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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

sehen oder mich außerhalb der Kaserne verwenden kann. Harnack hat min zwar
diese neue Organisation beschrieben, aber die Bodenständigkeit der alten Abteien
und Stifter nicht gebührend hervorgehoben und läßt die neue Organisation erst mit
den Jesuiten beginnen, während sie schon 590 Jahre vorher mit der Cluniacenser-
refvrm begonnen hat, deren wesentliches darin bestand, daß alle Kloster, die dieselbe
Regel annahmen, unter die Aufsicht des Abtes des Hauptklvsters gestellt wurden.
Von da schritt die Zentralisierung weiter fort bis zur Einsetzung eines in Rom
residierende" Generals. Man sieht, die Entwicklung des abendländischen Mönch-
tums ist der der Gesellschaft vorangeeilt und für sie vorbildlich gewesen: aus den
bodenständigen Gewerben, Korporationen, Milizen, Feudalheeren sind Industrie¬
anlagen, Kassenvereine und Heere geworden, deren Mitglieder hin und her finden
und ohne Rücksicht auf ihren jeweiligen Aufenthaltsort von einem General kom¬
mandiert werden.

Dr. G. Carring untersucht Das Gewissen im Lichte der Geschichte, der
sozialistischen und der christlichen Weltanschauung (Berlin-Bern, Dr. John Edelheim,
1901). Es ist eine sehr feine Studie; der Verfasser findet u. a., daß es Euripides
sei, der zuerst das Gewissen entdeckt, oder wenigstens die Entdeckung bekundet hat.
Aber die sehr dankenswerte wissenschaftliche Leistung ist nicht das wichtigste an der
Schrift; dieses besteht darin, daß sie in einem sozialistischen Verlag erschienen, und
daß ihr Verfasser sowohl überzeugter Christ wie überzeugter Sozialist ist, beides,
wie er versichert, aus Gewissenhaftigkeit; das zweite deswegen, weil die heutige
Gesellschaftsordnung die Gerechtigkeit stärker verletze als irgend eine frühere, und
weil die Konkurrenz auch den gerechtesten Menschen zwinge, Ungerechtigkeiten zu
verüben. Carring bekämpft auf das schärfste den philosophischen Materialismus
und die materialistische Geschichtskonstruktion und schreibt Seite 96: "Vielleicht nie
ist eine Volksklasse zu größern Aufgaben berufen gewesen, wie heute das Proletariat.
Das muß uns veranlassen, die sittlichen Kräfte, deren die Zukunft bedarf, in uns
aufzutragen. Ist der Wille dazu nicht da, dann pfeifen wir ans das ganze Gerede
von sozialistischer Weltanschauung." -- In demi Maße, als sich die führenden
Geister und die Arbeitermassen vou der Kirche abwenden, sucht das religiöse Be¬
dürfnis in der Sektiererei und Schwärmerei Befriedigung. Sehr viel Anhang
finden die Apokalhptiker. In England giebt ein Herr Baxter apokalhptische Flug¬
schriften heraus und zwei Blätter, von denen das eine, der Christliche Herold, in
259999 Exemplaren gedruckt wird. Das erfahren wir ans dem Büchlein: Das
Ende der Welt nach der Schrift, der Wissenschaft, dem Volksglauben und deu
Berechnungen vou L. Dahle, autorisierte deutsche Ausgabe von einem vvrnamenlosen
Pastor Hansen in Hohenaspe (Leipzig, E. Ungleich, 1999). Der Verfasser be¬
weist, daß es unmöglich sei, die Zeit der Wiederkunft Christi und des Weltunter¬
gangs zu berechnen. Daß er es für sehr notwendig hält, der um sich greifenden
Schwärmerei mit Beweisen und Belehrungen entgegenzutreten, ist ein Zeichen der
Zeit. Der Reinertrag der Schrift fließt der norwegischen lutherischen Mission auf
Madagaskar zu. -- Unter dem Titel: Die Duldung im alten Ägypten liefert
Dr. Franz Scheichel eine recht anziehende Studie über das ägyptische Religions-
wesen, die einem beinahe Lust macht, sich ein Schoßkrokodilchen anzuschaffen. Über
die Duldung erfährt man nicht viel, weil der Verfasser, wie er am Schluß gesteht,
selber nichts genaues weiß. Soviel scheint festzustehn, daß sich die alten Ägypter
nicht durch Unduldsamkeit ausgezeichnet haben. -- P. I. Möbius, ein Arzt, der
schon verschiedne fachwissenschciftliche Sachen veröffentlicht hat, ist ein Jünger Fcchuers
und stellt dessen Tagesansicht, über die wir schönes in Ur. 17 der Grenzboten ge¬
lesen habe", in Dialogen dar. Seiner Ansicht nach ist es nicht bloß schon Meta¬
physik, wenn ich voraussetze, daß das meinen Sinnen erscheinende Menschenwesen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

sehen oder mich außerhalb der Kaserne verwenden kann. Harnack hat min zwar
diese neue Organisation beschrieben, aber die Bodenständigkeit der alten Abteien
und Stifter nicht gebührend hervorgehoben und läßt die neue Organisation erst mit
den Jesuiten beginnen, während sie schon 590 Jahre vorher mit der Cluniacenser-
refvrm begonnen hat, deren wesentliches darin bestand, daß alle Kloster, die dieselbe
Regel annahmen, unter die Aufsicht des Abtes des Hauptklvsters gestellt wurden.
Von da schritt die Zentralisierung weiter fort bis zur Einsetzung eines in Rom
residierende» Generals. Man sieht, die Entwicklung des abendländischen Mönch-
tums ist der der Gesellschaft vorangeeilt und für sie vorbildlich gewesen: aus den
bodenständigen Gewerben, Korporationen, Milizen, Feudalheeren sind Industrie¬
anlagen, Kassenvereine und Heere geworden, deren Mitglieder hin und her finden
und ohne Rücksicht auf ihren jeweiligen Aufenthaltsort von einem General kom¬
mandiert werden.

Dr. G. Carring untersucht Das Gewissen im Lichte der Geschichte, der
sozialistischen und der christlichen Weltanschauung (Berlin-Bern, Dr. John Edelheim,
1901). Es ist eine sehr feine Studie; der Verfasser findet u. a., daß es Euripides
sei, der zuerst das Gewissen entdeckt, oder wenigstens die Entdeckung bekundet hat.
Aber die sehr dankenswerte wissenschaftliche Leistung ist nicht das wichtigste an der
Schrift; dieses besteht darin, daß sie in einem sozialistischen Verlag erschienen, und
daß ihr Verfasser sowohl überzeugter Christ wie überzeugter Sozialist ist, beides,
wie er versichert, aus Gewissenhaftigkeit; das zweite deswegen, weil die heutige
Gesellschaftsordnung die Gerechtigkeit stärker verletze als irgend eine frühere, und
weil die Konkurrenz auch den gerechtesten Menschen zwinge, Ungerechtigkeiten zu
verüben. Carring bekämpft auf das schärfste den philosophischen Materialismus
und die materialistische Geschichtskonstruktion und schreibt Seite 96: „Vielleicht nie
ist eine Volksklasse zu größern Aufgaben berufen gewesen, wie heute das Proletariat.
Das muß uns veranlassen, die sittlichen Kräfte, deren die Zukunft bedarf, in uns
aufzutragen. Ist der Wille dazu nicht da, dann pfeifen wir ans das ganze Gerede
von sozialistischer Weltanschauung." — In demi Maße, als sich die führenden
Geister und die Arbeitermassen vou der Kirche abwenden, sucht das religiöse Be¬
dürfnis in der Sektiererei und Schwärmerei Befriedigung. Sehr viel Anhang
finden die Apokalhptiker. In England giebt ein Herr Baxter apokalhptische Flug¬
schriften heraus und zwei Blätter, von denen das eine, der Christliche Herold, in
259999 Exemplaren gedruckt wird. Das erfahren wir ans dem Büchlein: Das
Ende der Welt nach der Schrift, der Wissenschaft, dem Volksglauben und deu
Berechnungen vou L. Dahle, autorisierte deutsche Ausgabe von einem vvrnamenlosen
Pastor Hansen in Hohenaspe (Leipzig, E. Ungleich, 1999). Der Verfasser be¬
weist, daß es unmöglich sei, die Zeit der Wiederkunft Christi und des Weltunter¬
gangs zu berechnen. Daß er es für sehr notwendig hält, der um sich greifenden
Schwärmerei mit Beweisen und Belehrungen entgegenzutreten, ist ein Zeichen der
Zeit. Der Reinertrag der Schrift fließt der norwegischen lutherischen Mission auf
Madagaskar zu. — Unter dem Titel: Die Duldung im alten Ägypten liefert
Dr. Franz Scheichel eine recht anziehende Studie über das ägyptische Religions-
wesen, die einem beinahe Lust macht, sich ein Schoßkrokodilchen anzuschaffen. Über
die Duldung erfährt man nicht viel, weil der Verfasser, wie er am Schluß gesteht,
selber nichts genaues weiß. Soviel scheint festzustehn, daß sich die alten Ägypter
nicht durch Unduldsamkeit ausgezeichnet haben. — P. I. Möbius, ein Arzt, der
schon verschiedne fachwissenschciftliche Sachen veröffentlicht hat, ist ein Jünger Fcchuers
und stellt dessen Tagesansicht, über die wir schönes in Ur. 17 der Grenzboten ge¬
lesen habe», in Dialogen dar. Seiner Ansicht nach ist es nicht bloß schon Meta¬
physik, wenn ich voraussetze, daß das meinen Sinnen erscheinende Menschenwesen


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[0390] Maßgebliches und Unmaßgebliches sehen oder mich außerhalb der Kaserne verwenden kann. Harnack hat min zwar diese neue Organisation beschrieben, aber die Bodenständigkeit der alten Abteien und Stifter nicht gebührend hervorgehoben und läßt die neue Organisation erst mit den Jesuiten beginnen, während sie schon 590 Jahre vorher mit der Cluniacenser- refvrm begonnen hat, deren wesentliches darin bestand, daß alle Kloster, die dieselbe Regel annahmen, unter die Aufsicht des Abtes des Hauptklvsters gestellt wurden. Von da schritt die Zentralisierung weiter fort bis zur Einsetzung eines in Rom residierende» Generals. Man sieht, die Entwicklung des abendländischen Mönch- tums ist der der Gesellschaft vorangeeilt und für sie vorbildlich gewesen: aus den bodenständigen Gewerben, Korporationen, Milizen, Feudalheeren sind Industrie¬ anlagen, Kassenvereine und Heere geworden, deren Mitglieder hin und her finden und ohne Rücksicht auf ihren jeweiligen Aufenthaltsort von einem General kom¬ mandiert werden. Dr. G. Carring untersucht Das Gewissen im Lichte der Geschichte, der sozialistischen und der christlichen Weltanschauung (Berlin-Bern, Dr. John Edelheim, 1901). Es ist eine sehr feine Studie; der Verfasser findet u. a., daß es Euripides sei, der zuerst das Gewissen entdeckt, oder wenigstens die Entdeckung bekundet hat. Aber die sehr dankenswerte wissenschaftliche Leistung ist nicht das wichtigste an der Schrift; dieses besteht darin, daß sie in einem sozialistischen Verlag erschienen, und daß ihr Verfasser sowohl überzeugter Christ wie überzeugter Sozialist ist, beides, wie er versichert, aus Gewissenhaftigkeit; das zweite deswegen, weil die heutige Gesellschaftsordnung die Gerechtigkeit stärker verletze als irgend eine frühere, und weil die Konkurrenz auch den gerechtesten Menschen zwinge, Ungerechtigkeiten zu verüben. Carring bekämpft auf das schärfste den philosophischen Materialismus und die materialistische Geschichtskonstruktion und schreibt Seite 96: „Vielleicht nie ist eine Volksklasse zu größern Aufgaben berufen gewesen, wie heute das Proletariat. Das muß uns veranlassen, die sittlichen Kräfte, deren die Zukunft bedarf, in uns aufzutragen. Ist der Wille dazu nicht da, dann pfeifen wir ans das ganze Gerede von sozialistischer Weltanschauung." — In demi Maße, als sich die führenden Geister und die Arbeitermassen vou der Kirche abwenden, sucht das religiöse Be¬ dürfnis in der Sektiererei und Schwärmerei Befriedigung. Sehr viel Anhang finden die Apokalhptiker. In England giebt ein Herr Baxter apokalhptische Flug¬ schriften heraus und zwei Blätter, von denen das eine, der Christliche Herold, in 259999 Exemplaren gedruckt wird. Das erfahren wir ans dem Büchlein: Das Ende der Welt nach der Schrift, der Wissenschaft, dem Volksglauben und deu Berechnungen vou L. Dahle, autorisierte deutsche Ausgabe von einem vvrnamenlosen Pastor Hansen in Hohenaspe (Leipzig, E. Ungleich, 1999). Der Verfasser be¬ weist, daß es unmöglich sei, die Zeit der Wiederkunft Christi und des Weltunter¬ gangs zu berechnen. Daß er es für sehr notwendig hält, der um sich greifenden Schwärmerei mit Beweisen und Belehrungen entgegenzutreten, ist ein Zeichen der Zeit. Der Reinertrag der Schrift fließt der norwegischen lutherischen Mission auf Madagaskar zu. — Unter dem Titel: Die Duldung im alten Ägypten liefert Dr. Franz Scheichel eine recht anziehende Studie über das ägyptische Religions- wesen, die einem beinahe Lust macht, sich ein Schoßkrokodilchen anzuschaffen. Über die Duldung erfährt man nicht viel, weil der Verfasser, wie er am Schluß gesteht, selber nichts genaues weiß. Soviel scheint festzustehn, daß sich die alten Ägypter nicht durch Unduldsamkeit ausgezeichnet haben. — P. I. Möbius, ein Arzt, der schon verschiedne fachwissenschciftliche Sachen veröffentlicht hat, ist ein Jünger Fcchuers und stellt dessen Tagesansicht, über die wir schönes in Ur. 17 der Grenzboten ge¬ lesen habe», in Dialogen dar. Seiner Ansicht nach ist es nicht bloß schon Meta¬ physik, wenn ich voraussetze, daß das meinen Sinnen erscheinende Menschenwesen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/390>, abgerufen am 22.07.2024.