Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.Militärische Randglossen zum Rurenkriege Krieges, die er mit den Worten beschloß: "Aber nicht ein einziger hegt den L.. 6/. "Wahrscheinlich wird es nicht lange mehr dauern, bis wir Dem Lr. ^. erscheinen die Gebietseinverleibungen, die die Buren nach Bitter beklagten sich die Blätter, daß die Buren dem Bajonett nicht stand In den ersten Dezembertagen standen den über den Oranjeflnß in die Militärische Randglossen zum Rurenkriege Krieges, die er mit den Worten beschloß: „Aber nicht ein einziger hegt den L.. 6/. „Wahrscheinlich wird es nicht lange mehr dauern, bis wir Dem Lr. ^. erscheinen die Gebietseinverleibungen, die die Buren nach Bitter beklagten sich die Blätter, daß die Buren dem Bajonett nicht stand In den ersten Dezembertagen standen den über den Oranjeflnß in die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0293" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/290704"/> <fw type="header" place="top"> Militärische Randglossen zum Rurenkriege</fw><lb/> <p xml:id="ID_1112" prev="#ID_1111"> Krieges, die er mit den Worten beschloß: „Aber nicht ein einziger hegt den<lb/> leisesten Zweifel darüber, wie der Ausgang des Krieges sein wird/' Ferner ist<lb/> das Blatt von Stolz darüber erfüllt, daß' die englischen Kolonnen jetzt an drei<lb/> Stellen vorrücken.</p><lb/> <p xml:id="ID_1113"> L.. 6/. „Wahrscheinlich wird es nicht lange mehr dauern, bis wir<lb/> von einer entscheidenden Vorbewegung (im Norden der Kapkolonie) hören."</p><lb/> <p xml:id="ID_1114"> Dem Lr. ^. erscheinen die Gebietseinverleibungen, die die Buren nach<lb/> Überschreitung der Südgrenze des Oranje-Freistaats aus wohlerwognen poli¬<lb/> tischen Gründen vornahmen, einfach „komisch," und er spricht verächtlich von<lb/> den „bis jetzt existierenden Grenzen" der Burenstaaten. Das soll heißen: Für<lb/> England giebt es solche Grenzen nicht mehr; die Frechheit der Buren, gegen<lb/> das britische Weltreich Krieg führen zu wollen, hat die auf den Landkarten<lb/> verzeichneten politischen Grenzen weggewischt, und ihr ganzes Land ist jetzt dem<lb/> Union Jack anheimgefallen!</p><lb/> <p xml:id="ID_1115"> Bitter beklagten sich die Blätter, daß die Buren dem Bajonett nicht stand<lb/> hielten: eine Großsprecherei, die mit der weitern Behauptung, daß die Buren<lb/> bei Belmont, Graspan usw. mit den: Bajonett aus ihrer Stellung geworfen<lb/> worden seien, einigermaßen in Widerspruch steht. Die Gelegenheit, ihr un-<lb/> bezwingliches Bajonett zu versuchen, sollte den Engländern bald geboten<lb/> werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1116" next="#ID_1117"> In den ersten Dezembertagen standen den über den Oranjeflnß in die<lb/> Kapkolonie eingebrochnen Buren nördlich von Sterkstrom der englische General<lb/> Gatacre mit 5000 bis 6000 Mann und nördlich von Nacmwport der General<lb/> French mit etwas geringerer Streitmacht gegenüber. Die Aufgabe der englischen<lb/> Generale war die Deckung der von Port Elisabeth, Port Alfred und East<lb/> London zum Ormijefluß führenden Eisenbahnen. Dank der völligen Verzettelung<lb/> der englischen Truppen auf - wie wir gleich sehen werden - drei so wett<lb/> auseinander liegenden Krieqsthcatern, daß nicht nur jede gegenseitige taktische<lb/> Unterstützung, sondern sogar jede Einheitlichkeit in den strategischen Maßnahmen<lb/> ausgeschlossen erschien, und dank dem gewaltigen Aufwand an Etappentruppen,<lb/> die um nicht weniger als drei Operationslimen zwar nach der politischen Karte<lb/> Südafrikas auf eignem Boden, in Wahrheit indes wie in Feindesland, für<lb/> die erforderliche Sicherung zu sorgen hatten, war keine der vordersten englischen<lb/> Abteilungen zu einem kräftigen Auftreten befähigt. Daheim aber Keß man sie<lb/> auf dem geduldigen Zeitungspapier vorrücken. Der cittzuschlagende Weg war<lb/> ja gegeben: Gatacre und French vereinigen sich, den Schienensträngen folgend,<lb/> auf dem Boden des Freistaats bei Springfontein; dann marschieren sie weiter<lb/> nach Norden und treffen in Bloemfontein mit Methuen zusammen, der. nachdem<lb/> er Kimberley entsetzt hat. nach Osten abgeschwenkt ist; alsbald reichen die drei<lb/> ^reinigten Divisionen durch die Drakensberge (sie!) dem General Butter. der<lb/> selbstverständlich inzwischen Ladysmith befreit hat, die Hand. Endlich em ge¬<lb/> meinsamer Vorstoß auf Pretoria, das nach siegreicher Niederkämpfung der<lb/> wemgen Bnrenhaufen. die es - von den Engländern an allen Ecken und</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0293]
Militärische Randglossen zum Rurenkriege
Krieges, die er mit den Worten beschloß: „Aber nicht ein einziger hegt den
leisesten Zweifel darüber, wie der Ausgang des Krieges sein wird/' Ferner ist
das Blatt von Stolz darüber erfüllt, daß' die englischen Kolonnen jetzt an drei
Stellen vorrücken.
L.. 6/. „Wahrscheinlich wird es nicht lange mehr dauern, bis wir
von einer entscheidenden Vorbewegung (im Norden der Kapkolonie) hören."
Dem Lr. ^. erscheinen die Gebietseinverleibungen, die die Buren nach
Überschreitung der Südgrenze des Oranje-Freistaats aus wohlerwognen poli¬
tischen Gründen vornahmen, einfach „komisch," und er spricht verächtlich von
den „bis jetzt existierenden Grenzen" der Burenstaaten. Das soll heißen: Für
England giebt es solche Grenzen nicht mehr; die Frechheit der Buren, gegen
das britische Weltreich Krieg führen zu wollen, hat die auf den Landkarten
verzeichneten politischen Grenzen weggewischt, und ihr ganzes Land ist jetzt dem
Union Jack anheimgefallen!
Bitter beklagten sich die Blätter, daß die Buren dem Bajonett nicht stand
hielten: eine Großsprecherei, die mit der weitern Behauptung, daß die Buren
bei Belmont, Graspan usw. mit den: Bajonett aus ihrer Stellung geworfen
worden seien, einigermaßen in Widerspruch steht. Die Gelegenheit, ihr un-
bezwingliches Bajonett zu versuchen, sollte den Engländern bald geboten
werden.
In den ersten Dezembertagen standen den über den Oranjeflnß in die
Kapkolonie eingebrochnen Buren nördlich von Sterkstrom der englische General
Gatacre mit 5000 bis 6000 Mann und nördlich von Nacmwport der General
French mit etwas geringerer Streitmacht gegenüber. Die Aufgabe der englischen
Generale war die Deckung der von Port Elisabeth, Port Alfred und East
London zum Ormijefluß führenden Eisenbahnen. Dank der völligen Verzettelung
der englischen Truppen auf - wie wir gleich sehen werden - drei so wett
auseinander liegenden Krieqsthcatern, daß nicht nur jede gegenseitige taktische
Unterstützung, sondern sogar jede Einheitlichkeit in den strategischen Maßnahmen
ausgeschlossen erschien, und dank dem gewaltigen Aufwand an Etappentruppen,
die um nicht weniger als drei Operationslimen zwar nach der politischen Karte
Südafrikas auf eignem Boden, in Wahrheit indes wie in Feindesland, für
die erforderliche Sicherung zu sorgen hatten, war keine der vordersten englischen
Abteilungen zu einem kräftigen Auftreten befähigt. Daheim aber Keß man sie
auf dem geduldigen Zeitungspapier vorrücken. Der cittzuschlagende Weg war
ja gegeben: Gatacre und French vereinigen sich, den Schienensträngen folgend,
auf dem Boden des Freistaats bei Springfontein; dann marschieren sie weiter
nach Norden und treffen in Bloemfontein mit Methuen zusammen, der. nachdem
er Kimberley entsetzt hat. nach Osten abgeschwenkt ist; alsbald reichen die drei
^reinigten Divisionen durch die Drakensberge (sie!) dem General Butter. der
selbstverständlich inzwischen Ladysmith befreit hat, die Hand. Endlich em ge¬
meinsamer Vorstoß auf Pretoria, das nach siegreicher Niederkämpfung der
wemgen Bnrenhaufen. die es - von den Engländern an allen Ecken und
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