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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Die industriellen Monopole in den vereinigten Staaten

eine Raffinerie errichten. Man findet sie denn auch nur in den großen Seehäfen,
wohin der Rohzucker aus allen Teilen der Welt -- Amerika selbst liefert davon
nur wenig -- zusammenströmt.

Wie für das Petroleum und die Kohle, so besteht demnach auch für die
Operation der Zuckerraffinerie mir ein eng begrenztes Gebiet, Dos ist allerdings
uoch kein untürlichcs Monopol -- aber die betreffende Industrie ist darum nicht
weniger durch die gebieterische Notwendigkeit an einem bestimmten Platz zentralisiert.
Während also der Rohzucker so ziemlich überall erzeugt werde" kann, entzieht sich
die Operation des Raffinierens 1. den Unternehmungen von kleinerm Umfang;
2, allen nicht an der See liegenden Ländern (wenn sie nicht selbst Rohzucker- pro¬
duzieren); 3. allen Hafenplätzen zweiten Ranges,

Noch etwas andres kommt hinzu, das in dieser Industrie von dem Unter¬
nehmer ein großes Kapital erfordert, nämlich der hohe Preis des Rohstoffs, ver¬
bunden mit dem geringen Grad von Umformung, den er durch die Naffinagc er¬
fährt. Jede Industrie verlangt bekanntlich immer auch zwei rein kaufmännische
Operationen, nämlich den Ankauf des Rohprodukts und den Verkauf des fertigen
Fabrikats, Je größer nun die industrielle Umwandlung des Rohprodukts ist, desto
geringer ist (im Verhältnis zur Gesamtheit der Industrie) die Wichtigkeit dieser
kaufmännischen Operationen. Je geringer dagegen die industrielle Umwandlung
des Rohprodukts ist, desto wichtiger werden diese kaufmännischen Operationen.

Im vorliegenden Fall sind sie von großer Bedeutung, sodaß die Raffiueurc
immer zugleich auch große Znckerhnndler sein müssen. Zu diesem Geschäft bedürfen
sie aber -- noch mehr als zu der Einrichtung und zu dem Betrieb ihrer Fabriken --
sehr beträchtlicher Kapitalien, Nun ist aber der Zucker auch ein sehr geeignetes
Objekt für rein kaufmännische Spekulationen, denn es handelt sich um einen Gegen¬
stand des Massenverbrauchs, Man kann darum große Mengen auf einmal ver¬
arbeiten, da ihr Absatz immer leicht ist. Auch läßt sich der Zucker leicht auf¬
bewahren und eignet sich deshalb zur Anlage von großen Lagern, und sein massen¬
hafter Einkauf ist nicht (wie z. B. beim Fleisch) dnrch die Notwendigkeit eines
baldigen Verkaufs begrenzt. Kurz -- alles wirkt bei der Znckerindustrie zur
Konzentration zusammen. Kleinere Industrielle sind deshalb von ihr ausgeschlossen,
oder sie müssen sich von einer der großen Gesellschaften aufsaugen lassen.

Der von den Herren Havemeher & Eider unter dem Namen der ^.merle^it
Lug^r RölininK vomMny gegründete Znckerring verfügte schon im Juli 1891 über
ein Gesellschaftskapital von 50 Millionen Dollars, im Jahre 1896 hatte sein Um¬
satzkapital die Höhe von 135 Millionen Dollars erreicht. Unter diesen Umständen
ist der Znckerring immer bereit, die guten Gelegenheiten zu benutzen, und auch im¬
stande, seinen Rohstoff möglichst günstig einzulaufen. Dank seiner finanziellen Macht
kann der Ring aber auch auf deu .Kurs des raffinierter Zuckers einen regulierenden
Einfluß ausüben. Da er über eine große Menge dieser Ware verfügt, so sorgt
er dafür, daß der Markt nicht überfüllt wird, weil das die Preise drücken könnte.
Kurz -- es ist den, Ring gelungen, sich zum Herrn des Zuckermarkts dadurch zu
machen, daß er sich der Raffinerie des Zuckers bemächtigt hat, der dem gewöhn¬
lichen Verbrauch unterliegt. (Die wenigen noch vorhandnen unabhängigen Raffinerien
erzengen einen extrn feinen Zucker, der hauptsächlich in der Zuckerbäckerei ver¬
wandt wird.)

Hat nun allein die Macht des Großkapitals, verbunden mit finanzieller Ge-
schicklichkeit, dieses Resultat erreicht? Nein -- denn erst durch viele wissenschaft¬
liche Fortschritte und ihre praktische Verwertung ist die Raffinerie zu der gegen-
wärtigen Vollkommenheit gelangt, hat sie die Fabriken, die nach dem alten Ver¬
fahren weiter arbeiteten, überflügelt und so die soliden Grundlagen des Rings


Die industriellen Monopole in den vereinigten Staaten

eine Raffinerie errichten. Man findet sie denn auch nur in den großen Seehäfen,
wohin der Rohzucker aus allen Teilen der Welt — Amerika selbst liefert davon
nur wenig — zusammenströmt.

Wie für das Petroleum und die Kohle, so besteht demnach auch für die
Operation der Zuckerraffinerie mir ein eng begrenztes Gebiet, Dos ist allerdings
uoch kein untürlichcs Monopol — aber die betreffende Industrie ist darum nicht
weniger durch die gebieterische Notwendigkeit an einem bestimmten Platz zentralisiert.
Während also der Rohzucker so ziemlich überall erzeugt werde» kann, entzieht sich
die Operation des Raffinierens 1. den Unternehmungen von kleinerm Umfang;
2, allen nicht an der See liegenden Ländern (wenn sie nicht selbst Rohzucker- pro¬
duzieren); 3. allen Hafenplätzen zweiten Ranges,

Noch etwas andres kommt hinzu, das in dieser Industrie von dem Unter¬
nehmer ein großes Kapital erfordert, nämlich der hohe Preis des Rohstoffs, ver¬
bunden mit dem geringen Grad von Umformung, den er durch die Naffinagc er¬
fährt. Jede Industrie verlangt bekanntlich immer auch zwei rein kaufmännische
Operationen, nämlich den Ankauf des Rohprodukts und den Verkauf des fertigen
Fabrikats, Je größer nun die industrielle Umwandlung des Rohprodukts ist, desto
geringer ist (im Verhältnis zur Gesamtheit der Industrie) die Wichtigkeit dieser
kaufmännischen Operationen. Je geringer dagegen die industrielle Umwandlung
des Rohprodukts ist, desto wichtiger werden diese kaufmännischen Operationen.

Im vorliegenden Fall sind sie von großer Bedeutung, sodaß die Raffiueurc
immer zugleich auch große Znckerhnndler sein müssen. Zu diesem Geschäft bedürfen
sie aber — noch mehr als zu der Einrichtung und zu dem Betrieb ihrer Fabriken —
sehr beträchtlicher Kapitalien, Nun ist aber der Zucker auch ein sehr geeignetes
Objekt für rein kaufmännische Spekulationen, denn es handelt sich um einen Gegen¬
stand des Massenverbrauchs, Man kann darum große Mengen auf einmal ver¬
arbeiten, da ihr Absatz immer leicht ist. Auch läßt sich der Zucker leicht auf¬
bewahren und eignet sich deshalb zur Anlage von großen Lagern, und sein massen¬
hafter Einkauf ist nicht (wie z. B. beim Fleisch) dnrch die Notwendigkeit eines
baldigen Verkaufs begrenzt. Kurz — alles wirkt bei der Znckerindustrie zur
Konzentration zusammen. Kleinere Industrielle sind deshalb von ihr ausgeschlossen,
oder sie müssen sich von einer der großen Gesellschaften aufsaugen lassen.

Der von den Herren Havemeher & Eider unter dem Namen der ^.merle^it
Lug^r RölininK vomMny gegründete Znckerring verfügte schon im Juli 1891 über
ein Gesellschaftskapital von 50 Millionen Dollars, im Jahre 1896 hatte sein Um¬
satzkapital die Höhe von 135 Millionen Dollars erreicht. Unter diesen Umständen
ist der Znckerring immer bereit, die guten Gelegenheiten zu benutzen, und auch im¬
stande, seinen Rohstoff möglichst günstig einzulaufen. Dank seiner finanziellen Macht
kann der Ring aber auch auf deu .Kurs des raffinierter Zuckers einen regulierenden
Einfluß ausüben. Da er über eine große Menge dieser Ware verfügt, so sorgt
er dafür, daß der Markt nicht überfüllt wird, weil das die Preise drücken könnte.
Kurz — es ist den, Ring gelungen, sich zum Herrn des Zuckermarkts dadurch zu
machen, daß er sich der Raffinerie des Zuckers bemächtigt hat, der dem gewöhn¬
lichen Verbrauch unterliegt. (Die wenigen noch vorhandnen unabhängigen Raffinerien
erzengen einen extrn feinen Zucker, der hauptsächlich in der Zuckerbäckerei ver¬
wandt wird.)

Hat nun allein die Macht des Großkapitals, verbunden mit finanzieller Ge-
schicklichkeit, dieses Resultat erreicht? Nein — denn erst durch viele wissenschaft¬
liche Fortschritte und ihre praktische Verwertung ist die Raffinerie zu der gegen-
wärtigen Vollkommenheit gelangt, hat sie die Fabriken, die nach dem alten Ver¬
fahren weiter arbeiteten, überflügelt und so die soliden Grundlagen des Rings


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[0538] Die industriellen Monopole in den vereinigten Staaten eine Raffinerie errichten. Man findet sie denn auch nur in den großen Seehäfen, wohin der Rohzucker aus allen Teilen der Welt — Amerika selbst liefert davon nur wenig — zusammenströmt. Wie für das Petroleum und die Kohle, so besteht demnach auch für die Operation der Zuckerraffinerie mir ein eng begrenztes Gebiet, Dos ist allerdings uoch kein untürlichcs Monopol — aber die betreffende Industrie ist darum nicht weniger durch die gebieterische Notwendigkeit an einem bestimmten Platz zentralisiert. Während also der Rohzucker so ziemlich überall erzeugt werde» kann, entzieht sich die Operation des Raffinierens 1. den Unternehmungen von kleinerm Umfang; 2, allen nicht an der See liegenden Ländern (wenn sie nicht selbst Rohzucker- pro¬ duzieren); 3. allen Hafenplätzen zweiten Ranges, Noch etwas andres kommt hinzu, das in dieser Industrie von dem Unter¬ nehmer ein großes Kapital erfordert, nämlich der hohe Preis des Rohstoffs, ver¬ bunden mit dem geringen Grad von Umformung, den er durch die Naffinagc er¬ fährt. Jede Industrie verlangt bekanntlich immer auch zwei rein kaufmännische Operationen, nämlich den Ankauf des Rohprodukts und den Verkauf des fertigen Fabrikats, Je größer nun die industrielle Umwandlung des Rohprodukts ist, desto geringer ist (im Verhältnis zur Gesamtheit der Industrie) die Wichtigkeit dieser kaufmännischen Operationen. Je geringer dagegen die industrielle Umwandlung des Rohprodukts ist, desto wichtiger werden diese kaufmännischen Operationen. Im vorliegenden Fall sind sie von großer Bedeutung, sodaß die Raffiueurc immer zugleich auch große Znckerhnndler sein müssen. Zu diesem Geschäft bedürfen sie aber — noch mehr als zu der Einrichtung und zu dem Betrieb ihrer Fabriken — sehr beträchtlicher Kapitalien, Nun ist aber der Zucker auch ein sehr geeignetes Objekt für rein kaufmännische Spekulationen, denn es handelt sich um einen Gegen¬ stand des Massenverbrauchs, Man kann darum große Mengen auf einmal ver¬ arbeiten, da ihr Absatz immer leicht ist. Auch läßt sich der Zucker leicht auf¬ bewahren und eignet sich deshalb zur Anlage von großen Lagern, und sein massen¬ hafter Einkauf ist nicht (wie z. B. beim Fleisch) dnrch die Notwendigkeit eines baldigen Verkaufs begrenzt. Kurz — alles wirkt bei der Znckerindustrie zur Konzentration zusammen. Kleinere Industrielle sind deshalb von ihr ausgeschlossen, oder sie müssen sich von einer der großen Gesellschaften aufsaugen lassen. Der von den Herren Havemeher & Eider unter dem Namen der ^.merle^it Lug^r RölininK vomMny gegründete Znckerring verfügte schon im Juli 1891 über ein Gesellschaftskapital von 50 Millionen Dollars, im Jahre 1896 hatte sein Um¬ satzkapital die Höhe von 135 Millionen Dollars erreicht. Unter diesen Umständen ist der Znckerring immer bereit, die guten Gelegenheiten zu benutzen, und auch im¬ stande, seinen Rohstoff möglichst günstig einzulaufen. Dank seiner finanziellen Macht kann der Ring aber auch auf deu .Kurs des raffinierter Zuckers einen regulierenden Einfluß ausüben. Da er über eine große Menge dieser Ware verfügt, so sorgt er dafür, daß der Markt nicht überfüllt wird, weil das die Preise drücken könnte. Kurz — es ist den, Ring gelungen, sich zum Herrn des Zuckermarkts dadurch zu machen, daß er sich der Raffinerie des Zuckers bemächtigt hat, der dem gewöhn¬ lichen Verbrauch unterliegt. (Die wenigen noch vorhandnen unabhängigen Raffinerien erzengen einen extrn feinen Zucker, der hauptsächlich in der Zuckerbäckerei ver¬ wandt wird.) Hat nun allein die Macht des Großkapitals, verbunden mit finanzieller Ge- schicklichkeit, dieses Resultat erreicht? Nein — denn erst durch viele wissenschaft¬ liche Fortschritte und ihre praktische Verwertung ist die Raffinerie zu der gegen- wärtigen Vollkommenheit gelangt, hat sie die Fabriken, die nach dem alten Ver¬ fahren weiter arbeiteten, überflügelt und so die soliden Grundlagen des Rings

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/538>, abgerufen am 22.06.2024.