wo jetzt Prorwin war. Wir warten auf Wasser und können nicht spritzen. Keine Tonne zeigt sich. Jemeljan Afanasjewitsch, wir sitzen trocken, rief Prorwin lachend, der eben¬ falls herbeieilte, und Heiß und Trocken zusammen machen zu heiß. Schaffen Sie Wasser, Jemeljan Afanasjewitsch. Jüngling! schrie der Brandmeister ans dem Dache, was feiert Ihr! Gießt, "is ob Ihr die Stadt ersäufen wolltet! Gießt!

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/683
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/683>, abgerufen am 27.11.2024.