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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Jahrhunderts. (Berlin, Alexander Duncker, 1902.) Im Mittelpunkt selner Be¬
trachtungen steht folgender Ausspruch Goethes: "Suchte man vor allem dem Volke
das nahe zu bringen, was im Christentum geliebt und gelebt werden soll, legte
man sich über die Mysterien ein unverbrüchliches, ehrerbietiges Stillschweigen auf,
ohne die Dogmen mit verdrießlicher Anmaßung, nach dieser oder jener Linie ver¬
künstelt, irgend jemandem Wider Willen aufzunötigen, oder sie wohl gar durch un¬
zeitigen Spott oder vorwitziges Ableugnen bei der Menge zu entehren und in
Gefahr zu bringen, so wollte ich selbst der erste sein, der die Kirche meiner Neligivns-
verwandten mit ehrlichem Herzen besuchte und sich dem allgemeinen praktischen Be¬
kenntnisse eines Glaubens, der sich unmittelbar an das Thätige knüpfte, mit ver¬
gnüglicher Erbauung unterordnete. Je tüchtiger nur Protestanten in edler Ent¬
wicklung voranschreiten, desto schneller werden die Katholiken folgen." So reich
Goethe ist, das Christentum ist noch reicher; deshalb giebt es außer dem von
Trost gewiesenen Wege noch unzählige andre, die in sein Inneres führen. Der Masse
wird der Glaube, "der sich unmittelbar um das Thätige knüpft," eben durch das
Thätige, durch die Übung der christlichen Charitas, heutigentags vorzugsweise in
der Gestalt wirksamer Sozialpolitik, am leichtesten vermittelt. Aber die Denkenden
bedürfen allerdings auch einer Vermittlung durch den Intellekt, und für viele ist
unstreitig Goethe der geeignetste Vermittler. Nicht für alle; Hilty z. B., dem
Tausende als ihrem Führer folgen, kann Goethe nicht leiden. Der Ideen- und
Wirkungskreis des Christentums hat Raum für beide, und unser Volk kann keinen
von beiden entbehren. Der kleinen Schrift von Trost wünschen wir die weite Ver¬
breitung, deren sich die ganz anders gearteten und doch demselben höchsten Zweck
dienenden Schriften Hiltys schon längst erfreuen, und wünschen anch den Unter¬
nehmungen des Verfassers glückliche" Erfolg. Von der Religionsnot unsers Volkes
tief ergriffen, will er eine "Deutsche Gesellschaft für religiöse Kultur" stiften und
als deren Organ eine Halbmonatschrift "Neue Ziele" für die Pflege lebendigen
Christentums herausgegeben. Der Goetheschrift ist ein Aufruf angehängt, der Gleich¬
gestimmte auffordert, ihren Beitritt zu dem neuen Bunde zu erklären.


Die Diva und andre Satiren.

Von Rudolf Presber. Berlin, Verlag der
Luftiger Blätter. Es giebt gegenüber den Thorheiten des Lebens in Theater, Kunst
und Litteratur eine mit Strenge abweisende Kritik, die auf das bessere und ver¬
nünftigere Publikum abwehrend und bewahrend wirken kann, während sie ans die
übrigen und namentlich auf die von ihr betroffnen kaum einen Eindruck machen
wird, weil diese sagen: Ihr versteht uns gar nicht. Einem .Kenner dieser Thor¬
heiten gegenüber, wie es der bekannte Berliner Kritiker ist, hat diese Einrede keinen
Boden, und darum ist seine Kritik wirksamer, zumal wenn er sie so scheinbar un¬
interessiert und harmlos und für alle Teile unterhaltend und belustigend führt, wie
in diesen gewandt geschriebnen kleinen Erzählungen, in deren Mittelpunkt jedesmal
eine komische Figur fleht. Eine Primadonna (die Diva), ein Dichterjüngling, ein
Jubiläumsheld, eine Tante aus der Provinz, der Berlin gezeigt wird, und ähn¬
liches. Besonders hübsch wirkt die Anknüpfung an studentische Erinnerungen, des
weitern giebt sie auch dem Leser das angenehme Gefühl, nicht einen halbfertigen
Journalisten vor sich zu haben, sondern einen unterrichteten Mann. Alles andre
versteht sich bei Presber vou selbst, auf seine gesunde und sichere Grundrichtung
mag noch einmal hingewiesen werden. Im übrigen haben wir von ihm eine zu gute
Meinung, als daß wir dieses Büchlein für mehr ansehen möchten als eine Abschlags¬
zahlung. Ave pluribus inixarl




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Jahrhunderts. (Berlin, Alexander Duncker, 1902.) Im Mittelpunkt selner Be¬
trachtungen steht folgender Ausspruch Goethes: „Suchte man vor allem dem Volke
das nahe zu bringen, was im Christentum geliebt und gelebt werden soll, legte
man sich über die Mysterien ein unverbrüchliches, ehrerbietiges Stillschweigen auf,
ohne die Dogmen mit verdrießlicher Anmaßung, nach dieser oder jener Linie ver¬
künstelt, irgend jemandem Wider Willen aufzunötigen, oder sie wohl gar durch un¬
zeitigen Spott oder vorwitziges Ableugnen bei der Menge zu entehren und in
Gefahr zu bringen, so wollte ich selbst der erste sein, der die Kirche meiner Neligivns-
verwandten mit ehrlichem Herzen besuchte und sich dem allgemeinen praktischen Be¬
kenntnisse eines Glaubens, der sich unmittelbar an das Thätige knüpfte, mit ver¬
gnüglicher Erbauung unterordnete. Je tüchtiger nur Protestanten in edler Ent¬
wicklung voranschreiten, desto schneller werden die Katholiken folgen." So reich
Goethe ist, das Christentum ist noch reicher; deshalb giebt es außer dem von
Trost gewiesenen Wege noch unzählige andre, die in sein Inneres führen. Der Masse
wird der Glaube, „der sich unmittelbar um das Thätige knüpft," eben durch das
Thätige, durch die Übung der christlichen Charitas, heutigentags vorzugsweise in
der Gestalt wirksamer Sozialpolitik, am leichtesten vermittelt. Aber die Denkenden
bedürfen allerdings auch einer Vermittlung durch den Intellekt, und für viele ist
unstreitig Goethe der geeignetste Vermittler. Nicht für alle; Hilty z. B., dem
Tausende als ihrem Führer folgen, kann Goethe nicht leiden. Der Ideen- und
Wirkungskreis des Christentums hat Raum für beide, und unser Volk kann keinen
von beiden entbehren. Der kleinen Schrift von Trost wünschen wir die weite Ver¬
breitung, deren sich die ganz anders gearteten und doch demselben höchsten Zweck
dienenden Schriften Hiltys schon längst erfreuen, und wünschen anch den Unter¬
nehmungen des Verfassers glückliche» Erfolg. Von der Religionsnot unsers Volkes
tief ergriffen, will er eine „Deutsche Gesellschaft für religiöse Kultur" stiften und
als deren Organ eine Halbmonatschrift „Neue Ziele" für die Pflege lebendigen
Christentums herausgegeben. Der Goetheschrift ist ein Aufruf angehängt, der Gleich¬
gestimmte auffordert, ihren Beitritt zu dem neuen Bunde zu erklären.


Die Diva und andre Satiren.

Von Rudolf Presber. Berlin, Verlag der
Luftiger Blätter. Es giebt gegenüber den Thorheiten des Lebens in Theater, Kunst
und Litteratur eine mit Strenge abweisende Kritik, die auf das bessere und ver¬
nünftigere Publikum abwehrend und bewahrend wirken kann, während sie ans die
übrigen und namentlich auf die von ihr betroffnen kaum einen Eindruck machen
wird, weil diese sagen: Ihr versteht uns gar nicht. Einem .Kenner dieser Thor¬
heiten gegenüber, wie es der bekannte Berliner Kritiker ist, hat diese Einrede keinen
Boden, und darum ist seine Kritik wirksamer, zumal wenn er sie so scheinbar un¬
interessiert und harmlos und für alle Teile unterhaltend und belustigend führt, wie
in diesen gewandt geschriebnen kleinen Erzählungen, in deren Mittelpunkt jedesmal
eine komische Figur fleht. Eine Primadonna (die Diva), ein Dichterjüngling, ein
Jubiläumsheld, eine Tante aus der Provinz, der Berlin gezeigt wird, und ähn¬
liches. Besonders hübsch wirkt die Anknüpfung an studentische Erinnerungen, des
weitern giebt sie auch dem Leser das angenehme Gefühl, nicht einen halbfertigen
Journalisten vor sich zu haben, sondern einen unterrichteten Mann. Alles andre
versteht sich bei Presber vou selbst, auf seine gesunde und sichere Grundrichtung
mag noch einmal hingewiesen werden. Im übrigen haben wir von ihm eine zu gute
Meinung, als daß wir dieses Büchlein für mehr ansehen möchten als eine Abschlags¬
zahlung. Ave pluribus inixarl




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0346] Maßgebliches und Unmaßgebliches Jahrhunderts. (Berlin, Alexander Duncker, 1902.) Im Mittelpunkt selner Be¬ trachtungen steht folgender Ausspruch Goethes: „Suchte man vor allem dem Volke das nahe zu bringen, was im Christentum geliebt und gelebt werden soll, legte man sich über die Mysterien ein unverbrüchliches, ehrerbietiges Stillschweigen auf, ohne die Dogmen mit verdrießlicher Anmaßung, nach dieser oder jener Linie ver¬ künstelt, irgend jemandem Wider Willen aufzunötigen, oder sie wohl gar durch un¬ zeitigen Spott oder vorwitziges Ableugnen bei der Menge zu entehren und in Gefahr zu bringen, so wollte ich selbst der erste sein, der die Kirche meiner Neligivns- verwandten mit ehrlichem Herzen besuchte und sich dem allgemeinen praktischen Be¬ kenntnisse eines Glaubens, der sich unmittelbar an das Thätige knüpfte, mit ver¬ gnüglicher Erbauung unterordnete. Je tüchtiger nur Protestanten in edler Ent¬ wicklung voranschreiten, desto schneller werden die Katholiken folgen." So reich Goethe ist, das Christentum ist noch reicher; deshalb giebt es außer dem von Trost gewiesenen Wege noch unzählige andre, die in sein Inneres führen. Der Masse wird der Glaube, „der sich unmittelbar um das Thätige knüpft," eben durch das Thätige, durch die Übung der christlichen Charitas, heutigentags vorzugsweise in der Gestalt wirksamer Sozialpolitik, am leichtesten vermittelt. Aber die Denkenden bedürfen allerdings auch einer Vermittlung durch den Intellekt, und für viele ist unstreitig Goethe der geeignetste Vermittler. Nicht für alle; Hilty z. B., dem Tausende als ihrem Führer folgen, kann Goethe nicht leiden. Der Ideen- und Wirkungskreis des Christentums hat Raum für beide, und unser Volk kann keinen von beiden entbehren. Der kleinen Schrift von Trost wünschen wir die weite Ver¬ breitung, deren sich die ganz anders gearteten und doch demselben höchsten Zweck dienenden Schriften Hiltys schon längst erfreuen, und wünschen anch den Unter¬ nehmungen des Verfassers glückliche» Erfolg. Von der Religionsnot unsers Volkes tief ergriffen, will er eine „Deutsche Gesellschaft für religiöse Kultur" stiften und als deren Organ eine Halbmonatschrift „Neue Ziele" für die Pflege lebendigen Christentums herausgegeben. Der Goetheschrift ist ein Aufruf angehängt, der Gleich¬ gestimmte auffordert, ihren Beitritt zu dem neuen Bunde zu erklären. Die Diva und andre Satiren. Von Rudolf Presber. Berlin, Verlag der Luftiger Blätter. Es giebt gegenüber den Thorheiten des Lebens in Theater, Kunst und Litteratur eine mit Strenge abweisende Kritik, die auf das bessere und ver¬ nünftigere Publikum abwehrend und bewahrend wirken kann, während sie ans die übrigen und namentlich auf die von ihr betroffnen kaum einen Eindruck machen wird, weil diese sagen: Ihr versteht uns gar nicht. Einem .Kenner dieser Thor¬ heiten gegenüber, wie es der bekannte Berliner Kritiker ist, hat diese Einrede keinen Boden, und darum ist seine Kritik wirksamer, zumal wenn er sie so scheinbar un¬ interessiert und harmlos und für alle Teile unterhaltend und belustigend führt, wie in diesen gewandt geschriebnen kleinen Erzählungen, in deren Mittelpunkt jedesmal eine komische Figur fleht. Eine Primadonna (die Diva), ein Dichterjüngling, ein Jubiläumsheld, eine Tante aus der Provinz, der Berlin gezeigt wird, und ähn¬ liches. Besonders hübsch wirkt die Anknüpfung an studentische Erinnerungen, des weitern giebt sie auch dem Leser das angenehme Gefühl, nicht einen halbfertigen Journalisten vor sich zu haben, sondern einen unterrichteten Mann. Alles andre versteht sich bei Presber vou selbst, auf seine gesunde und sichere Grundrichtung mag noch einmal hingewiesen werden. Im übrigen haben wir von ihm eine zu gute Meinung, als daß wir dieses Büchlein für mehr ansehen möchten als eine Abschlags¬ zahlung. Ave pluribus inixarl Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/346>, abgerufen am 01.09.2024.