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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Absalons Brunnen

drei Perioden (Renaissance, achtzehntes Jahrhundert und Neuzeit) und über das
reichentwickelte Kunstgewerbe, z. B> das seht bei uns wieder so beliebt gewordne
moderne Kopenhagner Porzellan, näher unterrichten will. Wir haben aber noch
einen weitern persönlichen Grund, ans das Buch hinzuweisen, der es uns besonders
wertvoll gemacht hat. Wir hatten es längst gelesen nud zu gelegentlicher Em-
pfehlung zurückgelegt, da kam uns eine Novelle eines dänischen Schriftstellers zu
Gesicht, die mitten in das Leben des heutigen Kopenhagens gelegt, und wie man
sagen darf, ans demselben Geiste geschrieben ist, der den Verfassern jenes Buchs
die Feder führte: wie eigentümlich schon 'durch ihre Lage, wie merkwürdig und
geschichtlich interessant ist doch diese Riesenstadt des Nordens, und wie sehr hat der,
der sie seine Heimat nennt, Ursache, sich das zum Bewußtsein zu bringen, während
er mit seinen Gedanken und ans Reisen oftmals in die Ferne hinaufstrebt!

Die Novelle, die wir meinen, Absalons Brunnen von Sophus Bauditz,
ist soeben im Grenzbotcnvcrlage herausgekommen, wo nun innerhalb der letzten
zwei Jahre im ganzen zwölf Bände dieser "nordischen Erzählungen" von Bröndsted,
Björnson, Nielsen, Magdalene Thoresen und Bauditz erschienen sind. Alle diese
Bücher haben nicht bloß den äußern Wert einer feinen Ausstattung in Druck,
Papier und Einband, was die Rezensionen hervorzuheben nie unterlassen, sondern
noch ein viel größeres inneres Verdienst: sie sind uicht fabrikmäßig, sondern
individuell übersehe, mit Nachdenken und einem Aufwand von Sorgfalt bis ins
einzelnste, sodaß sie sich wie Originale lesen. Einige Erzählungen sind ja norwegisch,
einige spielen in Dänemark und in Norwegen zugleich, da bekanntlich zwischen
beiden Ländern immer noch ein enger Zusammenhang besteht, allen ist neben der
realistischen Schilderung von Land und Leuten die Betonung des sozialen Lebens,
seiner geschichtlichen Grundlagen und seiner Umgestaltung durch die heutige Zeit
gemeinsam, manche behandeln Probleme der Gesellschaft, des Wirtschafts- und des
Bildungswesens, kurz sie sind im besten Sinne aktuell und für uns in Bezug auf
die Zustände des fremden Landes belehrend. Der neuste Band von Bröndsted.
"Freiheit," zeigt uns z. B. wie ein junger Mensch ans der ängstlichen Bewahrung
eines ländlichen Pfarrhauses durch die Schule der Hauptstadt hindurch in die Kreise
des freien Litterateutums gerät und der Volkshochschulen, die ja im Leben der
Dänen so viel von sich rede" machen. Auch in den Büchern von Bauditz, dem
berufnen Kenner des dänischen Bildungswesens, hören wir mancherlei über Schule
und Litteratur, in dem neusten aber, Absalons Brunnen, steht in der Mitte der
Handlung die Kunst.

Ja die Kunst! Es ist freilich nicht gerade die, die die Hamburger Kunstfreunde
und die Gelehrten des Dresdner Kunsterziehungstags meinen, denn soweit ist man
in Dänemark noch nicht, daß man die Kunst unter die Kinder bringen möchte, aber
es wird sicherlich einmal dahin kommen, und wir wünschen unserm Freunde Bauditz
ein so langes Leben, daß er uns dann much darüber einen Roman schreiben
möchte, denn der würde köstlich sein. Diesesmal haben wir es bei ihm noch mit
der Kunst für Erwachsene zu thun.

"Absalons Brunnen" ist eine alte historische Stätte in den Ruinen des vom
Feuer zerstörten Schlosses Christiansborg. Der Leser steht ganz unter dem Ein¬
drucke des Stadtbildes von Kopenhagen, und die Hauptpersonen des Romans werden
in ihrem Handeln dadurch bestimmt. Ein Kandidat, der die alten Bauwerke be¬
wundert und den andern erklärt und die Ehrfurcht vor der Vergangenheit in ihre
Seele legen will; ein Maler, der seine unausführbaren Entwürfe liegen läßt und
Zum Kunsthandwerk übergeht, während sein Freund, der früher grasgrüne Vieh¬
weiden gemalt und auch verkauft hat, es für verdienstlicher hält, Kopenhagner
'Ansichten zu radieren; endlich eine Fran, die junge Gattin jenes ersten Malers,
die von ihren weiblichen Handarbeiten aus fördernd und immer mehr entscheidend


Absalons Brunnen

drei Perioden (Renaissance, achtzehntes Jahrhundert und Neuzeit) und über das
reichentwickelte Kunstgewerbe, z. B> das seht bei uns wieder so beliebt gewordne
moderne Kopenhagner Porzellan, näher unterrichten will. Wir haben aber noch
einen weitern persönlichen Grund, ans das Buch hinzuweisen, der es uns besonders
wertvoll gemacht hat. Wir hatten es längst gelesen nud zu gelegentlicher Em-
pfehlung zurückgelegt, da kam uns eine Novelle eines dänischen Schriftstellers zu
Gesicht, die mitten in das Leben des heutigen Kopenhagens gelegt, und wie man
sagen darf, ans demselben Geiste geschrieben ist, der den Verfassern jenes Buchs
die Feder führte: wie eigentümlich schon 'durch ihre Lage, wie merkwürdig und
geschichtlich interessant ist doch diese Riesenstadt des Nordens, und wie sehr hat der,
der sie seine Heimat nennt, Ursache, sich das zum Bewußtsein zu bringen, während
er mit seinen Gedanken und ans Reisen oftmals in die Ferne hinaufstrebt!

Die Novelle, die wir meinen, Absalons Brunnen von Sophus Bauditz,
ist soeben im Grenzbotcnvcrlage herausgekommen, wo nun innerhalb der letzten
zwei Jahre im ganzen zwölf Bände dieser „nordischen Erzählungen" von Bröndsted,
Björnson, Nielsen, Magdalene Thoresen und Bauditz erschienen sind. Alle diese
Bücher haben nicht bloß den äußern Wert einer feinen Ausstattung in Druck,
Papier und Einband, was die Rezensionen hervorzuheben nie unterlassen, sondern
noch ein viel größeres inneres Verdienst: sie sind uicht fabrikmäßig, sondern
individuell übersehe, mit Nachdenken und einem Aufwand von Sorgfalt bis ins
einzelnste, sodaß sie sich wie Originale lesen. Einige Erzählungen sind ja norwegisch,
einige spielen in Dänemark und in Norwegen zugleich, da bekanntlich zwischen
beiden Ländern immer noch ein enger Zusammenhang besteht, allen ist neben der
realistischen Schilderung von Land und Leuten die Betonung des sozialen Lebens,
seiner geschichtlichen Grundlagen und seiner Umgestaltung durch die heutige Zeit
gemeinsam, manche behandeln Probleme der Gesellschaft, des Wirtschafts- und des
Bildungswesens, kurz sie sind im besten Sinne aktuell und für uns in Bezug auf
die Zustände des fremden Landes belehrend. Der neuste Band von Bröndsted.
„Freiheit," zeigt uns z. B. wie ein junger Mensch ans der ängstlichen Bewahrung
eines ländlichen Pfarrhauses durch die Schule der Hauptstadt hindurch in die Kreise
des freien Litterateutums gerät und der Volkshochschulen, die ja im Leben der
Dänen so viel von sich rede» machen. Auch in den Büchern von Bauditz, dem
berufnen Kenner des dänischen Bildungswesens, hören wir mancherlei über Schule
und Litteratur, in dem neusten aber, Absalons Brunnen, steht in der Mitte der
Handlung die Kunst.

Ja die Kunst! Es ist freilich nicht gerade die, die die Hamburger Kunstfreunde
und die Gelehrten des Dresdner Kunsterziehungstags meinen, denn soweit ist man
in Dänemark noch nicht, daß man die Kunst unter die Kinder bringen möchte, aber
es wird sicherlich einmal dahin kommen, und wir wünschen unserm Freunde Bauditz
ein so langes Leben, daß er uns dann much darüber einen Roman schreiben
möchte, denn der würde köstlich sein. Diesesmal haben wir es bei ihm noch mit
der Kunst für Erwachsene zu thun.

„Absalons Brunnen" ist eine alte historische Stätte in den Ruinen des vom
Feuer zerstörten Schlosses Christiansborg. Der Leser steht ganz unter dem Ein¬
drucke des Stadtbildes von Kopenhagen, und die Hauptpersonen des Romans werden
in ihrem Handeln dadurch bestimmt. Ein Kandidat, der die alten Bauwerke be¬
wundert und den andern erklärt und die Ehrfurcht vor der Vergangenheit in ihre
Seele legen will; ein Maler, der seine unausführbaren Entwürfe liegen läßt und
Zum Kunsthandwerk übergeht, während sein Freund, der früher grasgrüne Vieh¬
weiden gemalt und auch verkauft hat, es für verdienstlicher hält, Kopenhagner
'Ansichten zu radieren; endlich eine Fran, die junge Gattin jenes ersten Malers,
die von ihren weiblichen Handarbeiten aus fördernd und immer mehr entscheidend


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[0403] Absalons Brunnen drei Perioden (Renaissance, achtzehntes Jahrhundert und Neuzeit) und über das reichentwickelte Kunstgewerbe, z. B> das seht bei uns wieder so beliebt gewordne moderne Kopenhagner Porzellan, näher unterrichten will. Wir haben aber noch einen weitern persönlichen Grund, ans das Buch hinzuweisen, der es uns besonders wertvoll gemacht hat. Wir hatten es längst gelesen nud zu gelegentlicher Em- pfehlung zurückgelegt, da kam uns eine Novelle eines dänischen Schriftstellers zu Gesicht, die mitten in das Leben des heutigen Kopenhagens gelegt, und wie man sagen darf, ans demselben Geiste geschrieben ist, der den Verfassern jenes Buchs die Feder führte: wie eigentümlich schon 'durch ihre Lage, wie merkwürdig und geschichtlich interessant ist doch diese Riesenstadt des Nordens, und wie sehr hat der, der sie seine Heimat nennt, Ursache, sich das zum Bewußtsein zu bringen, während er mit seinen Gedanken und ans Reisen oftmals in die Ferne hinaufstrebt! Die Novelle, die wir meinen, Absalons Brunnen von Sophus Bauditz, ist soeben im Grenzbotcnvcrlage herausgekommen, wo nun innerhalb der letzten zwei Jahre im ganzen zwölf Bände dieser „nordischen Erzählungen" von Bröndsted, Björnson, Nielsen, Magdalene Thoresen und Bauditz erschienen sind. Alle diese Bücher haben nicht bloß den äußern Wert einer feinen Ausstattung in Druck, Papier und Einband, was die Rezensionen hervorzuheben nie unterlassen, sondern noch ein viel größeres inneres Verdienst: sie sind uicht fabrikmäßig, sondern individuell übersehe, mit Nachdenken und einem Aufwand von Sorgfalt bis ins einzelnste, sodaß sie sich wie Originale lesen. Einige Erzählungen sind ja norwegisch, einige spielen in Dänemark und in Norwegen zugleich, da bekanntlich zwischen beiden Ländern immer noch ein enger Zusammenhang besteht, allen ist neben der realistischen Schilderung von Land und Leuten die Betonung des sozialen Lebens, seiner geschichtlichen Grundlagen und seiner Umgestaltung durch die heutige Zeit gemeinsam, manche behandeln Probleme der Gesellschaft, des Wirtschafts- und des Bildungswesens, kurz sie sind im besten Sinne aktuell und für uns in Bezug auf die Zustände des fremden Landes belehrend. Der neuste Band von Bröndsted. „Freiheit," zeigt uns z. B. wie ein junger Mensch ans der ängstlichen Bewahrung eines ländlichen Pfarrhauses durch die Schule der Hauptstadt hindurch in die Kreise des freien Litterateutums gerät und der Volkshochschulen, die ja im Leben der Dänen so viel von sich rede» machen. Auch in den Büchern von Bauditz, dem berufnen Kenner des dänischen Bildungswesens, hören wir mancherlei über Schule und Litteratur, in dem neusten aber, Absalons Brunnen, steht in der Mitte der Handlung die Kunst. Ja die Kunst! Es ist freilich nicht gerade die, die die Hamburger Kunstfreunde und die Gelehrten des Dresdner Kunsterziehungstags meinen, denn soweit ist man in Dänemark noch nicht, daß man die Kunst unter die Kinder bringen möchte, aber es wird sicherlich einmal dahin kommen, und wir wünschen unserm Freunde Bauditz ein so langes Leben, daß er uns dann much darüber einen Roman schreiben möchte, denn der würde köstlich sein. Diesesmal haben wir es bei ihm noch mit der Kunst für Erwachsene zu thun. „Absalons Brunnen" ist eine alte historische Stätte in den Ruinen des vom Feuer zerstörten Schlosses Christiansborg. Der Leser steht ganz unter dem Ein¬ drucke des Stadtbildes von Kopenhagen, und die Hauptpersonen des Romans werden in ihrem Handeln dadurch bestimmt. Ein Kandidat, der die alten Bauwerke be¬ wundert und den andern erklärt und die Ehrfurcht vor der Vergangenheit in ihre Seele legen will; ein Maler, der seine unausführbaren Entwürfe liegen läßt und Zum Kunsthandwerk übergeht, während sein Freund, der früher grasgrüne Vieh¬ weiden gemalt und auch verkauft hat, es für verdienstlicher hält, Kopenhagner 'Ansichten zu radieren; endlich eine Fran, die junge Gattin jenes ersten Malers, die von ihren weiblichen Handarbeiten aus fördernd und immer mehr entscheidend

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/403>, abgerufen am 01.09.2024.