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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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deutschen Truppen mußten deshalb weiter vorgeschoben werden, Rouen selbst aber
blieb infolge seiner festen Brücken der Punkt, von dem aus je nach Bedürfnis vom
linken nach dem rechten Scineufer oder umgekehrt den vorgeschobnen Teilen Unter¬
stützung gebracht werden konnte und sollte. Denn die Franzosen in le Havre
waren in der Lage, durch ihre Schiffe und Eisenbahnen ihre Hauptmasse jederzeit
auf dem einen oder dem andern Ufer des Flusses zu konzentrieren, und mit dieser
Möglichkeit mußte die deutsche Heeresleitung rechnen. Stromabwärts von Rouen
gab es keinen festen Flußübergang mehr.

Mich führte das Kriegsgeschick auf das rechte Ufer der Seine, nach Duclair.
Dort mündet das Austreberthethal. Es zieht sich hinauf nach Barentin, der Station
an der Eisenbahnlinie Rouen-le Havre, und noch etwa sechs Kilometer weiter nörd¬
lich in das Kreideplatean der hauts ^lormauäio hinein. Die Niederschlage, die vor
Jahrtausenden hier einen Abfluß gesucht hatten, hatten im Laufe der Zeit eine tiefe
Schlucht ausgerissen, deren steile Ränder den Marsch größerer Truppenmassen sehr
erschwerten, für uns also eine vorzügliche Verteidiguugsstelluug böte". Bei der ge¬
ringen Anzahl unsrer Truppen waren wir vorläufig auf diese Verteidigung ange¬
wiesen, und die Folge davon war wieder, daß wir fast einen Monat an derselben
Stelle blieben. Eine so lange Seßhaftigkeit an einer Stelle führt natürlich dazu,
daß sich zwischen den unfreiwilligen Quartiergebern und den Zwangsgästen entweder
ein sehr scharfer Gegensatz zuspitzt, der zum Konflikt führt, oder schließlich ein Ver¬
kehr eintritt, bei dem die bounomis und die Formen der guten Gesellschaft zur Gel¬
tung kommen.

Bei uns trat der letzte Fall ein. Es entwickelte sich zwischen den Bewohnern
von Duclair und den Soldaten ein Verhältnis, wie es zwischen Siegern und Be¬
siegten nicht besser gedacht werden konnte. Wenn ich in meinem Quartier, das am
Quai lag, zum Fenster hinaus sah, fand ich ein ganz friedliches Bild. Unter
meinem Feuster floß die Seine, jenseits lagen die Hänser von Berville, halb zwischen
Bäumen versteckt, und ein weites reiches Werber; oberhalb und unterhalb des
Städtchens schlössen die steil aus dem Flusse aufsteigenden Kreidefelsen mit waldigen
Kuppen den Blick ab. Auf dem Quai bummelten unsre Soldaten herum und wun¬
derten sich über Ebbe und Flut. Einige von ihnen hatten die Nachen bestiegen
und trieben auf ihnen Unfug. Die Männer des Landes hatten, wie immer, die
Hände in den Hosentaschen und sahen bedächtig dem mutwilligen Treiben der
Deutschen zu, die Frauen saßen auf den Bänken an ihrem Hause und suchten aus
dieser gedeckten Stellung ihre Neugierde zu befriedige". Daun und wann freilich
veränderte sich plötzlich das Bild, dafür sorgten die beiden Kanonenboote, die bei
Caudebec auf Vorposten lagen. Sie fühlten während der Flut in der ersten Zeit
täglich das Bedürfnis, die Seine hinauszugehn und auf unsre Patrouillen einige
Schüsse abzugeben. Dann dröhnte die Alarmtrommel, die Bewohner schlössen die
Thüren und Fenster, wir sammelten uns auf dem Markt, luden die Gewehre, Kom¬
mandos ertönten, und eilig besetzten wir die vorher bestimmten Verteidigungs-
stellnngen. Hier steckte man sich seine Cigarre an und wartete, ob die Franzosen
ernst machen würden. Nach ein bis zwei Stunden brachten die Patrouillen daun
die Meldung, daß die Franzosen kehrt gemacht hätten, die Leute wurden entlassen,
und durch einen Schoppen Rotwein suchten wir die verloren gegangne Körperwärme
zu ersetze".

Unsre Armeeleitnng muß diesem Seekrieg eine größere Bedeutung beigelegt
haben, als wir es thaten. Eines Tags wurden vier englische Schiffe aus Rouen
stromabwärts geschafft, bei Duclair verankert, angebohrt und versenkt, um als
Barriere gegen die französischen Kanonenboote zu dienen. Es gab zunächst in den
französischen Zeitungen viel Geschrei. Das .tuum-it du UÄvi'v brachte einen Hetz-


Altes und Neues aus der Normcindie

deutschen Truppen mußten deshalb weiter vorgeschoben werden, Rouen selbst aber
blieb infolge seiner festen Brücken der Punkt, von dem aus je nach Bedürfnis vom
linken nach dem rechten Scineufer oder umgekehrt den vorgeschobnen Teilen Unter¬
stützung gebracht werden konnte und sollte. Denn die Franzosen in le Havre
waren in der Lage, durch ihre Schiffe und Eisenbahnen ihre Hauptmasse jederzeit
auf dem einen oder dem andern Ufer des Flusses zu konzentrieren, und mit dieser
Möglichkeit mußte die deutsche Heeresleitung rechnen. Stromabwärts von Rouen
gab es keinen festen Flußübergang mehr.

Mich führte das Kriegsgeschick auf das rechte Ufer der Seine, nach Duclair.
Dort mündet das Austreberthethal. Es zieht sich hinauf nach Barentin, der Station
an der Eisenbahnlinie Rouen-le Havre, und noch etwa sechs Kilometer weiter nörd¬
lich in das Kreideplatean der hauts ^lormauäio hinein. Die Niederschlage, die vor
Jahrtausenden hier einen Abfluß gesucht hatten, hatten im Laufe der Zeit eine tiefe
Schlucht ausgerissen, deren steile Ränder den Marsch größerer Truppenmassen sehr
erschwerten, für uns also eine vorzügliche Verteidiguugsstelluug böte». Bei der ge¬
ringen Anzahl unsrer Truppen waren wir vorläufig auf diese Verteidigung ange¬
wiesen, und die Folge davon war wieder, daß wir fast einen Monat an derselben
Stelle blieben. Eine so lange Seßhaftigkeit an einer Stelle führt natürlich dazu,
daß sich zwischen den unfreiwilligen Quartiergebern und den Zwangsgästen entweder
ein sehr scharfer Gegensatz zuspitzt, der zum Konflikt führt, oder schließlich ein Ver¬
kehr eintritt, bei dem die bounomis und die Formen der guten Gesellschaft zur Gel¬
tung kommen.

Bei uns trat der letzte Fall ein. Es entwickelte sich zwischen den Bewohnern
von Duclair und den Soldaten ein Verhältnis, wie es zwischen Siegern und Be¬
siegten nicht besser gedacht werden konnte. Wenn ich in meinem Quartier, das am
Quai lag, zum Fenster hinaus sah, fand ich ein ganz friedliches Bild. Unter
meinem Feuster floß die Seine, jenseits lagen die Hänser von Berville, halb zwischen
Bäumen versteckt, und ein weites reiches Werber; oberhalb und unterhalb des
Städtchens schlössen die steil aus dem Flusse aufsteigenden Kreidefelsen mit waldigen
Kuppen den Blick ab. Auf dem Quai bummelten unsre Soldaten herum und wun¬
derten sich über Ebbe und Flut. Einige von ihnen hatten die Nachen bestiegen
und trieben auf ihnen Unfug. Die Männer des Landes hatten, wie immer, die
Hände in den Hosentaschen und sahen bedächtig dem mutwilligen Treiben der
Deutschen zu, die Frauen saßen auf den Bänken an ihrem Hause und suchten aus
dieser gedeckten Stellung ihre Neugierde zu befriedige«. Daun und wann freilich
veränderte sich plötzlich das Bild, dafür sorgten die beiden Kanonenboote, die bei
Caudebec auf Vorposten lagen. Sie fühlten während der Flut in der ersten Zeit
täglich das Bedürfnis, die Seine hinauszugehn und auf unsre Patrouillen einige
Schüsse abzugeben. Dann dröhnte die Alarmtrommel, die Bewohner schlössen die
Thüren und Fenster, wir sammelten uns auf dem Markt, luden die Gewehre, Kom¬
mandos ertönten, und eilig besetzten wir die vorher bestimmten Verteidigungs-
stellnngen. Hier steckte man sich seine Cigarre an und wartete, ob die Franzosen
ernst machen würden. Nach ein bis zwei Stunden brachten die Patrouillen daun
die Meldung, daß die Franzosen kehrt gemacht hätten, die Leute wurden entlassen,
und durch einen Schoppen Rotwein suchten wir die verloren gegangne Körperwärme
zu ersetze».

Unsre Armeeleitnng muß diesem Seekrieg eine größere Bedeutung beigelegt
haben, als wir es thaten. Eines Tags wurden vier englische Schiffe aus Rouen
stromabwärts geschafft, bei Duclair verankert, angebohrt und versenkt, um als
Barriere gegen die französischen Kanonenboote zu dienen. Es gab zunächst in den
französischen Zeitungen viel Geschrei. Das .tuum-it du UÄvi'v brachte einen Hetz-


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[0234] Altes und Neues aus der Normcindie deutschen Truppen mußten deshalb weiter vorgeschoben werden, Rouen selbst aber blieb infolge seiner festen Brücken der Punkt, von dem aus je nach Bedürfnis vom linken nach dem rechten Scineufer oder umgekehrt den vorgeschobnen Teilen Unter¬ stützung gebracht werden konnte und sollte. Denn die Franzosen in le Havre waren in der Lage, durch ihre Schiffe und Eisenbahnen ihre Hauptmasse jederzeit auf dem einen oder dem andern Ufer des Flusses zu konzentrieren, und mit dieser Möglichkeit mußte die deutsche Heeresleitung rechnen. Stromabwärts von Rouen gab es keinen festen Flußübergang mehr. Mich führte das Kriegsgeschick auf das rechte Ufer der Seine, nach Duclair. Dort mündet das Austreberthethal. Es zieht sich hinauf nach Barentin, der Station an der Eisenbahnlinie Rouen-le Havre, und noch etwa sechs Kilometer weiter nörd¬ lich in das Kreideplatean der hauts ^lormauäio hinein. Die Niederschlage, die vor Jahrtausenden hier einen Abfluß gesucht hatten, hatten im Laufe der Zeit eine tiefe Schlucht ausgerissen, deren steile Ränder den Marsch größerer Truppenmassen sehr erschwerten, für uns also eine vorzügliche Verteidiguugsstelluug böte». Bei der ge¬ ringen Anzahl unsrer Truppen waren wir vorläufig auf diese Verteidigung ange¬ wiesen, und die Folge davon war wieder, daß wir fast einen Monat an derselben Stelle blieben. Eine so lange Seßhaftigkeit an einer Stelle führt natürlich dazu, daß sich zwischen den unfreiwilligen Quartiergebern und den Zwangsgästen entweder ein sehr scharfer Gegensatz zuspitzt, der zum Konflikt führt, oder schließlich ein Ver¬ kehr eintritt, bei dem die bounomis und die Formen der guten Gesellschaft zur Gel¬ tung kommen. Bei uns trat der letzte Fall ein. Es entwickelte sich zwischen den Bewohnern von Duclair und den Soldaten ein Verhältnis, wie es zwischen Siegern und Be¬ siegten nicht besser gedacht werden konnte. Wenn ich in meinem Quartier, das am Quai lag, zum Fenster hinaus sah, fand ich ein ganz friedliches Bild. Unter meinem Feuster floß die Seine, jenseits lagen die Hänser von Berville, halb zwischen Bäumen versteckt, und ein weites reiches Werber; oberhalb und unterhalb des Städtchens schlössen die steil aus dem Flusse aufsteigenden Kreidefelsen mit waldigen Kuppen den Blick ab. Auf dem Quai bummelten unsre Soldaten herum und wun¬ derten sich über Ebbe und Flut. Einige von ihnen hatten die Nachen bestiegen und trieben auf ihnen Unfug. Die Männer des Landes hatten, wie immer, die Hände in den Hosentaschen und sahen bedächtig dem mutwilligen Treiben der Deutschen zu, die Frauen saßen auf den Bänken an ihrem Hause und suchten aus dieser gedeckten Stellung ihre Neugierde zu befriedige«. Daun und wann freilich veränderte sich plötzlich das Bild, dafür sorgten die beiden Kanonenboote, die bei Caudebec auf Vorposten lagen. Sie fühlten während der Flut in der ersten Zeit täglich das Bedürfnis, die Seine hinauszugehn und auf unsre Patrouillen einige Schüsse abzugeben. Dann dröhnte die Alarmtrommel, die Bewohner schlössen die Thüren und Fenster, wir sammelten uns auf dem Markt, luden die Gewehre, Kom¬ mandos ertönten, und eilig besetzten wir die vorher bestimmten Verteidigungs- stellnngen. Hier steckte man sich seine Cigarre an und wartete, ob die Franzosen ernst machen würden. Nach ein bis zwei Stunden brachten die Patrouillen daun die Meldung, daß die Franzosen kehrt gemacht hätten, die Leute wurden entlassen, und durch einen Schoppen Rotwein suchten wir die verloren gegangne Körperwärme zu ersetze». Unsre Armeeleitnng muß diesem Seekrieg eine größere Bedeutung beigelegt haben, als wir es thaten. Eines Tags wurden vier englische Schiffe aus Rouen stromabwärts geschafft, bei Duclair verankert, angebohrt und versenkt, um als Barriere gegen die französischen Kanonenboote zu dienen. Es gab zunächst in den französischen Zeitungen viel Geschrei. Das .tuum-it du UÄvi'v brachte einen Hetz-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/234>, abgerufen am 03.07.2024.