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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Auf Sizilien

letzten vier vorchristlichen Jahrhunderten, und davon wieder übertrifft das
Theater nicht durch die Größe, aber dnrch seine wunderbare Lage und die gute
Erhaltung wenigstens ansehnlicher Teile bei weitem alles andre. In einen
Felsenhügel im Osten der jetzigen Stadt eingebaut öffnete sich der Zuschauer-
raum gerade nach Süden, und die ganze Herrlichkeit dieser unvergleichlich schönen
Küstenlandschaft that sich hier oben auf, wie sie den Beschauer noch heute ent¬
zückt. Welcher einzige Hintergrund für eine Bühne, der "nichtige Ätna! War
es möglich, hier etwas Kleines, Unbedeutendes zu spielen, etwas andres als
"das gigantische Schicksal, das den Menschen erhebt, wenn es den Menschen zer¬
malmt," vor dem unheimlichen, immer verderbenbringenden Riesen da drüben?

Was jetzt noch von dem Theater steht, ist fast ganz römisches Ziegel-
manerwcrk: der Hintergrund des Bühnengcbändes mit schönen Grnnitsänlen,
hohe Seitenflügel und ein breiter Umgang hinter den obersten Sitzreihen
zwischen beiden, der einst nnter Säulen lief. Vom Bühnengebäude stehn nur
noch die Unterbauten, und auch von den Sitzstnfen ist fast nichts mehr da;
wo sie waren, zieht sich jetzt ein halbkreisförnnger, mit kurzem Gras bewachsener
Abhang hin. Aber geblieben ist die ausgezeichnete Akustik, denn sogar aus
den obersten Sitzreihen versteht man jedes Wort, das unten auf der Bühne
mit gewöhnlicher Stimmenstärke gesprochen wird. Ruinen eines kleinen Theaters
und der sogenannten Nanmachia, einer ansehnlichen Badecmlagc aus römischer
Zeit, finden sich in der heutigen Stadt. Doch der ehrwürdigste Rest des Alter¬
tums ist ein kleiner griechischer Tempel vor der Porta ti Messina, also im
Norden der Stadt, den die Verwandlung in die Kirche des heiligen Pankratius,
des Schutzheiligen der Stadt, ebenso gerettet hat wie den Athenctempel in
Shrakns, ein schöner Quaderbau mit einer jetzt vcrschwundnen Vorhalle ver¬
mutlich von sechs Säulen.

Ans seinen jetzigen bescheidnen Umfang ist Taormina wohl seit der Zeit
zurückgegangen, daß es als eine der letzten griechischen Festungen im Früh¬
jahr 902 den Arabern in die Hände fiel. Diese legten 962 sogar eine
Kolonie hier an, um sich des beherrschenden Punktes zu versichern. Endlich
eroberten es 1078 die Normannen, und sie waren es im wesentlichen, die
dem mittelalterlichen Taormina sein Bnugepräge gaben.

Das heutige Taormina, ein sendenden von etwa 3000 Einwohnern, be¬
steht aus einer langen, engen, etwas gebognen Straße, die aus der schmalen
Hochfläche zwischeu dem Burgberge und dem steilen Abfalle nach der Küste
hin von Nordost nach Südwest, von der Porta ti Messina nach der Porta
ti Catania länft und durch eine Anzahl kurzer Quergassen ergänzt wird.
Häufig begegnen hier gotische Thür- und Fensterbogen, und gleich an der
Porta ti Messina erhebt sich der stattliche Palazzo Corvaja aus dem vier¬
zehnten Jahrhundert, über einer glatten Mauer, hinter deren unregelmäßigen
Fenstern und Thüren jetzt ärmliche Wohnungen, Werkstätten und Luder liegen,
eine hohe ungegliederte Wand, von gotischen Fensterpaaren unter arabische,,
Kielbogen durchbrochen, von arabischen Zinnen gekrönt, das Ganze burgartig,
wie die toskanischen Stadtpaläste, und doch charakteristisch verschieden.


Auf Sizilien

letzten vier vorchristlichen Jahrhunderten, und davon wieder übertrifft das
Theater nicht durch die Größe, aber dnrch seine wunderbare Lage und die gute
Erhaltung wenigstens ansehnlicher Teile bei weitem alles andre. In einen
Felsenhügel im Osten der jetzigen Stadt eingebaut öffnete sich der Zuschauer-
raum gerade nach Süden, und die ganze Herrlichkeit dieser unvergleichlich schönen
Küstenlandschaft that sich hier oben auf, wie sie den Beschauer noch heute ent¬
zückt. Welcher einzige Hintergrund für eine Bühne, der »nichtige Ätna! War
es möglich, hier etwas Kleines, Unbedeutendes zu spielen, etwas andres als
„das gigantische Schicksal, das den Menschen erhebt, wenn es den Menschen zer¬
malmt," vor dem unheimlichen, immer verderbenbringenden Riesen da drüben?

Was jetzt noch von dem Theater steht, ist fast ganz römisches Ziegel-
manerwcrk: der Hintergrund des Bühnengcbändes mit schönen Grnnitsänlen,
hohe Seitenflügel und ein breiter Umgang hinter den obersten Sitzreihen
zwischen beiden, der einst nnter Säulen lief. Vom Bühnengebäude stehn nur
noch die Unterbauten, und auch von den Sitzstnfen ist fast nichts mehr da;
wo sie waren, zieht sich jetzt ein halbkreisförnnger, mit kurzem Gras bewachsener
Abhang hin. Aber geblieben ist die ausgezeichnete Akustik, denn sogar aus
den obersten Sitzreihen versteht man jedes Wort, das unten auf der Bühne
mit gewöhnlicher Stimmenstärke gesprochen wird. Ruinen eines kleinen Theaters
und der sogenannten Nanmachia, einer ansehnlichen Badecmlagc aus römischer
Zeit, finden sich in der heutigen Stadt. Doch der ehrwürdigste Rest des Alter¬
tums ist ein kleiner griechischer Tempel vor der Porta ti Messina, also im
Norden der Stadt, den die Verwandlung in die Kirche des heiligen Pankratius,
des Schutzheiligen der Stadt, ebenso gerettet hat wie den Athenctempel in
Shrakns, ein schöner Quaderbau mit einer jetzt vcrschwundnen Vorhalle ver¬
mutlich von sechs Säulen.

Ans seinen jetzigen bescheidnen Umfang ist Taormina wohl seit der Zeit
zurückgegangen, daß es als eine der letzten griechischen Festungen im Früh¬
jahr 902 den Arabern in die Hände fiel. Diese legten 962 sogar eine
Kolonie hier an, um sich des beherrschenden Punktes zu versichern. Endlich
eroberten es 1078 die Normannen, und sie waren es im wesentlichen, die
dem mittelalterlichen Taormina sein Bnugepräge gaben.

Das heutige Taormina, ein sendenden von etwa 3000 Einwohnern, be¬
steht aus einer langen, engen, etwas gebognen Straße, die aus der schmalen
Hochfläche zwischeu dem Burgberge und dem steilen Abfalle nach der Küste
hin von Nordost nach Südwest, von der Porta ti Messina nach der Porta
ti Catania länft und durch eine Anzahl kurzer Quergassen ergänzt wird.
Häufig begegnen hier gotische Thür- und Fensterbogen, und gleich an der
Porta ti Messina erhebt sich der stattliche Palazzo Corvaja aus dem vier¬
zehnten Jahrhundert, über einer glatten Mauer, hinter deren unregelmäßigen
Fenstern und Thüren jetzt ärmliche Wohnungen, Werkstätten und Luder liegen,
eine hohe ungegliederte Wand, von gotischen Fensterpaaren unter arabische,,
Kielbogen durchbrochen, von arabischen Zinnen gekrönt, das Ganze burgartig,
wie die toskanischen Stadtpaläste, und doch charakteristisch verschieden.


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[0499] Auf Sizilien letzten vier vorchristlichen Jahrhunderten, und davon wieder übertrifft das Theater nicht durch die Größe, aber dnrch seine wunderbare Lage und die gute Erhaltung wenigstens ansehnlicher Teile bei weitem alles andre. In einen Felsenhügel im Osten der jetzigen Stadt eingebaut öffnete sich der Zuschauer- raum gerade nach Süden, und die ganze Herrlichkeit dieser unvergleichlich schönen Küstenlandschaft that sich hier oben auf, wie sie den Beschauer noch heute ent¬ zückt. Welcher einzige Hintergrund für eine Bühne, der »nichtige Ätna! War es möglich, hier etwas Kleines, Unbedeutendes zu spielen, etwas andres als „das gigantische Schicksal, das den Menschen erhebt, wenn es den Menschen zer¬ malmt," vor dem unheimlichen, immer verderbenbringenden Riesen da drüben? Was jetzt noch von dem Theater steht, ist fast ganz römisches Ziegel- manerwcrk: der Hintergrund des Bühnengcbändes mit schönen Grnnitsänlen, hohe Seitenflügel und ein breiter Umgang hinter den obersten Sitzreihen zwischen beiden, der einst nnter Säulen lief. Vom Bühnengebäude stehn nur noch die Unterbauten, und auch von den Sitzstnfen ist fast nichts mehr da; wo sie waren, zieht sich jetzt ein halbkreisförnnger, mit kurzem Gras bewachsener Abhang hin. Aber geblieben ist die ausgezeichnete Akustik, denn sogar aus den obersten Sitzreihen versteht man jedes Wort, das unten auf der Bühne mit gewöhnlicher Stimmenstärke gesprochen wird. Ruinen eines kleinen Theaters und der sogenannten Nanmachia, einer ansehnlichen Badecmlagc aus römischer Zeit, finden sich in der heutigen Stadt. Doch der ehrwürdigste Rest des Alter¬ tums ist ein kleiner griechischer Tempel vor der Porta ti Messina, also im Norden der Stadt, den die Verwandlung in die Kirche des heiligen Pankratius, des Schutzheiligen der Stadt, ebenso gerettet hat wie den Athenctempel in Shrakns, ein schöner Quaderbau mit einer jetzt vcrschwundnen Vorhalle ver¬ mutlich von sechs Säulen. Ans seinen jetzigen bescheidnen Umfang ist Taormina wohl seit der Zeit zurückgegangen, daß es als eine der letzten griechischen Festungen im Früh¬ jahr 902 den Arabern in die Hände fiel. Diese legten 962 sogar eine Kolonie hier an, um sich des beherrschenden Punktes zu versichern. Endlich eroberten es 1078 die Normannen, und sie waren es im wesentlichen, die dem mittelalterlichen Taormina sein Bnugepräge gaben. Das heutige Taormina, ein sendenden von etwa 3000 Einwohnern, be¬ steht aus einer langen, engen, etwas gebognen Straße, die aus der schmalen Hochfläche zwischeu dem Burgberge und dem steilen Abfalle nach der Küste hin von Nordost nach Südwest, von der Porta ti Messina nach der Porta ti Catania länft und durch eine Anzahl kurzer Quergassen ergänzt wird. Häufig begegnen hier gotische Thür- und Fensterbogen, und gleich an der Porta ti Messina erhebt sich der stattliche Palazzo Corvaja aus dem vier¬ zehnten Jahrhundert, über einer glatten Mauer, hinter deren unregelmäßigen Fenstern und Thüren jetzt ärmliche Wohnungen, Werkstätten und Luder liegen, eine hohe ungegliederte Wand, von gotischen Fensterpaaren unter arabische,, Kielbogen durchbrochen, von arabischen Zinnen gekrönt, das Ganze burgartig, wie die toskanischen Stadtpaläste, und doch charakteristisch verschieden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/499>, abgerufen am 01.07.2024.