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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Dieses mal müßt ihr allein gehn, sagte er freundlich und strich dem Nächsten
über den glatten Blondkopf,

Geradezu gönnerhaft, behauptete Franz draußen. Die Muhme hat ihn ver¬
tauscht, ist gar nicht mehr der lustige Jean,

Dumm! pflichtete Fred bei.

Dann laßt ihn bloß laufen; brauchen wir ihn etwa? Nee -- Kaulquappen
fang ich auch noch alleine, vollendete der Dritte den Scheltgesang der Abgeblitzten.

Als die Jungen davongerannt waren, trat Jean ans der Laube und ging
den Weg zwischen den Buchsrabatten entlang; ehe er aber das Gatter erreicht
hatte, verlegte ihm Robert den Weg. Er sah so zornig aus, wie es dem ruhigen
großen Robert nur möglich war.

Ich denke mir, dein Vater schreibt so ungefähr dasselbe, was wir wünschen.
Redet er nicht vou Abreisen? Nun also -- ich sah es dir an. Warum bist du
gekommen? Um ein fröhliches Herz traurig zu machen, um deine Unwiderstehlichkeit
zu genießen? Grete ist für dich nur wieder Nnka>ut>iIIg>M, uns ist sie zu lieb dazu.

Eine Flamme schoß Jean in die Stirn. Osriccinemsuk! sagte er mit dem Ver¬
suche zu spotten und wollte Robert den Rücken kehren. Der aber stand breit vor
ihm und redete feierlich weiter:

Und wenn du in so und so viel Jahren das reichste Mädchen zehn Meilen
in der Runde heimführst --

Quasselei, sagte Jean, und da Robert, als breites Hindernis, den schmalen
Gartenweg versperrte, drehte er sich um, schwang sich über den Zaun und ging
nach dem Ententeich, von dem die Kleider der Schwestern heranfschimmerten.

Grete saß auf dem Bänkchen wie am vorigen Sonntag, als er angekommen
war; die Hände hatte sie auf den Knieen gefaltet, den Blick starr auf das grüne
Wasser gerichtet. Lisa sprach eifrig und heftig auf sie ein.

Die brauen Unheil! war Jeans erster Gedanke. Seine Schritte bergab wurden
noch länger; hinter ihm drein langsam bedächtig, als sei die weiche Nasenlehne eine
Dolomitenwand, folgte Robert, verdrießlicher Gedanken voll.

Als Jean zu den Schwestern trat, wollte Lisa weghuschen; er faßte aber ihre
Hand und sagte kurz: Bleib -- du magst der Grete selber sagen, wie ihr sie zum
besten gehabt habt, nicht ich -- aber hören will ich es -- damit nicht wieder eine
^uge mit unterläuft.

Lisa sah hilfesuchend zu Robert hinauf. Grete schien Jean gar nicht gehört
AU haben, verstanden wenigstens hatte sie ihn nicht. Mit einem Ausdruck hilfloser
Müdigkeit sah sie ihm ins Gesicht, als ob sie etwas ganz fremdes, nnlebendiges
^trachte, sodnß er die Thräne, die jetzt wirklich in ihrem Auge saß, durchaus uicht
°uf sich zu beziehen wagte.

Endlich sagte sie: Nicht, du gehst mit den Geschwistern nach Erfurt zurück;
du machst der Muhme zu viel Unruhe, sie hat sich beschwert, mich aber braucht sie
"och. Wir müssen nus lebewohl sagen. Du wirst kaum wieder nach Erfurt kommen,
wenn du erst in Enghien deinen Garten hast; laß dirs recht gut gehn im Leben
und schreib wenigstens Neujahr, damit -- damit --' man doch weiß, daß dn noch lebst.

Das klang alles so gar nicht wie die Grek, so fremd, so eingelernt -- richtig!
^ wars: eingepaukt hatten sie ihr die kühle Rede; nur zuletzt war noch ein
sonst " ^doch dazugekommen, und dieses Eigne war auch anders gewesen als
, up -- sentimental, beinahe sentimental. Es war die höchste Zeit, daß sie fort
">n aus dem gefühlvollen Deutschland.

Du hörst, um was Grete dich bittet, sagte Robert in das Schweigen hinein,

absind ^ Zorn, und zornig rief er: So? und damit soll ich mich
! '°en lassen? Soll gehn wie ein Zweijahrbübchen, das einen Klaps bekommen
^ ' ^ du alle gute" Bissen allein haben willst?

aus- ^ /? ""^ ^ Hitze bis an die Kehle und er stieß einen Zornesruf
' ^a faßte nach seiner Hand, schmiegte sich beschwörend an ihn, zu Jean aber
Grenbote


zn IV 1902 4g
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Dieses mal müßt ihr allein gehn, sagte er freundlich und strich dem Nächsten
über den glatten Blondkopf,

Geradezu gönnerhaft, behauptete Franz draußen. Die Muhme hat ihn ver¬
tauscht, ist gar nicht mehr der lustige Jean,

Dumm! pflichtete Fred bei.

Dann laßt ihn bloß laufen; brauchen wir ihn etwa? Nee — Kaulquappen
fang ich auch noch alleine, vollendete der Dritte den Scheltgesang der Abgeblitzten.

Als die Jungen davongerannt waren, trat Jean ans der Laube und ging
den Weg zwischen den Buchsrabatten entlang; ehe er aber das Gatter erreicht
hatte, verlegte ihm Robert den Weg. Er sah so zornig aus, wie es dem ruhigen
großen Robert nur möglich war.

Ich denke mir, dein Vater schreibt so ungefähr dasselbe, was wir wünschen.
Redet er nicht vou Abreisen? Nun also — ich sah es dir an. Warum bist du
gekommen? Um ein fröhliches Herz traurig zu machen, um deine Unwiderstehlichkeit
zu genießen? Grete ist für dich nur wieder Nnka>ut>iIIg>M, uns ist sie zu lieb dazu.

Eine Flamme schoß Jean in die Stirn. Osriccinemsuk! sagte er mit dem Ver¬
suche zu spotten und wollte Robert den Rücken kehren. Der aber stand breit vor
ihm und redete feierlich weiter:

Und wenn du in so und so viel Jahren das reichste Mädchen zehn Meilen
in der Runde heimführst —

Quasselei, sagte Jean, und da Robert, als breites Hindernis, den schmalen
Gartenweg versperrte, drehte er sich um, schwang sich über den Zaun und ging
nach dem Ententeich, von dem die Kleider der Schwestern heranfschimmerten.

Grete saß auf dem Bänkchen wie am vorigen Sonntag, als er angekommen
war; die Hände hatte sie auf den Knieen gefaltet, den Blick starr auf das grüne
Wasser gerichtet. Lisa sprach eifrig und heftig auf sie ein.

Die brauen Unheil! war Jeans erster Gedanke. Seine Schritte bergab wurden
noch länger; hinter ihm drein langsam bedächtig, als sei die weiche Nasenlehne eine
Dolomitenwand, folgte Robert, verdrießlicher Gedanken voll.

Als Jean zu den Schwestern trat, wollte Lisa weghuschen; er faßte aber ihre
Hand und sagte kurz: Bleib — du magst der Grete selber sagen, wie ihr sie zum
besten gehabt habt, nicht ich — aber hören will ich es — damit nicht wieder eine
^uge mit unterläuft.

Lisa sah hilfesuchend zu Robert hinauf. Grete schien Jean gar nicht gehört
AU haben, verstanden wenigstens hatte sie ihn nicht. Mit einem Ausdruck hilfloser
Müdigkeit sah sie ihm ins Gesicht, als ob sie etwas ganz fremdes, nnlebendiges
^trachte, sodnß er die Thräne, die jetzt wirklich in ihrem Auge saß, durchaus uicht
°uf sich zu beziehen wagte.

Endlich sagte sie: Nicht, du gehst mit den Geschwistern nach Erfurt zurück;
du machst der Muhme zu viel Unruhe, sie hat sich beschwert, mich aber braucht sie
«och. Wir müssen nus lebewohl sagen. Du wirst kaum wieder nach Erfurt kommen,
wenn du erst in Enghien deinen Garten hast; laß dirs recht gut gehn im Leben
und schreib wenigstens Neujahr, damit — damit —' man doch weiß, daß dn noch lebst.

Das klang alles so gar nicht wie die Grek, so fremd, so eingelernt — richtig!
^ wars: eingepaukt hatten sie ihr die kühle Rede; nur zuletzt war noch ein
sonst " ^doch dazugekommen, und dieses Eigne war auch anders gewesen als
, up — sentimental, beinahe sentimental. Es war die höchste Zeit, daß sie fort
">n aus dem gefühlvollen Deutschland.

Du hörst, um was Grete dich bittet, sagte Robert in das Schweigen hinein,

absind ^ Zorn, und zornig rief er: So? und damit soll ich mich
! '°en lassen? Soll gehn wie ein Zweijahrbübchen, das einen Klaps bekommen
^ ' ^ du alle gute» Bissen allein haben willst?

aus- ^ /? ""^ ^ Hitze bis an die Kehle und er stieß einen Zornesruf
' ^a faßte nach seiner Hand, schmiegte sich beschwörend an ihn, zu Jean aber
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[0387] TiiksutillaZe Dieses mal müßt ihr allein gehn, sagte er freundlich und strich dem Nächsten über den glatten Blondkopf, Geradezu gönnerhaft, behauptete Franz draußen. Die Muhme hat ihn ver¬ tauscht, ist gar nicht mehr der lustige Jean, Dumm! pflichtete Fred bei. Dann laßt ihn bloß laufen; brauchen wir ihn etwa? Nee — Kaulquappen fang ich auch noch alleine, vollendete der Dritte den Scheltgesang der Abgeblitzten. Als die Jungen davongerannt waren, trat Jean ans der Laube und ging den Weg zwischen den Buchsrabatten entlang; ehe er aber das Gatter erreicht hatte, verlegte ihm Robert den Weg. Er sah so zornig aus, wie es dem ruhigen großen Robert nur möglich war. Ich denke mir, dein Vater schreibt so ungefähr dasselbe, was wir wünschen. Redet er nicht vou Abreisen? Nun also — ich sah es dir an. Warum bist du gekommen? Um ein fröhliches Herz traurig zu machen, um deine Unwiderstehlichkeit zu genießen? Grete ist für dich nur wieder Nnka>ut>iIIg>M, uns ist sie zu lieb dazu. Eine Flamme schoß Jean in die Stirn. Osriccinemsuk! sagte er mit dem Ver¬ suche zu spotten und wollte Robert den Rücken kehren. Der aber stand breit vor ihm und redete feierlich weiter: Und wenn du in so und so viel Jahren das reichste Mädchen zehn Meilen in der Runde heimführst — Quasselei, sagte Jean, und da Robert, als breites Hindernis, den schmalen Gartenweg versperrte, drehte er sich um, schwang sich über den Zaun und ging nach dem Ententeich, von dem die Kleider der Schwestern heranfschimmerten. Grete saß auf dem Bänkchen wie am vorigen Sonntag, als er angekommen war; die Hände hatte sie auf den Knieen gefaltet, den Blick starr auf das grüne Wasser gerichtet. Lisa sprach eifrig und heftig auf sie ein. Die brauen Unheil! war Jeans erster Gedanke. Seine Schritte bergab wurden noch länger; hinter ihm drein langsam bedächtig, als sei die weiche Nasenlehne eine Dolomitenwand, folgte Robert, verdrießlicher Gedanken voll. Als Jean zu den Schwestern trat, wollte Lisa weghuschen; er faßte aber ihre Hand und sagte kurz: Bleib — du magst der Grete selber sagen, wie ihr sie zum besten gehabt habt, nicht ich — aber hören will ich es — damit nicht wieder eine ^uge mit unterläuft. Lisa sah hilfesuchend zu Robert hinauf. Grete schien Jean gar nicht gehört AU haben, verstanden wenigstens hatte sie ihn nicht. Mit einem Ausdruck hilfloser Müdigkeit sah sie ihm ins Gesicht, als ob sie etwas ganz fremdes, nnlebendiges ^trachte, sodnß er die Thräne, die jetzt wirklich in ihrem Auge saß, durchaus uicht °uf sich zu beziehen wagte. Endlich sagte sie: Nicht, du gehst mit den Geschwistern nach Erfurt zurück; du machst der Muhme zu viel Unruhe, sie hat sich beschwert, mich aber braucht sie «och. Wir müssen nus lebewohl sagen. Du wirst kaum wieder nach Erfurt kommen, wenn du erst in Enghien deinen Garten hast; laß dirs recht gut gehn im Leben und schreib wenigstens Neujahr, damit — damit —' man doch weiß, daß dn noch lebst. Das klang alles so gar nicht wie die Grek, so fremd, so eingelernt — richtig! ^ wars: eingepaukt hatten sie ihr die kühle Rede; nur zuletzt war noch ein sonst " ^doch dazugekommen, und dieses Eigne war auch anders gewesen als , up — sentimental, beinahe sentimental. Es war die höchste Zeit, daß sie fort ">n aus dem gefühlvollen Deutschland. Du hörst, um was Grete dich bittet, sagte Robert in das Schweigen hinein, absind ^ Zorn, und zornig rief er: So? und damit soll ich mich ! '°en lassen? Soll gehn wie ein Zweijahrbübchen, das einen Klaps bekommen ^ ' ^ du alle gute» Bissen allein haben willst? aus- ^ /? ""^ ^ Hitze bis an die Kehle und er stieß einen Zornesruf ' ^a faßte nach seiner Hand, schmiegte sich beschwörend an ihn, zu Jean aber Grenbote zn IV 1902 4g

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/387>, abgerufen am 01.09.2024.