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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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Unstern

Es War ein saures Stück Arbeit, mich in dieser Sache zurecht zu finden. Ein
Advokat muß sich im Laufe der Zeit mit allen möglichen Arten von Geschäfts¬
betrieben bekannt machen. Der innere Mechanismus des Postbetriebs war dieses
mal tu Frage. Das ist vielleicht alles nicht so schwer zu verstehn, wenn man all¬
mählich und durch praktische Anschauung hineingeführt wird. Wenn aber der That¬
bestand eines Strafrechtsfalls gewissermaßen ein Stück aus dem Ganzen heraus¬
schneidet, wo überall die Zusammenhänge mit unbekannten Dingen fühlbar werden,
da ist es schwer, sich ein klares Bild zu machen. Es gehört etwas Intuition dazu.
Der Advokat muß diese Gabe haben oder sich wenigstens einbilden, er habe sie,
sonst kommt er nicht durch.

Daß mein Klient unrichtige Belege ausgestellt und sich dadurch Gelder ver¬
schafft hatte, war klar. Er hatte es auch nicht bestritten. Eine große Zahl Von
Fallen war festgestellt. Man hatte sich unendliche Mühe gegeben. Wahrscheinlich
waren es noch viel mehr. Sein Verteidignngssystem beruhte darauf, daß er auf
diese Weise nur Deckung erlangen wollte für dienstliche Auslagen, deren Ersatz er
wohl beanspruchen, aber mir auf umständlichen Wege hätte erreichen können. Zu
dem Ende berief er sich auf eine Menge von Rechnungen über Lieferung von
Bnreaubedürfnissen, Heiz- und Brennmaterial, Gärtnerarbeiten im Vorgarten des
Postgebändes, Maurer- und Schreinerarbeiten im Gebäude selbst, und in der That
konnte nicht für alle nachgewiesen werden, daß sie ihre regelrechte Deckung durch
die Amtskasse gefunden hatten. Hier war der Punkt, an den man sich zu klammern
hatte. Streng rechtlich war die Sache freilich nicht in Ordnung, aber moralisch
stand sie, wie ich nur mit Befriedigung sagte, doch nicht so schlimm, und das
Moralische spielt gerade in Strafsachen eine große Rolle. Die Staatsanwaltschaft
war derselben Auffassung. Sie hatte nachträglich die Hauptlieferanten als Zeugen
vorladen lassen. Das war eine Kontrolle, die der Form halber ja noch angestellt
werden konnte; es war aber nicht zu erwarten, daß die Leute ihre Rechnung ver¬
leugneten.

Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien mein Klient. Er hatte gar nicht
die Meinung, daß er nur seine Sache darzulegen hätte, sondern erwartete von
mir Bericht über meine Eindrücke aus den Untersnchungsakten. Die teilte ich ihm
denn auch mit und verhehlte nicht, daß er sich meines Erachtens als Beamter
schwer verfehlt, jedenfalls die Absetzung im Diszivlincirwege zu gewärtigen habe.
Was die gerichtliche Bestrafung anlangte, so hoffe ich, daß es damit gnädig abgebe,
da mehr eine Eigenmächtigkeit als eine Schlechtigkeit vorliege. Er schien damit
ganz zufrieden zu sein. Auf meine Mitteilung, daß auch die Lieferanten noch vor¬
geladen seien, bemerkte er mit überlegnem Lächeln: Lassen Sie sie nur kommen. --
Der Mann war seiner Sache sicher. Im Fortgehn legte er stolz ein blankes
Zwanzigmarkstück auf den Tisch. Das war für diese Sache kein entsprechendes
Honorar, und dabei that er noch so, als sollte ich damit fürstlich bezahlt sein "und
kein Dank dazu haben." Ich aber bedachte, daß er schlimmen Vermögensverhält¬
nissen entgegengehe, und wollte andrerseits seine Eigenliebe nicht kränken durch
völlige Zurückweisung. Also meinetwegen! Er war entschieden viel stärker als ich.

Der Tag der Verhandlung kam heran. Äußerst elegant, in hellbraunem
Sommerüberzieher, saß mein Klient auf der Anklagebank. Die Richter, die alle
schon gelegentlich eine Flasche mit ihm getrunken hatten, machten dementsprechend
besonders feierliche Mienen. Daß sie kein Ansehen der Person kennen würden,
wußte ich; meine Sorge war nur, daß man mit Rücksicht auf diese Verhältnisse
allzu streng sein möchte. Das Publikum drängte sich im Hintergrund, namentlich
aus der deutschen Kolonie waren viele bessere Leute da, wie man sie sonst in diesen
Räumen nicht zu sehen gewohnt war.


Unstern

Es War ein saures Stück Arbeit, mich in dieser Sache zurecht zu finden. Ein
Advokat muß sich im Laufe der Zeit mit allen möglichen Arten von Geschäfts¬
betrieben bekannt machen. Der innere Mechanismus des Postbetriebs war dieses
mal tu Frage. Das ist vielleicht alles nicht so schwer zu verstehn, wenn man all¬
mählich und durch praktische Anschauung hineingeführt wird. Wenn aber der That¬
bestand eines Strafrechtsfalls gewissermaßen ein Stück aus dem Ganzen heraus¬
schneidet, wo überall die Zusammenhänge mit unbekannten Dingen fühlbar werden,
da ist es schwer, sich ein klares Bild zu machen. Es gehört etwas Intuition dazu.
Der Advokat muß diese Gabe haben oder sich wenigstens einbilden, er habe sie,
sonst kommt er nicht durch.

Daß mein Klient unrichtige Belege ausgestellt und sich dadurch Gelder ver¬
schafft hatte, war klar. Er hatte es auch nicht bestritten. Eine große Zahl Von
Fallen war festgestellt. Man hatte sich unendliche Mühe gegeben. Wahrscheinlich
waren es noch viel mehr. Sein Verteidignngssystem beruhte darauf, daß er auf
diese Weise nur Deckung erlangen wollte für dienstliche Auslagen, deren Ersatz er
wohl beanspruchen, aber mir auf umständlichen Wege hätte erreichen können. Zu
dem Ende berief er sich auf eine Menge von Rechnungen über Lieferung von
Bnreaubedürfnissen, Heiz- und Brennmaterial, Gärtnerarbeiten im Vorgarten des
Postgebändes, Maurer- und Schreinerarbeiten im Gebäude selbst, und in der That
konnte nicht für alle nachgewiesen werden, daß sie ihre regelrechte Deckung durch
die Amtskasse gefunden hatten. Hier war der Punkt, an den man sich zu klammern
hatte. Streng rechtlich war die Sache freilich nicht in Ordnung, aber moralisch
stand sie, wie ich nur mit Befriedigung sagte, doch nicht so schlimm, und das
Moralische spielt gerade in Strafsachen eine große Rolle. Die Staatsanwaltschaft
war derselben Auffassung. Sie hatte nachträglich die Hauptlieferanten als Zeugen
vorladen lassen. Das war eine Kontrolle, die der Form halber ja noch angestellt
werden konnte; es war aber nicht zu erwarten, daß die Leute ihre Rechnung ver¬
leugneten.

Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien mein Klient. Er hatte gar nicht
die Meinung, daß er nur seine Sache darzulegen hätte, sondern erwartete von
mir Bericht über meine Eindrücke aus den Untersnchungsakten. Die teilte ich ihm
denn auch mit und verhehlte nicht, daß er sich meines Erachtens als Beamter
schwer verfehlt, jedenfalls die Absetzung im Diszivlincirwege zu gewärtigen habe.
Was die gerichtliche Bestrafung anlangte, so hoffe ich, daß es damit gnädig abgebe,
da mehr eine Eigenmächtigkeit als eine Schlechtigkeit vorliege. Er schien damit
ganz zufrieden zu sein. Auf meine Mitteilung, daß auch die Lieferanten noch vor¬
geladen seien, bemerkte er mit überlegnem Lächeln: Lassen Sie sie nur kommen. —
Der Mann war seiner Sache sicher. Im Fortgehn legte er stolz ein blankes
Zwanzigmarkstück auf den Tisch. Das war für diese Sache kein entsprechendes
Honorar, und dabei that er noch so, als sollte ich damit fürstlich bezahlt sein „und
kein Dank dazu haben." Ich aber bedachte, daß er schlimmen Vermögensverhält¬
nissen entgegengehe, und wollte andrerseits seine Eigenliebe nicht kränken durch
völlige Zurückweisung. Also meinetwegen! Er war entschieden viel stärker als ich.

Der Tag der Verhandlung kam heran. Äußerst elegant, in hellbraunem
Sommerüberzieher, saß mein Klient auf der Anklagebank. Die Richter, die alle
schon gelegentlich eine Flasche mit ihm getrunken hatten, machten dementsprechend
besonders feierliche Mienen. Daß sie kein Ansehen der Person kennen würden,
wußte ich; meine Sorge war nur, daß man mit Rücksicht auf diese Verhältnisse
allzu streng sein möchte. Das Publikum drängte sich im Hintergrund, namentlich
aus der deutschen Kolonie waren viele bessere Leute da, wie man sie sonst in diesen
Räumen nicht zu sehen gewohnt war.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/587>, abgerufen am 22.07.2024.