Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

sie zu geben vermag. Das ist die Liebe, die noch immer, heute wie im Beginn
der Zeiten, da Leben schafft, wo es vorher wüste und leer war.

Die Lendnmdüne war eine der am meisten ausgesetzten Stellen des Landes,
dicht am Meere, wo das ganze Jahr lang heftige Stürme rasten; diese bohrten
mächtige Löcher in die Dünen, rissen die Dächer von den Häusern, heulten in den
Schornsteinen, fegten sausend über die weiten, offen daliegenden Heideflächen hin
und erstarben schließlich mit langen Seufzern in den dunkeln Mooren im Lande.
Nichts war da, was der Aussaat Schutz und Schirm und Wärme gewährt hätte.
Aber auf Sören Branders Gebiet waren kreuz und quer Dämme gezogen, die das
Korn beschirmten, das in den eingezäunten Vierecken geschützt stand. Das merkte
man auch an Sörens Ertrag, zu dein übrigens anch noch andre Verbesserungen
beitrugen, die Sören nach und nach einführte, die die zwar fleißigen aber schwer¬
fälligen Dünenbewohner nicht beachteten, um so weniger, als sie von Sören her¬
rührten. Noch mehr wurde er durch die vielen ans ihn gerichteten Augen an¬
gespornt. Aber die Hauptsache war doch, daß Sören so sehr in seiner Arbeit auf¬
ging, daß diese ihm das Leben selbst war, und beide also nicht voneinander ge¬
trennt werden konnten: entweder glückten beide, oder beide schlugen fehl. Aber wo
das Leben des Mannes anch seine Arbeit ist, da wird am allermeisten geleistet,
denn da steht er in seinem Beruf. Die Folge von alledem war, daß sich Sörens Ver-
mögensverhnltnisfe beständig hoben, wenn auch langsam, so doch in stillem Wachstum.

Eines Tages hielten zwei Pferdehändler, ein dicker und ein dünner, vor
Sörens Thür.

Guten Tag, lieber Mann! Hier haben wir ein Paar Pferdchen für dich!
begann der Dünne, während er vom Wagen stieg. Sörens Herz begann zu klopfen,
aber er antwortete doch ganz ruhig: So, wirklich? und maß dabei die fremden
Handelsleute mit Prüfenden Blick. Doch beruhigte ihn der zuverlässige, einfältige,
fast fromme Ausdruck, den der Dicke seinem blassen, fetten, glattrasierten Gesicht
zu geben verstand, vollständig. Der Mann sah ja gerade wie ein Pfarrer aus. --
Was würdest dn zu einem Tausch mit deinen Ochsen sagen? fragte er be¬
scheiden. -- Ach! antwortete Sören langsam, während er verliebt zu deu gelben
Nordlandspferdchen hinüberschielte, das wären sie doch nicht wert! - Wenn du
überhaupt Pferde haben willst, so kannst du deiner Lebtage kein so schönes Paar
wieder bekommen wie diese hier! rief der Dünne und spannte die Stränge ub.
Da, steh selbst! - Sören kratzte sich um Ellbogen. Nimmst du diese, dann
verspreche ich dir, daß du damit vorwärts kommst. -- Ob sie auch ziehn können?
Der Dicke mußte laut lachen. Die Last möchte ich sehen, die die beiden stehn
ließen! Aber du bist auch gar nicht so dumm, wie du dich anstellst, mein guter
Mann! So ein Gespann! fuhr er fort und zog Sören vor die Pferde hin.
Das ist ja er stieß einen Fluch aus -- eine Brust wie bei einem Spring¬
pferd -- was?

Unter lauten Zurufe" und Peitschengeknnll wurden die Pferde gemustert; die
Pferdehändler jagten die armen Tiere so herum, daß sie nicht wußten, auf welchem
<5"ß sie stehn sollten.

Sie sind doch nicht zu alt? -- Zu alt! rief der Dünne, indem er rasch zu¬
sprang und dem einen das Maul allfriß. Da kannst du selbst sehen! Das hat ja
ein Znhnwerk wie ein dreijähriges Fohlen! Mir kommen sie recht mager vor. --
Mager! Mein guter Mann, willst du mir vielleicht sagen, wie es anders möglich
wäre? Neulich erst sind sie von Norwegen gekommen und seither von Markt zu
Markt gezogen. Das wirst dn selbst verstehn. . . . Nein, das ist Prachtwarc! schloß
er lind schlug mit der flachen Hand auf den Rücken des einen Pfcrdchens, daß es
klatschte. Übrigens ist es kein Fehler bei einem Pferd, wenn es mager ist!
!ü",te der Dicke mit einem Tone hinzu, aus dem ein leichter Vorwurf klang.
Das versteht sich, erwiderte Sören; man hat ja selbst anch ein Urteil über Pferde.


sie zu geben vermag. Das ist die Liebe, die noch immer, heute wie im Beginn
der Zeiten, da Leben schafft, wo es vorher wüste und leer war.

Die Lendnmdüne war eine der am meisten ausgesetzten Stellen des Landes,
dicht am Meere, wo das ganze Jahr lang heftige Stürme rasten; diese bohrten
mächtige Löcher in die Dünen, rissen die Dächer von den Häusern, heulten in den
Schornsteinen, fegten sausend über die weiten, offen daliegenden Heideflächen hin
und erstarben schließlich mit langen Seufzern in den dunkeln Mooren im Lande.
Nichts war da, was der Aussaat Schutz und Schirm und Wärme gewährt hätte.
Aber auf Sören Branders Gebiet waren kreuz und quer Dämme gezogen, die das
Korn beschirmten, das in den eingezäunten Vierecken geschützt stand. Das merkte
man auch an Sörens Ertrag, zu dein übrigens anch noch andre Verbesserungen
beitrugen, die Sören nach und nach einführte, die die zwar fleißigen aber schwer¬
fälligen Dünenbewohner nicht beachteten, um so weniger, als sie von Sören her¬
rührten. Noch mehr wurde er durch die vielen ans ihn gerichteten Augen an¬
gespornt. Aber die Hauptsache war doch, daß Sören so sehr in seiner Arbeit auf¬
ging, daß diese ihm das Leben selbst war, und beide also nicht voneinander ge¬
trennt werden konnten: entweder glückten beide, oder beide schlugen fehl. Aber wo
das Leben des Mannes anch seine Arbeit ist, da wird am allermeisten geleistet,
denn da steht er in seinem Beruf. Die Folge von alledem war, daß sich Sörens Ver-
mögensverhnltnisfe beständig hoben, wenn auch langsam, so doch in stillem Wachstum.

Eines Tages hielten zwei Pferdehändler, ein dicker und ein dünner, vor
Sörens Thür.

Guten Tag, lieber Mann! Hier haben wir ein Paar Pferdchen für dich!
begann der Dünne, während er vom Wagen stieg. Sörens Herz begann zu klopfen,
aber er antwortete doch ganz ruhig: So, wirklich? und maß dabei die fremden
Handelsleute mit Prüfenden Blick. Doch beruhigte ihn der zuverlässige, einfältige,
fast fromme Ausdruck, den der Dicke seinem blassen, fetten, glattrasierten Gesicht
zu geben verstand, vollständig. Der Mann sah ja gerade wie ein Pfarrer aus. —
Was würdest dn zu einem Tausch mit deinen Ochsen sagen? fragte er be¬
scheiden. — Ach! antwortete Sören langsam, während er verliebt zu deu gelben
Nordlandspferdchen hinüberschielte, das wären sie doch nicht wert! - Wenn du
überhaupt Pferde haben willst, so kannst du deiner Lebtage kein so schönes Paar
wieder bekommen wie diese hier! rief der Dünne und spannte die Stränge ub.
Da, steh selbst! - Sören kratzte sich um Ellbogen. Nimmst du diese, dann
verspreche ich dir, daß du damit vorwärts kommst. — Ob sie auch ziehn können?
Der Dicke mußte laut lachen. Die Last möchte ich sehen, die die beiden stehn
ließen! Aber du bist auch gar nicht so dumm, wie du dich anstellst, mein guter
Mann! So ein Gespann! fuhr er fort und zog Sören vor die Pferde hin.
Das ist ja er stieß einen Fluch aus — eine Brust wie bei einem Spring¬
pferd — was?

Unter lauten Zurufe» und Peitschengeknnll wurden die Pferde gemustert; die
Pferdehändler jagten die armen Tiere so herum, daß sie nicht wußten, auf welchem
<5"ß sie stehn sollten.

Sie sind doch nicht zu alt? — Zu alt! rief der Dünne, indem er rasch zu¬
sprang und dem einen das Maul allfriß. Da kannst du selbst sehen! Das hat ja
ein Znhnwerk wie ein dreijähriges Fohlen! Mir kommen sie recht mager vor. —
Mager! Mein guter Mann, willst du mir vielleicht sagen, wie es anders möglich
wäre? Neulich erst sind sie von Norwegen gekommen und seither von Markt zu
Markt gezogen. Das wirst dn selbst verstehn. . . . Nein, das ist Prachtwarc! schloß
er lind schlug mit der flachen Hand auf den Rücken des einen Pfcrdchens, daß es
klatschte. Übrigens ist es kein Fehler bei einem Pferd, wenn es mager ist!
!ü",te der Dicke mit einem Tone hinzu, aus dem ein leichter Vorwurf klang.
Das versteht sich, erwiderte Sören; man hat ja selbst anch ein Urteil über Pferde.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0661" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/236483"/>
          <fw type="header" place="top"/><lb/>
          <p xml:id="ID_2475" prev="#ID_2474"> sie zu geben vermag. Das ist die Liebe, die noch immer, heute wie im Beginn<lb/>
der Zeiten, da Leben schafft, wo es vorher wüste und leer war.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2476"> Die Lendnmdüne war eine der am meisten ausgesetzten Stellen des Landes,<lb/>
dicht am Meere, wo das ganze Jahr lang heftige Stürme rasten; diese bohrten<lb/>
mächtige Löcher in die Dünen, rissen die Dächer von den Häusern, heulten in den<lb/>
Schornsteinen, fegten sausend über die weiten, offen daliegenden Heideflächen hin<lb/>
und erstarben schließlich mit langen Seufzern in den dunkeln Mooren im Lande.<lb/>
Nichts war da, was der Aussaat Schutz und Schirm und Wärme gewährt hätte.<lb/>
Aber auf Sören Branders Gebiet waren kreuz und quer Dämme gezogen, die das<lb/>
Korn beschirmten, das in den eingezäunten Vierecken geschützt stand. Das merkte<lb/>
man auch an Sörens Ertrag, zu dein übrigens anch noch andre Verbesserungen<lb/>
beitrugen, die Sören nach und nach einführte, die die zwar fleißigen aber schwer¬<lb/>
fälligen Dünenbewohner nicht beachteten, um so weniger, als sie von Sören her¬<lb/>
rührten. Noch mehr wurde er durch die vielen ans ihn gerichteten Augen an¬<lb/>
gespornt. Aber die Hauptsache war doch, daß Sören so sehr in seiner Arbeit auf¬<lb/>
ging, daß diese ihm das Leben selbst war, und beide also nicht voneinander ge¬<lb/>
trennt werden konnten: entweder glückten beide, oder beide schlugen fehl. Aber wo<lb/>
das Leben des Mannes anch seine Arbeit ist, da wird am allermeisten geleistet,<lb/>
denn da steht er in seinem Beruf. Die Folge von alledem war, daß sich Sörens Ver-<lb/>
mögensverhnltnisfe beständig hoben, wenn auch langsam, so doch in stillem Wachstum.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2477"> Eines Tages hielten zwei Pferdehändler, ein dicker und ein dünner, vor<lb/>
Sörens Thür.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2478"> Guten Tag, lieber Mann! Hier haben wir ein Paar Pferdchen für dich!<lb/>
begann der Dünne, während er vom Wagen stieg. Sörens Herz begann zu klopfen,<lb/>
aber er antwortete doch ganz ruhig: So, wirklich? und maß dabei die fremden<lb/>
Handelsleute mit Prüfenden Blick. Doch beruhigte ihn der zuverlässige, einfältige,<lb/>
fast fromme Ausdruck, den der Dicke seinem blassen, fetten, glattrasierten Gesicht<lb/>
zu geben verstand, vollständig. Der Mann sah ja gerade wie ein Pfarrer aus. &#x2014;<lb/>
Was würdest dn zu einem Tausch mit deinen Ochsen sagen? fragte er be¬<lb/>
scheiden. &#x2014; Ach! antwortete Sören langsam, während er verliebt zu deu gelben<lb/>
Nordlandspferdchen hinüberschielte, das wären sie doch nicht wert! - Wenn du<lb/>
überhaupt Pferde haben willst, so kannst du deiner Lebtage kein so schönes Paar<lb/>
wieder bekommen wie diese hier! rief der Dünne und spannte die Stränge ub.<lb/>
Da, steh selbst! - Sören kratzte sich um Ellbogen. Nimmst du diese, dann<lb/>
verspreche ich dir, daß du damit vorwärts kommst. &#x2014; Ob sie auch ziehn können?<lb/>
Der Dicke mußte laut lachen. Die Last möchte ich sehen, die die beiden stehn<lb/>
ließen! Aber du bist auch gar nicht so dumm, wie du dich anstellst, mein guter<lb/>
Mann! So ein Gespann! fuhr er fort und zog Sören vor die Pferde hin.<lb/>
Das ist ja er stieß einen Fluch aus &#x2014; eine Brust wie bei einem Spring¬<lb/>
pferd &#x2014; was?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2479"> Unter lauten Zurufe» und Peitschengeknnll wurden die Pferde gemustert; die<lb/>
Pferdehändler jagten die armen Tiere so herum, daß sie nicht wußten, auf welchem<lb/>
&lt;5"ß sie stehn sollten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2480" next="#ID_2481"> Sie sind doch nicht zu alt? &#x2014; Zu alt! rief der Dünne, indem er rasch zu¬<lb/>
sprang und dem einen das Maul allfriß. Da kannst du selbst sehen! Das hat ja<lb/>
ein Znhnwerk wie ein dreijähriges Fohlen! Mir kommen sie recht mager vor. &#x2014;<lb/>
Mager! Mein guter Mann, willst du mir vielleicht sagen, wie es anders möglich<lb/>
wäre? Neulich erst sind sie von Norwegen gekommen und seither von Markt zu<lb/>
Markt gezogen. Das wirst dn selbst verstehn. . . . Nein, das ist Prachtwarc! schloß<lb/>
er lind schlug mit der flachen Hand auf den Rücken des einen Pfcrdchens, daß es<lb/>
klatschte. Übrigens ist es kein Fehler bei einem Pferd, wenn es mager ist!<lb/>
!ü",te der Dicke mit einem Tone hinzu, aus dem ein leichter Vorwurf klang.<lb/>
Das versteht sich, erwiderte Sören; man hat ja selbst anch ein Urteil über Pferde.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0661] sie zu geben vermag. Das ist die Liebe, die noch immer, heute wie im Beginn der Zeiten, da Leben schafft, wo es vorher wüste und leer war. Die Lendnmdüne war eine der am meisten ausgesetzten Stellen des Landes, dicht am Meere, wo das ganze Jahr lang heftige Stürme rasten; diese bohrten mächtige Löcher in die Dünen, rissen die Dächer von den Häusern, heulten in den Schornsteinen, fegten sausend über die weiten, offen daliegenden Heideflächen hin und erstarben schließlich mit langen Seufzern in den dunkeln Mooren im Lande. Nichts war da, was der Aussaat Schutz und Schirm und Wärme gewährt hätte. Aber auf Sören Branders Gebiet waren kreuz und quer Dämme gezogen, die das Korn beschirmten, das in den eingezäunten Vierecken geschützt stand. Das merkte man auch an Sörens Ertrag, zu dein übrigens anch noch andre Verbesserungen beitrugen, die Sören nach und nach einführte, die die zwar fleißigen aber schwer¬ fälligen Dünenbewohner nicht beachteten, um so weniger, als sie von Sören her¬ rührten. Noch mehr wurde er durch die vielen ans ihn gerichteten Augen an¬ gespornt. Aber die Hauptsache war doch, daß Sören so sehr in seiner Arbeit auf¬ ging, daß diese ihm das Leben selbst war, und beide also nicht voneinander ge¬ trennt werden konnten: entweder glückten beide, oder beide schlugen fehl. Aber wo das Leben des Mannes anch seine Arbeit ist, da wird am allermeisten geleistet, denn da steht er in seinem Beruf. Die Folge von alledem war, daß sich Sörens Ver- mögensverhnltnisfe beständig hoben, wenn auch langsam, so doch in stillem Wachstum. Eines Tages hielten zwei Pferdehändler, ein dicker und ein dünner, vor Sörens Thür. Guten Tag, lieber Mann! Hier haben wir ein Paar Pferdchen für dich! begann der Dünne, während er vom Wagen stieg. Sörens Herz begann zu klopfen, aber er antwortete doch ganz ruhig: So, wirklich? und maß dabei die fremden Handelsleute mit Prüfenden Blick. Doch beruhigte ihn der zuverlässige, einfältige, fast fromme Ausdruck, den der Dicke seinem blassen, fetten, glattrasierten Gesicht zu geben verstand, vollständig. Der Mann sah ja gerade wie ein Pfarrer aus. — Was würdest dn zu einem Tausch mit deinen Ochsen sagen? fragte er be¬ scheiden. — Ach! antwortete Sören langsam, während er verliebt zu deu gelben Nordlandspferdchen hinüberschielte, das wären sie doch nicht wert! - Wenn du überhaupt Pferde haben willst, so kannst du deiner Lebtage kein so schönes Paar wieder bekommen wie diese hier! rief der Dünne und spannte die Stränge ub. Da, steh selbst! - Sören kratzte sich um Ellbogen. Nimmst du diese, dann verspreche ich dir, daß du damit vorwärts kommst. — Ob sie auch ziehn können? Der Dicke mußte laut lachen. Die Last möchte ich sehen, die die beiden stehn ließen! Aber du bist auch gar nicht so dumm, wie du dich anstellst, mein guter Mann! So ein Gespann! fuhr er fort und zog Sören vor die Pferde hin. Das ist ja er stieß einen Fluch aus — eine Brust wie bei einem Spring¬ pferd — was? Unter lauten Zurufe» und Peitschengeknnll wurden die Pferde gemustert; die Pferdehändler jagten die armen Tiere so herum, daß sie nicht wußten, auf welchem <5"ß sie stehn sollten. Sie sind doch nicht zu alt? — Zu alt! rief der Dünne, indem er rasch zu¬ sprang und dem einen das Maul allfriß. Da kannst du selbst sehen! Das hat ja ein Znhnwerk wie ein dreijähriges Fohlen! Mir kommen sie recht mager vor. — Mager! Mein guter Mann, willst du mir vielleicht sagen, wie es anders möglich wäre? Neulich erst sind sie von Norwegen gekommen und seither von Markt zu Markt gezogen. Das wirst dn selbst verstehn. . . . Nein, das ist Prachtwarc! schloß er lind schlug mit der flachen Hand auf den Rücken des einen Pfcrdchens, daß es klatschte. Übrigens ist es kein Fehler bei einem Pferd, wenn es mager ist! !ü",te der Dicke mit einem Tone hinzu, aus dem ein leichter Vorwurf klang. Das versteht sich, erwiderte Sören; man hat ja selbst anch ein Urteil über Pferde.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/661
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/661>, abgerufen am 01.09.2024.