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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Altes und Neues aus der Zwnnandie

wenn ein Stück der Felswand in dus Meer stürzt, auf dem Bruchplatzc liegen,
wahrend die übrigen Reste weggewaschen werden. Jede Flut unternimmt es, die
Ecken der Kieselsteine abzuschleifen. Schließlich werden sie so glatt und rund, daß,
wenn man sie betritt, sie unter den Füßen nachgeben wie ein Haufe aufgeschütteter
Kartoffeln.

Solch ein Strand ladet nicht zur Promenade unmittelbar am Wasser ein,
weil man sehr bald ermüdet, und auch nicht zum Baden, weil die Badenden, wenn
die Sandalen sie auch gegen den Druck der runden kleinen Steine schützen, doch
keinen festen Stand im Wasser haben. Anscheinend sucht nun Dieppe durch An¬
schüttungen und Aufschüttungen von Kies und Sand diesem Übelstande abzuhelfen,
mir scheint es aber eine Danaidenarbeit zu sein. Was soll man aber machen,
wenn man am Strande nicht gehn und stehn kaun? höre ich fragen. Liegen, sage
ich. Liegen? Gewiß! Auch ich, obgleich ich alle Menschen liegen oder hocken sah,
hielt es für unmöglich, lange auf diesem Kieselgeröll auszuhalten. Probieren geht
aber über Studieren, und als ich mich erst einmal hingelegt hatte und merkte, wie
sich die runden Steinchen unter dem Körper wegschoben, wo es nötig war, da
fand ich auch bald einen weitern Vorzug eines solchen Kieselstrandes, nämlich den
der nnübertroffneu Reinlichkeit. Täglich werden die Steinchen ja zweimal durch
die Flut nbgewaschen und abgerieben, nicht ein Atom Staub kann ans ihnen haften
bleiben, Senkstoffe verschwinden zwischen ihnen in die Tiefe.

So fand ich auch in Dieppe am Strande ein großes Publikum. Wenn es
nicht flanieren konnte wie in Trvuville, so richtete es sich um so gemütlicher seßhaft
ein. Wollte man Toiletten sehen, so mußte man ins Kasino gehn. Dort sah ich
denn freilich auch wie in Tronville Jugend und Schönheit, Reichtum und Leicht¬
sinn auf Eroberungen ausgehn und im stillen Wettkampf untereinander um den
Preis, die Königin zu sein, ringen. So ein Konzertabend, wie ich ihn mitmachte,
bietet zu derartigen Beobachtungen die beste Gelegenheit. In den Pausen strömt
die Welt hinaus in die andern Säle, hauptsächlich freilich in den Spielsaal, den
es in jedem französischen Bade giebt, das ein Kasino hat. Ein Teil des Publi¬
kums setzt schnell einige Franken, rings herum bilden sich Gruppen; es wird
medisiert und kokettiert; ein breiter Strom Meuscheu flutet um diesen festen Kern
ans und nieder, "poetatum vemunt, vomunt, Zpvetentur ut ip"ac. In diesen: Jahre
hieß es anch England gegen Frankreich. Wer da glaubt, daß Faschoda von den
Franzosen vergessen ist, irrt sich. Es war in diesem fast ausschließlich von Eng¬
ländern und Franzosen besuchten Bade zu Dieppe, als ob ein wenn anch kaum
festzustellender Abstand zwischen den beiden Nationen festgehalten würde, und als
ob der weibliche Teil auf dem ihm eignen Gebiete der Toilette dus erste feind¬
liche Geplänkel eröffnen wollte.

Die Umgegend von Dieppe bietet prächtige Ausflüge. In alten Zeiten soll
die See einen tiefen Einschnitt in das Land bis Arques gemacht haben. Jetzt
haben die Bäche, die sich dort vereinigen, durch die Ablagerung der Sentstoffe ein
breites Wiesenthal geschaffen, wo Mühlen und Villen, Ferner und industrielle An¬
lagen reizende Motive für den Landschaftsmaler bieten. In dieses Thal hinein, am
Zusammenfluß des Bethuue- und des Arques-Bachs. schiebt sich ein Ausläufer des
Plateaus. Es ist ein nach drei Seiten steil abfallender Felsrücken, auf der vierten
Seite führt ein schmaler Grat zu dem Plateau hinüber. Da früher die Flut das
Wasser bis an den Fuß dieses Felsrückens hiuangetrieben haben soll und ihn so
durch Überschwenimnng des Thals an drei Seiten vor Angriffen sicherte, ist es
natürlich, daß schon in den ältesten Zeiten dort eine feste Burg angelegt wurde.
Durch Eroberung der Burg gegen seinen Oheim begann der uneheliche Sproß des
normännischen Herrscherhauses, Wilhelm, seine kriegerische Laufbahn, die mit dem


Altes und Neues aus der Zwnnandie

wenn ein Stück der Felswand in dus Meer stürzt, auf dem Bruchplatzc liegen,
wahrend die übrigen Reste weggewaschen werden. Jede Flut unternimmt es, die
Ecken der Kieselsteine abzuschleifen. Schließlich werden sie so glatt und rund, daß,
wenn man sie betritt, sie unter den Füßen nachgeben wie ein Haufe aufgeschütteter
Kartoffeln.

Solch ein Strand ladet nicht zur Promenade unmittelbar am Wasser ein,
weil man sehr bald ermüdet, und auch nicht zum Baden, weil die Badenden, wenn
die Sandalen sie auch gegen den Druck der runden kleinen Steine schützen, doch
keinen festen Stand im Wasser haben. Anscheinend sucht nun Dieppe durch An¬
schüttungen und Aufschüttungen von Kies und Sand diesem Übelstande abzuhelfen,
mir scheint es aber eine Danaidenarbeit zu sein. Was soll man aber machen,
wenn man am Strande nicht gehn und stehn kaun? höre ich fragen. Liegen, sage
ich. Liegen? Gewiß! Auch ich, obgleich ich alle Menschen liegen oder hocken sah,
hielt es für unmöglich, lange auf diesem Kieselgeröll auszuhalten. Probieren geht
aber über Studieren, und als ich mich erst einmal hingelegt hatte und merkte, wie
sich die runden Steinchen unter dem Körper wegschoben, wo es nötig war, da
fand ich auch bald einen weitern Vorzug eines solchen Kieselstrandes, nämlich den
der nnübertroffneu Reinlichkeit. Täglich werden die Steinchen ja zweimal durch
die Flut nbgewaschen und abgerieben, nicht ein Atom Staub kann ans ihnen haften
bleiben, Senkstoffe verschwinden zwischen ihnen in die Tiefe.

So fand ich auch in Dieppe am Strande ein großes Publikum. Wenn es
nicht flanieren konnte wie in Trvuville, so richtete es sich um so gemütlicher seßhaft
ein. Wollte man Toiletten sehen, so mußte man ins Kasino gehn. Dort sah ich
denn freilich auch wie in Tronville Jugend und Schönheit, Reichtum und Leicht¬
sinn auf Eroberungen ausgehn und im stillen Wettkampf untereinander um den
Preis, die Königin zu sein, ringen. So ein Konzertabend, wie ich ihn mitmachte,
bietet zu derartigen Beobachtungen die beste Gelegenheit. In den Pausen strömt
die Welt hinaus in die andern Säle, hauptsächlich freilich in den Spielsaal, den
es in jedem französischen Bade giebt, das ein Kasino hat. Ein Teil des Publi¬
kums setzt schnell einige Franken, rings herum bilden sich Gruppen; es wird
medisiert und kokettiert; ein breiter Strom Meuscheu flutet um diesen festen Kern
ans und nieder, »poetatum vemunt, vomunt, Zpvetentur ut ip«ac. In diesen: Jahre
hieß es anch England gegen Frankreich. Wer da glaubt, daß Faschoda von den
Franzosen vergessen ist, irrt sich. Es war in diesem fast ausschließlich von Eng¬
ländern und Franzosen besuchten Bade zu Dieppe, als ob ein wenn anch kaum
festzustellender Abstand zwischen den beiden Nationen festgehalten würde, und als
ob der weibliche Teil auf dem ihm eignen Gebiete der Toilette dus erste feind¬
liche Geplänkel eröffnen wollte.

Die Umgegend von Dieppe bietet prächtige Ausflüge. In alten Zeiten soll
die See einen tiefen Einschnitt in das Land bis Arques gemacht haben. Jetzt
haben die Bäche, die sich dort vereinigen, durch die Ablagerung der Sentstoffe ein
breites Wiesenthal geschaffen, wo Mühlen und Villen, Ferner und industrielle An¬
lagen reizende Motive für den Landschaftsmaler bieten. In dieses Thal hinein, am
Zusammenfluß des Bethuue- und des Arques-Bachs. schiebt sich ein Ausläufer des
Plateaus. Es ist ein nach drei Seiten steil abfallender Felsrücken, auf der vierten
Seite führt ein schmaler Grat zu dem Plateau hinüber. Da früher die Flut das
Wasser bis an den Fuß dieses Felsrückens hiuangetrieben haben soll und ihn so
durch Überschwenimnng des Thals an drei Seiten vor Angriffen sicherte, ist es
natürlich, daß schon in den ältesten Zeiten dort eine feste Burg angelegt wurde.
Durch Eroberung der Burg gegen seinen Oheim begann der uneheliche Sproß des
normännischen Herrscherhauses, Wilhelm, seine kriegerische Laufbahn, die mit dem


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[0285] Altes und Neues aus der Zwnnandie wenn ein Stück der Felswand in dus Meer stürzt, auf dem Bruchplatzc liegen, wahrend die übrigen Reste weggewaschen werden. Jede Flut unternimmt es, die Ecken der Kieselsteine abzuschleifen. Schließlich werden sie so glatt und rund, daß, wenn man sie betritt, sie unter den Füßen nachgeben wie ein Haufe aufgeschütteter Kartoffeln. Solch ein Strand ladet nicht zur Promenade unmittelbar am Wasser ein, weil man sehr bald ermüdet, und auch nicht zum Baden, weil die Badenden, wenn die Sandalen sie auch gegen den Druck der runden kleinen Steine schützen, doch keinen festen Stand im Wasser haben. Anscheinend sucht nun Dieppe durch An¬ schüttungen und Aufschüttungen von Kies und Sand diesem Übelstande abzuhelfen, mir scheint es aber eine Danaidenarbeit zu sein. Was soll man aber machen, wenn man am Strande nicht gehn und stehn kaun? höre ich fragen. Liegen, sage ich. Liegen? Gewiß! Auch ich, obgleich ich alle Menschen liegen oder hocken sah, hielt es für unmöglich, lange auf diesem Kieselgeröll auszuhalten. Probieren geht aber über Studieren, und als ich mich erst einmal hingelegt hatte und merkte, wie sich die runden Steinchen unter dem Körper wegschoben, wo es nötig war, da fand ich auch bald einen weitern Vorzug eines solchen Kieselstrandes, nämlich den der nnübertroffneu Reinlichkeit. Täglich werden die Steinchen ja zweimal durch die Flut nbgewaschen und abgerieben, nicht ein Atom Staub kann ans ihnen haften bleiben, Senkstoffe verschwinden zwischen ihnen in die Tiefe. So fand ich auch in Dieppe am Strande ein großes Publikum. Wenn es nicht flanieren konnte wie in Trvuville, so richtete es sich um so gemütlicher seßhaft ein. Wollte man Toiletten sehen, so mußte man ins Kasino gehn. Dort sah ich denn freilich auch wie in Tronville Jugend und Schönheit, Reichtum und Leicht¬ sinn auf Eroberungen ausgehn und im stillen Wettkampf untereinander um den Preis, die Königin zu sein, ringen. So ein Konzertabend, wie ich ihn mitmachte, bietet zu derartigen Beobachtungen die beste Gelegenheit. In den Pausen strömt die Welt hinaus in die andern Säle, hauptsächlich freilich in den Spielsaal, den es in jedem französischen Bade giebt, das ein Kasino hat. Ein Teil des Publi¬ kums setzt schnell einige Franken, rings herum bilden sich Gruppen; es wird medisiert und kokettiert; ein breiter Strom Meuscheu flutet um diesen festen Kern ans und nieder, »poetatum vemunt, vomunt, Zpvetentur ut ip«ac. In diesen: Jahre hieß es anch England gegen Frankreich. Wer da glaubt, daß Faschoda von den Franzosen vergessen ist, irrt sich. Es war in diesem fast ausschließlich von Eng¬ ländern und Franzosen besuchten Bade zu Dieppe, als ob ein wenn anch kaum festzustellender Abstand zwischen den beiden Nationen festgehalten würde, und als ob der weibliche Teil auf dem ihm eignen Gebiete der Toilette dus erste feind¬ liche Geplänkel eröffnen wollte. Die Umgegend von Dieppe bietet prächtige Ausflüge. In alten Zeiten soll die See einen tiefen Einschnitt in das Land bis Arques gemacht haben. Jetzt haben die Bäche, die sich dort vereinigen, durch die Ablagerung der Sentstoffe ein breites Wiesenthal geschaffen, wo Mühlen und Villen, Ferner und industrielle An¬ lagen reizende Motive für den Landschaftsmaler bieten. In dieses Thal hinein, am Zusammenfluß des Bethuue- und des Arques-Bachs. schiebt sich ein Ausläufer des Plateaus. Es ist ein nach drei Seiten steil abfallender Felsrücken, auf der vierten Seite führt ein schmaler Grat zu dem Plateau hinüber. Da früher die Flut das Wasser bis an den Fuß dieses Felsrückens hiuangetrieben haben soll und ihn so durch Überschwenimnng des Thals an drei Seiten vor Angriffen sicherte, ist es natürlich, daß schon in den ältesten Zeiten dort eine feste Burg angelegt wurde. Durch Eroberung der Burg gegen seinen Oheim begann der uneheliche Sproß des normännischen Herrscherhauses, Wilhelm, seine kriegerische Laufbahn, die mit dem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/285>, abgerufen am 01.07.2024.