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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Lehmhäusern ohne Kellergeschoß und tiefe Grundmauern bestanden, die, wenn sie
zerstört waren, nur eine'bald von Pflanzenwuchs überwucherte Lehmschicht zurück¬
ließen und von den Erbauern der nachfolgenden Stadt gar nicht bemerkt wurden,
weil auch diese sich mit ähnlichen begnügten. Nur die starken Burg- oder Stadt¬
mauern sind erhalten geblieben. Hier glaubte Schliemann in der zweiten Schicht
(von unten) die homerische Stadt gefunden zu haben, und hier fand er wirklich
den sogenannten Schatz des Priamos. Aber er stieß sofort auf den begründeten
Einwand, die Kultur der Reste, die er zu Tage gefördert hatte (und die jetzt dank
seiner großartigen Schenkung im Berliner Museum für Völkerkunde aufgestellt sind),
müsse weit älter sein als die doch unzweifelhaft der homerischen Stadt gleichzeitige
mykenische. Erst nach Schliemanns Tode (1890) hat Dörpfeld 1893/94 in der
sechsten Schicht das homerische Troja aufgedeckt, eine ausgedehnte Burgaulage hinter
starken hohe" Mauern und Türmen, die nach Lage und Beschaffenheit den Schil¬
derungen der Ilias durchaus entspricht. Sehr schön führt Lang noch aus, wie auch
der Anblick der großartigen Landschaft völlig zu Homers Anschauung passe: Nach
dem Hellespont hinunter das weite Schlachtfeld in der jetzt wüsten Ebene des
Skmnandros, "am Strande des lautaufrauschenden Meeres" rechts und links die
uralten Grabhügel, an denen die Namen des Ajas, Achilleus und Patroklos seit
grauer Vorzeit haften, nach Süden am Horizont der gewaltige Jda, von dessen
Gipfel Gargaros aus Zeus der männermordenden Feldschlacht zusieht, aus dem
blauen Meere hinter Jmbros emporsteigend die riesige Bergmasse von Samothrake,
der Sitz Poseidons, und dahinter im hellen Abendhimmel die Pyramide des fernen
Athos.

Wie tragische Verlassenheit anderthalb Jahrtausende lang die Stätte von Troja
bedeckt hat, so ruht sie noch heute auf den meisten altgriechischen Kulturstätten des
westlichen Kleinasiens. Nur in Pergamon und Magnesia am Sipylos, das den
Durchbruch des Hermosthals von der lydischen Hochebene nach der Küste beherrscht,
bestehn noch heute ansehnliche, blühende Ortschaften, und Smyrna ist die größte
Stadt Anatoliens. Aber die Ruinen von Ephesos liegen heute in öder halb ver¬
sumpfter Steppe, und auf der Stelle der glänzenden lydischen Königsstadt Sardes
am Fuße des mächtigen Tmolos stehn nur ein paar Lehmhütten; sogar die einst
unbezwingliche Burg auf ihrem zernagten Felsen, etwa 300 Meter über der ver¬
sumpften fieberhauchenden Thalsohle des Paktolos, ist fast gänzlich verschwunden,
und nur einige Säulen, sowie die lange Reihe der kegelförmigen lydischen Königs¬
gräber (über sechzig) längs des Hermos bezeichnen heute die alte Hauptstadt Klein¬
asiens.

Außerordentlich belebt werden Längs Schilderungen antiker Örtlichkeiten durch
seine prächtigen Landschaftsbilder, in deren Nahmen er sie zu setzen weiß. Er sieht
mit den Augen des Malers. Es wird wenig Bücher über den klassischen Süden
geben, aus denen die für Griechenland so charakteristische Verbindung des starren,
schneebedeckten alpinen Hochgebirgs mit der üppigen Fruchtebene und dem fernen
blauen Meere als Hintergrund unter der leuchtenden tiefblauen Glaskuppel des
Himmelsgewölbes so anschaulich und lebendig hervorträte wie bei ihm. Bilder wie
die Aussichten vom Pentelikon bei Athen im Abendlicht, von Delphi, von Akrokorinth,
vom arkadisch-messenischen Grenzgebirge und von der Paßhöhe des Taygetos auf
Messenien haften dauernd. Wie anschaulich wird auch der korinthische Meerbusen,
wenn er, ein tiefblaues breites Becken, im Norden das Schneehaupt des Parnassos
alt Helikon und Kithäron, im Süden die imposante Kette der nordarkadischen Ncmd-
gebuge von der "laubschüttelnden Kyllene" bis zum Erymcmthos mit einem Alpensee
oder einem norwegischen Fjord verglichen wird, "nur daß der griechische Sommertag
die nordischen Nebel und Wolken nicht duldet, sondern über Gebirge und Meer


Lehmhäusern ohne Kellergeschoß und tiefe Grundmauern bestanden, die, wenn sie
zerstört waren, nur eine'bald von Pflanzenwuchs überwucherte Lehmschicht zurück¬
ließen und von den Erbauern der nachfolgenden Stadt gar nicht bemerkt wurden,
weil auch diese sich mit ähnlichen begnügten. Nur die starken Burg- oder Stadt¬
mauern sind erhalten geblieben. Hier glaubte Schliemann in der zweiten Schicht
(von unten) die homerische Stadt gefunden zu haben, und hier fand er wirklich
den sogenannten Schatz des Priamos. Aber er stieß sofort auf den begründeten
Einwand, die Kultur der Reste, die er zu Tage gefördert hatte (und die jetzt dank
seiner großartigen Schenkung im Berliner Museum für Völkerkunde aufgestellt sind),
müsse weit älter sein als die doch unzweifelhaft der homerischen Stadt gleichzeitige
mykenische. Erst nach Schliemanns Tode (1890) hat Dörpfeld 1893/94 in der
sechsten Schicht das homerische Troja aufgedeckt, eine ausgedehnte Burgaulage hinter
starken hohe» Mauern und Türmen, die nach Lage und Beschaffenheit den Schil¬
derungen der Ilias durchaus entspricht. Sehr schön führt Lang noch aus, wie auch
der Anblick der großartigen Landschaft völlig zu Homers Anschauung passe: Nach
dem Hellespont hinunter das weite Schlachtfeld in der jetzt wüsten Ebene des
Skmnandros, „am Strande des lautaufrauschenden Meeres" rechts und links die
uralten Grabhügel, an denen die Namen des Ajas, Achilleus und Patroklos seit
grauer Vorzeit haften, nach Süden am Horizont der gewaltige Jda, von dessen
Gipfel Gargaros aus Zeus der männermordenden Feldschlacht zusieht, aus dem
blauen Meere hinter Jmbros emporsteigend die riesige Bergmasse von Samothrake,
der Sitz Poseidons, und dahinter im hellen Abendhimmel die Pyramide des fernen
Athos.

Wie tragische Verlassenheit anderthalb Jahrtausende lang die Stätte von Troja
bedeckt hat, so ruht sie noch heute auf den meisten altgriechischen Kulturstätten des
westlichen Kleinasiens. Nur in Pergamon und Magnesia am Sipylos, das den
Durchbruch des Hermosthals von der lydischen Hochebene nach der Küste beherrscht,
bestehn noch heute ansehnliche, blühende Ortschaften, und Smyrna ist die größte
Stadt Anatoliens. Aber die Ruinen von Ephesos liegen heute in öder halb ver¬
sumpfter Steppe, und auf der Stelle der glänzenden lydischen Königsstadt Sardes
am Fuße des mächtigen Tmolos stehn nur ein paar Lehmhütten; sogar die einst
unbezwingliche Burg auf ihrem zernagten Felsen, etwa 300 Meter über der ver¬
sumpften fieberhauchenden Thalsohle des Paktolos, ist fast gänzlich verschwunden,
und nur einige Säulen, sowie die lange Reihe der kegelförmigen lydischen Königs¬
gräber (über sechzig) längs des Hermos bezeichnen heute die alte Hauptstadt Klein¬
asiens.

Außerordentlich belebt werden Längs Schilderungen antiker Örtlichkeiten durch
seine prächtigen Landschaftsbilder, in deren Nahmen er sie zu setzen weiß. Er sieht
mit den Augen des Malers. Es wird wenig Bücher über den klassischen Süden
geben, aus denen die für Griechenland so charakteristische Verbindung des starren,
schneebedeckten alpinen Hochgebirgs mit der üppigen Fruchtebene und dem fernen
blauen Meere als Hintergrund unter der leuchtenden tiefblauen Glaskuppel des
Himmelsgewölbes so anschaulich und lebendig hervorträte wie bei ihm. Bilder wie
die Aussichten vom Pentelikon bei Athen im Abendlicht, von Delphi, von Akrokorinth,
vom arkadisch-messenischen Grenzgebirge und von der Paßhöhe des Taygetos auf
Messenien haften dauernd. Wie anschaulich wird auch der korinthische Meerbusen,
wenn er, ein tiefblaues breites Becken, im Norden das Schneehaupt des Parnassos
alt Helikon und Kithäron, im Süden die imposante Kette der nordarkadischen Ncmd-
gebuge von der „laubschüttelnden Kyllene" bis zum Erymcmthos mit einem Alpensee
oder einem norwegischen Fjord verglichen wird, „nur daß der griechische Sommertag
die nordischen Nebel und Wolken nicht duldet, sondern über Gebirge und Meer


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[0569] Lehmhäusern ohne Kellergeschoß und tiefe Grundmauern bestanden, die, wenn sie zerstört waren, nur eine'bald von Pflanzenwuchs überwucherte Lehmschicht zurück¬ ließen und von den Erbauern der nachfolgenden Stadt gar nicht bemerkt wurden, weil auch diese sich mit ähnlichen begnügten. Nur die starken Burg- oder Stadt¬ mauern sind erhalten geblieben. Hier glaubte Schliemann in der zweiten Schicht (von unten) die homerische Stadt gefunden zu haben, und hier fand er wirklich den sogenannten Schatz des Priamos. Aber er stieß sofort auf den begründeten Einwand, die Kultur der Reste, die er zu Tage gefördert hatte (und die jetzt dank seiner großartigen Schenkung im Berliner Museum für Völkerkunde aufgestellt sind), müsse weit älter sein als die doch unzweifelhaft der homerischen Stadt gleichzeitige mykenische. Erst nach Schliemanns Tode (1890) hat Dörpfeld 1893/94 in der sechsten Schicht das homerische Troja aufgedeckt, eine ausgedehnte Burgaulage hinter starken hohe» Mauern und Türmen, die nach Lage und Beschaffenheit den Schil¬ derungen der Ilias durchaus entspricht. Sehr schön führt Lang noch aus, wie auch der Anblick der großartigen Landschaft völlig zu Homers Anschauung passe: Nach dem Hellespont hinunter das weite Schlachtfeld in der jetzt wüsten Ebene des Skmnandros, „am Strande des lautaufrauschenden Meeres" rechts und links die uralten Grabhügel, an denen die Namen des Ajas, Achilleus und Patroklos seit grauer Vorzeit haften, nach Süden am Horizont der gewaltige Jda, von dessen Gipfel Gargaros aus Zeus der männermordenden Feldschlacht zusieht, aus dem blauen Meere hinter Jmbros emporsteigend die riesige Bergmasse von Samothrake, der Sitz Poseidons, und dahinter im hellen Abendhimmel die Pyramide des fernen Athos. Wie tragische Verlassenheit anderthalb Jahrtausende lang die Stätte von Troja bedeckt hat, so ruht sie noch heute auf den meisten altgriechischen Kulturstätten des westlichen Kleinasiens. Nur in Pergamon und Magnesia am Sipylos, das den Durchbruch des Hermosthals von der lydischen Hochebene nach der Küste beherrscht, bestehn noch heute ansehnliche, blühende Ortschaften, und Smyrna ist die größte Stadt Anatoliens. Aber die Ruinen von Ephesos liegen heute in öder halb ver¬ sumpfter Steppe, und auf der Stelle der glänzenden lydischen Königsstadt Sardes am Fuße des mächtigen Tmolos stehn nur ein paar Lehmhütten; sogar die einst unbezwingliche Burg auf ihrem zernagten Felsen, etwa 300 Meter über der ver¬ sumpften fieberhauchenden Thalsohle des Paktolos, ist fast gänzlich verschwunden, und nur einige Säulen, sowie die lange Reihe der kegelförmigen lydischen Königs¬ gräber (über sechzig) längs des Hermos bezeichnen heute die alte Hauptstadt Klein¬ asiens. Außerordentlich belebt werden Längs Schilderungen antiker Örtlichkeiten durch seine prächtigen Landschaftsbilder, in deren Nahmen er sie zu setzen weiß. Er sieht mit den Augen des Malers. Es wird wenig Bücher über den klassischen Süden geben, aus denen die für Griechenland so charakteristische Verbindung des starren, schneebedeckten alpinen Hochgebirgs mit der üppigen Fruchtebene und dem fernen blauen Meere als Hintergrund unter der leuchtenden tiefblauen Glaskuppel des Himmelsgewölbes so anschaulich und lebendig hervorträte wie bei ihm. Bilder wie die Aussichten vom Pentelikon bei Athen im Abendlicht, von Delphi, von Akrokorinth, vom arkadisch-messenischen Grenzgebirge und von der Paßhöhe des Taygetos auf Messenien haften dauernd. Wie anschaulich wird auch der korinthische Meerbusen, wenn er, ein tiefblaues breites Becken, im Norden das Schneehaupt des Parnassos alt Helikon und Kithäron, im Süden die imposante Kette der nordarkadischen Ncmd- gebuge von der „laubschüttelnden Kyllene" bis zum Erymcmthos mit einem Alpensee oder einem norwegischen Fjord verglichen wird, „nur daß der griechische Sommertag die nordischen Nebel und Wolken nicht duldet, sondern über Gebirge und Meer

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/569>, abgerufen am 28.09.2024.