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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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Doktor Dutrmüller und sein Freund

Es ist so, erwiderte Doktor Duttmüller, ich habe Fräulein Allee gebeten, mir
zu assistieren.

Damit ließen sie den Direktor stehn und eilten in das Kuappschastshaus, wo
die Kiste stand, in der für etwaige Unglücksfälle Verbandstoffe, Schienen und
Instrumente bereitgehalten wurden. Allee nahm einen Arm voll Verbandrollen
und Tücher, der Doktor belud sich mit Schienen und Instrumenten. Ein Berg¬
mann brachte einen Tisch, ein andrer ein Paar Matratzen, und Doktor Duttmüller
etablierte eine Verbandstelle unter dem Regendache, das, ans Wellblech und eisernen
Säulen erbaut, vor dem Eingänge in das Förderhaus angebracht war. Noch war
nichts weiter bekannt, als daß auf der zweiten Fördersohle das hängende Gebirge
niedergebrochen sei, und daß dabei Bergleute verunglückt sein sollten. Am Eingang
in das Fllrderhaus stand ein Haufen Bergleute stumm und ernst. Die Signal¬
hämmer schlugen an, die Maschine arbeitete, die Seile liefen hinab und herauf ans
der dunkeln Tiefe. Die Förderschale erschien. Acht Bergleute, triefend von Wasser,
standen auf ihr. Sechs von ihnen traten stumm zu den andern. Der siebente und
der achte waren der Steiger und der Obersteiger.

Hegelmeier, sagte der Obersteiger, zählen Sie Ihre Belegschaft ab.

Ebert! -- Hier! -- Grvßeuhain! -- Hier! -- Krause! -- Hier! -- Roth¬
kamm! . . . Rothkamm! Ist Nothkamm nicht da? -- Fehlt.

Wo hat Nvthkmnm gearbeitet?

Auf Sohle zwei gleich hinter der Bruchstelle.

Wer hat mit ihm zusammengearbeitet?

Ich, Herr Obersteiger. Wie das Gebirge herunterkam, und die Säulen in
Splitter gingen, war er dicht hinter mir. Er rief noch, macht, daß ihr hinaus¬
kommt, der Krempel wird gleich herunterkommen. Und indem kam er auch schon
runter, und es blieb nur noch ein Loch frei, und wir hatten schon Mühe, daß wir
durchs Wasser durchkonnten.

Vier Mann auf die Schale, rief der Obersteiger. Wer einfahren will, trete
vor. Alle traten vor. Vier Unverheiratete wurden ausgewählt, und der Ober¬
steiger trat zu ihnen ans die Schale und sagte: Hegelmeier, geben Sie das Signal.

Herr Obersteiger, sagte Hegelmeier, bleiben Sie oben, lassen Sie mich ein¬
fahren.

Nein, Hegelmeier. Wenn ichs nicht habe hindern können, daß dieser SatanS-
stollen gebaut wurde, so will ich doch keinen verlassen, der dabei zu Schaden ge¬
kommen ist. Wenn mir etwas begegnen sollte, grüßen Sie meine Fran und setzen
Sie ihr die Sache auseinander, wie es gekommen ist, und daß ich einfahren mußte.
Na denn -- Glück auf.

Glück auf.

Es verging eine bange Viertelstunde. Alice durchschnuerte die Kälte und die
Erwartung. Frauen mit Tüchern über dem Kopf, einige mit Kindern in den
Mänteln waren aus dem Dunkeln aufgetaucht und standen im Kreis um das Regen¬
dach. Man horte die Stimme des Direktors, der dem Portier gebot, die Frauen
hinausznweisen und das Thor zu schließen. Der Portier rief: Zurück hier! Ihr
habt hier nichts zu suchen.

Ach was, lautete die Antwort, Sie alter Schafkopp, Sie Dnsseltier Sie, wir
haben hier leider genug zu suchen. Und Sie haben uns gnr nichts zu sagen.

Der Herr Direktor haben befohlen --

Der Direktor soll uns das nur selber sagen. Und es ist eine Schande -- eine
Schande ist es, die Frauen von Bergleuten so zu behandeln, wo ihre Männer ihre
gesunden Knochen für die Herren zu Markte tragen. Unsereins hat auch Gefühl, und
wenn mau hernach mit den Kindern dasteht und hat nichts, na, was ist denn dann?

Es war nicht möglich, die Frauen wegzubringen, vielmehr drängten sie während
des Wartens näher heran, teilten sich ihre Hoffnungen und Befürchtungen leise mit,
beschwichtigten ihre Kinder und zankten mit dem Portier.


Doktor Dutrmüller und sein Freund

Es ist so, erwiderte Doktor Duttmüller, ich habe Fräulein Allee gebeten, mir
zu assistieren.

Damit ließen sie den Direktor stehn und eilten in das Kuappschastshaus, wo
die Kiste stand, in der für etwaige Unglücksfälle Verbandstoffe, Schienen und
Instrumente bereitgehalten wurden. Allee nahm einen Arm voll Verbandrollen
und Tücher, der Doktor belud sich mit Schienen und Instrumenten. Ein Berg¬
mann brachte einen Tisch, ein andrer ein Paar Matratzen, und Doktor Duttmüller
etablierte eine Verbandstelle unter dem Regendache, das, ans Wellblech und eisernen
Säulen erbaut, vor dem Eingänge in das Förderhaus angebracht war. Noch war
nichts weiter bekannt, als daß auf der zweiten Fördersohle das hängende Gebirge
niedergebrochen sei, und daß dabei Bergleute verunglückt sein sollten. Am Eingang
in das Fllrderhaus stand ein Haufen Bergleute stumm und ernst. Die Signal¬
hämmer schlugen an, die Maschine arbeitete, die Seile liefen hinab und herauf ans
der dunkeln Tiefe. Die Förderschale erschien. Acht Bergleute, triefend von Wasser,
standen auf ihr. Sechs von ihnen traten stumm zu den andern. Der siebente und
der achte waren der Steiger und der Obersteiger.

Hegelmeier, sagte der Obersteiger, zählen Sie Ihre Belegschaft ab.

Ebert! — Hier! — Grvßeuhain! — Hier! — Krause! — Hier! — Roth¬
kamm! . . . Rothkamm! Ist Nothkamm nicht da? — Fehlt.

Wo hat Nvthkmnm gearbeitet?

Auf Sohle zwei gleich hinter der Bruchstelle.

Wer hat mit ihm zusammengearbeitet?

Ich, Herr Obersteiger. Wie das Gebirge herunterkam, und die Säulen in
Splitter gingen, war er dicht hinter mir. Er rief noch, macht, daß ihr hinaus¬
kommt, der Krempel wird gleich herunterkommen. Und indem kam er auch schon
runter, und es blieb nur noch ein Loch frei, und wir hatten schon Mühe, daß wir
durchs Wasser durchkonnten.

Vier Mann auf die Schale, rief der Obersteiger. Wer einfahren will, trete
vor. Alle traten vor. Vier Unverheiratete wurden ausgewählt, und der Ober¬
steiger trat zu ihnen ans die Schale und sagte: Hegelmeier, geben Sie das Signal.

Herr Obersteiger, sagte Hegelmeier, bleiben Sie oben, lassen Sie mich ein¬
fahren.

Nein, Hegelmeier. Wenn ichs nicht habe hindern können, daß dieser SatanS-
stollen gebaut wurde, so will ich doch keinen verlassen, der dabei zu Schaden ge¬
kommen ist. Wenn mir etwas begegnen sollte, grüßen Sie meine Fran und setzen
Sie ihr die Sache auseinander, wie es gekommen ist, und daß ich einfahren mußte.
Na denn — Glück auf.

Glück auf.

Es verging eine bange Viertelstunde. Alice durchschnuerte die Kälte und die
Erwartung. Frauen mit Tüchern über dem Kopf, einige mit Kindern in den
Mänteln waren aus dem Dunkeln aufgetaucht und standen im Kreis um das Regen¬
dach. Man horte die Stimme des Direktors, der dem Portier gebot, die Frauen
hinausznweisen und das Thor zu schließen. Der Portier rief: Zurück hier! Ihr
habt hier nichts zu suchen.

Ach was, lautete die Antwort, Sie alter Schafkopp, Sie Dnsseltier Sie, wir
haben hier leider genug zu suchen. Und Sie haben uns gnr nichts zu sagen.

Der Herr Direktor haben befohlen —

Der Direktor soll uns das nur selber sagen. Und es ist eine Schande — eine
Schande ist es, die Frauen von Bergleuten so zu behandeln, wo ihre Männer ihre
gesunden Knochen für die Herren zu Markte tragen. Unsereins hat auch Gefühl, und
wenn mau hernach mit den Kindern dasteht und hat nichts, na, was ist denn dann?

Es war nicht möglich, die Frauen wegzubringen, vielmehr drängten sie während
des Wartens näher heran, teilten sich ihre Hoffnungen und Befürchtungen leise mit,
beschwichtigten ihre Kinder und zankten mit dem Portier.


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[0450] Doktor Dutrmüller und sein Freund Es ist so, erwiderte Doktor Duttmüller, ich habe Fräulein Allee gebeten, mir zu assistieren. Damit ließen sie den Direktor stehn und eilten in das Kuappschastshaus, wo die Kiste stand, in der für etwaige Unglücksfälle Verbandstoffe, Schienen und Instrumente bereitgehalten wurden. Allee nahm einen Arm voll Verbandrollen und Tücher, der Doktor belud sich mit Schienen und Instrumenten. Ein Berg¬ mann brachte einen Tisch, ein andrer ein Paar Matratzen, und Doktor Duttmüller etablierte eine Verbandstelle unter dem Regendache, das, ans Wellblech und eisernen Säulen erbaut, vor dem Eingänge in das Förderhaus angebracht war. Noch war nichts weiter bekannt, als daß auf der zweiten Fördersohle das hängende Gebirge niedergebrochen sei, und daß dabei Bergleute verunglückt sein sollten. Am Eingang in das Fllrderhaus stand ein Haufen Bergleute stumm und ernst. Die Signal¬ hämmer schlugen an, die Maschine arbeitete, die Seile liefen hinab und herauf ans der dunkeln Tiefe. Die Förderschale erschien. Acht Bergleute, triefend von Wasser, standen auf ihr. Sechs von ihnen traten stumm zu den andern. Der siebente und der achte waren der Steiger und der Obersteiger. Hegelmeier, sagte der Obersteiger, zählen Sie Ihre Belegschaft ab. Ebert! — Hier! — Grvßeuhain! — Hier! — Krause! — Hier! — Roth¬ kamm! . . . Rothkamm! Ist Nothkamm nicht da? — Fehlt. Wo hat Nvthkmnm gearbeitet? Auf Sohle zwei gleich hinter der Bruchstelle. Wer hat mit ihm zusammengearbeitet? Ich, Herr Obersteiger. Wie das Gebirge herunterkam, und die Säulen in Splitter gingen, war er dicht hinter mir. Er rief noch, macht, daß ihr hinaus¬ kommt, der Krempel wird gleich herunterkommen. Und indem kam er auch schon runter, und es blieb nur noch ein Loch frei, und wir hatten schon Mühe, daß wir durchs Wasser durchkonnten. Vier Mann auf die Schale, rief der Obersteiger. Wer einfahren will, trete vor. Alle traten vor. Vier Unverheiratete wurden ausgewählt, und der Ober¬ steiger trat zu ihnen ans die Schale und sagte: Hegelmeier, geben Sie das Signal. Herr Obersteiger, sagte Hegelmeier, bleiben Sie oben, lassen Sie mich ein¬ fahren. Nein, Hegelmeier. Wenn ichs nicht habe hindern können, daß dieser SatanS- stollen gebaut wurde, so will ich doch keinen verlassen, der dabei zu Schaden ge¬ kommen ist. Wenn mir etwas begegnen sollte, grüßen Sie meine Fran und setzen Sie ihr die Sache auseinander, wie es gekommen ist, und daß ich einfahren mußte. Na denn — Glück auf. Glück auf. Es verging eine bange Viertelstunde. Alice durchschnuerte die Kälte und die Erwartung. Frauen mit Tüchern über dem Kopf, einige mit Kindern in den Mänteln waren aus dem Dunkeln aufgetaucht und standen im Kreis um das Regen¬ dach. Man horte die Stimme des Direktors, der dem Portier gebot, die Frauen hinausznweisen und das Thor zu schließen. Der Portier rief: Zurück hier! Ihr habt hier nichts zu suchen. Ach was, lautete die Antwort, Sie alter Schafkopp, Sie Dnsseltier Sie, wir haben hier leider genug zu suchen. Und Sie haben uns gnr nichts zu sagen. Der Herr Direktor haben befohlen — Der Direktor soll uns das nur selber sagen. Und es ist eine Schande — eine Schande ist es, die Frauen von Bergleuten so zu behandeln, wo ihre Männer ihre gesunden Knochen für die Herren zu Markte tragen. Unsereins hat auch Gefühl, und wenn mau hernach mit den Kindern dasteht und hat nichts, na, was ist denn dann? Es war nicht möglich, die Frauen wegzubringen, vielmehr drängten sie während des Wartens näher heran, teilten sich ihre Hoffnungen und Befürchtungen leise mit, beschwichtigten ihre Kinder und zankten mit dem Portier.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/450>, abgerufen am 27.09.2024.