Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Rursächsischo

durch Dämme eingeengt, die parallel zur Stromrichtung laufen, in Preußen
baut man Paralleldämme nur da, wo das natürliche Ufer nicht hoch genug
ist, um eine Überschwemmung tiefliegender Landstrecken zu verhüten, übrigens
aber schiebt man, ähnlich wie um der Meeresküste, steinerne Buhnen recht¬
winklig zur Stromrichtung gegen die Flut vor. Die sächsischen Strombeamten
sind nicht wenig stolz auf das bessere Ansehen und die bessere Erhaltung ihrer
Paralleldämme, die preußischen Buhnen dagegen gewähren, wie man sagt, der
jungen Brut der Fische in dem zwischen ihnen liegenden Gewässer eher ein
Asyl gegen die verderblichen Wellen der Raddampfer, die die Fischbrut auf
den Strand schleudern.

Noch immer begleitet das bei jeder Biegung des Stroms wieder hervor¬
tretende Bild der hochragenden Akropolis von Strehla aus duftiger Ferne
unsre Fahrt; nordwestlich davon erstreckt sich stundenweit ein dunkler Wald¬
streifen, der zu dem großen Sitzenrodaer Forst hinüberleitet, in dessen Mitte
weltvergessen das Städtchen Schilda schlummert, die Heimat der reizenden
Schildbürgergeschichten und des genialen Feldherrn Gneisenau. Bei sinkender
Sonne fährt unser Dampfer in den langen, schmalen Hafen von Mühlberg
ein. Dieser ist eigentlich das alte Elbbett, das bis an die Stadt hinan schiff¬
bar ist, weiterhin aber in einen sumpfigen Graben verläuft, seitdem vor fünfzig
Jahren, um die Stadt vor Überschwemmungen zu behüten, von Lößuig bis
über Köttlitz hin ein neues Strombett eröffnet worden ist.

Mühlberg (zuerst 1228 urkundlich als Mvleberch ^ Grenzbnrg genannt)
gehört auch zu der Kette der Elbburgen, die wie Bricsnitz, Pesterwitz, Meißen,
Zadel, Zehren, Boritz, Strehla, Torgau u. a. seit der Zeit der sächsischen
Kaiser die rechts und links von: Strom seßhaften Slawen zu beherrschen be¬
stimmt waren und zugleich eine Operativnsbnsis nach den Lausitzer hin bildeten.
Doch gehört Mühlberg nicht zu den ersten Gründungen dieser Art und ist
wohl auch nur von bescheidner Wichtigkeit gewesen. Interessant ist der hente
noch erkennbare Grundplan der Stadt. Ihre nördliche Hälfte, die Altstadt,
besteht aus dem rechteckigen Markte lind den ihn umgebenden Straßen und
ist von der südlich liegenden, an den Hafendamm angelehnten Neustadt durch
einen Wall und doppelte Stadtgraben getrennt, ein Beweis dafür, daß die
Neustadt erst angelegt worden ist, als die Altstadt schon mit einer vollständigen
Befestigung umgeben war. Auch die Stadtherrcn waren verschieden: im Jahre
1295 saß in der Altstadt Otto der Jüngere von Jleburg (Eilenburg, Eulen-
burg), in der Neustadt dessen Vasallen, die Gebrüder von Pack. Auch ein zeit¬
genössischer Berichterstatter über die Schlacht von Mühlberg (1547) spricht davon,
daß damals "beide stettlein alles sampt dein Kloster rein ausgebrannt worden."
'

Westlich vor der Altstadt lag die Burg, oastrum Nulbsrg (1272), vou
der beide Stüdtlein den Namen haben. Sie war von quadratischem Umriß,
durch Wälle und breite Wassergräben vor Feinden geschützt. Auf ihren Grund¬
mauern steht jetzt das vom Herzog Moritz 1545 erbnute Schloß, ein schlichter
Renaissancebau °in anmutenden Verhältnissei, mit quadratischem Hofe. Die
tiefen Wassergräben sind längst ausgetrocknet, aus ihnen sind stattliche Bäume
emporgewachsen, deren grüne Wipfel die weißen Erker und roten Dächer über¬
ragen; aber noch führt die schwere Bohlenbrücke (einst Zugbrücke) über den
Graben zu dem dunkeln, mit Eisen beschlagnen Holzthore, das dem Besucher
geheimnishütend entgegenschant. Ich traf in dem sonst so stillen Gemäuer ein
merkwürdiges Treiben an. Die Kapellenthür, an der noch unter dem sächsischen
Kurhute der verschlungne Namenszug eines Friedrich August prangte, war
weit geöffnet, und ans dem kleinen Heiligtum, worin der Tradition "ach einst


Rursächsischo

durch Dämme eingeengt, die parallel zur Stromrichtung laufen, in Preußen
baut man Paralleldämme nur da, wo das natürliche Ufer nicht hoch genug
ist, um eine Überschwemmung tiefliegender Landstrecken zu verhüten, übrigens
aber schiebt man, ähnlich wie um der Meeresküste, steinerne Buhnen recht¬
winklig zur Stromrichtung gegen die Flut vor. Die sächsischen Strombeamten
sind nicht wenig stolz auf das bessere Ansehen und die bessere Erhaltung ihrer
Paralleldämme, die preußischen Buhnen dagegen gewähren, wie man sagt, der
jungen Brut der Fische in dem zwischen ihnen liegenden Gewässer eher ein
Asyl gegen die verderblichen Wellen der Raddampfer, die die Fischbrut auf
den Strand schleudern.

Noch immer begleitet das bei jeder Biegung des Stroms wieder hervor¬
tretende Bild der hochragenden Akropolis von Strehla aus duftiger Ferne
unsre Fahrt; nordwestlich davon erstreckt sich stundenweit ein dunkler Wald¬
streifen, der zu dem großen Sitzenrodaer Forst hinüberleitet, in dessen Mitte
weltvergessen das Städtchen Schilda schlummert, die Heimat der reizenden
Schildbürgergeschichten und des genialen Feldherrn Gneisenau. Bei sinkender
Sonne fährt unser Dampfer in den langen, schmalen Hafen von Mühlberg
ein. Dieser ist eigentlich das alte Elbbett, das bis an die Stadt hinan schiff¬
bar ist, weiterhin aber in einen sumpfigen Graben verläuft, seitdem vor fünfzig
Jahren, um die Stadt vor Überschwemmungen zu behüten, von Lößuig bis
über Köttlitz hin ein neues Strombett eröffnet worden ist.

Mühlberg (zuerst 1228 urkundlich als Mvleberch ^ Grenzbnrg genannt)
gehört auch zu der Kette der Elbburgen, die wie Bricsnitz, Pesterwitz, Meißen,
Zadel, Zehren, Boritz, Strehla, Torgau u. a. seit der Zeit der sächsischen
Kaiser die rechts und links von: Strom seßhaften Slawen zu beherrschen be¬
stimmt waren und zugleich eine Operativnsbnsis nach den Lausitzer hin bildeten.
Doch gehört Mühlberg nicht zu den ersten Gründungen dieser Art und ist
wohl auch nur von bescheidner Wichtigkeit gewesen. Interessant ist der hente
noch erkennbare Grundplan der Stadt. Ihre nördliche Hälfte, die Altstadt,
besteht aus dem rechteckigen Markte lind den ihn umgebenden Straßen und
ist von der südlich liegenden, an den Hafendamm angelehnten Neustadt durch
einen Wall und doppelte Stadtgraben getrennt, ein Beweis dafür, daß die
Neustadt erst angelegt worden ist, als die Altstadt schon mit einer vollständigen
Befestigung umgeben war. Auch die Stadtherrcn waren verschieden: im Jahre
1295 saß in der Altstadt Otto der Jüngere von Jleburg (Eilenburg, Eulen-
burg), in der Neustadt dessen Vasallen, die Gebrüder von Pack. Auch ein zeit¬
genössischer Berichterstatter über die Schlacht von Mühlberg (1547) spricht davon,
daß damals „beide stettlein alles sampt dein Kloster rein ausgebrannt worden."
'

Westlich vor der Altstadt lag die Burg, oastrum Nulbsrg (1272), vou
der beide Stüdtlein den Namen haben. Sie war von quadratischem Umriß,
durch Wälle und breite Wassergräben vor Feinden geschützt. Auf ihren Grund¬
mauern steht jetzt das vom Herzog Moritz 1545 erbnute Schloß, ein schlichter
Renaissancebau °in anmutenden Verhältnissei, mit quadratischem Hofe. Die
tiefen Wassergräben sind längst ausgetrocknet, aus ihnen sind stattliche Bäume
emporgewachsen, deren grüne Wipfel die weißen Erker und roten Dächer über¬
ragen; aber noch führt die schwere Bohlenbrücke (einst Zugbrücke) über den
Graben zu dem dunkeln, mit Eisen beschlagnen Holzthore, das dem Besucher
geheimnishütend entgegenschant. Ich traf in dem sonst so stillen Gemäuer ein
merkwürdiges Treiben an. Die Kapellenthür, an der noch unter dem sächsischen
Kurhute der verschlungne Namenszug eines Friedrich August prangte, war
weit geöffnet, und ans dem kleinen Heiligtum, worin der Tradition »ach einst


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0502" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/236324"/>
          <fw type="header" place="top"> Rursächsischo</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1874" prev="#ID_1873"> durch Dämme eingeengt, die parallel zur Stromrichtung laufen, in Preußen<lb/>
baut man Paralleldämme nur da, wo das natürliche Ufer nicht hoch genug<lb/>
ist, um eine Überschwemmung tiefliegender Landstrecken zu verhüten, übrigens<lb/>
aber schiebt man, ähnlich wie um der Meeresküste, steinerne Buhnen recht¬<lb/>
winklig zur Stromrichtung gegen die Flut vor. Die sächsischen Strombeamten<lb/>
sind nicht wenig stolz auf das bessere Ansehen und die bessere Erhaltung ihrer<lb/>
Paralleldämme, die preußischen Buhnen dagegen gewähren, wie man sagt, der<lb/>
jungen Brut der Fische in dem zwischen ihnen liegenden Gewässer eher ein<lb/>
Asyl gegen die verderblichen Wellen der Raddampfer, die die Fischbrut auf<lb/>
den Strand schleudern.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1875"> Noch immer begleitet das bei jeder Biegung des Stroms wieder hervor¬<lb/>
tretende Bild der hochragenden Akropolis von Strehla aus duftiger Ferne<lb/>
unsre Fahrt; nordwestlich davon erstreckt sich stundenweit ein dunkler Wald¬<lb/>
streifen, der zu dem großen Sitzenrodaer Forst hinüberleitet, in dessen Mitte<lb/>
weltvergessen das Städtchen Schilda schlummert, die Heimat der reizenden<lb/>
Schildbürgergeschichten und des genialen Feldherrn Gneisenau. Bei sinkender<lb/>
Sonne fährt unser Dampfer in den langen, schmalen Hafen von Mühlberg<lb/>
ein. Dieser ist eigentlich das alte Elbbett, das bis an die Stadt hinan schiff¬<lb/>
bar ist, weiterhin aber in einen sumpfigen Graben verläuft, seitdem vor fünfzig<lb/>
Jahren, um die Stadt vor Überschwemmungen zu behüten, von Lößuig bis<lb/>
über Köttlitz hin ein neues Strombett eröffnet worden ist.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1876"> Mühlberg (zuerst 1228 urkundlich als Mvleberch ^ Grenzbnrg genannt)<lb/>
gehört auch zu der Kette der Elbburgen, die wie Bricsnitz, Pesterwitz, Meißen,<lb/>
Zadel, Zehren, Boritz, Strehla, Torgau u. a. seit der Zeit der sächsischen<lb/>
Kaiser die rechts und links von: Strom seßhaften Slawen zu beherrschen be¬<lb/>
stimmt waren und zugleich eine Operativnsbnsis nach den Lausitzer hin bildeten.<lb/>
Doch gehört Mühlberg nicht zu den ersten Gründungen dieser Art und ist<lb/>
wohl auch nur von bescheidner Wichtigkeit gewesen. Interessant ist der hente<lb/>
noch erkennbare Grundplan der Stadt. Ihre nördliche Hälfte, die Altstadt,<lb/>
besteht aus dem rechteckigen Markte lind den ihn umgebenden Straßen und<lb/>
ist von der südlich liegenden, an den Hafendamm angelehnten Neustadt durch<lb/>
einen Wall und doppelte Stadtgraben getrennt, ein Beweis dafür, daß die<lb/>
Neustadt erst angelegt worden ist, als die Altstadt schon mit einer vollständigen<lb/>
Befestigung umgeben war. Auch die Stadtherrcn waren verschieden: im Jahre<lb/>
1295 saß in der Altstadt Otto der Jüngere von Jleburg (Eilenburg, Eulen-<lb/>
burg), in der Neustadt dessen Vasallen, die Gebrüder von Pack. Auch ein zeit¬<lb/>
genössischer Berichterstatter über die Schlacht von Mühlberg (1547) spricht davon,<lb/>
daß damals &#x201E;beide stettlein alles sampt dein Kloster rein ausgebrannt worden."<lb/>
'</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1877" next="#ID_1878"> Westlich vor der Altstadt lag die Burg, oastrum Nulbsrg (1272), vou<lb/>
der beide Stüdtlein den Namen haben. Sie war von quadratischem Umriß,<lb/>
durch Wälle und breite Wassergräben vor Feinden geschützt. Auf ihren Grund¬<lb/>
mauern steht jetzt das vom Herzog Moritz 1545 erbnute Schloß, ein schlichter<lb/>
Renaissancebau °in anmutenden Verhältnissei, mit quadratischem Hofe. Die<lb/>
tiefen Wassergräben sind längst ausgetrocknet, aus ihnen sind stattliche Bäume<lb/>
emporgewachsen, deren grüne Wipfel die weißen Erker und roten Dächer über¬<lb/>
ragen; aber noch führt die schwere Bohlenbrücke (einst Zugbrücke) über den<lb/>
Graben zu dem dunkeln, mit Eisen beschlagnen Holzthore, das dem Besucher<lb/>
geheimnishütend entgegenschant. Ich traf in dem sonst so stillen Gemäuer ein<lb/>
merkwürdiges Treiben an. Die Kapellenthür, an der noch unter dem sächsischen<lb/>
Kurhute der verschlungne Namenszug eines Friedrich August prangte, war<lb/>
weit geöffnet, und ans dem kleinen Heiligtum, worin der Tradition »ach einst</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0502] Rursächsischo durch Dämme eingeengt, die parallel zur Stromrichtung laufen, in Preußen baut man Paralleldämme nur da, wo das natürliche Ufer nicht hoch genug ist, um eine Überschwemmung tiefliegender Landstrecken zu verhüten, übrigens aber schiebt man, ähnlich wie um der Meeresküste, steinerne Buhnen recht¬ winklig zur Stromrichtung gegen die Flut vor. Die sächsischen Strombeamten sind nicht wenig stolz auf das bessere Ansehen und die bessere Erhaltung ihrer Paralleldämme, die preußischen Buhnen dagegen gewähren, wie man sagt, der jungen Brut der Fische in dem zwischen ihnen liegenden Gewässer eher ein Asyl gegen die verderblichen Wellen der Raddampfer, die die Fischbrut auf den Strand schleudern. Noch immer begleitet das bei jeder Biegung des Stroms wieder hervor¬ tretende Bild der hochragenden Akropolis von Strehla aus duftiger Ferne unsre Fahrt; nordwestlich davon erstreckt sich stundenweit ein dunkler Wald¬ streifen, der zu dem großen Sitzenrodaer Forst hinüberleitet, in dessen Mitte weltvergessen das Städtchen Schilda schlummert, die Heimat der reizenden Schildbürgergeschichten und des genialen Feldherrn Gneisenau. Bei sinkender Sonne fährt unser Dampfer in den langen, schmalen Hafen von Mühlberg ein. Dieser ist eigentlich das alte Elbbett, das bis an die Stadt hinan schiff¬ bar ist, weiterhin aber in einen sumpfigen Graben verläuft, seitdem vor fünfzig Jahren, um die Stadt vor Überschwemmungen zu behüten, von Lößuig bis über Köttlitz hin ein neues Strombett eröffnet worden ist. Mühlberg (zuerst 1228 urkundlich als Mvleberch ^ Grenzbnrg genannt) gehört auch zu der Kette der Elbburgen, die wie Bricsnitz, Pesterwitz, Meißen, Zadel, Zehren, Boritz, Strehla, Torgau u. a. seit der Zeit der sächsischen Kaiser die rechts und links von: Strom seßhaften Slawen zu beherrschen be¬ stimmt waren und zugleich eine Operativnsbnsis nach den Lausitzer hin bildeten. Doch gehört Mühlberg nicht zu den ersten Gründungen dieser Art und ist wohl auch nur von bescheidner Wichtigkeit gewesen. Interessant ist der hente noch erkennbare Grundplan der Stadt. Ihre nördliche Hälfte, die Altstadt, besteht aus dem rechteckigen Markte lind den ihn umgebenden Straßen und ist von der südlich liegenden, an den Hafendamm angelehnten Neustadt durch einen Wall und doppelte Stadtgraben getrennt, ein Beweis dafür, daß die Neustadt erst angelegt worden ist, als die Altstadt schon mit einer vollständigen Befestigung umgeben war. Auch die Stadtherrcn waren verschieden: im Jahre 1295 saß in der Altstadt Otto der Jüngere von Jleburg (Eilenburg, Eulen- burg), in der Neustadt dessen Vasallen, die Gebrüder von Pack. Auch ein zeit¬ genössischer Berichterstatter über die Schlacht von Mühlberg (1547) spricht davon, daß damals „beide stettlein alles sampt dein Kloster rein ausgebrannt worden." ' Westlich vor der Altstadt lag die Burg, oastrum Nulbsrg (1272), vou der beide Stüdtlein den Namen haben. Sie war von quadratischem Umriß, durch Wälle und breite Wassergräben vor Feinden geschützt. Auf ihren Grund¬ mauern steht jetzt das vom Herzog Moritz 1545 erbnute Schloß, ein schlichter Renaissancebau °in anmutenden Verhältnissei, mit quadratischem Hofe. Die tiefen Wassergräben sind längst ausgetrocknet, aus ihnen sind stattliche Bäume emporgewachsen, deren grüne Wipfel die weißen Erker und roten Dächer über¬ ragen; aber noch führt die schwere Bohlenbrücke (einst Zugbrücke) über den Graben zu dem dunkeln, mit Eisen beschlagnen Holzthore, das dem Besucher geheimnishütend entgegenschant. Ich traf in dem sonst so stillen Gemäuer ein merkwürdiges Treiben an. Die Kapellenthür, an der noch unter dem sächsischen Kurhute der verschlungne Namenszug eines Friedrich August prangte, war weit geöffnet, und ans dem kleinen Heiligtum, worin der Tradition »ach einst

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/502
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/502>, abgerufen am 01.09.2024.