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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ja das hemmende und womöglich vernichtende Eingreifen der Gesetzgebung. Wenn
sie dabei dem Warenhausbetricb alle möglichen moralischen Vergehungen, Betrug,
unlautern Wettbewerb usw. vorwerfen oder ihn ohne weiteres mit den Ramsch-
bazaren u. dergl. über eiuen Kamm scheren, so sind das Agitationskniffe, mit denen
eine sachliche Erörterung der Frage nichts zu thun hat, und die übrigens auch der
preußische Gesetzentwurf ganz außer Betracht zu lassen verständig genug ist. Wer
heute noch mit solchen Waffen kämpft, mit dem lohnt es nicht zu reden.

Die Warenhäuser, um die es sich handelt, suchen Gegenstände des Massen¬
verbrauchs im Haushalt der Massen mit möglichster Verminderung aller unnötigen
Handelsspesen und unter Ausdehnung des Betriebs auf möglichst viele Waren¬
gattungen in den Konsum zu bringen. Sie handeln deshalb hauptsächlich mit
billigen Sachen, wie sie eben die weniger bemittelten Massen nur in Massen ver¬
brauchen. Billige Waren sind aber nicht immer Schund- und Ramschwaren, und
auch in teuern Geschäften kaun man mit Schund und Rausch betrogen werden.
Durch die vorwiegende Billigkeit der feilgehaltuen Gegenstände unterscheiden sich
die Warenhäuser in der Regel von den großen Spezialgeschäften, die Waren der
einen besondern Gattung in allen Preislagen feil halten, übrigens ohne dadurch
an sich solider oder gemeinnütziger zu werden und die kleinern Konkurrenten der¬
selben Branche weniger zu bedrücken. Der ohne jedes Bedenken volkswirtschaftlich
als berechtigt anzuerkennende kaufmännische Grundsatz: Großer Umsatz, kleiner
Nutzen! -- gilt in beiden Arten des Großbetriebs des Detailhandels, aber er
muß natürlich ganz besonders gelten in den Warmhäusern, die vorwiegend billige
Massenartikel führen. Sie können am allerwenigsten dem privatwirtschaftlich so
ideal bequemen Prinzip: Kleiner Umsatz, großer Nutzen! huldigen.

Um das schnelle Emporkommen der Warenhäuser für billige Gegenstände des
Massenverbrauchs mit ihrem Riesenumsatz zu verstehn, muß man sich die eigen¬
tümliche Entwicklung der industriellen Produktion in Deutschland in den letzten
beiden Jahrzehnten vergegenwärtigen. Die Leistungsfähigkeit unsrer Industrie ist
in geradezu beispiellosem Maße gesteigert worden. Die Berufs- und Gewerbe-
zähluug vou 1895 hat uns darüber die Augen geöffnet, und doch war 1895 das
erste, bescheidne Anfangsjahr des sogenannten industriellen Aufschwungs. Das
Gewerbe bringt jetzt Warcnmassen auf den Markt, wie man sie vor zwanzig Jahren
für unmöglich gehalten hätte, und es kann sie trotz steigenden Arbeitslohns und
hohen Unternehmergewinns sehr viel billiger abgeben als vor zwanzig Jahren.
Dabei ist, wie die Statistik unwiderleglich lehrt, der Absatz in der Hauptsache doch
"uf dem innern Markt gesucht und gefunden worden. Der Verbrauch von Fabrikaten
'se im deutsche" Volke ganz erstaunlich gewachsen. Der Übergang von der alten
gemächlichen hauswirtschnftlichen Produktion zur technisch viel leistungsfähigern
volkswirtschaftlichen oder gewerbsmäßigen, der sich neuerdings in rapiden Tempo
vollzogen hat, erklärt das. Zwar reicht er mit seinen Anfängen weit zurück, aber
früher machte sich die Veränderung nnr im Haushalt der obersten Hunderttausend
geltend, in neuer Zeit hat sie auch in den Millionen der weniger Bemittelten um
s'es gegriffen und ist dadurch thatsächlich zu einem besonders charakteristischen Merk-
Mal für die Entwicklung unsers Wirtschaftslebens in der jüngsten Vergangenheit
old Gegenwart geworden.'

Es ist klar, daß diese Umwälzung in der Produktion auch im Handel eine
große Veränderung bewirken mußte. Der Grundsatz "großer Umsatz, kleiner Nutzen"
wurde dadurch erst recht zum Trumpf. Je mehr billige Gebrauchsgegenstände das
Gewerbe erzeugte, und je mehr die weniger bemittelten Klassen sie kauften, um so
dringender wurde bei diesen, den Konsumenten, das Verlangen, die Quote, um die
der Handel den Preis erhöhte, hinabzndrücken, und um so mehr kam der Zwischen-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ja das hemmende und womöglich vernichtende Eingreifen der Gesetzgebung. Wenn
sie dabei dem Warenhausbetricb alle möglichen moralischen Vergehungen, Betrug,
unlautern Wettbewerb usw. vorwerfen oder ihn ohne weiteres mit den Ramsch-
bazaren u. dergl. über eiuen Kamm scheren, so sind das Agitationskniffe, mit denen
eine sachliche Erörterung der Frage nichts zu thun hat, und die übrigens auch der
preußische Gesetzentwurf ganz außer Betracht zu lassen verständig genug ist. Wer
heute noch mit solchen Waffen kämpft, mit dem lohnt es nicht zu reden.

Die Warenhäuser, um die es sich handelt, suchen Gegenstände des Massen¬
verbrauchs im Haushalt der Massen mit möglichster Verminderung aller unnötigen
Handelsspesen und unter Ausdehnung des Betriebs auf möglichst viele Waren¬
gattungen in den Konsum zu bringen. Sie handeln deshalb hauptsächlich mit
billigen Sachen, wie sie eben die weniger bemittelten Massen nur in Massen ver¬
brauchen. Billige Waren sind aber nicht immer Schund- und Ramschwaren, und
auch in teuern Geschäften kaun man mit Schund und Rausch betrogen werden.
Durch die vorwiegende Billigkeit der feilgehaltuen Gegenstände unterscheiden sich
die Warenhäuser in der Regel von den großen Spezialgeschäften, die Waren der
einen besondern Gattung in allen Preislagen feil halten, übrigens ohne dadurch
an sich solider oder gemeinnütziger zu werden und die kleinern Konkurrenten der¬
selben Branche weniger zu bedrücken. Der ohne jedes Bedenken volkswirtschaftlich
als berechtigt anzuerkennende kaufmännische Grundsatz: Großer Umsatz, kleiner
Nutzen! — gilt in beiden Arten des Großbetriebs des Detailhandels, aber er
muß natürlich ganz besonders gelten in den Warmhäusern, die vorwiegend billige
Massenartikel führen. Sie können am allerwenigsten dem privatwirtschaftlich so
ideal bequemen Prinzip: Kleiner Umsatz, großer Nutzen! huldigen.

Um das schnelle Emporkommen der Warenhäuser für billige Gegenstände des
Massenverbrauchs mit ihrem Riesenumsatz zu verstehn, muß man sich die eigen¬
tümliche Entwicklung der industriellen Produktion in Deutschland in den letzten
beiden Jahrzehnten vergegenwärtigen. Die Leistungsfähigkeit unsrer Industrie ist
in geradezu beispiellosem Maße gesteigert worden. Die Berufs- und Gewerbe-
zähluug vou 1895 hat uns darüber die Augen geöffnet, und doch war 1895 das
erste, bescheidne Anfangsjahr des sogenannten industriellen Aufschwungs. Das
Gewerbe bringt jetzt Warcnmassen auf den Markt, wie man sie vor zwanzig Jahren
für unmöglich gehalten hätte, und es kann sie trotz steigenden Arbeitslohns und
hohen Unternehmergewinns sehr viel billiger abgeben als vor zwanzig Jahren.
Dabei ist, wie die Statistik unwiderleglich lehrt, der Absatz in der Hauptsache doch
"uf dem innern Markt gesucht und gefunden worden. Der Verbrauch von Fabrikaten
'se im deutsche» Volke ganz erstaunlich gewachsen. Der Übergang von der alten
gemächlichen hauswirtschnftlichen Produktion zur technisch viel leistungsfähigern
volkswirtschaftlichen oder gewerbsmäßigen, der sich neuerdings in rapiden Tempo
vollzogen hat, erklärt das. Zwar reicht er mit seinen Anfängen weit zurück, aber
früher machte sich die Veränderung nnr im Haushalt der obersten Hunderttausend
geltend, in neuer Zeit hat sie auch in den Millionen der weniger Bemittelten um
s'es gegriffen und ist dadurch thatsächlich zu einem besonders charakteristischen Merk-
Mal für die Entwicklung unsers Wirtschaftslebens in der jüngsten Vergangenheit
old Gegenwart geworden.'

Es ist klar, daß diese Umwälzung in der Produktion auch im Handel eine
große Veränderung bewirken mußte. Der Grundsatz „großer Umsatz, kleiner Nutzen"
wurde dadurch erst recht zum Trumpf. Je mehr billige Gebrauchsgegenstände das
Gewerbe erzeugte, und je mehr die weniger bemittelten Klassen sie kauften, um so
dringender wurde bei diesen, den Konsumenten, das Verlangen, die Quote, um die
der Handel den Preis erhöhte, hinabzndrücken, und um so mehr kam der Zwischen-


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[0357] Maßgebliches und Unmaßgebliches ja das hemmende und womöglich vernichtende Eingreifen der Gesetzgebung. Wenn sie dabei dem Warenhausbetricb alle möglichen moralischen Vergehungen, Betrug, unlautern Wettbewerb usw. vorwerfen oder ihn ohne weiteres mit den Ramsch- bazaren u. dergl. über eiuen Kamm scheren, so sind das Agitationskniffe, mit denen eine sachliche Erörterung der Frage nichts zu thun hat, und die übrigens auch der preußische Gesetzentwurf ganz außer Betracht zu lassen verständig genug ist. Wer heute noch mit solchen Waffen kämpft, mit dem lohnt es nicht zu reden. Die Warenhäuser, um die es sich handelt, suchen Gegenstände des Massen¬ verbrauchs im Haushalt der Massen mit möglichster Verminderung aller unnötigen Handelsspesen und unter Ausdehnung des Betriebs auf möglichst viele Waren¬ gattungen in den Konsum zu bringen. Sie handeln deshalb hauptsächlich mit billigen Sachen, wie sie eben die weniger bemittelten Massen nur in Massen ver¬ brauchen. Billige Waren sind aber nicht immer Schund- und Ramschwaren, und auch in teuern Geschäften kaun man mit Schund und Rausch betrogen werden. Durch die vorwiegende Billigkeit der feilgehaltuen Gegenstände unterscheiden sich die Warenhäuser in der Regel von den großen Spezialgeschäften, die Waren der einen besondern Gattung in allen Preislagen feil halten, übrigens ohne dadurch an sich solider oder gemeinnütziger zu werden und die kleinern Konkurrenten der¬ selben Branche weniger zu bedrücken. Der ohne jedes Bedenken volkswirtschaftlich als berechtigt anzuerkennende kaufmännische Grundsatz: Großer Umsatz, kleiner Nutzen! — gilt in beiden Arten des Großbetriebs des Detailhandels, aber er muß natürlich ganz besonders gelten in den Warmhäusern, die vorwiegend billige Massenartikel führen. Sie können am allerwenigsten dem privatwirtschaftlich so ideal bequemen Prinzip: Kleiner Umsatz, großer Nutzen! huldigen. Um das schnelle Emporkommen der Warenhäuser für billige Gegenstände des Massenverbrauchs mit ihrem Riesenumsatz zu verstehn, muß man sich die eigen¬ tümliche Entwicklung der industriellen Produktion in Deutschland in den letzten beiden Jahrzehnten vergegenwärtigen. Die Leistungsfähigkeit unsrer Industrie ist in geradezu beispiellosem Maße gesteigert worden. Die Berufs- und Gewerbe- zähluug vou 1895 hat uns darüber die Augen geöffnet, und doch war 1895 das erste, bescheidne Anfangsjahr des sogenannten industriellen Aufschwungs. Das Gewerbe bringt jetzt Warcnmassen auf den Markt, wie man sie vor zwanzig Jahren für unmöglich gehalten hätte, und es kann sie trotz steigenden Arbeitslohns und hohen Unternehmergewinns sehr viel billiger abgeben als vor zwanzig Jahren. Dabei ist, wie die Statistik unwiderleglich lehrt, der Absatz in der Hauptsache doch "uf dem innern Markt gesucht und gefunden worden. Der Verbrauch von Fabrikaten 'se im deutsche» Volke ganz erstaunlich gewachsen. Der Übergang von der alten gemächlichen hauswirtschnftlichen Produktion zur technisch viel leistungsfähigern volkswirtschaftlichen oder gewerbsmäßigen, der sich neuerdings in rapiden Tempo vollzogen hat, erklärt das. Zwar reicht er mit seinen Anfängen weit zurück, aber früher machte sich die Veränderung nnr im Haushalt der obersten Hunderttausend geltend, in neuer Zeit hat sie auch in den Millionen der weniger Bemittelten um s'es gegriffen und ist dadurch thatsächlich zu einem besonders charakteristischen Merk- Mal für die Entwicklung unsers Wirtschaftslebens in der jüngsten Vergangenheit old Gegenwart geworden.' Es ist klar, daß diese Umwälzung in der Produktion auch im Handel eine große Veränderung bewirken mußte. Der Grundsatz „großer Umsatz, kleiner Nutzen" wurde dadurch erst recht zum Trumpf. Je mehr billige Gebrauchsgegenstände das Gewerbe erzeugte, und je mehr die weniger bemittelten Klassen sie kauften, um so dringender wurde bei diesen, den Konsumenten, das Verlangen, die Quote, um die der Handel den Preis erhöhte, hinabzndrücken, und um so mehr kam der Zwischen-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/357>, abgerufen am 01.07.2024.