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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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der Voraussetzung bieten, dnß durch Aufstellung eines Doppeltarifs oder durch
Annahme fester Minimalsätze für die wichtigern Erzeugnisse der landwirtschaftlichen
Produkte, unter welche bei dem Abschluß von Handelsverträgen nicht herunter-
gegangen werden darf, der Landwirtschaft ein ausreichender Zollschutz dauernd
gewährleistet wird."

Obwohl sich also der deutsche Landwirtschaftsrat kein Gewissen daraus macht,
die Verbündeten Regierungen und insbesondre den Reichskanzler vor der kritiklos
noch immer auf seine Autorität schwörenden großen Masse der dentschen Landwirte
in den Verdacht zu bringen, sie wollten das Versprechen eines erhöhten Zollschutzes
für landwirtschaftliche Produkte nicht halten, wagt er es immer noch nicht, offen
zu erklären, welche Zollsätze denn nun nach seinem Urteil angemessen und notwendig
sind. Daß die Sätze des heutigen Generaltarifs von 5V Mark für die Tonne
Weizen und Roggen gegen die des heutigen Vertragstarifs von 35 Mark schon
eine sehr bedeutende Erhöhung wären, können doch dieselben Herren am wenigsten
leugnen, die seit Jahren klagen, die Herabsetzung des Zolls von 50 auf 35 Mark
habe die deutsche Landwirtschaft in Grund und Boden ruiniert. Unter keinen
Umständen aber darf es ihnen erlaubt werden, unsre ländliche Bevölkerung schließlich
ganz in den Wahn zu verstricken, als ob der Kanzler, die Regierungen und der
Kaiser ihr Wort gebrochen hätten, wenn sie die Erhöhung der Zollsätze auf 50 Mark
für ausreichend erklärten. Auf nichts andres aber läuft das Nürnberger Manifest
hinaus. Der ganze Lärm wird doch mir gemacht, weil in den Zeitungen zu lesen
war, die Regierungen könnten sich wohl bereit finden, bei Zugeständnissen des Aus¬
lands, mit dem wir Handelsverträge brauchen, bis auf 50 Mark in deu neuen
Vertragstarifen herabzugehu. Da muß man doch wahrhaftig von ehrlichen und
vor allem von konservativen Politikern verlangen, daß sie klar und bestimmt sagen
und zugleich durch unzweideutige Beweismittel begründen, was sie eigentlich wollen.
Aber sie haben eben selbst keine Ahnung davon, wie viel sie verlangen sollen und
mit Gründen belegen können. Wie auf dem Jahrmarkt heißt es einfach! je mehr,
desto besser; und die Begründung besteht nur im Schreien, Agitieren, Imponieren.
Das ist die agrarische Politik von heute, und da soll man nicht einmal böse werden,
wenn von der parteikonservativeu Presse diese agrarische Politik mit der konser¬
vativen ohne weiteres identifiziert wird.

In unsrer Besprechung der unfruchtbaren Versuche, die der Generalsekretär
des deutschen Landwirtschaftsrats, Date, in einer vom Berein für Sozialpolitik
herausgegebnen Arbeit vor kurzem gemacht hatte, die Kornzvllsätze für den neuen
Tarif zu formulieren und zu begründen, haben wir den Grenzbotenleseru gezeigt,
wie es in dieser Beziehung steht. Date hatte zunächst für Roggen 50 Mark und
für Weizen 60 Mark als ausreichend verlangt, aber zugleich 75 Mark für beide
Getreidearten als notwendig zu begründen versucht. Als dann aber die agrarische
Presse ihm deshalb zu Leibe ging, worin sie im Rechte war, da gab er einfach
seine "gemäßigten" Forderungen preis und den Schreiern in allem Recht. Des¬
halb also: Heraus mit der Sprache! Was verlangt der deutsche Laudwirtschaftsrat
als Miuimalsatz, auf den der Kvrnzvll erhöht werden soll, wenn er die Erhöhung
von 35 auf 50 Mark für nichts, für einen Bruch des vom Kanzler, von den Re¬
gierungen und vom Kaiser gegebnen Versprechens höhern Zollschutzes erklärt? Was
verlangt er als Minimnlsatz über 50 Mark hinaus, wenn er immer wieder ver¬
sichert, er wolle die Regierung nicht in dem Abschluß von Handelsverträgen, wie
sie sie sür nötig hält, stören? Wir wissen absolut nicht, ob die Regierung dem
Zollsatz des alten Gcneraltarifs irgendwie die Bedeutung einer Minimal- oder
Maximalgrenze für die Abmessung der neuen Zölle beizulegen gewillt ist. Wir
könnten vorläufig auch gar keinen sachlichen Grund, soweit es sich um den Schutz
unsrer Landwirtschaft handelt, dafür erkennen. Man könnte ebensogut auch


der Voraussetzung bieten, dnß durch Aufstellung eines Doppeltarifs oder durch
Annahme fester Minimalsätze für die wichtigern Erzeugnisse der landwirtschaftlichen
Produkte, unter welche bei dem Abschluß von Handelsverträgen nicht herunter-
gegangen werden darf, der Landwirtschaft ein ausreichender Zollschutz dauernd
gewährleistet wird."

Obwohl sich also der deutsche Landwirtschaftsrat kein Gewissen daraus macht,
die Verbündeten Regierungen und insbesondre den Reichskanzler vor der kritiklos
noch immer auf seine Autorität schwörenden großen Masse der dentschen Landwirte
in den Verdacht zu bringen, sie wollten das Versprechen eines erhöhten Zollschutzes
für landwirtschaftliche Produkte nicht halten, wagt er es immer noch nicht, offen
zu erklären, welche Zollsätze denn nun nach seinem Urteil angemessen und notwendig
sind. Daß die Sätze des heutigen Generaltarifs von 5V Mark für die Tonne
Weizen und Roggen gegen die des heutigen Vertragstarifs von 35 Mark schon
eine sehr bedeutende Erhöhung wären, können doch dieselben Herren am wenigsten
leugnen, die seit Jahren klagen, die Herabsetzung des Zolls von 50 auf 35 Mark
habe die deutsche Landwirtschaft in Grund und Boden ruiniert. Unter keinen
Umständen aber darf es ihnen erlaubt werden, unsre ländliche Bevölkerung schließlich
ganz in den Wahn zu verstricken, als ob der Kanzler, die Regierungen und der
Kaiser ihr Wort gebrochen hätten, wenn sie die Erhöhung der Zollsätze auf 50 Mark
für ausreichend erklärten. Auf nichts andres aber läuft das Nürnberger Manifest
hinaus. Der ganze Lärm wird doch mir gemacht, weil in den Zeitungen zu lesen
war, die Regierungen könnten sich wohl bereit finden, bei Zugeständnissen des Aus¬
lands, mit dem wir Handelsverträge brauchen, bis auf 50 Mark in deu neuen
Vertragstarifen herabzugehu. Da muß man doch wahrhaftig von ehrlichen und
vor allem von konservativen Politikern verlangen, daß sie klar und bestimmt sagen
und zugleich durch unzweideutige Beweismittel begründen, was sie eigentlich wollen.
Aber sie haben eben selbst keine Ahnung davon, wie viel sie verlangen sollen und
mit Gründen belegen können. Wie auf dem Jahrmarkt heißt es einfach! je mehr,
desto besser; und die Begründung besteht nur im Schreien, Agitieren, Imponieren.
Das ist die agrarische Politik von heute, und da soll man nicht einmal böse werden,
wenn von der parteikonservativeu Presse diese agrarische Politik mit der konser¬
vativen ohne weiteres identifiziert wird.

In unsrer Besprechung der unfruchtbaren Versuche, die der Generalsekretär
des deutschen Landwirtschaftsrats, Date, in einer vom Berein für Sozialpolitik
herausgegebnen Arbeit vor kurzem gemacht hatte, die Kornzvllsätze für den neuen
Tarif zu formulieren und zu begründen, haben wir den Grenzbotenleseru gezeigt,
wie es in dieser Beziehung steht. Date hatte zunächst für Roggen 50 Mark und
für Weizen 60 Mark als ausreichend verlangt, aber zugleich 75 Mark für beide
Getreidearten als notwendig zu begründen versucht. Als dann aber die agrarische
Presse ihm deshalb zu Leibe ging, worin sie im Rechte war, da gab er einfach
seine „gemäßigten" Forderungen preis und den Schreiern in allem Recht. Des¬
halb also: Heraus mit der Sprache! Was verlangt der deutsche Laudwirtschaftsrat
als Miuimalsatz, auf den der Kvrnzvll erhöht werden soll, wenn er die Erhöhung
von 35 auf 50 Mark für nichts, für einen Bruch des vom Kanzler, von den Re¬
gierungen und vom Kaiser gegebnen Versprechens höhern Zollschutzes erklärt? Was
verlangt er als Minimnlsatz über 50 Mark hinaus, wenn er immer wieder ver¬
sichert, er wolle die Regierung nicht in dem Abschluß von Handelsverträgen, wie
sie sie sür nötig hält, stören? Wir wissen absolut nicht, ob die Regierung dem
Zollsatz des alten Gcneraltarifs irgendwie die Bedeutung einer Minimal- oder
Maximalgrenze für die Abmessung der neuen Zölle beizulegen gewillt ist. Wir
könnten vorläufig auch gar keinen sachlichen Grund, soweit es sich um den Schutz
unsrer Landwirtschaft handelt, dafür erkennen. Man könnte ebensogut auch


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/50>, abgerufen am 03.07.2024.