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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

unüberwindlich, fordert freilich einen Umbau des Theaters. Aber wenn hente ein
Komponist von ausschlaggebender Bedeutung fordert, daß sich das Orchester unter
der Bühne befinde, und wenn man der Forderung bereitwillig nachkommt, wenn
man ferner dasselbe thun würde, sobald die Forderung gestellt würde, das Orchester
solle auf dem Schnürboden sitzen, so hat es kein Bedenken, zu verlangen, legt große
Luftkanäle um und Maschinen, die die Luft des Theaterraumes erneuern. Vier
Exhaustore, die in der Minute hundert Kubikmeter Luft aufsaugen, und eine Dampf¬
maschine von zwanzig Pferdekräften dürften genügen. Sollte hierdurch ein zu leb¬
hafter Luftzug erzeugt werden, so dürfte dies unsern Damen den willkommnen
Anlaß geben, ihre Hüte aufzubehalten.

Man sieht leicht ein, daß man mit diesen Hilfsmitteln Gerüche vorüberziehn
lassen kann, wie im Wagnerschen Musikdrama musikalische Lichter und Schatten
über die Bühne laufe". Im weitern Verlause der Kunstentwicklung werden die
Gerüche symbolische oder individuelle Bedeutung erhalten. Sie werden beim Er¬
scheinen des Helden wie ein Leitmotiv als Leitgeruch auftreten und sich mit der
Änderung der Stimmung ändern. Besonders würde sich das Auftreten der Heldin
durch einen lieblichen, ihren Charakter bezeichnenden Duft ankündigen. Ein
moderner Anthropolog hat unter Beibringung zahlreicher Beweistümer, die aus
dem Leben der Kaffern, Papuas sowie der Hunde genommen sind, die Behauptung
aufgestellt, die Sympathie oder Antipathie von Mann und Frau beruhe auf dem
jedem Individuum eignen Gerüche. Hier also würde man auf wissenschaftlicher
Grundlage künstlerische Wirkung ausüben können, indem man den einzelnen Personen
besondre Gerüche zuwiese, was der Deutlichkeit Wege" auch auf dem Theaterzettel
angegeben sein könnte: Desdemona -- Rose; Othello -- Blut; Shylock--Knoblauch.

Man könnte mir einwenden, daß unter der Herrschaft von Katarrh, Influenza und
Schnupfen viele Personen überhaupt nichts riechen, und daß andre nur einen unvoll¬
kommen ausgebildeten Geruchssinn haben. Wenigstens pflegte der alte Frau/,vis zu
sagen: "Das weiß der liebe Gott, ich rieche nichts, und wenn ich einmal etwas
rieche, dann flinkes gewiß." Aber affiziert der Schnupfen nicht auch das Gehör, und
giebt es nicht auch unmusikalische Menschen? Wer wollte diesen den Konzertsaal ver¬
bieten? Haben sie doch schon durch deu Anblick der Toiletten der Künstlerinnen ihren
vollen Genuß. So möge es auch bei defekten Geruchssinn gehalten werden.

Ja, mau kann noch weiter in die Ferne sehen. Kurt von Laßwitz schildert in
seinem phantastischen Romane "Auf zwei Planeten" ein Gcfühlskonzert der uns in der
Kultur weit vorauseilenden Marsbewohner. Bei diesem Konzerte werden die überaus
feinfühligen Hände der Marsbewohner in einen Kasten gesteckt und durch künstliche
Maschinen geknetet, gewalkt, gebürstet und gestreichelt. Werde" wir eine solche Er¬
rungenschaft, eine solche Ausbildung noch unausgebildercr Sinne hoffen dürfen? Das
Jahrhundert wird es lehren. Das alte Jahrhundert hat uns zu der Kunst der
Japaner emporgetragen. Wird uns das neue Jahrhundert zu der Ästhetik des Geruchs
verhelfen? Wird es uus Flügel verleihen und uns zu der Bildungshöhe der Mars¬
bewohner emporschwingen? Aber was sage ich: Jahrhundert? Von Jahrhunderten
reden ist unmodern, sprechen wir also lieber von Millionen von Jahren.

Die verehrte Redaktion wird ermessen, wie schwer ich an meinem Wissen, das
ich doch nicht auszusprechen wagen durfte, getragen habe, und welche innere Er¬
hebung sie mir verursachen würde, wenn sie zur Verbreitung der Idee, den Geruch
als Kunstmittel zu verwenden, beitragen wollte.


Hochachtungsvoll und ergebenst
Frederic Anderssohn
Friseur


Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

unüberwindlich, fordert freilich einen Umbau des Theaters. Aber wenn hente ein
Komponist von ausschlaggebender Bedeutung fordert, daß sich das Orchester unter
der Bühne befinde, und wenn man der Forderung bereitwillig nachkommt, wenn
man ferner dasselbe thun würde, sobald die Forderung gestellt würde, das Orchester
solle auf dem Schnürboden sitzen, so hat es kein Bedenken, zu verlangen, legt große
Luftkanäle um und Maschinen, die die Luft des Theaterraumes erneuern. Vier
Exhaustore, die in der Minute hundert Kubikmeter Luft aufsaugen, und eine Dampf¬
maschine von zwanzig Pferdekräften dürften genügen. Sollte hierdurch ein zu leb¬
hafter Luftzug erzeugt werden, so dürfte dies unsern Damen den willkommnen
Anlaß geben, ihre Hüte aufzubehalten.

Man sieht leicht ein, daß man mit diesen Hilfsmitteln Gerüche vorüberziehn
lassen kann, wie im Wagnerschen Musikdrama musikalische Lichter und Schatten
über die Bühne laufe». Im weitern Verlause der Kunstentwicklung werden die
Gerüche symbolische oder individuelle Bedeutung erhalten. Sie werden beim Er¬
scheinen des Helden wie ein Leitmotiv als Leitgeruch auftreten und sich mit der
Änderung der Stimmung ändern. Besonders würde sich das Auftreten der Heldin
durch einen lieblichen, ihren Charakter bezeichnenden Duft ankündigen. Ein
moderner Anthropolog hat unter Beibringung zahlreicher Beweistümer, die aus
dem Leben der Kaffern, Papuas sowie der Hunde genommen sind, die Behauptung
aufgestellt, die Sympathie oder Antipathie von Mann und Frau beruhe auf dem
jedem Individuum eignen Gerüche. Hier also würde man auf wissenschaftlicher
Grundlage künstlerische Wirkung ausüben können, indem man den einzelnen Personen
besondre Gerüche zuwiese, was der Deutlichkeit Wege» auch auf dem Theaterzettel
angegeben sein könnte: Desdemona — Rose; Othello — Blut; Shylock—Knoblauch.

Man könnte mir einwenden, daß unter der Herrschaft von Katarrh, Influenza und
Schnupfen viele Personen überhaupt nichts riechen, und daß andre nur einen unvoll¬
kommen ausgebildeten Geruchssinn haben. Wenigstens pflegte der alte Frau/,vis zu
sagen: „Das weiß der liebe Gott, ich rieche nichts, und wenn ich einmal etwas
rieche, dann flinkes gewiß." Aber affiziert der Schnupfen nicht auch das Gehör, und
giebt es nicht auch unmusikalische Menschen? Wer wollte diesen den Konzertsaal ver¬
bieten? Haben sie doch schon durch deu Anblick der Toiletten der Künstlerinnen ihren
vollen Genuß. So möge es auch bei defekten Geruchssinn gehalten werden.

Ja, mau kann noch weiter in die Ferne sehen. Kurt von Laßwitz schildert in
seinem phantastischen Romane „Auf zwei Planeten" ein Gcfühlskonzert der uns in der
Kultur weit vorauseilenden Marsbewohner. Bei diesem Konzerte werden die überaus
feinfühligen Hände der Marsbewohner in einen Kasten gesteckt und durch künstliche
Maschinen geknetet, gewalkt, gebürstet und gestreichelt. Werde» wir eine solche Er¬
rungenschaft, eine solche Ausbildung noch unausgebildercr Sinne hoffen dürfen? Das
Jahrhundert wird es lehren. Das alte Jahrhundert hat uns zu der Kunst der
Japaner emporgetragen. Wird uns das neue Jahrhundert zu der Ästhetik des Geruchs
verhelfen? Wird es uus Flügel verleihen und uns zu der Bildungshöhe der Mars¬
bewohner emporschwingen? Aber was sage ich: Jahrhundert? Von Jahrhunderten
reden ist unmodern, sprechen wir also lieber von Millionen von Jahren.

Die verehrte Redaktion wird ermessen, wie schwer ich an meinem Wissen, das
ich doch nicht auszusprechen wagen durfte, getragen habe, und welche innere Er¬
hebung sie mir verursachen würde, wenn sie zur Verbreitung der Idee, den Geruch
als Kunstmittel zu verwenden, beitragen wollte.


Hochachtungsvoll und ergebenst
Frederic Anderssohn
Friseur


Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0512] Maßgebliches und Unmaßgebliches unüberwindlich, fordert freilich einen Umbau des Theaters. Aber wenn hente ein Komponist von ausschlaggebender Bedeutung fordert, daß sich das Orchester unter der Bühne befinde, und wenn man der Forderung bereitwillig nachkommt, wenn man ferner dasselbe thun würde, sobald die Forderung gestellt würde, das Orchester solle auf dem Schnürboden sitzen, so hat es kein Bedenken, zu verlangen, legt große Luftkanäle um und Maschinen, die die Luft des Theaterraumes erneuern. Vier Exhaustore, die in der Minute hundert Kubikmeter Luft aufsaugen, und eine Dampf¬ maschine von zwanzig Pferdekräften dürften genügen. Sollte hierdurch ein zu leb¬ hafter Luftzug erzeugt werden, so dürfte dies unsern Damen den willkommnen Anlaß geben, ihre Hüte aufzubehalten. Man sieht leicht ein, daß man mit diesen Hilfsmitteln Gerüche vorüberziehn lassen kann, wie im Wagnerschen Musikdrama musikalische Lichter und Schatten über die Bühne laufe». Im weitern Verlause der Kunstentwicklung werden die Gerüche symbolische oder individuelle Bedeutung erhalten. Sie werden beim Er¬ scheinen des Helden wie ein Leitmotiv als Leitgeruch auftreten und sich mit der Änderung der Stimmung ändern. Besonders würde sich das Auftreten der Heldin durch einen lieblichen, ihren Charakter bezeichnenden Duft ankündigen. Ein moderner Anthropolog hat unter Beibringung zahlreicher Beweistümer, die aus dem Leben der Kaffern, Papuas sowie der Hunde genommen sind, die Behauptung aufgestellt, die Sympathie oder Antipathie von Mann und Frau beruhe auf dem jedem Individuum eignen Gerüche. Hier also würde man auf wissenschaftlicher Grundlage künstlerische Wirkung ausüben können, indem man den einzelnen Personen besondre Gerüche zuwiese, was der Deutlichkeit Wege» auch auf dem Theaterzettel angegeben sein könnte: Desdemona — Rose; Othello — Blut; Shylock—Knoblauch. Man könnte mir einwenden, daß unter der Herrschaft von Katarrh, Influenza und Schnupfen viele Personen überhaupt nichts riechen, und daß andre nur einen unvoll¬ kommen ausgebildeten Geruchssinn haben. Wenigstens pflegte der alte Frau/,vis zu sagen: „Das weiß der liebe Gott, ich rieche nichts, und wenn ich einmal etwas rieche, dann flinkes gewiß." Aber affiziert der Schnupfen nicht auch das Gehör, und giebt es nicht auch unmusikalische Menschen? Wer wollte diesen den Konzertsaal ver¬ bieten? Haben sie doch schon durch deu Anblick der Toiletten der Künstlerinnen ihren vollen Genuß. So möge es auch bei defekten Geruchssinn gehalten werden. Ja, mau kann noch weiter in die Ferne sehen. Kurt von Laßwitz schildert in seinem phantastischen Romane „Auf zwei Planeten" ein Gcfühlskonzert der uns in der Kultur weit vorauseilenden Marsbewohner. Bei diesem Konzerte werden die überaus feinfühligen Hände der Marsbewohner in einen Kasten gesteckt und durch künstliche Maschinen geknetet, gewalkt, gebürstet und gestreichelt. Werde» wir eine solche Er¬ rungenschaft, eine solche Ausbildung noch unausgebildercr Sinne hoffen dürfen? Das Jahrhundert wird es lehren. Das alte Jahrhundert hat uns zu der Kunst der Japaner emporgetragen. Wird uns das neue Jahrhundert zu der Ästhetik des Geruchs verhelfen? Wird es uus Flügel verleihen und uns zu der Bildungshöhe der Mars¬ bewohner emporschwingen? Aber was sage ich: Jahrhundert? Von Jahrhunderten reden ist unmodern, sprechen wir also lieber von Millionen von Jahren. Die verehrte Redaktion wird ermessen, wie schwer ich an meinem Wissen, das ich doch nicht auszusprechen wagen durfte, getragen habe, und welche innere Er¬ hebung sie mir verursachen würde, wenn sie zur Verbreitung der Idee, den Geruch als Kunstmittel zu verwenden, beitragen wollte. Hochachtungsvoll und ergebenst Frederic Anderssohn Friseur Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/512>, abgerufen am 01.07.2024.