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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Generationen, wenn sie wieder einmal einen solchen Mann im Denkmal darzustellen
hatten, sagten: Der muß so wie unser Bismarck gemacht werden, so groß, so
mächtig, so herrlich. Die Rolandsmaske ist Spekulation, keine Kunst. Und dann:
Gewiß, der Platz ist gut gewählt für ein Wahrzeichen, das bis weit hinein in die
Lande gesehen werden kann und soll. Aber nach der "veralteten" Kunstanschauung ist
es eben eher ein Platz für eine riesenhafte dekorative Ausschmückung, die mächtig
wirken soll, wie etwa die Pyramiden in der Wüste, nicht aber ein Platz für ein
intimes Kunstwerk, wie es die Jungen ja doch immer schaffen wollen. Die Alten,
die Altmodischen stellen sich ein Bismarckdenkmnl so wuchtig und dabei so fein
innerlich vor, wie das, was ihm Theodor Fontane in seinem Gedicht errichtet hat:

Nicht darum, weil etwas vom Althergebrachten abweicht, ist ein Denkmal schon
ein Kunstwerk, auch nicht, weil es dem Ästhetiker der neuen Kunstrichtung in den
Kram paßt, sondern einfach, weil es schön und wahrhaftig ist. Bis zu der Zeit, wo
uns ein gütiges Geschick einen neuen Goethe oder Shakespeare schenken wird, müßt ihr
euch schon mit der Entdeckung eurer Götzen beschäftigen; kommen die aber einmal,
diese neuen Großen, nun, dann seid ihr ja die ersten, die ta,du!g. rasa machen.

Jawohl Götzen! Klinger hat seinen Beethoven auch in eine Maske gezwängt.
Aber das gefällt euch, da wißt ihr doch gleich, daß er den alten Gott aus der
Zeit der fröhlichen, sonnigen Schönheitsideale gemeint hat, in dessen Form er unsern
gottähnlichen Musiker hat gießen wollen.

Auch hier dieselbe Sache.

Wenn wir Beethovens Denkmal ansähen, müßten wir fühlen können: Ja, das
ist er, der Große, der Mächtige, den die Gottheit geküßt hat. Ehrfurcht müßten
wir fühlen. Anbetende Freude.

Und wie wirkt Klingers falscher Zeus? Abgesehen schon einmal von der de¬
kadenten Verwendung flimmernden, verschiednen Materials, das so aussieht, als ob
das Kunstwerk dem niedern Volke in einer katholischen Kirche vorgezeigt werden
solle -- was ist das für ein weichlicher, nackter Körper, der so absolut nicht den
Anschauungen über die markige Schönheit des Körpers eines Zeus entspricht.
Dieser Mann darf nicht so nackt dasitzen, nicht entblößt, das ist das bessere Wort
dafür. Er hält das gar nicht ans. Und das soll Beethoven sein, das will uns
Klinger glauben machen? Und ferner, wie ungemütlich wirkt auch die Idee, daß
der Marmorkvrper sich nnter dem farbigen Stein, aus dem das Gewand gemeißelt
ist, gar nicht befinden könne, sondern aufgesetzt sein müsse. Bei einer dekorativen
Figur, vielleicht aus Marmor, die stellenweise mit einem Gewand, etwa aus Bronze,
bekleidet ist, wirkt das natürlich ganz anders, organisch, wenn auch immerhin nur
ganz dekorativ. Ebenso ist es ästhetisch falsch, daß ans der Rückseite des Thron-
sessels -- der übrigens dem Unglücklichen die größten Schmerzen bereiten würde, wenn
er gezwungen wäre, aufrecht oder gar angelehnt darin zu sitzen -- allerhand Re¬
liefs angebracht find, die man nie zu sehen bekäme, wenn das Schaustück, so wie
es, ohne Wirkung der Rückenansicht, komponiert ist, zweckentsprechend durch eine
Wand von hinten gedeckt würde.

Siehst du, mein Lieber, es ist peinlich und unbequem, wenn man aus diesen
häßlichen, veralteten, ästhetischen Ansichten nicht heraus kann. Aber du weißt ja,
wie schwer es ist. Besser wärs für uns, wenn wir dankbar alles hinnehmen und
uns daran freuen könnten. Die Erziehung zur Kunst ist nnter Umständen ein
Fluch. Vorsicht! Auf daß es unsern Kindern nicht später einmal so gehe wie
,
Dein getreuer Eckart. jetzt uns.






Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Generationen, wenn sie wieder einmal einen solchen Mann im Denkmal darzustellen
hatten, sagten: Der muß so wie unser Bismarck gemacht werden, so groß, so
mächtig, so herrlich. Die Rolandsmaske ist Spekulation, keine Kunst. Und dann:
Gewiß, der Platz ist gut gewählt für ein Wahrzeichen, das bis weit hinein in die
Lande gesehen werden kann und soll. Aber nach der „veralteten" Kunstanschauung ist
es eben eher ein Platz für eine riesenhafte dekorative Ausschmückung, die mächtig
wirken soll, wie etwa die Pyramiden in der Wüste, nicht aber ein Platz für ein
intimes Kunstwerk, wie es die Jungen ja doch immer schaffen wollen. Die Alten,
die Altmodischen stellen sich ein Bismarckdenkmnl so wuchtig und dabei so fein
innerlich vor, wie das, was ihm Theodor Fontane in seinem Gedicht errichtet hat:

Nicht darum, weil etwas vom Althergebrachten abweicht, ist ein Denkmal schon
ein Kunstwerk, auch nicht, weil es dem Ästhetiker der neuen Kunstrichtung in den
Kram paßt, sondern einfach, weil es schön und wahrhaftig ist. Bis zu der Zeit, wo
uns ein gütiges Geschick einen neuen Goethe oder Shakespeare schenken wird, müßt ihr
euch schon mit der Entdeckung eurer Götzen beschäftigen; kommen die aber einmal,
diese neuen Großen, nun, dann seid ihr ja die ersten, die ta,du!g. rasa machen.

Jawohl Götzen! Klinger hat seinen Beethoven auch in eine Maske gezwängt.
Aber das gefällt euch, da wißt ihr doch gleich, daß er den alten Gott aus der
Zeit der fröhlichen, sonnigen Schönheitsideale gemeint hat, in dessen Form er unsern
gottähnlichen Musiker hat gießen wollen.

Auch hier dieselbe Sache.

Wenn wir Beethovens Denkmal ansähen, müßten wir fühlen können: Ja, das
ist er, der Große, der Mächtige, den die Gottheit geküßt hat. Ehrfurcht müßten
wir fühlen. Anbetende Freude.

Und wie wirkt Klingers falscher Zeus? Abgesehen schon einmal von der de¬
kadenten Verwendung flimmernden, verschiednen Materials, das so aussieht, als ob
das Kunstwerk dem niedern Volke in einer katholischen Kirche vorgezeigt werden
solle — was ist das für ein weichlicher, nackter Körper, der so absolut nicht den
Anschauungen über die markige Schönheit des Körpers eines Zeus entspricht.
Dieser Mann darf nicht so nackt dasitzen, nicht entblößt, das ist das bessere Wort
dafür. Er hält das gar nicht ans. Und das soll Beethoven sein, das will uns
Klinger glauben machen? Und ferner, wie ungemütlich wirkt auch die Idee, daß
der Marmorkvrper sich nnter dem farbigen Stein, aus dem das Gewand gemeißelt
ist, gar nicht befinden könne, sondern aufgesetzt sein müsse. Bei einer dekorativen
Figur, vielleicht aus Marmor, die stellenweise mit einem Gewand, etwa aus Bronze,
bekleidet ist, wirkt das natürlich ganz anders, organisch, wenn auch immerhin nur
ganz dekorativ. Ebenso ist es ästhetisch falsch, daß ans der Rückseite des Thron-
sessels — der übrigens dem Unglücklichen die größten Schmerzen bereiten würde, wenn
er gezwungen wäre, aufrecht oder gar angelehnt darin zu sitzen — allerhand Re¬
liefs angebracht find, die man nie zu sehen bekäme, wenn das Schaustück, so wie
es, ohne Wirkung der Rückenansicht, komponiert ist, zweckentsprechend durch eine
Wand von hinten gedeckt würde.

Siehst du, mein Lieber, es ist peinlich und unbequem, wenn man aus diesen
häßlichen, veralteten, ästhetischen Ansichten nicht heraus kann. Aber du weißt ja,
wie schwer es ist. Besser wärs für uns, wenn wir dankbar alles hinnehmen und
uns daran freuen könnten. Die Erziehung zur Kunst ist nnter Umständen ein
Fluch. Vorsicht! Auf daß es unsern Kindern nicht später einmal so gehe wie
,
Dein getreuer Eckart. jetzt uns.






Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0464] Maßgebliches und Unmaßgebliches Generationen, wenn sie wieder einmal einen solchen Mann im Denkmal darzustellen hatten, sagten: Der muß so wie unser Bismarck gemacht werden, so groß, so mächtig, so herrlich. Die Rolandsmaske ist Spekulation, keine Kunst. Und dann: Gewiß, der Platz ist gut gewählt für ein Wahrzeichen, das bis weit hinein in die Lande gesehen werden kann und soll. Aber nach der „veralteten" Kunstanschauung ist es eben eher ein Platz für eine riesenhafte dekorative Ausschmückung, die mächtig wirken soll, wie etwa die Pyramiden in der Wüste, nicht aber ein Platz für ein intimes Kunstwerk, wie es die Jungen ja doch immer schaffen wollen. Die Alten, die Altmodischen stellen sich ein Bismarckdenkmnl so wuchtig und dabei so fein innerlich vor, wie das, was ihm Theodor Fontane in seinem Gedicht errichtet hat: Nicht darum, weil etwas vom Althergebrachten abweicht, ist ein Denkmal schon ein Kunstwerk, auch nicht, weil es dem Ästhetiker der neuen Kunstrichtung in den Kram paßt, sondern einfach, weil es schön und wahrhaftig ist. Bis zu der Zeit, wo uns ein gütiges Geschick einen neuen Goethe oder Shakespeare schenken wird, müßt ihr euch schon mit der Entdeckung eurer Götzen beschäftigen; kommen die aber einmal, diese neuen Großen, nun, dann seid ihr ja die ersten, die ta,du!g. rasa machen. Jawohl Götzen! Klinger hat seinen Beethoven auch in eine Maske gezwängt. Aber das gefällt euch, da wißt ihr doch gleich, daß er den alten Gott aus der Zeit der fröhlichen, sonnigen Schönheitsideale gemeint hat, in dessen Form er unsern gottähnlichen Musiker hat gießen wollen. Auch hier dieselbe Sache. Wenn wir Beethovens Denkmal ansähen, müßten wir fühlen können: Ja, das ist er, der Große, der Mächtige, den die Gottheit geküßt hat. Ehrfurcht müßten wir fühlen. Anbetende Freude. Und wie wirkt Klingers falscher Zeus? Abgesehen schon einmal von der de¬ kadenten Verwendung flimmernden, verschiednen Materials, das so aussieht, als ob das Kunstwerk dem niedern Volke in einer katholischen Kirche vorgezeigt werden solle — was ist das für ein weichlicher, nackter Körper, der so absolut nicht den Anschauungen über die markige Schönheit des Körpers eines Zeus entspricht. Dieser Mann darf nicht so nackt dasitzen, nicht entblößt, das ist das bessere Wort dafür. Er hält das gar nicht ans. Und das soll Beethoven sein, das will uns Klinger glauben machen? Und ferner, wie ungemütlich wirkt auch die Idee, daß der Marmorkvrper sich nnter dem farbigen Stein, aus dem das Gewand gemeißelt ist, gar nicht befinden könne, sondern aufgesetzt sein müsse. Bei einer dekorativen Figur, vielleicht aus Marmor, die stellenweise mit einem Gewand, etwa aus Bronze, bekleidet ist, wirkt das natürlich ganz anders, organisch, wenn auch immerhin nur ganz dekorativ. Ebenso ist es ästhetisch falsch, daß ans der Rückseite des Thron- sessels — der übrigens dem Unglücklichen die größten Schmerzen bereiten würde, wenn er gezwungen wäre, aufrecht oder gar angelehnt darin zu sitzen — allerhand Re¬ liefs angebracht find, die man nie zu sehen bekäme, wenn das Schaustück, so wie es, ohne Wirkung der Rückenansicht, komponiert ist, zweckentsprechend durch eine Wand von hinten gedeckt würde. Siehst du, mein Lieber, es ist peinlich und unbequem, wenn man aus diesen häßlichen, veralteten, ästhetischen Ansichten nicht heraus kann. Aber du weißt ja, wie schwer es ist. Besser wärs für uns, wenn wir dankbar alles hinnehmen und uns daran freuen könnten. Die Erziehung zur Kunst ist nnter Umständen ein Fluch. Vorsicht! Auf daß es unsern Kindern nicht später einmal so gehe wie , Dein getreuer Eckart. jetzt uns. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/464>, abgerufen am 29.06.2024.