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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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In" Rampf ni"s Lebe"

Nun, meinst du nicht, du könntest mit denen künftig im Wagen fahren? -- Mir
kommt es vor, als ob das eine das eine Hinterbein so sonderbar in die Hohe
zöge. -- Es nützt dir nichts, uns etwas weis machen zu wollen; da sind wir zu
alt dazu! erwiderte der Dünne und schwang die Peitsche, daß die furchtsamen
Tiere unruhig wurden. -- Ich will dir nur sagen, lieber Freund, daß das eigentlich
sogar das bessere von den beiden ist, sagte der Dicke in seiner stillen, treu¬
herzigen Weise.

Nun kamen auch Ane und die Kinder heraus. Sie bewunderten die beide"
Nordländer über die Maßen und wünschten von ganzem Herzen, daß sie ihr Eigen¬
tum würden. -- Was meinst du, Ane? fragte Sören und spuckte mit nachdenklicher
Miene auf den Boden. -- Wäre es denn möglich? fragte sie etwas ängstlich.
Von jeher war es ein Lieblingsgedanke von Sören gewesen, einmal ein Paar
Pferde zu besitzen. Nun standen sie vor ihm, und er brauchte nur zuzugreifen. . , ,
Aber auf der andern Seite -- sie würden Hafer kosten! Er hatte ja wohl einige
ersparte Kronen daliegen, für die er streng genommen ii" Augenblick keine Ver¬
wendung hatte, aber es wäre eben doch zu gewagt gewesen! ^ Was soll denn
der Tausch gelten? fragte er. ^ Ja, wenn du uns nicht die Ochsen, die grau¬
gesprenkelte Kuh und hundert Kronen bar bieten kannst, dann hilft es nichts, daß
wir noch lange darüber reden! sagte der Dünne, während er sich wieder auf den
Wagen setzte. - Nein, das wollte Sören nicht. -- Wenn deine Ochsen mehr wert
wären, mein Freund, würden wir dir auch mehr dafür geben, das mußt du doch
selbst einsehen. -- Die Händler zogen die Zügel an, die Nordländer hoben die
Köpfe und scharrten auf dem Boden. Also eitlen, guter Mann! -- Fünfzig! rief
Sören. Brr! -- Na ja, Glück zu! Es ist auch nicht immer von Vorteil, wenn
man allzu fest auf seiner Forderung besteht.

So bekam Sören Brander die Pferde in seinen Stall, wenn er auch etwas
um ihnen auszusetzen hatte. In der ersten Nacht nach dem Handel konnte er
kaum schlafen, und am nächsten Tage verbrachte er die meiste Zeit bei seinen Nord¬
ländern. Während des Fütterns Putzte und striegelte er sie. Es war von jeher
eine Art Gottesdienst für ihn gewesen, seine Tiere zu putzen und zu Pflegen. Seine
Hand war geizig mit Schlägen aber verschwenderisch mit Liebkosungen, und der Stall
war ihm ein Heiligtum, dessen Schwelle er mit einer Art Ehrfurcht überschritt.

Es dauerte nicht lange, da lugte auch Ane durch die Thür zu ihm hinein.
Wenn sie erst etwas mehr Fleisch auf den Knochen haben, dann sollst dn sehen,
Ane! sagte Sören, ging zu dem Stand und ließ die Hand über den dunkeln
Streifen auf dem Rücken der Nordländer gleiten. - Mir kommt es vor, als ob
der eine die Ohren so sonderbar zurücklegte. Ja, ich weiß auch nicht recht, was
es für ein Gesell ist! Sören kante nachdenklich seinen Tabak. Aber gleich darauf
lächelte er wieder und sagte: Nun haben wir also doch ein Paar Pferde bekommen,
wer hätte das gedacht, Ane! Ja, es ist herrlich! Und hältst du diese hier nicht
auch für ganz besonders hübsch? Fahren wir nun Wohl auf den Jahrmarkt nach
Lendum? -- Ja, das wollen wir, so wahr ich dastehe! Und Sören rieb sich ver¬
gnügt den Ellbogen.




Am Tage des Jährmarkts schauten viele junge Leute beim Erwachen nach
den Wolken ans, und viele hundert Augen glänzten freudig, denn das Wetter war
gerade so, wie ein Jahrmarktwetter sein soll. Von allen Seiten strömten die Teil¬
nehmer der weißen Zeltstäbe a" der Landstraße zu, wo der Jahrmarkt gehalten
wurde. Auf dem Dünenweg kam Sören in rnfchem Trabe mit seinen Nordländer"
herangefahren. Die ganze Familie bebte vor stiller Freude über die Fahrt.

Das sind zwei, die etwas wollen! sagte Sören und zog die Zügel straffer
an. Hu, du! -- Er überholte einen "Ochsenmann"; fast erschien es ihm wie ein


In» Rampf ni»s Lebe»

Nun, meinst du nicht, du könntest mit denen künftig im Wagen fahren? — Mir
kommt es vor, als ob das eine das eine Hinterbein so sonderbar in die Hohe
zöge. — Es nützt dir nichts, uns etwas weis machen zu wollen; da sind wir zu
alt dazu! erwiderte der Dünne und schwang die Peitsche, daß die furchtsamen
Tiere unruhig wurden. -- Ich will dir nur sagen, lieber Freund, daß das eigentlich
sogar das bessere von den beiden ist, sagte der Dicke in seiner stillen, treu¬
herzigen Weise.

Nun kamen auch Ane und die Kinder heraus. Sie bewunderten die beide»
Nordländer über die Maßen und wünschten von ganzem Herzen, daß sie ihr Eigen¬
tum würden. — Was meinst du, Ane? fragte Sören und spuckte mit nachdenklicher
Miene auf den Boden. — Wäre es denn möglich? fragte sie etwas ängstlich.
Von jeher war es ein Lieblingsgedanke von Sören gewesen, einmal ein Paar
Pferde zu besitzen. Nun standen sie vor ihm, und er brauchte nur zuzugreifen. . , ,
Aber auf der andern Seite — sie würden Hafer kosten! Er hatte ja wohl einige
ersparte Kronen daliegen, für die er streng genommen ii» Augenblick keine Ver¬
wendung hatte, aber es wäre eben doch zu gewagt gewesen! ^ Was soll denn
der Tausch gelten? fragte er. ^ Ja, wenn du uns nicht die Ochsen, die grau¬
gesprenkelte Kuh und hundert Kronen bar bieten kannst, dann hilft es nichts, daß
wir noch lange darüber reden! sagte der Dünne, während er sich wieder auf den
Wagen setzte. - Nein, das wollte Sören nicht. — Wenn deine Ochsen mehr wert
wären, mein Freund, würden wir dir auch mehr dafür geben, das mußt du doch
selbst einsehen. — Die Händler zogen die Zügel an, die Nordländer hoben die
Köpfe und scharrten auf dem Boden. Also eitlen, guter Mann! — Fünfzig! rief
Sören. Brr! — Na ja, Glück zu! Es ist auch nicht immer von Vorteil, wenn
man allzu fest auf seiner Forderung besteht.

So bekam Sören Brander die Pferde in seinen Stall, wenn er auch etwas
um ihnen auszusetzen hatte. In der ersten Nacht nach dem Handel konnte er
kaum schlafen, und am nächsten Tage verbrachte er die meiste Zeit bei seinen Nord¬
ländern. Während des Fütterns Putzte und striegelte er sie. Es war von jeher
eine Art Gottesdienst für ihn gewesen, seine Tiere zu putzen und zu Pflegen. Seine
Hand war geizig mit Schlägen aber verschwenderisch mit Liebkosungen, und der Stall
war ihm ein Heiligtum, dessen Schwelle er mit einer Art Ehrfurcht überschritt.

Es dauerte nicht lange, da lugte auch Ane durch die Thür zu ihm hinein.
Wenn sie erst etwas mehr Fleisch auf den Knochen haben, dann sollst dn sehen,
Ane! sagte Sören, ging zu dem Stand und ließ die Hand über den dunkeln
Streifen auf dem Rücken der Nordländer gleiten. - Mir kommt es vor, als ob
der eine die Ohren so sonderbar zurücklegte. Ja, ich weiß auch nicht recht, was
es für ein Gesell ist! Sören kante nachdenklich seinen Tabak. Aber gleich darauf
lächelte er wieder und sagte: Nun haben wir also doch ein Paar Pferde bekommen,
wer hätte das gedacht, Ane! Ja, es ist herrlich! Und hältst du diese hier nicht
auch für ganz besonders hübsch? Fahren wir nun Wohl auf den Jahrmarkt nach
Lendum? — Ja, das wollen wir, so wahr ich dastehe! Und Sören rieb sich ver¬
gnügt den Ellbogen.




Am Tage des Jährmarkts schauten viele junge Leute beim Erwachen nach
den Wolken ans, und viele hundert Augen glänzten freudig, denn das Wetter war
gerade so, wie ein Jahrmarktwetter sein soll. Von allen Seiten strömten die Teil¬
nehmer der weißen Zeltstäbe a» der Landstraße zu, wo der Jahrmarkt gehalten
wurde. Auf dem Dünenweg kam Sören in rnfchem Trabe mit seinen Nordländer»
herangefahren. Die ganze Familie bebte vor stiller Freude über die Fahrt.

Das sind zwei, die etwas wollen! sagte Sören und zog die Zügel straffer
an. Hu, du! — Er überholte einen „Ochsenmann"; fast erschien es ihm wie ein


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[0662] In» Rampf ni»s Lebe» Nun, meinst du nicht, du könntest mit denen künftig im Wagen fahren? — Mir kommt es vor, als ob das eine das eine Hinterbein so sonderbar in die Hohe zöge. — Es nützt dir nichts, uns etwas weis machen zu wollen; da sind wir zu alt dazu! erwiderte der Dünne und schwang die Peitsche, daß die furchtsamen Tiere unruhig wurden. -- Ich will dir nur sagen, lieber Freund, daß das eigentlich sogar das bessere von den beiden ist, sagte der Dicke in seiner stillen, treu¬ herzigen Weise. Nun kamen auch Ane und die Kinder heraus. Sie bewunderten die beide» Nordländer über die Maßen und wünschten von ganzem Herzen, daß sie ihr Eigen¬ tum würden. — Was meinst du, Ane? fragte Sören und spuckte mit nachdenklicher Miene auf den Boden. — Wäre es denn möglich? fragte sie etwas ängstlich. Von jeher war es ein Lieblingsgedanke von Sören gewesen, einmal ein Paar Pferde zu besitzen. Nun standen sie vor ihm, und er brauchte nur zuzugreifen. . , , Aber auf der andern Seite — sie würden Hafer kosten! Er hatte ja wohl einige ersparte Kronen daliegen, für die er streng genommen ii» Augenblick keine Ver¬ wendung hatte, aber es wäre eben doch zu gewagt gewesen! ^ Was soll denn der Tausch gelten? fragte er. ^ Ja, wenn du uns nicht die Ochsen, die grau¬ gesprenkelte Kuh und hundert Kronen bar bieten kannst, dann hilft es nichts, daß wir noch lange darüber reden! sagte der Dünne, während er sich wieder auf den Wagen setzte. - Nein, das wollte Sören nicht. — Wenn deine Ochsen mehr wert wären, mein Freund, würden wir dir auch mehr dafür geben, das mußt du doch selbst einsehen. — Die Händler zogen die Zügel an, die Nordländer hoben die Köpfe und scharrten auf dem Boden. Also eitlen, guter Mann! — Fünfzig! rief Sören. Brr! — Na ja, Glück zu! Es ist auch nicht immer von Vorteil, wenn man allzu fest auf seiner Forderung besteht. So bekam Sören Brander die Pferde in seinen Stall, wenn er auch etwas um ihnen auszusetzen hatte. In der ersten Nacht nach dem Handel konnte er kaum schlafen, und am nächsten Tage verbrachte er die meiste Zeit bei seinen Nord¬ ländern. Während des Fütterns Putzte und striegelte er sie. Es war von jeher eine Art Gottesdienst für ihn gewesen, seine Tiere zu putzen und zu Pflegen. Seine Hand war geizig mit Schlägen aber verschwenderisch mit Liebkosungen, und der Stall war ihm ein Heiligtum, dessen Schwelle er mit einer Art Ehrfurcht überschritt. Es dauerte nicht lange, da lugte auch Ane durch die Thür zu ihm hinein. Wenn sie erst etwas mehr Fleisch auf den Knochen haben, dann sollst dn sehen, Ane! sagte Sören, ging zu dem Stand und ließ die Hand über den dunkeln Streifen auf dem Rücken der Nordländer gleiten. - Mir kommt es vor, als ob der eine die Ohren so sonderbar zurücklegte. Ja, ich weiß auch nicht recht, was es für ein Gesell ist! Sören kante nachdenklich seinen Tabak. Aber gleich darauf lächelte er wieder und sagte: Nun haben wir also doch ein Paar Pferde bekommen, wer hätte das gedacht, Ane! Ja, es ist herrlich! Und hältst du diese hier nicht auch für ganz besonders hübsch? Fahren wir nun Wohl auf den Jahrmarkt nach Lendum? — Ja, das wollen wir, so wahr ich dastehe! Und Sören rieb sich ver¬ gnügt den Ellbogen. Am Tage des Jährmarkts schauten viele junge Leute beim Erwachen nach den Wolken ans, und viele hundert Augen glänzten freudig, denn das Wetter war gerade so, wie ein Jahrmarktwetter sein soll. Von allen Seiten strömten die Teil¬ nehmer der weißen Zeltstäbe a» der Landstraße zu, wo der Jahrmarkt gehalten wurde. Auf dem Dünenweg kam Sören in rnfchem Trabe mit seinen Nordländer» herangefahren. Die ganze Familie bebte vor stiller Freude über die Fahrt. Das sind zwei, die etwas wollen! sagte Sören und zog die Zügel straffer an. Hu, du! — Er überholte einen „Ochsenmann"; fast erschien es ihm wie ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/662>, abgerufen am 01.09.2024.