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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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pfindungen ebensowenig paßte, wie der Ton des schrillen Vespergtöckleins drinnen
im Innern des düstern Quadergefüges zu diesem. Am letzten Tage seines Anf-
enthalts in Trier nahm er von dem alten Römerthore schmerzlichen Abschied, ver¬
kaufte bei einem Trödler seine silberne Sackuhr und erstand für das erlöste Geld
die Zweibrücker Ausgabe des Livius. Als römischer Deutscher war Pancratius
nach Trier gekommen, als deutscher Römer hatte er die Stadt wieder verlassen.

Von jetzt an war er mehr in Bibliotheken als in Kirchen zu finden. Er las,
was ihm von römischen Litteraturwerken in die Hände kam, obgleich Livius sein
erklärter Liebling blieb, der seiner Meinung uach von keinem Frühern oder Spätern
übertroffen wurde. Es reizte thu hierbei wohl mehr der Gegenstand als die Dar¬
stellung. Das Ringen des jungen römischen Staats um seine Selbständigkeit, die
Thaten der Könige, die ihrer Bedeutung unbewußt ein Weltreich vorbereiteten, die
Kämpfe der Republik gegen innere und äußere Feinde erschienen ihm bewundrungs-
würdiger als der Glanz der Kaiserzeit.

Ju Koblenz, wo er sich, bescheiden, wie er in seinen Ansprüchen war, von
demi Ertrage lateinischer Stunden nährte und gelegentlich einen Geistlichen vertrat,
lernte ihn ein Herr von Geyr kennen. Dieser suchte gerade einen Hauskaplcm für
seine Besitzung im Brohlthal. Der damals schon ältere Priester gefiel ihm um
so mehr, als er seine eignen freiern Anschauungen teilte und zugleich die Fähigkeit
zu haben schien, die Schloßbibliothek und eine Sammlung innerhalb des Burg¬
friedens gefundner römischer Münzen, Inschriften und Autikaglien zu ordnen und
zu verwalten. Pancratius zögerte keinen Augenblick, auf das Anerbieten einzugehn.
Nach einer solchen Stelle, wie sie ihm jetzt ohne sein Zuthun geboten wurde, hatte
er sich schon lange gesehnt. Er erkannte daraus, daß das Schicksal ihn seiner Be¬
stimmung einen Schritt näher bringen wollte, obgleich er über ihre Art auch da¬
mals noch völlig im unklaren war.

Die Bibliothek, die vorzugsweise aus historischen Werken älterer und neuerer
Zeit bestand, war in einem Zustande heilloser Unordnung. Sie war zum größten
Teil zugleich mit der Burg selbst in deu Besitz des Großvaters des jetzigen Herrn
übergegangen und seitdem vou keiner Hand mehr berührt worden. Die Bücher
lagen in einem bisher verschlossenen Zimmer in hohen Stößen an den Wänden
entlang aufgestapelt; sie waren unter einer Staubschicht verborge", die hauptsächlich
aus dem feinen grauen vulkanischen Traß bestand, der, aus den Steinbrüchen der
Umgegend verschleppt, die durch das Thal führende Landstraße fußhoch bedeckte
und sich bei jedem Windstoß als weißliche Wolke in die Luft erhob. Es war ein
litterarisches Herkulanum oder Pompeji, das der Wiederauferstehung zum Lichte
des Tages harrte. Als Pancratius zum erstenmal den Raum betrat und den Blick
über die Stätte eiuer verschütteten Kultur schweifen ließ, drohte ihm der Mut zu
sinken. So ungefähr muß Herakles ausgesehen haben, als ihn König Augias
seligen Angedenkens bei einem Rundzange durch seine Ökonomiegebäude aufforderte,
die handgreiflichen Resultate einer viele Jahre lang durchgeführten Stallfütterung
in einem Tage zu beseitigen.

Der Gedanke an Herakles richtete unsern Freund denn auch wieder auf, und
er beschloß, wie dieser bei dem Reinigungswerke die Elemente zu Hilfe zu nehmen.
Hatte der Wind durch die Fugen der schlecht schließenden Fenster den Staub
hereingetragen, so sollte er ihn auch wieder beseitigen. Nachdem sich der Burgkaplan
und zukünftige Bibliothekar davon überzeugt hatte, daß die chaotische Unordnung
des Bücherbestands auch durch den gewaltsamsten Eingriff nicht mehr zu vergrößern
war, wartete er auf den ersten starken Weststnrm, der, wie man ihm gesagt hatte,
im Brohlthale jedem Gewitter voranzugehn Pflegte, schürzte, als dieser sich endlich
einstellte, sein geistliches Gewand, versah sich mit einem Besen, öffnete nicht ohne


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pfindungen ebensowenig paßte, wie der Ton des schrillen Vespergtöckleins drinnen
im Innern des düstern Quadergefüges zu diesem. Am letzten Tage seines Anf-
enthalts in Trier nahm er von dem alten Römerthore schmerzlichen Abschied, ver¬
kaufte bei einem Trödler seine silberne Sackuhr und erstand für das erlöste Geld
die Zweibrücker Ausgabe des Livius. Als römischer Deutscher war Pancratius
nach Trier gekommen, als deutscher Römer hatte er die Stadt wieder verlassen.

Von jetzt an war er mehr in Bibliotheken als in Kirchen zu finden. Er las,
was ihm von römischen Litteraturwerken in die Hände kam, obgleich Livius sein
erklärter Liebling blieb, der seiner Meinung uach von keinem Frühern oder Spätern
übertroffen wurde. Es reizte thu hierbei wohl mehr der Gegenstand als die Dar¬
stellung. Das Ringen des jungen römischen Staats um seine Selbständigkeit, die
Thaten der Könige, die ihrer Bedeutung unbewußt ein Weltreich vorbereiteten, die
Kämpfe der Republik gegen innere und äußere Feinde erschienen ihm bewundrungs-
würdiger als der Glanz der Kaiserzeit.

Ju Koblenz, wo er sich, bescheiden, wie er in seinen Ansprüchen war, von
demi Ertrage lateinischer Stunden nährte und gelegentlich einen Geistlichen vertrat,
lernte ihn ein Herr von Geyr kennen. Dieser suchte gerade einen Hauskaplcm für
seine Besitzung im Brohlthal. Der damals schon ältere Priester gefiel ihm um
so mehr, als er seine eignen freiern Anschauungen teilte und zugleich die Fähigkeit
zu haben schien, die Schloßbibliothek und eine Sammlung innerhalb des Burg¬
friedens gefundner römischer Münzen, Inschriften und Autikaglien zu ordnen und
zu verwalten. Pancratius zögerte keinen Augenblick, auf das Anerbieten einzugehn.
Nach einer solchen Stelle, wie sie ihm jetzt ohne sein Zuthun geboten wurde, hatte
er sich schon lange gesehnt. Er erkannte daraus, daß das Schicksal ihn seiner Be¬
stimmung einen Schritt näher bringen wollte, obgleich er über ihre Art auch da¬
mals noch völlig im unklaren war.

Die Bibliothek, die vorzugsweise aus historischen Werken älterer und neuerer
Zeit bestand, war in einem Zustande heilloser Unordnung. Sie war zum größten
Teil zugleich mit der Burg selbst in deu Besitz des Großvaters des jetzigen Herrn
übergegangen und seitdem vou keiner Hand mehr berührt worden. Die Bücher
lagen in einem bisher verschlossenen Zimmer in hohen Stößen an den Wänden
entlang aufgestapelt; sie waren unter einer Staubschicht verborge», die hauptsächlich
aus dem feinen grauen vulkanischen Traß bestand, der, aus den Steinbrüchen der
Umgegend verschleppt, die durch das Thal führende Landstraße fußhoch bedeckte
und sich bei jedem Windstoß als weißliche Wolke in die Luft erhob. Es war ein
litterarisches Herkulanum oder Pompeji, das der Wiederauferstehung zum Lichte
des Tages harrte. Als Pancratius zum erstenmal den Raum betrat und den Blick
über die Stätte eiuer verschütteten Kultur schweifen ließ, drohte ihm der Mut zu
sinken. So ungefähr muß Herakles ausgesehen haben, als ihn König Augias
seligen Angedenkens bei einem Rundzange durch seine Ökonomiegebäude aufforderte,
die handgreiflichen Resultate einer viele Jahre lang durchgeführten Stallfütterung
in einem Tage zu beseitigen.

Der Gedanke an Herakles richtete unsern Freund denn auch wieder auf, und
er beschloß, wie dieser bei dem Reinigungswerke die Elemente zu Hilfe zu nehmen.
Hatte der Wind durch die Fugen der schlecht schließenden Fenster den Staub
hereingetragen, so sollte er ihn auch wieder beseitigen. Nachdem sich der Burgkaplan
und zukünftige Bibliothekar davon überzeugt hatte, daß die chaotische Unordnung
des Bücherbestands auch durch den gewaltsamsten Eingriff nicht mehr zu vergrößern
war, wartete er auf den ersten starken Weststnrm, der, wie man ihm gesagt hatte,
im Brohlthale jedem Gewitter voranzugehn Pflegte, schürzte, als dieser sich endlich
einstellte, sein geistliches Gewand, versah sich mit einem Besen, öffnete nicht ohne


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[0382] Pcmcmtins Lapitolinus pfindungen ebensowenig paßte, wie der Ton des schrillen Vespergtöckleins drinnen im Innern des düstern Quadergefüges zu diesem. Am letzten Tage seines Anf- enthalts in Trier nahm er von dem alten Römerthore schmerzlichen Abschied, ver¬ kaufte bei einem Trödler seine silberne Sackuhr und erstand für das erlöste Geld die Zweibrücker Ausgabe des Livius. Als römischer Deutscher war Pancratius nach Trier gekommen, als deutscher Römer hatte er die Stadt wieder verlassen. Von jetzt an war er mehr in Bibliotheken als in Kirchen zu finden. Er las, was ihm von römischen Litteraturwerken in die Hände kam, obgleich Livius sein erklärter Liebling blieb, der seiner Meinung uach von keinem Frühern oder Spätern übertroffen wurde. Es reizte thu hierbei wohl mehr der Gegenstand als die Dar¬ stellung. Das Ringen des jungen römischen Staats um seine Selbständigkeit, die Thaten der Könige, die ihrer Bedeutung unbewußt ein Weltreich vorbereiteten, die Kämpfe der Republik gegen innere und äußere Feinde erschienen ihm bewundrungs- würdiger als der Glanz der Kaiserzeit. Ju Koblenz, wo er sich, bescheiden, wie er in seinen Ansprüchen war, von demi Ertrage lateinischer Stunden nährte und gelegentlich einen Geistlichen vertrat, lernte ihn ein Herr von Geyr kennen. Dieser suchte gerade einen Hauskaplcm für seine Besitzung im Brohlthal. Der damals schon ältere Priester gefiel ihm um so mehr, als er seine eignen freiern Anschauungen teilte und zugleich die Fähigkeit zu haben schien, die Schloßbibliothek und eine Sammlung innerhalb des Burg¬ friedens gefundner römischer Münzen, Inschriften und Autikaglien zu ordnen und zu verwalten. Pancratius zögerte keinen Augenblick, auf das Anerbieten einzugehn. Nach einer solchen Stelle, wie sie ihm jetzt ohne sein Zuthun geboten wurde, hatte er sich schon lange gesehnt. Er erkannte daraus, daß das Schicksal ihn seiner Be¬ stimmung einen Schritt näher bringen wollte, obgleich er über ihre Art auch da¬ mals noch völlig im unklaren war. Die Bibliothek, die vorzugsweise aus historischen Werken älterer und neuerer Zeit bestand, war in einem Zustande heilloser Unordnung. Sie war zum größten Teil zugleich mit der Burg selbst in deu Besitz des Großvaters des jetzigen Herrn übergegangen und seitdem vou keiner Hand mehr berührt worden. Die Bücher lagen in einem bisher verschlossenen Zimmer in hohen Stößen an den Wänden entlang aufgestapelt; sie waren unter einer Staubschicht verborge», die hauptsächlich aus dem feinen grauen vulkanischen Traß bestand, der, aus den Steinbrüchen der Umgegend verschleppt, die durch das Thal führende Landstraße fußhoch bedeckte und sich bei jedem Windstoß als weißliche Wolke in die Luft erhob. Es war ein litterarisches Herkulanum oder Pompeji, das der Wiederauferstehung zum Lichte des Tages harrte. Als Pancratius zum erstenmal den Raum betrat und den Blick über die Stätte eiuer verschütteten Kultur schweifen ließ, drohte ihm der Mut zu sinken. So ungefähr muß Herakles ausgesehen haben, als ihn König Augias seligen Angedenkens bei einem Rundzange durch seine Ökonomiegebäude aufforderte, die handgreiflichen Resultate einer viele Jahre lang durchgeführten Stallfütterung in einem Tage zu beseitigen. Der Gedanke an Herakles richtete unsern Freund denn auch wieder auf, und er beschloß, wie dieser bei dem Reinigungswerke die Elemente zu Hilfe zu nehmen. Hatte der Wind durch die Fugen der schlecht schließenden Fenster den Staub hereingetragen, so sollte er ihn auch wieder beseitigen. Nachdem sich der Burgkaplan und zukünftige Bibliothekar davon überzeugt hatte, daß die chaotische Unordnung des Bücherbestands auch durch den gewaltsamsten Eingriff nicht mehr zu vergrößern war, wartete er auf den ersten starken Weststnrm, der, wie man ihm gesagt hatte, im Brohlthale jedem Gewitter voranzugehn Pflegte, schürzte, als dieser sich endlich einstellte, sein geistliches Gewand, versah sich mit einem Besen, öffnete nicht ohne

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/382>, abgerufen am 22.07.2024.