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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor vuttmüller und sein Freund

Wie konnte ein Mensch die Idee haben, daß die Lage der Arbeiter nicht schlecht sei?
Die Verelendung der Massen war doch "wissenschaftlich" nachgewiesen.

Wir wollen es einmal ausrechnen, fuhr Wandrer fort. Was verdient der
Bergmann. Durchschnittlich -- gering gerechnet 4 Mark 50 Pfennige, Und das
das ganze Jahr. Nehmen wir an 300 Arbeitstage, aber mit den Überschichten
und Sonntagen sind es mehr. Giebt 1480 Mark. Und der Lehrer in Holzweißig
hat 200 Mark weniger und hat auch Frau und Kinder. Was meint ihr, wenn der
und seine Kollegen einmal anfingen zu Streite"?

Das kann er ja, erwiderte der Nachbar auf der andern Seite. Jeder sieht,
wo er bleibt, und wenn Sie, Herr Wandrer, mehr kriegen können, dann nehmen
Sie es auch.

Natürlich, aber ich sehe mich bor, daß ich nicht mit den Händen in die
Brennesseln greife, wenn ich Äpfel aufheben will. Also die Forderung sei: eine
Mark mehr. Die möchten Sie haben, aber die giebt Ihnen die Gesellschaft nicht
freiwillig, denn das würde für sie einen Einnahmeverlnst von 300 bis 400000 Mark
bedeuten. Es entsteht also ein Lohnkampf. Ein Vierteljahr dauert die Geschichte ganz
gewiß. Früher giebt die Gesellschaft nicht unes, vielleicht giebt sie überhaupt nicht
nach und läßt das Werk liegen. Wir wollen aber einmal annehmen, nach einem
Vierteljahre kommt es zur Einigung, Sie setzen die Hälfte Ihrer Forderung durch
und haben nun 1650 Mark Einkommen. Das ist schon ein ganz hübscher Beamten¬
gehalt, Aber das haben Sie nicht gleich. Zunächst haben Sie während des
Streiks 370 Mark zugesetzt, die Sie zurückverdienen müssen.

Ja, wir kriegen aber doch Strcikgelder.

Von wem denn? Das sind doch Ihre eignen Ersparnisse, die Sie zuvor in
die Streikkasse gezahlt haben, Sie wären kluge Leute, wenn Sie Ihre Ersparnisse
irgend wo anders auf die hohe Kante stellten. Nun brauchen Sie erst einmal
zwei Jahre, ehe Sie Ihren Verlust eingebracht haben, und in zwei Jahren ist
wieder der Teufel los, und es wird wieder gestreikt, und Sie kommen zu nichts. Frau
und Kinder leiden not, und die Wirtschaft verlumpt.

Die Bergleute dachten nach. -- Ja, da haben Sie ja ganz Recht, Herr Wandrer.
Wenn man konnte, wie man wollte, dann machte man nicht mit. Aber da schicken
sie uns die Agitatoren, und dann wird Radau gemacht und abgestimmt, und
dann muß mau mit.

Müsse" Sie wirklich? fragte Wandrer.

Ja, erwiderte Vogelfang, wir müssen. Wer nicht mitmacht, wird so veralbert,
daß ers nicht aushalte" kann, oder man spielt ihn, einen Schabernack, daß er
seine gesunden Knochen zusetzt.

Was wird aber aus Ihrem Hause, Vogelsang, wenn Sie das Werk zum Still¬
stand bringen? Dahin könnte es doch kommen. Und was wird aus Ihnen,
Meßner?

Rummel erschien, und die Bergleute sprangen von ihrem Sitze herab, um zur
Einfahrt anzutreten. Vogelsang blieb noch zurück. Er hatte offenbar noch etwas
zu sagen, aber er traute sich mit der Rede nicht recht heraus. -- Herr Wandrer,
sagte er dann leise, ich muß Ihnen was sagen, aber verraten Sie mich nicht.
Einer -- Sie kennen ihn ganz gut, aber ich will seinen Namen nicht nennen --
hat gestern gesagt, man müsse nicht verhandeln, um" müsse das Werk in die
Luft schießen.

I wo, erwiderte Wnudrer mit scheinbar sorgloser Miene, dazu gehört viel
Dynamik, so ein Werk in die Luft zu sprengen. -- Als aber Vogelsang gegangen
war, sah Wandrer sehr ernst aus. Er kannte die Achillesferse von Heinrichshall gut
genug. -- Rummel, sagte er zu dem Obersteiger, stellen Sie doch dem Direktor
Kor, daß die Förderung auf Sohle zwei eingestellt wird, und lassen Sie den
Stollen gleich am Eingange vermauern. Warum, das brauche ich Ihnen nicht
zu sagen.


Doktor vuttmüller und sein Freund

Wie konnte ein Mensch die Idee haben, daß die Lage der Arbeiter nicht schlecht sei?
Die Verelendung der Massen war doch „wissenschaftlich" nachgewiesen.

Wir wollen es einmal ausrechnen, fuhr Wandrer fort. Was verdient der
Bergmann. Durchschnittlich — gering gerechnet 4 Mark 50 Pfennige, Und das
das ganze Jahr. Nehmen wir an 300 Arbeitstage, aber mit den Überschichten
und Sonntagen sind es mehr. Giebt 1480 Mark. Und der Lehrer in Holzweißig
hat 200 Mark weniger und hat auch Frau und Kinder. Was meint ihr, wenn der
und seine Kollegen einmal anfingen zu Streite»?

Das kann er ja, erwiderte der Nachbar auf der andern Seite. Jeder sieht,
wo er bleibt, und wenn Sie, Herr Wandrer, mehr kriegen können, dann nehmen
Sie es auch.

Natürlich, aber ich sehe mich bor, daß ich nicht mit den Händen in die
Brennesseln greife, wenn ich Äpfel aufheben will. Also die Forderung sei: eine
Mark mehr. Die möchten Sie haben, aber die giebt Ihnen die Gesellschaft nicht
freiwillig, denn das würde für sie einen Einnahmeverlnst von 300 bis 400000 Mark
bedeuten. Es entsteht also ein Lohnkampf. Ein Vierteljahr dauert die Geschichte ganz
gewiß. Früher giebt die Gesellschaft nicht unes, vielleicht giebt sie überhaupt nicht
nach und läßt das Werk liegen. Wir wollen aber einmal annehmen, nach einem
Vierteljahre kommt es zur Einigung, Sie setzen die Hälfte Ihrer Forderung durch
und haben nun 1650 Mark Einkommen. Das ist schon ein ganz hübscher Beamten¬
gehalt, Aber das haben Sie nicht gleich. Zunächst haben Sie während des
Streiks 370 Mark zugesetzt, die Sie zurückverdienen müssen.

Ja, wir kriegen aber doch Strcikgelder.

Von wem denn? Das sind doch Ihre eignen Ersparnisse, die Sie zuvor in
die Streikkasse gezahlt haben, Sie wären kluge Leute, wenn Sie Ihre Ersparnisse
irgend wo anders auf die hohe Kante stellten. Nun brauchen Sie erst einmal
zwei Jahre, ehe Sie Ihren Verlust eingebracht haben, und in zwei Jahren ist
wieder der Teufel los, und es wird wieder gestreikt, und Sie kommen zu nichts. Frau
und Kinder leiden not, und die Wirtschaft verlumpt.

Die Bergleute dachten nach. — Ja, da haben Sie ja ganz Recht, Herr Wandrer.
Wenn man konnte, wie man wollte, dann machte man nicht mit. Aber da schicken
sie uns die Agitatoren, und dann wird Radau gemacht und abgestimmt, und
dann muß mau mit.

Müsse» Sie wirklich? fragte Wandrer.

Ja, erwiderte Vogelfang, wir müssen. Wer nicht mitmacht, wird so veralbert,
daß ers nicht aushalte» kann, oder man spielt ihn, einen Schabernack, daß er
seine gesunden Knochen zusetzt.

Was wird aber aus Ihrem Hause, Vogelsang, wenn Sie das Werk zum Still¬
stand bringen? Dahin könnte es doch kommen. Und was wird aus Ihnen,
Meßner?

Rummel erschien, und die Bergleute sprangen von ihrem Sitze herab, um zur
Einfahrt anzutreten. Vogelsang blieb noch zurück. Er hatte offenbar noch etwas
zu sagen, aber er traute sich mit der Rede nicht recht heraus. — Herr Wandrer,
sagte er dann leise, ich muß Ihnen was sagen, aber verraten Sie mich nicht.
Einer — Sie kennen ihn ganz gut, aber ich will seinen Namen nicht nennen —
hat gestern gesagt, man müsse nicht verhandeln, um» müsse das Werk in die
Luft schießen.

I wo, erwiderte Wnudrer mit scheinbar sorgloser Miene, dazu gehört viel
Dynamik, so ein Werk in die Luft zu sprengen. — Als aber Vogelsang gegangen
war, sah Wandrer sehr ernst aus. Er kannte die Achillesferse von Heinrichshall gut
genug. — Rummel, sagte er zu dem Obersteiger, stellen Sie doch dem Direktor
Kor, daß die Förderung auf Sohle zwei eingestellt wird, und lassen Sie den
Stollen gleich am Eingange vermauern. Warum, das brauche ich Ihnen nicht
zu sagen.


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[0397] Doktor vuttmüller und sein Freund Wie konnte ein Mensch die Idee haben, daß die Lage der Arbeiter nicht schlecht sei? Die Verelendung der Massen war doch „wissenschaftlich" nachgewiesen. Wir wollen es einmal ausrechnen, fuhr Wandrer fort. Was verdient der Bergmann. Durchschnittlich — gering gerechnet 4 Mark 50 Pfennige, Und das das ganze Jahr. Nehmen wir an 300 Arbeitstage, aber mit den Überschichten und Sonntagen sind es mehr. Giebt 1480 Mark. Und der Lehrer in Holzweißig hat 200 Mark weniger und hat auch Frau und Kinder. Was meint ihr, wenn der und seine Kollegen einmal anfingen zu Streite»? Das kann er ja, erwiderte der Nachbar auf der andern Seite. Jeder sieht, wo er bleibt, und wenn Sie, Herr Wandrer, mehr kriegen können, dann nehmen Sie es auch. Natürlich, aber ich sehe mich bor, daß ich nicht mit den Händen in die Brennesseln greife, wenn ich Äpfel aufheben will. Also die Forderung sei: eine Mark mehr. Die möchten Sie haben, aber die giebt Ihnen die Gesellschaft nicht freiwillig, denn das würde für sie einen Einnahmeverlnst von 300 bis 400000 Mark bedeuten. Es entsteht also ein Lohnkampf. Ein Vierteljahr dauert die Geschichte ganz gewiß. Früher giebt die Gesellschaft nicht unes, vielleicht giebt sie überhaupt nicht nach und läßt das Werk liegen. Wir wollen aber einmal annehmen, nach einem Vierteljahre kommt es zur Einigung, Sie setzen die Hälfte Ihrer Forderung durch und haben nun 1650 Mark Einkommen. Das ist schon ein ganz hübscher Beamten¬ gehalt, Aber das haben Sie nicht gleich. Zunächst haben Sie während des Streiks 370 Mark zugesetzt, die Sie zurückverdienen müssen. Ja, wir kriegen aber doch Strcikgelder. Von wem denn? Das sind doch Ihre eignen Ersparnisse, die Sie zuvor in die Streikkasse gezahlt haben, Sie wären kluge Leute, wenn Sie Ihre Ersparnisse irgend wo anders auf die hohe Kante stellten. Nun brauchen Sie erst einmal zwei Jahre, ehe Sie Ihren Verlust eingebracht haben, und in zwei Jahren ist wieder der Teufel los, und es wird wieder gestreikt, und Sie kommen zu nichts. Frau und Kinder leiden not, und die Wirtschaft verlumpt. Die Bergleute dachten nach. — Ja, da haben Sie ja ganz Recht, Herr Wandrer. Wenn man konnte, wie man wollte, dann machte man nicht mit. Aber da schicken sie uns die Agitatoren, und dann wird Radau gemacht und abgestimmt, und dann muß mau mit. Müsse» Sie wirklich? fragte Wandrer. Ja, erwiderte Vogelfang, wir müssen. Wer nicht mitmacht, wird so veralbert, daß ers nicht aushalte» kann, oder man spielt ihn, einen Schabernack, daß er seine gesunden Knochen zusetzt. Was wird aber aus Ihrem Hause, Vogelsang, wenn Sie das Werk zum Still¬ stand bringen? Dahin könnte es doch kommen. Und was wird aus Ihnen, Meßner? Rummel erschien, und die Bergleute sprangen von ihrem Sitze herab, um zur Einfahrt anzutreten. Vogelsang blieb noch zurück. Er hatte offenbar noch etwas zu sagen, aber er traute sich mit der Rede nicht recht heraus. — Herr Wandrer, sagte er dann leise, ich muß Ihnen was sagen, aber verraten Sie mich nicht. Einer — Sie kennen ihn ganz gut, aber ich will seinen Namen nicht nennen — hat gestern gesagt, man müsse nicht verhandeln, um» müsse das Werk in die Luft schießen. I wo, erwiderte Wnudrer mit scheinbar sorgloser Miene, dazu gehört viel Dynamik, so ein Werk in die Luft zu sprengen. — Als aber Vogelsang gegangen war, sah Wandrer sehr ernst aus. Er kannte die Achillesferse von Heinrichshall gut genug. — Rummel, sagte er zu dem Obersteiger, stellen Sie doch dem Direktor Kor, daß die Förderung auf Sohle zwei eingestellt wird, und lassen Sie den Stollen gleich am Eingange vermauern. Warum, das brauche ich Ihnen nicht zu sagen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/397>, abgerufen am 29.06.2024.