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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Schlesiens, deren Vorfahren mich im Lande gewohnt haben, nehmen nicht ein, daß
diese katholisch gewesen sind. Eher ist Schlesien in der letzten Zeit, wegen der starken
Vermehrung der Oberschlcsier und durch Ein- und Auswcmdrnng, etwas katholischer
geworden als früher.

Ferner ist doch bekanntlich Schlesien die Provinz Preußens, die am schnellsten
preußisch geworden ist; die Schlesier, zumal die evangelischen, waren froh, die
österreichische Herrschaft los geworden zu sein. Die hnndertfünfzigjährigen Jubiläen,
die von zahlreichen evangelischen Kirchen Schlesiens in der letzten Zeit gefeiert
worden sind, haben uns vergegenwärtigt, wie viele Kirchen in der ersten Zeit der
preußischen Herrschaft gebaut wordeu siud, und daß die Zahl der Evangelischen
nicht klein gewesen ist. Viele waren es heimlich gewesen und wurden es nun
wieder öffentlich. In einem ganz katholischen Lande wäre doch eine so schöne evan¬
gelische Kirche nicht möglich, wie die Gnadenkirche, die sich die Hirschberger noch
in der letzten Zeit der Österreicher errichtet haben, nachdem ihnen Karl XII. von
Joseph I. die Erlaubnis erwirkt hatte.

Die Schlesier müssen aber auch dagegen protestiere", daß fast alle katholischen
Einwohner der eroberten Provinz zu Österreich hingeneigt hätten; denn so lautet die
Äußerung in dem Grenzbotenartikcl. Es ist anch Friedrich gar nicht eingefallen, alle
im Verdachte zu haben; er wußte wohl, daß er es nicht brauchte, und gegen wen
R. S. allein der Verdacht berechtigt war.


Velosophie und Chclisatiou.

Während vor kurzem noch am Sterbebette
der Philosophie die Humanisten jammerten und die Renlisten frohlockten, hat sich
die 3000 Jahre alte Dame plötzlich verjüngt, Pumphösleiu angezogen und ist mit
einem kräftigen "All Heil!" in die weite Welt hinaus gerodete. Zwar ist es nicht
gerade Metaphysik, was Eduard Bertz in seiner Philosophie des Fahrrads
(Dresden und Leipzig, Carl Reißner, 1900) treibt, sondern vorläufig mir praktische
Philosophie, aber so gut wie Kant vom kategorischen Imperativ aus den verlornen
Gott wiedergefunden hat, kann das ja anch dem Ratter von seiner neuen Velomoral
aus gelingen. Das Nadeln, so werden wir belehrt, macht den Leib gesund, stellt
die Unschuld der Seele wieder her, erweitert den Blick durch Reisen in die jetzt
auch dem Unbemittelten erschlossenen Fernen, stärkt Mut und Selbstvertrauen dnrch
Gefahren, erleichtert das vom Denken beschwerte Hirn, überwindet Vorurteile und
giebt dem Nadler die in der Sklaverei der Mode und Sitte untergcgangne Per¬
sönlichkeit wieder. Zugleich aber schließt das Rad alle, die ihm huldigen, ohne
Vereinssatzuugeu zu einem Bunde zusammen, dessen Mitglieder, mögen sie Fürsten
oder Arbeiter sein, sich als Brüder fühlen, einander bei den so häufigen Rad¬
unfällen hilfreich beizuspringen sich gewöhnen, und deren jeder in der Verteidigung
seines Kleinods gegen die übermächtige Schar der feindlichen Philister ein Kämpfer
für Recht, Freiheit und Fortschritt wird. So entsteht, den Radlern unbewußt, ein
Weltreformbund, so baut sich allmählich die Harmonie auf vou Individualismus
und Sozialismus, von Egoismus und Altruismus, und erwächst der höhere und
vollkommnere Mensch, den Nietzsche mit dem Übermenschen eigentlich gemeint hat.
Überwunden wird das Philistertum, auf deu Trab gebracht der Faule, der sich
jedem Fortschritt entgegenstemmt, weil dieser ihn in seiner Bequemlichkeit stört. Und
zugleich bahnt das Fahrrad die wirtschaftliche Umwälzung an, die den äußerlichen
Gesellschaftszustand der neuen Seelenverfassung anpassen wird. Es bringt Stadt
und Land einander nahe, durchdringt die Dorfbewohner mit städtischem Geist,
dezentralisiert die Industrie, macht allen Städtern den Naturgenuß zugänglich,
fördert die nützlichen Industrien und bläst den schädlichen, wie der Korsettschueiderei
und der Schnapsbrennerei, das Lebenslicht aus. Auch der Bücherfabrikntivu, von


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Schlesiens, deren Vorfahren mich im Lande gewohnt haben, nehmen nicht ein, daß
diese katholisch gewesen sind. Eher ist Schlesien in der letzten Zeit, wegen der starken
Vermehrung der Oberschlcsier und durch Ein- und Auswcmdrnng, etwas katholischer
geworden als früher.

Ferner ist doch bekanntlich Schlesien die Provinz Preußens, die am schnellsten
preußisch geworden ist; die Schlesier, zumal die evangelischen, waren froh, die
österreichische Herrschaft los geworden zu sein. Die hnndertfünfzigjährigen Jubiläen,
die von zahlreichen evangelischen Kirchen Schlesiens in der letzten Zeit gefeiert
worden sind, haben uns vergegenwärtigt, wie viele Kirchen in der ersten Zeit der
preußischen Herrschaft gebaut wordeu siud, und daß die Zahl der Evangelischen
nicht klein gewesen ist. Viele waren es heimlich gewesen und wurden es nun
wieder öffentlich. In einem ganz katholischen Lande wäre doch eine so schöne evan¬
gelische Kirche nicht möglich, wie die Gnadenkirche, die sich die Hirschberger noch
in der letzten Zeit der Österreicher errichtet haben, nachdem ihnen Karl XII. von
Joseph I. die Erlaubnis erwirkt hatte.

Die Schlesier müssen aber auch dagegen protestiere», daß fast alle katholischen
Einwohner der eroberten Provinz zu Österreich hingeneigt hätten; denn so lautet die
Äußerung in dem Grenzbotenartikcl. Es ist anch Friedrich gar nicht eingefallen, alle
im Verdachte zu haben; er wußte wohl, daß er es nicht brauchte, und gegen wen
R. S. allein der Verdacht berechtigt war.


Velosophie und Chclisatiou.

Während vor kurzem noch am Sterbebette
der Philosophie die Humanisten jammerten und die Renlisten frohlockten, hat sich
die 3000 Jahre alte Dame plötzlich verjüngt, Pumphösleiu angezogen und ist mit
einem kräftigen „All Heil!" in die weite Welt hinaus gerodete. Zwar ist es nicht
gerade Metaphysik, was Eduard Bertz in seiner Philosophie des Fahrrads
(Dresden und Leipzig, Carl Reißner, 1900) treibt, sondern vorläufig mir praktische
Philosophie, aber so gut wie Kant vom kategorischen Imperativ aus den verlornen
Gott wiedergefunden hat, kann das ja anch dem Ratter von seiner neuen Velomoral
aus gelingen. Das Nadeln, so werden wir belehrt, macht den Leib gesund, stellt
die Unschuld der Seele wieder her, erweitert den Blick durch Reisen in die jetzt
auch dem Unbemittelten erschlossenen Fernen, stärkt Mut und Selbstvertrauen dnrch
Gefahren, erleichtert das vom Denken beschwerte Hirn, überwindet Vorurteile und
giebt dem Nadler die in der Sklaverei der Mode und Sitte untergcgangne Per¬
sönlichkeit wieder. Zugleich aber schließt das Rad alle, die ihm huldigen, ohne
Vereinssatzuugeu zu einem Bunde zusammen, dessen Mitglieder, mögen sie Fürsten
oder Arbeiter sein, sich als Brüder fühlen, einander bei den so häufigen Rad¬
unfällen hilfreich beizuspringen sich gewöhnen, und deren jeder in der Verteidigung
seines Kleinods gegen die übermächtige Schar der feindlichen Philister ein Kämpfer
für Recht, Freiheit und Fortschritt wird. So entsteht, den Radlern unbewußt, ein
Weltreformbund, so baut sich allmählich die Harmonie auf vou Individualismus
und Sozialismus, von Egoismus und Altruismus, und erwächst der höhere und
vollkommnere Mensch, den Nietzsche mit dem Übermenschen eigentlich gemeint hat.
Überwunden wird das Philistertum, auf deu Trab gebracht der Faule, der sich
jedem Fortschritt entgegenstemmt, weil dieser ihn in seiner Bequemlichkeit stört. Und
zugleich bahnt das Fahrrad die wirtschaftliche Umwälzung an, die den äußerlichen
Gesellschaftszustand der neuen Seelenverfassung anpassen wird. Es bringt Stadt
und Land einander nahe, durchdringt die Dorfbewohner mit städtischem Geist,
dezentralisiert die Industrie, macht allen Städtern den Naturgenuß zugänglich,
fördert die nützlichen Industrien und bläst den schädlichen, wie der Korsettschueiderei
und der Schnapsbrennerei, das Lebenslicht aus. Auch der Bücherfabrikntivu, von


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[0156] Maßgebliches und Unmaßgebliches Schlesiens, deren Vorfahren mich im Lande gewohnt haben, nehmen nicht ein, daß diese katholisch gewesen sind. Eher ist Schlesien in der letzten Zeit, wegen der starken Vermehrung der Oberschlcsier und durch Ein- und Auswcmdrnng, etwas katholischer geworden als früher. Ferner ist doch bekanntlich Schlesien die Provinz Preußens, die am schnellsten preußisch geworden ist; die Schlesier, zumal die evangelischen, waren froh, die österreichische Herrschaft los geworden zu sein. Die hnndertfünfzigjährigen Jubiläen, die von zahlreichen evangelischen Kirchen Schlesiens in der letzten Zeit gefeiert worden sind, haben uns vergegenwärtigt, wie viele Kirchen in der ersten Zeit der preußischen Herrschaft gebaut wordeu siud, und daß die Zahl der Evangelischen nicht klein gewesen ist. Viele waren es heimlich gewesen und wurden es nun wieder öffentlich. In einem ganz katholischen Lande wäre doch eine so schöne evan¬ gelische Kirche nicht möglich, wie die Gnadenkirche, die sich die Hirschberger noch in der letzten Zeit der Österreicher errichtet haben, nachdem ihnen Karl XII. von Joseph I. die Erlaubnis erwirkt hatte. Die Schlesier müssen aber auch dagegen protestiere», daß fast alle katholischen Einwohner der eroberten Provinz zu Österreich hingeneigt hätten; denn so lautet die Äußerung in dem Grenzbotenartikcl. Es ist anch Friedrich gar nicht eingefallen, alle im Verdachte zu haben; er wußte wohl, daß er es nicht brauchte, und gegen wen R. S. allein der Verdacht berechtigt war. Velosophie und Chclisatiou. Während vor kurzem noch am Sterbebette der Philosophie die Humanisten jammerten und die Renlisten frohlockten, hat sich die 3000 Jahre alte Dame plötzlich verjüngt, Pumphösleiu angezogen und ist mit einem kräftigen „All Heil!" in die weite Welt hinaus gerodete. Zwar ist es nicht gerade Metaphysik, was Eduard Bertz in seiner Philosophie des Fahrrads (Dresden und Leipzig, Carl Reißner, 1900) treibt, sondern vorläufig mir praktische Philosophie, aber so gut wie Kant vom kategorischen Imperativ aus den verlornen Gott wiedergefunden hat, kann das ja anch dem Ratter von seiner neuen Velomoral aus gelingen. Das Nadeln, so werden wir belehrt, macht den Leib gesund, stellt die Unschuld der Seele wieder her, erweitert den Blick durch Reisen in die jetzt auch dem Unbemittelten erschlossenen Fernen, stärkt Mut und Selbstvertrauen dnrch Gefahren, erleichtert das vom Denken beschwerte Hirn, überwindet Vorurteile und giebt dem Nadler die in der Sklaverei der Mode und Sitte untergcgangne Per¬ sönlichkeit wieder. Zugleich aber schließt das Rad alle, die ihm huldigen, ohne Vereinssatzuugeu zu einem Bunde zusammen, dessen Mitglieder, mögen sie Fürsten oder Arbeiter sein, sich als Brüder fühlen, einander bei den so häufigen Rad¬ unfällen hilfreich beizuspringen sich gewöhnen, und deren jeder in der Verteidigung seines Kleinods gegen die übermächtige Schar der feindlichen Philister ein Kämpfer für Recht, Freiheit und Fortschritt wird. So entsteht, den Radlern unbewußt, ein Weltreformbund, so baut sich allmählich die Harmonie auf vou Individualismus und Sozialismus, von Egoismus und Altruismus, und erwächst der höhere und vollkommnere Mensch, den Nietzsche mit dem Übermenschen eigentlich gemeint hat. Überwunden wird das Philistertum, auf deu Trab gebracht der Faule, der sich jedem Fortschritt entgegenstemmt, weil dieser ihn in seiner Bequemlichkeit stört. Und zugleich bahnt das Fahrrad die wirtschaftliche Umwälzung an, die den äußerlichen Gesellschaftszustand der neuen Seelenverfassung anpassen wird. Es bringt Stadt und Land einander nahe, durchdringt die Dorfbewohner mit städtischem Geist, dezentralisiert die Industrie, macht allen Städtern den Naturgenuß zugänglich, fördert die nützlichen Industrien und bläst den schädlichen, wie der Korsettschueiderei und der Schnapsbrennerei, das Lebenslicht aus. Auch der Bücherfabrikntivu, von

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/156>, abgerufen am 29.06.2024.