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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Die industriellen Monopole in den Vereinigten Staate"

Handel zu neun Zehnteln in ihren Händen liegt - hat die "w,r.a-u'ä 0ü 0omxan)' den
Eisenbahnen den gesamten Transport ihres Rossis genommen. aber sie giebt ihnen
durch die Beförderung des gereinigten Petroleums und der zahlreichen Nebenprodukte
der Raffinerie noch immer Viel zu verdienen. Es darf wohl behauptet werden daß
die Eisenbahnen gegenwärtig mehr gereinigtes Öl transportieren als ehemals Rossi
und gereinigtes zusammen genommen.

Wie kommt es nun. daß sich der Pctroleumring nicht und der Rolle eines
Unternehmers zum Ankauf von Rossi und zu seiner durch die pipo-llnos bewirkte"
Versendung an unabhängige Naffineure begnügt hat, souderu daß er ,des auch zum
Herr" der Industrie der Raffinerie gemacht hat? Es erklärt sich aus dem besondern
Charakter dieser Industrie, die sich ihrer Natur uach ganz außerordeutlich gut dazu
eignet, in kolossalen Betrieben konzentriert zu werden.

Als mau zuerst mit der Ausbeutung des Rossis begann, schien es (wegen der
Explosionsgefahr) am zweckmäßigsten, es in der Nähe der Bohrlöcher der Reinigung
zu unterziehn. Seit dem Bau der vipk-Iinos, die einen so gefahrlosen und billigen
Transport ermöglichen, ist es im Gegenteil vorteilhafter geworden, das Rossi sofort
an einen Platz zu leite", vo" wo die Verteilung der fertigen Produkte unter den
günstigsten Bedingungen bewirkt werden kaum Von uun an waren die Küsten
des Atlantische" Ozeans und die Ufer der großen Binnenseen jeder andern Lage
vorzuziehn. Die A"we"du"g der Röhrenleitungen hat sonach den Mittelpunkt der
Raffinerie verschoben, sie hat aber auch zugleich zur Konzentration dieser Industrie
beigetragen. Die großen Häfen, die wichtigeren Eiseubahukuotenpunkte wurden die
einzige" Orte, wo ma" mit Vorteil Raffinerie" errichte" konnte, und da diese nicht
mehr -- wie vor der Erricht"ug der uipo-linizs -- bloß uns die lokale Rohöl-
prodnktion angewiesen waren, konnte man sie so groß machen, wie es das industrielle
Verfahre" ""r immer zuließ. Diese Umwälzung bedeutete aber den Untergang der
bescheidnen und lokalen Raffinerien und das Verschwinden derer von ihnen, die
nicht imstande waren, sich den neuen Verhältnisse" anzupassen.

Die Transportverhältnisse haben also ans das Verschwinden der kleinen Be¬
tnebe und ihre" Ersatz durch große Raffinerien in direkter und entscheidender Weife
eingewirkt. Das Entsteh" dieses "e"en TyP"s, der Riesciiraffmerle, wurde aber noch
durch deu Umstand außerordentlich begünstigt, daß das zu verarbeitende Material
seiner Natur unes zur technischen Konzentration unwiderstehlich hindrängte. Es hat
sich nämlich auch bei dieser Industrie -- wie bei so mancher andern -- heraus¬
gestellt, daß sich die zur Einrichtung und zum Betrieb einer Ölraffinerie erforder¬
lichen kostspieligen Anlagen verhältnismäßig ""> so billiger stelle", je größere Masse"
des Rohstoffs in der betreffende" Fabrik verarbeitet werde". Dieser Vorteil zeigt
sich besonders augenfällig bei der Verarbeitung der so wichtigen Nebenprodukte des
Petroleums. Nachdem das Rossi in der Raffinerie angelangt ist, muß es zunächstvon dem i" ihn, enthaltnen Schwefel befreit werde", der seinen Transport so ge¬
fährlich macht. Hierauf wird es destilliert, wodurch es "in 35 Prozent um festen
Stoffen erleichtert wird. Dies gilt für das in Ohio und Jndiana gewonnene Ol.
(Das pennsylvnnisch(. Petroleum ist reiner und verliert durch die Destillation zuweilen
^,P)>'zart^) Die hiernach erlangte Flüssigkeit 05 Prozent des entschwefelten.nvyols) liefert die beiden Hnnptprvdnkte- das Gasolin (feinstes, wasserhelles und
M geruchloses Brennöl) ""d das gewöhi'liebe Petroleum.

Was wird uun ans den 35 Prozent a" Rückstände"? Sie sind der am
wenigste" ergiebige Teil, zugleich aber auch der Teil, aus dem man die mannig¬
faltigsten Produkte gewinnt! Schmieröl, Reizstoffe. Wachs, Vaseline usw. Die direkten
Produkte der Raffinerie, das Gasolin und das gewöhnliche Brennöl, lasse" sich,
wenn auch mit etwas mehr Kosten, auch i" einer kleinen Fabrik gewinnen. Die


Grenzboten I 1301
Die industriellen Monopole in den Vereinigten Staate»

Handel zu neun Zehnteln in ihren Händen liegt - hat die »w,r.a-u'ä 0ü 0omxan)' den
Eisenbahnen den gesamten Transport ihres Rossis genommen. aber sie giebt ihnen
durch die Beförderung des gereinigten Petroleums und der zahlreichen Nebenprodukte
der Raffinerie noch immer Viel zu verdienen. Es darf wohl behauptet werden daß
die Eisenbahnen gegenwärtig mehr gereinigtes Öl transportieren als ehemals Rossi
und gereinigtes zusammen genommen.

Wie kommt es nun. daß sich der Pctroleumring nicht und der Rolle eines
Unternehmers zum Ankauf von Rossi und zu seiner durch die pipo-llnos bewirkte»
Versendung an unabhängige Naffineure begnügt hat, souderu daß er ,des auch zum
Herr» der Industrie der Raffinerie gemacht hat? Es erklärt sich aus dem besondern
Charakter dieser Industrie, die sich ihrer Natur uach ganz außerordeutlich gut dazu
eignet, in kolossalen Betrieben konzentriert zu werden.

Als mau zuerst mit der Ausbeutung des Rossis begann, schien es (wegen der
Explosionsgefahr) am zweckmäßigsten, es in der Nähe der Bohrlöcher der Reinigung
zu unterziehn. Seit dem Bau der vipk-Iinos, die einen so gefahrlosen und billigen
Transport ermöglichen, ist es im Gegenteil vorteilhafter geworden, das Rossi sofort
an einen Platz zu leite», vo» wo die Verteilung der fertigen Produkte unter den
günstigsten Bedingungen bewirkt werden kaum Von uun an waren die Küsten
des Atlantische» Ozeans und die Ufer der großen Binnenseen jeder andern Lage
vorzuziehn. Die A»we»du»g der Röhrenleitungen hat sonach den Mittelpunkt der
Raffinerie verschoben, sie hat aber auch zugleich zur Konzentration dieser Industrie
beigetragen. Die großen Häfen, die wichtigeren Eiseubahukuotenpunkte wurden die
einzige» Orte, wo ma» mit Vorteil Raffinerie» errichte» konnte, und da diese nicht
mehr — wie vor der Erricht»ug der uipo-linizs — bloß uns die lokale Rohöl-
prodnktion angewiesen waren, konnte man sie so groß machen, wie es das industrielle
Verfahre» »»r immer zuließ. Diese Umwälzung bedeutete aber den Untergang der
bescheidnen und lokalen Raffinerien und das Verschwinden derer von ihnen, die
nicht imstande waren, sich den neuen Verhältnisse» anzupassen.

Die Transportverhältnisse haben also ans das Verschwinden der kleinen Be¬
tnebe und ihre» Ersatz durch große Raffinerien in direkter und entscheidender Weife
eingewirkt. Das Entsteh» dieses »e»en TyP»s, der Riesciiraffmerle, wurde aber noch
durch deu Umstand außerordentlich begünstigt, daß das zu verarbeitende Material
seiner Natur unes zur technischen Konzentration unwiderstehlich hindrängte. Es hat
sich nämlich auch bei dieser Industrie — wie bei so mancher andern — heraus¬
gestellt, daß sich die zur Einrichtung und zum Betrieb einer Ölraffinerie erforder¬
lichen kostspieligen Anlagen verhältnismäßig »»> so billiger stelle», je größere Masse»
des Rohstoffs in der betreffende» Fabrik verarbeitet werde». Dieser Vorteil zeigt
sich besonders augenfällig bei der Verarbeitung der so wichtigen Nebenprodukte des
Petroleums. Nachdem das Rossi in der Raffinerie angelangt ist, muß es zunächstvon dem i» ihn, enthaltnen Schwefel befreit werde», der seinen Transport so ge¬
fährlich macht. Hierauf wird es destilliert, wodurch es »in 35 Prozent um festen
Stoffen erleichtert wird. Dies gilt für das in Ohio und Jndiana gewonnene Ol.
(Das pennsylvnnisch(. Petroleum ist reiner und verliert durch die Destillation zuweilen
^,P)>'zart^) Die hiernach erlangte Flüssigkeit 05 Prozent des entschwefelten.nvyols) liefert die beiden Hnnptprvdnkte- das Gasolin (feinstes, wasserhelles und
M geruchloses Brennöl) »»d das gewöhi'liebe Petroleum.

Was wird uun ans den 35 Prozent a» Rückstände»? Sie sind der am
wenigste» ergiebige Teil, zugleich aber auch der Teil, aus dem man die mannig¬
faltigsten Produkte gewinnt! Schmieröl, Reizstoffe. Wachs, Vaseline usw. Die direkten
Produkte der Raffinerie, das Gasolin und das gewöhnliche Brennöl, lasse» sich,
wenn auch mit etwas mehr Kosten, auch i» einer kleinen Fabrik gewinnen. Die


Grenzboten I 1301
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[0417] Die industriellen Monopole in den Vereinigten Staate» Handel zu neun Zehnteln in ihren Händen liegt - hat die »w,r.a-u'ä 0ü 0omxan)' den Eisenbahnen den gesamten Transport ihres Rossis genommen. aber sie giebt ihnen durch die Beförderung des gereinigten Petroleums und der zahlreichen Nebenprodukte der Raffinerie noch immer Viel zu verdienen. Es darf wohl behauptet werden daß die Eisenbahnen gegenwärtig mehr gereinigtes Öl transportieren als ehemals Rossi und gereinigtes zusammen genommen. Wie kommt es nun. daß sich der Pctroleumring nicht und der Rolle eines Unternehmers zum Ankauf von Rossi und zu seiner durch die pipo-llnos bewirkte» Versendung an unabhängige Naffineure begnügt hat, souderu daß er ,des auch zum Herr» der Industrie der Raffinerie gemacht hat? Es erklärt sich aus dem besondern Charakter dieser Industrie, die sich ihrer Natur uach ganz außerordeutlich gut dazu eignet, in kolossalen Betrieben konzentriert zu werden. Als mau zuerst mit der Ausbeutung des Rossis begann, schien es (wegen der Explosionsgefahr) am zweckmäßigsten, es in der Nähe der Bohrlöcher der Reinigung zu unterziehn. Seit dem Bau der vipk-Iinos, die einen so gefahrlosen und billigen Transport ermöglichen, ist es im Gegenteil vorteilhafter geworden, das Rossi sofort an einen Platz zu leite», vo» wo die Verteilung der fertigen Produkte unter den günstigsten Bedingungen bewirkt werden kaum Von uun an waren die Küsten des Atlantische» Ozeans und die Ufer der großen Binnenseen jeder andern Lage vorzuziehn. Die A»we»du»g der Röhrenleitungen hat sonach den Mittelpunkt der Raffinerie verschoben, sie hat aber auch zugleich zur Konzentration dieser Industrie beigetragen. Die großen Häfen, die wichtigeren Eiseubahukuotenpunkte wurden die einzige» Orte, wo ma» mit Vorteil Raffinerie» errichte» konnte, und da diese nicht mehr — wie vor der Erricht»ug der uipo-linizs — bloß uns die lokale Rohöl- prodnktion angewiesen waren, konnte man sie so groß machen, wie es das industrielle Verfahre» »»r immer zuließ. Diese Umwälzung bedeutete aber den Untergang der bescheidnen und lokalen Raffinerien und das Verschwinden derer von ihnen, die nicht imstande waren, sich den neuen Verhältnisse» anzupassen. Die Transportverhältnisse haben also ans das Verschwinden der kleinen Be¬ tnebe und ihre» Ersatz durch große Raffinerien in direkter und entscheidender Weife eingewirkt. Das Entsteh» dieses »e»en TyP»s, der Riesciiraffmerle, wurde aber noch durch deu Umstand außerordentlich begünstigt, daß das zu verarbeitende Material seiner Natur unes zur technischen Konzentration unwiderstehlich hindrängte. Es hat sich nämlich auch bei dieser Industrie — wie bei so mancher andern — heraus¬ gestellt, daß sich die zur Einrichtung und zum Betrieb einer Ölraffinerie erforder¬ lichen kostspieligen Anlagen verhältnismäßig »»> so billiger stelle», je größere Masse» des Rohstoffs in der betreffende» Fabrik verarbeitet werde». Dieser Vorteil zeigt sich besonders augenfällig bei der Verarbeitung der so wichtigen Nebenprodukte des Petroleums. Nachdem das Rossi in der Raffinerie angelangt ist, muß es zunächstvon dem i» ihn, enthaltnen Schwefel befreit werde», der seinen Transport so ge¬ fährlich macht. Hierauf wird es destilliert, wodurch es »in 35 Prozent um festen Stoffen erleichtert wird. Dies gilt für das in Ohio und Jndiana gewonnene Ol. (Das pennsylvnnisch(. Petroleum ist reiner und verliert durch die Destillation zuweilen ^,P)>'zart^) Die hiernach erlangte Flüssigkeit 05 Prozent des entschwefelten.nvyols) liefert die beiden Hnnptprvdnkte- das Gasolin (feinstes, wasserhelles und M geruchloses Brennöl) »»d das gewöhi'liebe Petroleum. Was wird uun ans den 35 Prozent a» Rückstände»? Sie sind der am wenigste» ergiebige Teil, zugleich aber auch der Teil, aus dem man die mannig¬ faltigsten Produkte gewinnt! Schmieröl, Reizstoffe. Wachs, Vaseline usw. Die direkten Produkte der Raffinerie, das Gasolin und das gewöhnliche Brennöl, lasse» sich, wenn auch mit etwas mehr Kosten, auch i» einer kleinen Fabrik gewinnen. Die Grenzboten I 1301

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/417>, abgerufen am 22.07.2024.