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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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wenn es besonders gut abging, durften sie die lebensgefährliche Kritik mit erfrornen
Zeigefinger in den sibirischen Schnee malen: ohne Rücksicht ans irgend welche sonstige
Erwägung. Man könnte glauben, es wäre von einem leichtsinnigen jungen Menschen
die Rede, der blind in den Tag hineinlebte. Oder neun muß man nicht vielmehr
sagen, daß der Berliner Korrespondent uns für seine eigne Handlungsweise das
beste Urteil an die Hand giebt, und daß er sich über einen der talentvollsten und
gewissenhaftesten Monarchen "ohne Rücksicht auf irgend welche sonstige Erwägung"
oder mit einem Worte rücksichtslos ausgedrückt hat?

Wir sind nicht unbillig und lassen gern fremdes Urteil gelten. Wir versteh"
es, wenn erfahrne, in dem großen politischen Treiben ergraute Männer einen
Vorzug des Redners in dessen Vorsicht und Zurückhaltung sehen. Aber bei ihnen
haben wir nie etwas bemerkt von einem schulmeisterlichen Tone gegenüber der ersten
Autorität im Staat, im Verkehr mit ihnen haben wir nie zu erröten gehabt über
die aufrichtige Freude, die uns die vom Herzen zum Herzen gehenden Reden des
gegenwärtigen Königs von Preußen verursachen. Sie verstanden es, warum wir
nicht das Bedürfnis hatten, seine Ansprachen im luftleeren Raum zu destillieren,
sondern es vorzogen, uns im Geiste dahin zu versetzen, wo sie gehalten wurden,
und sie ans nus wirken zu lassen wie andres, das aus dem Munde geistreicher "ut
begeisterter Männer geht. Die Verantwortung, haben wir immer gedacht, werde
der hohe Herr selbst zu tragen imstande sein, und er werde dem Leipziger Tageblatt
oder gar dessen Berliner Korrespondenten nicht nnbilligerweise einen Teil davon auf
die Schultern laden. Auch daß einem zu berufscifrigen Schulmeister die Kritik der
individuellen Meinungsäußerung zu jeder Stunde und ohne Rücksicht auf irgend
welche sonstige Erwägung in hirnvcrblendeter Selbstüberhebung jemals beikommen
könnte, hatten wir nicht gedacht.

Derselbe Schulmeister, der bei Königgrätz und Wohl auch vor Metz gesiegt
hat, könnte uns in seiner Hypertrophie "och gefährlich werden, wenn die, denen
er mit seiner Nörgelei und unpraktischen Pedanterie zuwider ist, sich in vornehmes
Schweigen hüllten und ihn gewähren ließen. Als ob die Schwarzen und die Roten
nicht genügten, den 1870 und 1871 gezimmerten Kahn auf den Sand zu fahren!
Müssen wir auch noch die Pedanten, die, die alles besser wissen wollen, die, die
dem Könige von Preußen gute Lehren geben, die, die in einem weg von der
Regierung und ihren Vertretern das Unmögliche fordern, ans Steuerruder lasse",
damit wir recht schnell und recht gründlich fest fahren?

Wie wir von den geflügelten Worten der preußischen Majestät denken? Daß
darunter nicht eins ist, das uns den Mann nicht verständlicher, verehrnngswürdiger
und liebenswerter gemacht hätte. In Bezug auf das Leipziger Tageblatt würden
wir eine Bemerkung von so allgemeiner Tragweite schwerlich riskieren.

Wieviel würden uns andre Nationen nicht für unsern Wilhelm geben, wem, --
er uns feil wäre! Aber das erwägt der reine Dogmatiker, der Weltweisheits-
prvfessor nicht. Er hat ein Prokrustesbett fertig, eiuen Abklatsch von irgend einer
anerkannten Autorität, Oranien und Moltke, den großen Schweigern, die dabei rasch,
klug und erfolgreich handelten, und dahinein wird jeder gezwängt. Wer nicht
lang genng ist, wird gedehnt; Hände und Füße, die darüber hinausreichen, werden
abgeschlagen.

Und für ihr Mißtrauen und ihr Hetze" berufe" sie sich auf den Fortschritt,
auf die Demokratie. Als ob Fortschritt und Demokratie mit der Hingebung an einen
Kapitän, dessen Umsicht und Energie mau das Ruder anvertraut, unvereinbar wären!
Was weder zum Fortschritt noch zur Demokratie paßt, sind Mißtrauen und Hetzerei,
denn sie führen geradeaus zu der jeden gesunden Aufschwung lähmenden Anarchie.

Stolz, geistiges Protzentum, Cliquenwesen, das ist es, wovor wir uns vor


wenn es besonders gut abging, durften sie die lebensgefährliche Kritik mit erfrornen
Zeigefinger in den sibirischen Schnee malen: ohne Rücksicht ans irgend welche sonstige
Erwägung. Man könnte glauben, es wäre von einem leichtsinnigen jungen Menschen
die Rede, der blind in den Tag hineinlebte. Oder neun muß man nicht vielmehr
sagen, daß der Berliner Korrespondent uns für seine eigne Handlungsweise das
beste Urteil an die Hand giebt, und daß er sich über einen der talentvollsten und
gewissenhaftesten Monarchen „ohne Rücksicht auf irgend welche sonstige Erwägung"
oder mit einem Worte rücksichtslos ausgedrückt hat?

Wir sind nicht unbillig und lassen gern fremdes Urteil gelten. Wir versteh»
es, wenn erfahrne, in dem großen politischen Treiben ergraute Männer einen
Vorzug des Redners in dessen Vorsicht und Zurückhaltung sehen. Aber bei ihnen
haben wir nie etwas bemerkt von einem schulmeisterlichen Tone gegenüber der ersten
Autorität im Staat, im Verkehr mit ihnen haben wir nie zu erröten gehabt über
die aufrichtige Freude, die uns die vom Herzen zum Herzen gehenden Reden des
gegenwärtigen Königs von Preußen verursachen. Sie verstanden es, warum wir
nicht das Bedürfnis hatten, seine Ansprachen im luftleeren Raum zu destillieren,
sondern es vorzogen, uns im Geiste dahin zu versetzen, wo sie gehalten wurden,
und sie ans nus wirken zu lassen wie andres, das aus dem Munde geistreicher »ut
begeisterter Männer geht. Die Verantwortung, haben wir immer gedacht, werde
der hohe Herr selbst zu tragen imstande sein, und er werde dem Leipziger Tageblatt
oder gar dessen Berliner Korrespondenten nicht nnbilligerweise einen Teil davon auf
die Schultern laden. Auch daß einem zu berufscifrigen Schulmeister die Kritik der
individuellen Meinungsäußerung zu jeder Stunde und ohne Rücksicht auf irgend
welche sonstige Erwägung in hirnvcrblendeter Selbstüberhebung jemals beikommen
könnte, hatten wir nicht gedacht.

Derselbe Schulmeister, der bei Königgrätz und Wohl auch vor Metz gesiegt
hat, könnte uns in seiner Hypertrophie «och gefährlich werden, wenn die, denen
er mit seiner Nörgelei und unpraktischen Pedanterie zuwider ist, sich in vornehmes
Schweigen hüllten und ihn gewähren ließen. Als ob die Schwarzen und die Roten
nicht genügten, den 1870 und 1871 gezimmerten Kahn auf den Sand zu fahren!
Müssen wir auch noch die Pedanten, die, die alles besser wissen wollen, die, die
dem Könige von Preußen gute Lehren geben, die, die in einem weg von der
Regierung und ihren Vertretern das Unmögliche fordern, ans Steuerruder lasse»,
damit wir recht schnell und recht gründlich fest fahren?

Wie wir von den geflügelten Worten der preußischen Majestät denken? Daß
darunter nicht eins ist, das uns den Mann nicht verständlicher, verehrnngswürdiger
und liebenswerter gemacht hätte. In Bezug auf das Leipziger Tageblatt würden
wir eine Bemerkung von so allgemeiner Tragweite schwerlich riskieren.

Wieviel würden uns andre Nationen nicht für unsern Wilhelm geben, wem, —
er uns feil wäre! Aber das erwägt der reine Dogmatiker, der Weltweisheits-
prvfessor nicht. Er hat ein Prokrustesbett fertig, eiuen Abklatsch von irgend einer
anerkannten Autorität, Oranien und Moltke, den großen Schweigern, die dabei rasch,
klug und erfolgreich handelten, und dahinein wird jeder gezwängt. Wer nicht
lang genng ist, wird gedehnt; Hände und Füße, die darüber hinausreichen, werden
abgeschlagen.

Und für ihr Mißtrauen und ihr Hetze» berufe» sie sich auf den Fortschritt,
auf die Demokratie. Als ob Fortschritt und Demokratie mit der Hingebung an einen
Kapitän, dessen Umsicht und Energie mau das Ruder anvertraut, unvereinbar wären!
Was weder zum Fortschritt noch zur Demokratie paßt, sind Mißtrauen und Hetzerei,
denn sie führen geradeaus zu der jeden gesunden Aufschwung lähmenden Anarchie.

Stolz, geistiges Protzentum, Cliquenwesen, das ist es, wovor wir uns vor


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[0150] wenn es besonders gut abging, durften sie die lebensgefährliche Kritik mit erfrornen Zeigefinger in den sibirischen Schnee malen: ohne Rücksicht ans irgend welche sonstige Erwägung. Man könnte glauben, es wäre von einem leichtsinnigen jungen Menschen die Rede, der blind in den Tag hineinlebte. Oder neun muß man nicht vielmehr sagen, daß der Berliner Korrespondent uns für seine eigne Handlungsweise das beste Urteil an die Hand giebt, und daß er sich über einen der talentvollsten und gewissenhaftesten Monarchen „ohne Rücksicht auf irgend welche sonstige Erwägung" oder mit einem Worte rücksichtslos ausgedrückt hat? Wir sind nicht unbillig und lassen gern fremdes Urteil gelten. Wir versteh» es, wenn erfahrne, in dem großen politischen Treiben ergraute Männer einen Vorzug des Redners in dessen Vorsicht und Zurückhaltung sehen. Aber bei ihnen haben wir nie etwas bemerkt von einem schulmeisterlichen Tone gegenüber der ersten Autorität im Staat, im Verkehr mit ihnen haben wir nie zu erröten gehabt über die aufrichtige Freude, die uns die vom Herzen zum Herzen gehenden Reden des gegenwärtigen Königs von Preußen verursachen. Sie verstanden es, warum wir nicht das Bedürfnis hatten, seine Ansprachen im luftleeren Raum zu destillieren, sondern es vorzogen, uns im Geiste dahin zu versetzen, wo sie gehalten wurden, und sie ans nus wirken zu lassen wie andres, das aus dem Munde geistreicher »ut begeisterter Männer geht. Die Verantwortung, haben wir immer gedacht, werde der hohe Herr selbst zu tragen imstande sein, und er werde dem Leipziger Tageblatt oder gar dessen Berliner Korrespondenten nicht nnbilligerweise einen Teil davon auf die Schultern laden. Auch daß einem zu berufscifrigen Schulmeister die Kritik der individuellen Meinungsäußerung zu jeder Stunde und ohne Rücksicht auf irgend welche sonstige Erwägung in hirnvcrblendeter Selbstüberhebung jemals beikommen könnte, hatten wir nicht gedacht. Derselbe Schulmeister, der bei Königgrätz und Wohl auch vor Metz gesiegt hat, könnte uns in seiner Hypertrophie «och gefährlich werden, wenn die, denen er mit seiner Nörgelei und unpraktischen Pedanterie zuwider ist, sich in vornehmes Schweigen hüllten und ihn gewähren ließen. Als ob die Schwarzen und die Roten nicht genügten, den 1870 und 1871 gezimmerten Kahn auf den Sand zu fahren! Müssen wir auch noch die Pedanten, die, die alles besser wissen wollen, die, die dem Könige von Preußen gute Lehren geben, die, die in einem weg von der Regierung und ihren Vertretern das Unmögliche fordern, ans Steuerruder lasse», damit wir recht schnell und recht gründlich fest fahren? Wie wir von den geflügelten Worten der preußischen Majestät denken? Daß darunter nicht eins ist, das uns den Mann nicht verständlicher, verehrnngswürdiger und liebenswerter gemacht hätte. In Bezug auf das Leipziger Tageblatt würden wir eine Bemerkung von so allgemeiner Tragweite schwerlich riskieren. Wieviel würden uns andre Nationen nicht für unsern Wilhelm geben, wem, — er uns feil wäre! Aber das erwägt der reine Dogmatiker, der Weltweisheits- prvfessor nicht. Er hat ein Prokrustesbett fertig, eiuen Abklatsch von irgend einer anerkannten Autorität, Oranien und Moltke, den großen Schweigern, die dabei rasch, klug und erfolgreich handelten, und dahinein wird jeder gezwängt. Wer nicht lang genng ist, wird gedehnt; Hände und Füße, die darüber hinausreichen, werden abgeschlagen. Und für ihr Mißtrauen und ihr Hetze» berufe» sie sich auf den Fortschritt, auf die Demokratie. Als ob Fortschritt und Demokratie mit der Hingebung an einen Kapitän, dessen Umsicht und Energie mau das Ruder anvertraut, unvereinbar wären! Was weder zum Fortschritt noch zur Demokratie paßt, sind Mißtrauen und Hetzerei, denn sie führen geradeaus zu der jeden gesunden Aufschwung lähmenden Anarchie. Stolz, geistiges Protzentum, Cliquenwesen, das ist es, wovor wir uns vor

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/150>, abgerufen am 29.06.2024.