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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Das preußische Kadetteukorps als gelehrte Schule

lich Preußischen Kadettenkorps." Der Verfasser, l)r. Boesser, ist Professor am
Kndcttenkorps und hat seinen Aufsatz auch als Sonderabdruck bei Mittler er¬
scheine" lassen, Broschüren und Fachzeitschriften haben nun freilich meist
eiuen beschränkten Leserkreis, und so wird es auch in diesem Falle gewesen
sein. Für die Bedeutung und den Charakter der Arbeit aber war es entscheidend,
daß sie nur mit Genehmigung des Generalinspektenrs des Militärbildnngswesens
veröffentlicht sein konnte. Denn wie es mit solchen offiziösen Publikationen zu
gehn Pflegt, weiß man ja. Die einzige mir bekannte, übrigens sehr milde und
günstige Kritik erkannte darum an, daß Boesser über die äußern Einrichtungen, den
Zweck, den Lehrplan, die Unterrichtsweise, die Erziehungsgrundsätze des Kadetten¬
korps einen gelungner Bericht gegeben habe, soweit die Theorie und die ideale
Forderung in Betracht kämen, daß man aber über die Wirklichkeit nichts erfahre.
Immerhin bietet er dem Kundigen einen schätzenswerten Anhalt für manches.*)

Der Begründer des preußischen Kadettenkorps ist bekanntlich Friedrich
Wilhelm I. Er vergrößerte seine Armee nicht nnr, sondern gestaltete sie auch
völlig um. Ein wesentlicher Teil dieses Werks war die veränderte Ergänzung
des Offizierkorps. Der König machte es erst zu einem geschlossenen Stande,
indem er seinen Adel systematisch zwang hineinzutrcteu. Er mußte anfangs
Gewalt brauchen, um das Berliner Kadettenhalls zu füllen. Schmoller hat den
Lehrplan aus jener Zeit mitgeteilt und betont, daß diese Bildung für eine" großen
Teil der jungen preußischen Adlichen einen Fortschritt bedeutet habe. Schon
1722 betrug die Zahl der Kadetten 300. d. h. im Frieden bezog die Armee
von 60000 bis 70000 Mann ihren Offizierersatz größtenteils daher. Dieses
Verhältnis ist kaum wieder erreicht worden. Jetzt liefert das Kadettenkorps
höchstens ein Viertel, und zwar überwiegend an die Infanterie. Aber auch
abgesehen von dieser immerhin noch wichtigen Leistung für den Offizierersatz
würde es much als Wohlthätigkeitsanstnlt sozusagen jedenfalls in gewissen
Kreisen schwer vermißt werden.

Die Stellen im Kadettenkorps mit dem verminderten Erziehnilgsbeitrage
von 450, 300, 180, 90 Mark jährlich und die Freistellen sind zunächst für
Söhne von Offiziere" bestimmt. So erhält es der Armee den Nachwuchs des
preußischen Militäradels und der Offiziere überhaupt, d. h. im wesentlichen
der nicht wohlhabenden. Darin liegt vielleicht die größte Bedeutung des
Kadettenkorps, denn die Tradition im militärischen Berufe von Geschlecht zu
Geschlecht ist wertvoll, und sie hat sich unstreitig bewährt, wenn sie eines nicht
gerade die selbständigsten Köpfe hervorbringen mag; diese unauffällige Zubuße
zum Dienftcinkommen ist auch den verheirateten Offizieren von Herzen zu gönnen.
Obgleich nun der volle Erziehungsbeitrag von 800 Mark und vollends der
ermäßigte von 450 Mark in Anbetracht dessen, daß alles dabei einbegriffen ist,
doch sehr mäßig genannt werden muß, giebt es meist noch offne Stellen im
Kadetteukorps, für die diese Beiträge zu leisten sind. Das soeben eröffnete
Kadettenhaus Naumburg hat man zunächst, wie im Reichstage zugestanden wurde,
nur durch Verringerung der Kopfzahl der andern sieben Voranstalten von 220 auf
200 füllen können. Dieser müßige Zufluß erklärt sich aus gewissen alten Vor¬
urteilen, die nicht ganz geschwunden sind. Man warf dem Kadettenkorps vor,
daß sich die ältern und stärkern Zöglinge zu sehr an der Erziehung der jünger"



*) Soeben ist in der ersten Nummer des Korrespondenzblalts für den akademisch ge¬
bildeten Lehrerstand über das preußische Kadetienkorps ein Artikel erschienen, dein noch andre
folgen sollen. Ich konnte ihn nicht mehr berücksichtigen. Seine Ausführungen stimmen in den
allgemeinen Schlüssen mit den meinigen ttberein. Auch dle mitgeteilten Einzelheiten verdienen
allen Glauben, die Auffassung und Darstellung ist droh ihrer Scharfe sachlich und angemessen.
Das preußische Kadetteukorps als gelehrte Schule

lich Preußischen Kadettenkorps." Der Verfasser, l)r. Boesser, ist Professor am
Kndcttenkorps und hat seinen Aufsatz auch als Sonderabdruck bei Mittler er¬
scheine» lassen, Broschüren und Fachzeitschriften haben nun freilich meist
eiuen beschränkten Leserkreis, und so wird es auch in diesem Falle gewesen
sein. Für die Bedeutung und den Charakter der Arbeit aber war es entscheidend,
daß sie nur mit Genehmigung des Generalinspektenrs des Militärbildnngswesens
veröffentlicht sein konnte. Denn wie es mit solchen offiziösen Publikationen zu
gehn Pflegt, weiß man ja. Die einzige mir bekannte, übrigens sehr milde und
günstige Kritik erkannte darum an, daß Boesser über die äußern Einrichtungen, den
Zweck, den Lehrplan, die Unterrichtsweise, die Erziehungsgrundsätze des Kadetten¬
korps einen gelungner Bericht gegeben habe, soweit die Theorie und die ideale
Forderung in Betracht kämen, daß man aber über die Wirklichkeit nichts erfahre.
Immerhin bietet er dem Kundigen einen schätzenswerten Anhalt für manches.*)

Der Begründer des preußischen Kadettenkorps ist bekanntlich Friedrich
Wilhelm I. Er vergrößerte seine Armee nicht nnr, sondern gestaltete sie auch
völlig um. Ein wesentlicher Teil dieses Werks war die veränderte Ergänzung
des Offizierkorps. Der König machte es erst zu einem geschlossenen Stande,
indem er seinen Adel systematisch zwang hineinzutrcteu. Er mußte anfangs
Gewalt brauchen, um das Berliner Kadettenhalls zu füllen. Schmoller hat den
Lehrplan aus jener Zeit mitgeteilt und betont, daß diese Bildung für eine» großen
Teil der jungen preußischen Adlichen einen Fortschritt bedeutet habe. Schon
1722 betrug die Zahl der Kadetten 300. d. h. im Frieden bezog die Armee
von 60000 bis 70000 Mann ihren Offizierersatz größtenteils daher. Dieses
Verhältnis ist kaum wieder erreicht worden. Jetzt liefert das Kadettenkorps
höchstens ein Viertel, und zwar überwiegend an die Infanterie. Aber auch
abgesehen von dieser immerhin noch wichtigen Leistung für den Offizierersatz
würde es much als Wohlthätigkeitsanstnlt sozusagen jedenfalls in gewissen
Kreisen schwer vermißt werden.

Die Stellen im Kadettenkorps mit dem verminderten Erziehnilgsbeitrage
von 450, 300, 180, 90 Mark jährlich und die Freistellen sind zunächst für
Söhne von Offiziere» bestimmt. So erhält es der Armee den Nachwuchs des
preußischen Militäradels und der Offiziere überhaupt, d. h. im wesentlichen
der nicht wohlhabenden. Darin liegt vielleicht die größte Bedeutung des
Kadettenkorps, denn die Tradition im militärischen Berufe von Geschlecht zu
Geschlecht ist wertvoll, und sie hat sich unstreitig bewährt, wenn sie eines nicht
gerade die selbständigsten Köpfe hervorbringen mag; diese unauffällige Zubuße
zum Dienftcinkommen ist auch den verheirateten Offizieren von Herzen zu gönnen.
Obgleich nun der volle Erziehungsbeitrag von 800 Mark und vollends der
ermäßigte von 450 Mark in Anbetracht dessen, daß alles dabei einbegriffen ist,
doch sehr mäßig genannt werden muß, giebt es meist noch offne Stellen im
Kadetteukorps, für die diese Beiträge zu leisten sind. Das soeben eröffnete
Kadettenhaus Naumburg hat man zunächst, wie im Reichstage zugestanden wurde,
nur durch Verringerung der Kopfzahl der andern sieben Voranstalten von 220 auf
200 füllen können. Dieser müßige Zufluß erklärt sich aus gewissen alten Vor¬
urteilen, die nicht ganz geschwunden sind. Man warf dem Kadettenkorps vor,
daß sich die ältern und stärkern Zöglinge zu sehr an der Erziehung der jünger»



*) Soeben ist in der ersten Nummer des Korrespondenzblalts für den akademisch ge¬
bildeten Lehrerstand über das preußische Kadetienkorps ein Artikel erschienen, dein noch andre
folgen sollen. Ich konnte ihn nicht mehr berücksichtigen. Seine Ausführungen stimmen in den
allgemeinen Schlüssen mit den meinigen ttberein. Auch dle mitgeteilten Einzelheiten verdienen
allen Glauben, die Auffassung und Darstellung ist droh ihrer Scharfe sachlich und angemessen.
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[0144] Das preußische Kadetteukorps als gelehrte Schule lich Preußischen Kadettenkorps." Der Verfasser, l)r. Boesser, ist Professor am Kndcttenkorps und hat seinen Aufsatz auch als Sonderabdruck bei Mittler er¬ scheine» lassen, Broschüren und Fachzeitschriften haben nun freilich meist eiuen beschränkten Leserkreis, und so wird es auch in diesem Falle gewesen sein. Für die Bedeutung und den Charakter der Arbeit aber war es entscheidend, daß sie nur mit Genehmigung des Generalinspektenrs des Militärbildnngswesens veröffentlicht sein konnte. Denn wie es mit solchen offiziösen Publikationen zu gehn Pflegt, weiß man ja. Die einzige mir bekannte, übrigens sehr milde und günstige Kritik erkannte darum an, daß Boesser über die äußern Einrichtungen, den Zweck, den Lehrplan, die Unterrichtsweise, die Erziehungsgrundsätze des Kadetten¬ korps einen gelungner Bericht gegeben habe, soweit die Theorie und die ideale Forderung in Betracht kämen, daß man aber über die Wirklichkeit nichts erfahre. Immerhin bietet er dem Kundigen einen schätzenswerten Anhalt für manches.*) Der Begründer des preußischen Kadettenkorps ist bekanntlich Friedrich Wilhelm I. Er vergrößerte seine Armee nicht nnr, sondern gestaltete sie auch völlig um. Ein wesentlicher Teil dieses Werks war die veränderte Ergänzung des Offizierkorps. Der König machte es erst zu einem geschlossenen Stande, indem er seinen Adel systematisch zwang hineinzutrcteu. Er mußte anfangs Gewalt brauchen, um das Berliner Kadettenhalls zu füllen. Schmoller hat den Lehrplan aus jener Zeit mitgeteilt und betont, daß diese Bildung für eine» großen Teil der jungen preußischen Adlichen einen Fortschritt bedeutet habe. Schon 1722 betrug die Zahl der Kadetten 300. d. h. im Frieden bezog die Armee von 60000 bis 70000 Mann ihren Offizierersatz größtenteils daher. Dieses Verhältnis ist kaum wieder erreicht worden. Jetzt liefert das Kadettenkorps höchstens ein Viertel, und zwar überwiegend an die Infanterie. Aber auch abgesehen von dieser immerhin noch wichtigen Leistung für den Offizierersatz würde es much als Wohlthätigkeitsanstnlt sozusagen jedenfalls in gewissen Kreisen schwer vermißt werden. Die Stellen im Kadettenkorps mit dem verminderten Erziehnilgsbeitrage von 450, 300, 180, 90 Mark jährlich und die Freistellen sind zunächst für Söhne von Offiziere» bestimmt. So erhält es der Armee den Nachwuchs des preußischen Militäradels und der Offiziere überhaupt, d. h. im wesentlichen der nicht wohlhabenden. Darin liegt vielleicht die größte Bedeutung des Kadettenkorps, denn die Tradition im militärischen Berufe von Geschlecht zu Geschlecht ist wertvoll, und sie hat sich unstreitig bewährt, wenn sie eines nicht gerade die selbständigsten Köpfe hervorbringen mag; diese unauffällige Zubuße zum Dienftcinkommen ist auch den verheirateten Offizieren von Herzen zu gönnen. Obgleich nun der volle Erziehungsbeitrag von 800 Mark und vollends der ermäßigte von 450 Mark in Anbetracht dessen, daß alles dabei einbegriffen ist, doch sehr mäßig genannt werden muß, giebt es meist noch offne Stellen im Kadetteukorps, für die diese Beiträge zu leisten sind. Das soeben eröffnete Kadettenhaus Naumburg hat man zunächst, wie im Reichstage zugestanden wurde, nur durch Verringerung der Kopfzahl der andern sieben Voranstalten von 220 auf 200 füllen können. Dieser müßige Zufluß erklärt sich aus gewissen alten Vor¬ urteilen, die nicht ganz geschwunden sind. Man warf dem Kadettenkorps vor, daß sich die ältern und stärkern Zöglinge zu sehr an der Erziehung der jünger» *) Soeben ist in der ersten Nummer des Korrespondenzblalts für den akademisch ge¬ bildeten Lehrerstand über das preußische Kadetienkorps ein Artikel erschienen, dein noch andre folgen sollen. Ich konnte ihn nicht mehr berücksichtigen. Seine Ausführungen stimmen in den allgemeinen Schlüssen mit den meinigen ttberein. Auch dle mitgeteilten Einzelheiten verdienen allen Glauben, die Auffassung und Darstellung ist droh ihrer Scharfe sachlich und angemessen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/144>, abgerufen am 24.07.2024.