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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

deren Bestrafung durchzusehen, wie es scheint, in erfolgreicher Weise durch seine
vielbesprochne Zirkularnote zu parieren verstanden. Die deutsche Negierung -- sagt
er den Vorschlag motivierend -- erachte "als eine Vorbedingung für den Eintritt
in diplomatischen Verkehr mit der chinesischen Regierung die Auslieferung derjenigen
Personen, die als die ersten und eigentlichen Anstifter der gegen das Völkerrecht
begangueu Verbrechen festgestellt sind." Die Vertreter der Mächte in Peking
würden "in der Lage sein, in dieser Untersuchung vollgiltiges Zeugnis abzulegen
oder beizubringen."

Es ist in den Grenzboten schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß
von amtlichen Berichten der Gesandten über die Haupt- und Grundfrage bis jetzt
offiziell noch so gut wie nichts bekannt geworden ist: ob es sich bei den Pekinger
Vorgängen und der ganzen Fremdenhetze um einen der Regierung anzurechnenden
Bruch des Völkerrechts handle, oder um sozusagen private Gewaltthätigkeiten gegen
die Negierung sich ansiehnender Rebellen. Nach den Zeitungsberichten soll aller¬
dings gerade der amerikanische Gesandte die Frage schon bald nach dem Entsatz
Pekings in der bestimmtesten Form zu Ungunsten der Negierung, d. h. der Kaiserin,
beantwortet haben. Auch was sonst über persönliche Urteile von Gesandten und
über die Ansichten der fremden Geschäftsleute in dieser Beziehung durch die Presse
gegangen ist, ohne dementiert zu werden, stoßt die Fiktion von der Rebellion als
der Hauptursache vollständig um und läßt an der Hauptschuld der Regierung
keinen Zweifel. Nichtsdestoweniger wird die als Lüge erkannte Fiktion von
Li-Hung-Tschang und seinen nichtchinesischcn Helfershelfern aufrecht erhalten, nach¬
dem das Gerede, es gäbe keine chinesische Regierung, mit der man unterhandeln
oder der man den Krieg erklären könnte, nicht mehr ziehn will. Dieser Fiktion
ging der Bülowsche Vorschlag unmittelbar zu Leibe. Wollte die chinesische Negierung
nicht die Schuldigen der gebührenden Strafe überliefern, wollte sie nicht damit selbst
den Beweis liefern, daß nur Rebellen, nicht sie selbst, den Frieden gebrochen habe,
so mußte sie sich zur Stellung als kriegführende Partei bequemen. Sie mußte dann
aber auch die siegreiche Stellung der Mächte anerkennen, sich den Frieden diktieren
lassen, oder der Krieg ist in oMmz, t'orna, eröffnet. Dieses Entweder-oder ists,
was der Bülowschen Note ihre hohe praktische Bedeutung verlieh. Das verlogne,
jämmerliche Nänkcspiel der chinesischen und der andern Diplomaten ist dadurch ans dem
Konzept gebracht worden, das Licht der Wahrheit hat sie für den Augenblick erschreckt
und geblendet. Natürlich ist die Wirkung auf die Imperialisten in Amerika von be¬
sondern, Interesse. Wie sollten sie die Sache nun drehn, damit der Profit für den
Wahlschwindel gerettet werde? Wie konnte die tödliche Blamage wenigstens noch
bis zur Präsidentenwahl verschleiert werden? Es ist köstlich, zu sehen, wie sich Gro߬
sprecherei und Angst dabei verbinden. Der deutsche Vorschlag wird zunächst abgelehnt,
Amerika will für sich sofort Frieden mit China schließen und großmütig much den
Frieden mit den andern Mächten vermitteln, obgleich es dazu von niemand ein
Mandat hat. Natürlich ist den Chinesen durch das Freundschaftsbündnis mit der
"größten Nation der Welt" der Kamm gewaltig geschwollen, und sie ergingen sich
in den unverschämtesten Provokationen gegen die Mächte. Prinz Tuau wurde zum
Leiter der Politik bestellt. Dieser niederschmetternder Blamage gegenüber war Herr
Mre Kinley zu nochmaligem Umkippen gezwungen. Mit Tuan Frieden zu schließen --
dus würde deu Wählern denn doch wohl noch die Angen öffnen und das glänzende
Geschäft, das die Wiederwahl bedeutet, ernstlich gefährden. Aber weg mit diesem
widerlichen Bilde politischer Verkommenheit und Unreife zugleich! Europa wird
oaraus die nötige Lehre ziehn, und Deutschland vor allem.

, unzweifelhaft hat die Bülowsche Note den Erfolg gehabt, daß man endlich
ersieht, daß das Deutsche Reich nicht zum Spaß und Spiel in China eingegriffen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

deren Bestrafung durchzusehen, wie es scheint, in erfolgreicher Weise durch seine
vielbesprochne Zirkularnote zu parieren verstanden. Die deutsche Negierung — sagt
er den Vorschlag motivierend — erachte „als eine Vorbedingung für den Eintritt
in diplomatischen Verkehr mit der chinesischen Regierung die Auslieferung derjenigen
Personen, die als die ersten und eigentlichen Anstifter der gegen das Völkerrecht
begangueu Verbrechen festgestellt sind." Die Vertreter der Mächte in Peking
würden „in der Lage sein, in dieser Untersuchung vollgiltiges Zeugnis abzulegen
oder beizubringen."

Es ist in den Grenzboten schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß
von amtlichen Berichten der Gesandten über die Haupt- und Grundfrage bis jetzt
offiziell noch so gut wie nichts bekannt geworden ist: ob es sich bei den Pekinger
Vorgängen und der ganzen Fremdenhetze um einen der Regierung anzurechnenden
Bruch des Völkerrechts handle, oder um sozusagen private Gewaltthätigkeiten gegen
die Negierung sich ansiehnender Rebellen. Nach den Zeitungsberichten soll aller¬
dings gerade der amerikanische Gesandte die Frage schon bald nach dem Entsatz
Pekings in der bestimmtesten Form zu Ungunsten der Negierung, d. h. der Kaiserin,
beantwortet haben. Auch was sonst über persönliche Urteile von Gesandten und
über die Ansichten der fremden Geschäftsleute in dieser Beziehung durch die Presse
gegangen ist, ohne dementiert zu werden, stoßt die Fiktion von der Rebellion als
der Hauptursache vollständig um und läßt an der Hauptschuld der Regierung
keinen Zweifel. Nichtsdestoweniger wird die als Lüge erkannte Fiktion von
Li-Hung-Tschang und seinen nichtchinesischcn Helfershelfern aufrecht erhalten, nach¬
dem das Gerede, es gäbe keine chinesische Regierung, mit der man unterhandeln
oder der man den Krieg erklären könnte, nicht mehr ziehn will. Dieser Fiktion
ging der Bülowsche Vorschlag unmittelbar zu Leibe. Wollte die chinesische Negierung
nicht die Schuldigen der gebührenden Strafe überliefern, wollte sie nicht damit selbst
den Beweis liefern, daß nur Rebellen, nicht sie selbst, den Frieden gebrochen habe,
so mußte sie sich zur Stellung als kriegführende Partei bequemen. Sie mußte dann
aber auch die siegreiche Stellung der Mächte anerkennen, sich den Frieden diktieren
lassen, oder der Krieg ist in oMmz, t'orna, eröffnet. Dieses Entweder-oder ists,
was der Bülowschen Note ihre hohe praktische Bedeutung verlieh. Das verlogne,
jämmerliche Nänkcspiel der chinesischen und der andern Diplomaten ist dadurch ans dem
Konzept gebracht worden, das Licht der Wahrheit hat sie für den Augenblick erschreckt
und geblendet. Natürlich ist die Wirkung auf die Imperialisten in Amerika von be¬
sondern, Interesse. Wie sollten sie die Sache nun drehn, damit der Profit für den
Wahlschwindel gerettet werde? Wie konnte die tödliche Blamage wenigstens noch
bis zur Präsidentenwahl verschleiert werden? Es ist köstlich, zu sehen, wie sich Gro߬
sprecherei und Angst dabei verbinden. Der deutsche Vorschlag wird zunächst abgelehnt,
Amerika will für sich sofort Frieden mit China schließen und großmütig much den
Frieden mit den andern Mächten vermitteln, obgleich es dazu von niemand ein
Mandat hat. Natürlich ist den Chinesen durch das Freundschaftsbündnis mit der
»größten Nation der Welt" der Kamm gewaltig geschwollen, und sie ergingen sich
in den unverschämtesten Provokationen gegen die Mächte. Prinz Tuau wurde zum
Leiter der Politik bestellt. Dieser niederschmetternder Blamage gegenüber war Herr
Mre Kinley zu nochmaligem Umkippen gezwungen. Mit Tuan Frieden zu schließen —
dus würde deu Wählern denn doch wohl noch die Angen öffnen und das glänzende
Geschäft, das die Wiederwahl bedeutet, ernstlich gefährden. Aber weg mit diesem
widerlichen Bilde politischer Verkommenheit und Unreife zugleich! Europa wird
oaraus die nötige Lehre ziehn, und Deutschland vor allem.

, unzweifelhaft hat die Bülowsche Note den Erfolg gehabt, daß man endlich
ersieht, daß das Deutsche Reich nicht zum Spaß und Spiel in China eingegriffen


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[0061] Maßgebliches und Unmaßgebliches deren Bestrafung durchzusehen, wie es scheint, in erfolgreicher Weise durch seine vielbesprochne Zirkularnote zu parieren verstanden. Die deutsche Negierung — sagt er den Vorschlag motivierend — erachte „als eine Vorbedingung für den Eintritt in diplomatischen Verkehr mit der chinesischen Regierung die Auslieferung derjenigen Personen, die als die ersten und eigentlichen Anstifter der gegen das Völkerrecht begangueu Verbrechen festgestellt sind." Die Vertreter der Mächte in Peking würden „in der Lage sein, in dieser Untersuchung vollgiltiges Zeugnis abzulegen oder beizubringen." Es ist in den Grenzboten schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß von amtlichen Berichten der Gesandten über die Haupt- und Grundfrage bis jetzt offiziell noch so gut wie nichts bekannt geworden ist: ob es sich bei den Pekinger Vorgängen und der ganzen Fremdenhetze um einen der Regierung anzurechnenden Bruch des Völkerrechts handle, oder um sozusagen private Gewaltthätigkeiten gegen die Negierung sich ansiehnender Rebellen. Nach den Zeitungsberichten soll aller¬ dings gerade der amerikanische Gesandte die Frage schon bald nach dem Entsatz Pekings in der bestimmtesten Form zu Ungunsten der Negierung, d. h. der Kaiserin, beantwortet haben. Auch was sonst über persönliche Urteile von Gesandten und über die Ansichten der fremden Geschäftsleute in dieser Beziehung durch die Presse gegangen ist, ohne dementiert zu werden, stoßt die Fiktion von der Rebellion als der Hauptursache vollständig um und läßt an der Hauptschuld der Regierung keinen Zweifel. Nichtsdestoweniger wird die als Lüge erkannte Fiktion von Li-Hung-Tschang und seinen nichtchinesischcn Helfershelfern aufrecht erhalten, nach¬ dem das Gerede, es gäbe keine chinesische Regierung, mit der man unterhandeln oder der man den Krieg erklären könnte, nicht mehr ziehn will. Dieser Fiktion ging der Bülowsche Vorschlag unmittelbar zu Leibe. Wollte die chinesische Negierung nicht die Schuldigen der gebührenden Strafe überliefern, wollte sie nicht damit selbst den Beweis liefern, daß nur Rebellen, nicht sie selbst, den Frieden gebrochen habe, so mußte sie sich zur Stellung als kriegführende Partei bequemen. Sie mußte dann aber auch die siegreiche Stellung der Mächte anerkennen, sich den Frieden diktieren lassen, oder der Krieg ist in oMmz, t'orna, eröffnet. Dieses Entweder-oder ists, was der Bülowschen Note ihre hohe praktische Bedeutung verlieh. Das verlogne, jämmerliche Nänkcspiel der chinesischen und der andern Diplomaten ist dadurch ans dem Konzept gebracht worden, das Licht der Wahrheit hat sie für den Augenblick erschreckt und geblendet. Natürlich ist die Wirkung auf die Imperialisten in Amerika von be¬ sondern, Interesse. Wie sollten sie die Sache nun drehn, damit der Profit für den Wahlschwindel gerettet werde? Wie konnte die tödliche Blamage wenigstens noch bis zur Präsidentenwahl verschleiert werden? Es ist köstlich, zu sehen, wie sich Gro߬ sprecherei und Angst dabei verbinden. Der deutsche Vorschlag wird zunächst abgelehnt, Amerika will für sich sofort Frieden mit China schließen und großmütig much den Frieden mit den andern Mächten vermitteln, obgleich es dazu von niemand ein Mandat hat. Natürlich ist den Chinesen durch das Freundschaftsbündnis mit der »größten Nation der Welt" der Kamm gewaltig geschwollen, und sie ergingen sich in den unverschämtesten Provokationen gegen die Mächte. Prinz Tuau wurde zum Leiter der Politik bestellt. Dieser niederschmetternder Blamage gegenüber war Herr Mre Kinley zu nochmaligem Umkippen gezwungen. Mit Tuan Frieden zu schließen — dus würde deu Wählern denn doch wohl noch die Angen öffnen und das glänzende Geschäft, das die Wiederwahl bedeutet, ernstlich gefährden. Aber weg mit diesem widerlichen Bilde politischer Verkommenheit und Unreife zugleich! Europa wird oaraus die nötige Lehre ziehn, und Deutschland vor allem. , unzweifelhaft hat die Bülowsche Note den Erfolg gehabt, daß man endlich ersieht, daß das Deutsche Reich nicht zum Spaß und Spiel in China eingegriffen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/61>, abgerufen am 26.06.2024.