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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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pancratins iLapitolinus

ohne Uniform ein Held sein? Lehrte nicht die Weltgeschichte eindringlich genug,
daß im entscheidenden Augenblick Helden erstanden waren, wo man sie am wenigsten
gesucht hatte? Wie viele streitbare Geistliche hatten allein die Rheingegenden
hervorgebracht! Zu Dutzenden wallte Pancratius sie aufzählen, die Kurfürsten,
Bischöfe und Äbte, die in Zeiten politischer Erregung zu Harnisch und Schwert
gegriffen oder den eisernen Krummstab als Streitkolben gebraucht hatten. Und was
jene gethan hatten, sollte ihm, den schon die Natur zum Krieger gestempelt hatte,
verwehrt sein?

Man lies; ihm nicht allzu viel Zeit, über seine Lage nachzudenken. Ein Wagen,
von den Franzosen in der Mühle reqniriert, hielt schon am Gartenpförtchen.
Pancratius wurde genötigt, ihn zu besteige" und auf dem Strohbunde Platz zu
nehmen. Aber er blieb nicht allein. Während er noch überlegte, weshalb sich der
Wagen nicht in Bewegung setze, erhob sich im Hause das wohlbekannte Jammer¬
geschrei des Schweines. Von rohen Söldnern mehr getragen als geschoben erschien
es in der Thür, machte aber schleunigst wieder kehrt und brachte bei dieser un¬
vorhergesehenen Bewegung nicht weniger als drei seiner Peiniger zu Fall. Aber
die Flucht nützte dem armen Tiere nichts, es wurde endlich doch überwältigt und
von zwölf gallischen Arme" neben Pancratius ans den Wagen geworfen, wo es sich
alsbald, mit seinem Schicksal ausgesöhnt, behaglich niederließ und seinen Rüssel
tief in das Stroh versenkte. Der Leutnant nahm neben dem Fuhrmann Platz, und
Martinchcn trat an die Seite, um neben dem Wagen herwandernd dem Niesen
Mut zuzusprechen. Dann setzte sich das Fahrzeug, von der ganzen feindlichen Streit¬
macht eskortiert, in Bewegung.

Das sonst so friedliche Dorf Burgbrohl hatte ein völlig verändertes Aussehen
erhalten. Das schöne Burghans des Herrn von Bvnrscheidt, von seinen rechtmäßigen
Besitzern verlassen und von den Franzosen besetzt, glich mehr einer Kaserne als
einem Herrschaftssitze. Vom Dache wehte die Trikolore, und in dem geräumigen
Hofe standen neben Proviant- und Munitionswagen ganze Koppeln Pferde und
Herden von Schlachtvieh, die man den Bauern ans den Ställen geholt und hier
zusammengetrieben hatte. Mit Verhaltnein Ingrimm schauten die Beraubten dem
Treiben des Kriegsvvlks zu, das, größtenteils betrunken, mit Frauen und Mädchen
rohen Schabernack trieb.

Der Wagen hielt ans dem Marktplatz. Auch hier bot sich nnserm Gefangnen
ein ungewohnter Anblick: ein schlanker Baum, dessen welkes Laub seltsam mit den
an die Zweige geknüpften bunten Bändern und der riesenhaften Jakobinermütze,
die sich über dem Wipfel erhob, kontrastierte, war mitten auf dem Platz in das
Pflaster gepflanzt worden -- ein trauriges Shmbol dessen, was mau in Paris deu
Frühling einer neuen Zeit nannte.

Ein paar Sansculotten lungerten, das Gewehr im Arm und die Stummel¬
pfeife im Munde, vor dem Gasthause umher, wo die Offiziere ihr Quartier auf¬
geschlagen hatten. Leutnant Saint-Lambert sprang vom Bock und befahl Pcmcrcitius,
Martinchen und einigen seiner Soldaten ihm ins Haus zu folge". Sie mußten
lange auf dem Vorsaale warten, ehe sich Kapitän Bechamel -- so hieß der Rhada-
manthys in Uniform -- dazu bequemte, sie zu empfangen. Nachdem er die Meldung
des Leutnants entgegengenommen und den Delinquenten mit prüfendem Auge be¬
trachtet hatte, befahl er den Gefangnen in die Gaststube zu führen, wo er sogleich
den Fall untersuchen und das Urteil sprechen werde. Jetzt trat Martinchen unter
zahllosen Verbeugungen an den Kapitän heran und flüsterte ihm etwas zu, was
diesen veranlaßte, sich den Verbrecher noch einmal genau zu betrachten. Dann begab
auch er sich in die Gaststube.

Man kann nicht behaupten, daß die nnn folgende Verhandlung besonders
feierlich gewesen wäre, oder daß mau durch unnötige Schreibereien und Fvrmali-


pancratins iLapitolinus

ohne Uniform ein Held sein? Lehrte nicht die Weltgeschichte eindringlich genug,
daß im entscheidenden Augenblick Helden erstanden waren, wo man sie am wenigsten
gesucht hatte? Wie viele streitbare Geistliche hatten allein die Rheingegenden
hervorgebracht! Zu Dutzenden wallte Pancratius sie aufzählen, die Kurfürsten,
Bischöfe und Äbte, die in Zeiten politischer Erregung zu Harnisch und Schwert
gegriffen oder den eisernen Krummstab als Streitkolben gebraucht hatten. Und was
jene gethan hatten, sollte ihm, den schon die Natur zum Krieger gestempelt hatte,
verwehrt sein?

Man lies; ihm nicht allzu viel Zeit, über seine Lage nachzudenken. Ein Wagen,
von den Franzosen in der Mühle reqniriert, hielt schon am Gartenpförtchen.
Pancratius wurde genötigt, ihn zu besteige» und auf dem Strohbunde Platz zu
nehmen. Aber er blieb nicht allein. Während er noch überlegte, weshalb sich der
Wagen nicht in Bewegung setze, erhob sich im Hause das wohlbekannte Jammer¬
geschrei des Schweines. Von rohen Söldnern mehr getragen als geschoben erschien
es in der Thür, machte aber schleunigst wieder kehrt und brachte bei dieser un¬
vorhergesehenen Bewegung nicht weniger als drei seiner Peiniger zu Fall. Aber
die Flucht nützte dem armen Tiere nichts, es wurde endlich doch überwältigt und
von zwölf gallischen Arme» neben Pancratius ans den Wagen geworfen, wo es sich
alsbald, mit seinem Schicksal ausgesöhnt, behaglich niederließ und seinen Rüssel
tief in das Stroh versenkte. Der Leutnant nahm neben dem Fuhrmann Platz, und
Martinchcn trat an die Seite, um neben dem Wagen herwandernd dem Niesen
Mut zuzusprechen. Dann setzte sich das Fahrzeug, von der ganzen feindlichen Streit¬
macht eskortiert, in Bewegung.

Das sonst so friedliche Dorf Burgbrohl hatte ein völlig verändertes Aussehen
erhalten. Das schöne Burghans des Herrn von Bvnrscheidt, von seinen rechtmäßigen
Besitzern verlassen und von den Franzosen besetzt, glich mehr einer Kaserne als
einem Herrschaftssitze. Vom Dache wehte die Trikolore, und in dem geräumigen
Hofe standen neben Proviant- und Munitionswagen ganze Koppeln Pferde und
Herden von Schlachtvieh, die man den Bauern ans den Ställen geholt und hier
zusammengetrieben hatte. Mit Verhaltnein Ingrimm schauten die Beraubten dem
Treiben des Kriegsvvlks zu, das, größtenteils betrunken, mit Frauen und Mädchen
rohen Schabernack trieb.

Der Wagen hielt ans dem Marktplatz. Auch hier bot sich nnserm Gefangnen
ein ungewohnter Anblick: ein schlanker Baum, dessen welkes Laub seltsam mit den
an die Zweige geknüpften bunten Bändern und der riesenhaften Jakobinermütze,
die sich über dem Wipfel erhob, kontrastierte, war mitten auf dem Platz in das
Pflaster gepflanzt worden — ein trauriges Shmbol dessen, was mau in Paris deu
Frühling einer neuen Zeit nannte.

Ein paar Sansculotten lungerten, das Gewehr im Arm und die Stummel¬
pfeife im Munde, vor dem Gasthause umher, wo die Offiziere ihr Quartier auf¬
geschlagen hatten. Leutnant Saint-Lambert sprang vom Bock und befahl Pcmcrcitius,
Martinchen und einigen seiner Soldaten ihm ins Haus zu folge«. Sie mußten
lange auf dem Vorsaale warten, ehe sich Kapitän Bechamel — so hieß der Rhada-
manthys in Uniform — dazu bequemte, sie zu empfangen. Nachdem er die Meldung
des Leutnants entgegengenommen und den Delinquenten mit prüfendem Auge be¬
trachtet hatte, befahl er den Gefangnen in die Gaststube zu führen, wo er sogleich
den Fall untersuchen und das Urteil sprechen werde. Jetzt trat Martinchen unter
zahllosen Verbeugungen an den Kapitän heran und flüsterte ihm etwas zu, was
diesen veranlaßte, sich den Verbrecher noch einmal genau zu betrachten. Dann begab
auch er sich in die Gaststube.

Man kann nicht behaupten, daß die nnn folgende Verhandlung besonders
feierlich gewesen wäre, oder daß mau durch unnötige Schreibereien und Fvrmali-


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[0576] pancratins iLapitolinus ohne Uniform ein Held sein? Lehrte nicht die Weltgeschichte eindringlich genug, daß im entscheidenden Augenblick Helden erstanden waren, wo man sie am wenigsten gesucht hatte? Wie viele streitbare Geistliche hatten allein die Rheingegenden hervorgebracht! Zu Dutzenden wallte Pancratius sie aufzählen, die Kurfürsten, Bischöfe und Äbte, die in Zeiten politischer Erregung zu Harnisch und Schwert gegriffen oder den eisernen Krummstab als Streitkolben gebraucht hatten. Und was jene gethan hatten, sollte ihm, den schon die Natur zum Krieger gestempelt hatte, verwehrt sein? Man lies; ihm nicht allzu viel Zeit, über seine Lage nachzudenken. Ein Wagen, von den Franzosen in der Mühle reqniriert, hielt schon am Gartenpförtchen. Pancratius wurde genötigt, ihn zu besteige» und auf dem Strohbunde Platz zu nehmen. Aber er blieb nicht allein. Während er noch überlegte, weshalb sich der Wagen nicht in Bewegung setze, erhob sich im Hause das wohlbekannte Jammer¬ geschrei des Schweines. Von rohen Söldnern mehr getragen als geschoben erschien es in der Thür, machte aber schleunigst wieder kehrt und brachte bei dieser un¬ vorhergesehenen Bewegung nicht weniger als drei seiner Peiniger zu Fall. Aber die Flucht nützte dem armen Tiere nichts, es wurde endlich doch überwältigt und von zwölf gallischen Arme» neben Pancratius ans den Wagen geworfen, wo es sich alsbald, mit seinem Schicksal ausgesöhnt, behaglich niederließ und seinen Rüssel tief in das Stroh versenkte. Der Leutnant nahm neben dem Fuhrmann Platz, und Martinchcn trat an die Seite, um neben dem Wagen herwandernd dem Niesen Mut zuzusprechen. Dann setzte sich das Fahrzeug, von der ganzen feindlichen Streit¬ macht eskortiert, in Bewegung. Das sonst so friedliche Dorf Burgbrohl hatte ein völlig verändertes Aussehen erhalten. Das schöne Burghans des Herrn von Bvnrscheidt, von seinen rechtmäßigen Besitzern verlassen und von den Franzosen besetzt, glich mehr einer Kaserne als einem Herrschaftssitze. Vom Dache wehte die Trikolore, und in dem geräumigen Hofe standen neben Proviant- und Munitionswagen ganze Koppeln Pferde und Herden von Schlachtvieh, die man den Bauern ans den Ställen geholt und hier zusammengetrieben hatte. Mit Verhaltnein Ingrimm schauten die Beraubten dem Treiben des Kriegsvvlks zu, das, größtenteils betrunken, mit Frauen und Mädchen rohen Schabernack trieb. Der Wagen hielt ans dem Marktplatz. Auch hier bot sich nnserm Gefangnen ein ungewohnter Anblick: ein schlanker Baum, dessen welkes Laub seltsam mit den an die Zweige geknüpften bunten Bändern und der riesenhaften Jakobinermütze, die sich über dem Wipfel erhob, kontrastierte, war mitten auf dem Platz in das Pflaster gepflanzt worden — ein trauriges Shmbol dessen, was mau in Paris deu Frühling einer neuen Zeit nannte. Ein paar Sansculotten lungerten, das Gewehr im Arm und die Stummel¬ pfeife im Munde, vor dem Gasthause umher, wo die Offiziere ihr Quartier auf¬ geschlagen hatten. Leutnant Saint-Lambert sprang vom Bock und befahl Pcmcrcitius, Martinchen und einigen seiner Soldaten ihm ins Haus zu folge«. Sie mußten lange auf dem Vorsaale warten, ehe sich Kapitän Bechamel — so hieß der Rhada- manthys in Uniform — dazu bequemte, sie zu empfangen. Nachdem er die Meldung des Leutnants entgegengenommen und den Delinquenten mit prüfendem Auge be¬ trachtet hatte, befahl er den Gefangnen in die Gaststube zu führen, wo er sogleich den Fall untersuchen und das Urteil sprechen werde. Jetzt trat Martinchen unter zahllosen Verbeugungen an den Kapitän heran und flüsterte ihm etwas zu, was diesen veranlaßte, sich den Verbrecher noch einmal genau zu betrachten. Dann begab auch er sich in die Gaststube. Man kann nicht behaupten, daß die nnn folgende Verhandlung besonders feierlich gewesen wäre, oder daß mau durch unnötige Schreibereien und Fvrmali-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/576>, abgerufen am 22.07.2024.