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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Weiter führen und auch die "Geschichte des Klaviers" (ans der Feder Oskar
Fleischers) mit zahlreichen Abbildungen bringen wird, erwarten wir mit Spannung.

Einen Ausschnitt aus der Geschichte der Klaviermusik, die Geschichte der
Klaviersonnte, hat Otto Klauwell besonders behandelt und bis zur Gegenwart
verfolgt,") Die ältere Zeit stellt der Verfasser auf Grund nur geringen Materials
und darum teilweise von irreleitenden Standpunkt dar, in der neuern ist er ein
zuverlässiger und anregender Führer,

Mit einem originellen Beitrag hat der Spemannsche Verlag das gewöhnliche
Einerlei der Musiklitteratur durchbrochen. Es ist ein außerordentlich dicker Oktav¬
band, der sich Goldnes Buch der Musik nennt und aus allen Fächern dieser
Kunst das Wissenswerteste härtlich mitteilt. Man erfährt da, was ein musikalisches
Talent ist, wo es ausgebildet wird. Dann kommt eine Musikgeschichte in zwölf
Kapiteln, ein Künstlerlexikon, dann die gesamte Mnsiklehre von der Akustik bis zur
Formenlehre, Führer durch Konzert und Oper, durch Klavier-, Gesang-, Vivlin-
und Cellomusik, ein Abriß der Musikwissenschaft, ein Ratgeber für die Wahl eines
Mnsikerbernfs, für den Gebrauch vou Stimmgabeln, für das Verfahren bei Wid¬
mungen; zum Schluß noch ein zweites Lexikon. Unter allen encyklopädischen Ver¬
suchen, die seit alter Zeit in der Musikschriftstellerei unternommen worden sind, ist
das der bunteste und tollste, enthält aber manchen guten Beitrag; an erster Stelle
in der Musikgeschichte H. Niemanns und in den Analysen C. Reineckes. Dafür,
daß das goldne Buch ein geschäftlicher Erfolg größter Art wird, sorgt das zweite
Lexikon, "Endlich," wird mancher beim Aufschlagen ausrufen. Nachdem Naumann
für die Musikgeschichte, Jullieu für die Musikerbivgraphie seine Brauchbarkeit nach¬
gewiesen hatte, Herr Chamberlain damit sogar zum großen Mann geworden war,
mußte das System des Bilderbuchs doch auch aufs Lexikon übertragen werden --
das goldne Buch hat diesen notwendigen Schritt gethan und die Auszeichnung der
Abbildung so freigebig verteilt, daß von einer Ehre dabei nicht mehr die Rede sein
kann, eher wird mancher der Anfgenommnen still bei sich sprechen: "Mir thut es
in der Seele weh usw."

Kurz vor Jahresschluß sind auch die musikalischen Schriften von E. T. A.
Hoffmann in einem Neudruck, den H. v. Ende**) zusammengestellt hat, erschienen.
Dadurch wird wahrscheinlich zum erstenmal ein größerer Kreis mit den Rezensionen
bekannt, die Hoffmann für die Allgemeine Musikalische Zeitung Rochlitzens über
Veethovensche Werke geschrieben hat. Der Herausgeber meint, daß diese Be¬
sprechungen mustergiltig und für die heutige Kritik vorbildlich seien. Das gilt für
die Liebe, mit der sich der Gespenster-Hoffmann bemüht hat, Beethoven zu folgen;
für seine romantische Verschwommenheit danken wir.


Der Anfang des Jahrhunderts.

Der ganze Streit scheint uns auf dem
Übersehen des Unterschiedes zwischen Ordinal- und Kardinalzahlen und des Um-
standes, daß die Zeit eine Bewegung ist, die Jahreszahl nur ein Zeitpunkt, zu
beruhen. Das erste Jahr ist die Bewegung der Zeit durch i/z, ^ bis zum
Schlußpunkt des ersten Jahres, denn die Teile sind vor dem Ganzen in der Be¬
wegung; erst am Schluß des vierten Viertels kann man die 1 setzen; es "schlägt
Eins," den Schlußpunkt des ersten Jahres. Ans dem Zifferblatt der Uhr steht
die Eins am Schluß der ersten Stunde, der Meilenstein 1 steht am Ende der
durchmessenen ersten Meile. Nun folgt das Jahr 1^, 1^, 1"/.^, also das Jahr
der Zahl l, bis zur Zahl 2, als zweites Jahr; geschrieben müssen wir es uns
aber 1 ^, -j- V2. Vt' ^ ^) denken; wir sagen: Denken! Denn ge¬
schrieben ist es nicht worden. In dem Augenblick, wo wir anfangen konnten,




H. v. Ende, Köln,
") H, v, Ende, Köln, --
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Weiter führen und auch die „Geschichte des Klaviers" (ans der Feder Oskar
Fleischers) mit zahlreichen Abbildungen bringen wird, erwarten wir mit Spannung.

Einen Ausschnitt aus der Geschichte der Klaviermusik, die Geschichte der
Klaviersonnte, hat Otto Klauwell besonders behandelt und bis zur Gegenwart
verfolgt,") Die ältere Zeit stellt der Verfasser auf Grund nur geringen Materials
und darum teilweise von irreleitenden Standpunkt dar, in der neuern ist er ein
zuverlässiger und anregender Führer,

Mit einem originellen Beitrag hat der Spemannsche Verlag das gewöhnliche
Einerlei der Musiklitteratur durchbrochen. Es ist ein außerordentlich dicker Oktav¬
band, der sich Goldnes Buch der Musik nennt und aus allen Fächern dieser
Kunst das Wissenswerteste härtlich mitteilt. Man erfährt da, was ein musikalisches
Talent ist, wo es ausgebildet wird. Dann kommt eine Musikgeschichte in zwölf
Kapiteln, ein Künstlerlexikon, dann die gesamte Mnsiklehre von der Akustik bis zur
Formenlehre, Führer durch Konzert und Oper, durch Klavier-, Gesang-, Vivlin-
und Cellomusik, ein Abriß der Musikwissenschaft, ein Ratgeber für die Wahl eines
Mnsikerbernfs, für den Gebrauch vou Stimmgabeln, für das Verfahren bei Wid¬
mungen; zum Schluß noch ein zweites Lexikon. Unter allen encyklopädischen Ver¬
suchen, die seit alter Zeit in der Musikschriftstellerei unternommen worden sind, ist
das der bunteste und tollste, enthält aber manchen guten Beitrag; an erster Stelle
in der Musikgeschichte H. Niemanns und in den Analysen C. Reineckes. Dafür,
daß das goldne Buch ein geschäftlicher Erfolg größter Art wird, sorgt das zweite
Lexikon, „Endlich," wird mancher beim Aufschlagen ausrufen. Nachdem Naumann
für die Musikgeschichte, Jullieu für die Musikerbivgraphie seine Brauchbarkeit nach¬
gewiesen hatte, Herr Chamberlain damit sogar zum großen Mann geworden war,
mußte das System des Bilderbuchs doch auch aufs Lexikon übertragen werden —
das goldne Buch hat diesen notwendigen Schritt gethan und die Auszeichnung der
Abbildung so freigebig verteilt, daß von einer Ehre dabei nicht mehr die Rede sein
kann, eher wird mancher der Anfgenommnen still bei sich sprechen: „Mir thut es
in der Seele weh usw."

Kurz vor Jahresschluß sind auch die musikalischen Schriften von E. T. A.
Hoffmann in einem Neudruck, den H. v. Ende**) zusammengestellt hat, erschienen.
Dadurch wird wahrscheinlich zum erstenmal ein größerer Kreis mit den Rezensionen
bekannt, die Hoffmann für die Allgemeine Musikalische Zeitung Rochlitzens über
Veethovensche Werke geschrieben hat. Der Herausgeber meint, daß diese Be¬
sprechungen mustergiltig und für die heutige Kritik vorbildlich seien. Das gilt für
die Liebe, mit der sich der Gespenster-Hoffmann bemüht hat, Beethoven zu folgen;
für seine romantische Verschwommenheit danken wir.


Der Anfang des Jahrhunderts.

Der ganze Streit scheint uns auf dem
Übersehen des Unterschiedes zwischen Ordinal- und Kardinalzahlen und des Um-
standes, daß die Zeit eine Bewegung ist, die Jahreszahl nur ein Zeitpunkt, zu
beruhen. Das erste Jahr ist die Bewegung der Zeit durch i/z, ^ bis zum
Schlußpunkt des ersten Jahres, denn die Teile sind vor dem Ganzen in der Be¬
wegung; erst am Schluß des vierten Viertels kann man die 1 setzen; es „schlägt
Eins," den Schlußpunkt des ersten Jahres. Ans dem Zifferblatt der Uhr steht
die Eins am Schluß der ersten Stunde, der Meilenstein 1 steht am Ende der
durchmessenen ersten Meile. Nun folgt das Jahr 1^, 1^, 1»/.^, also das Jahr
der Zahl l, bis zur Zahl 2, als zweites Jahr; geschrieben müssen wir es uns
aber 1 ^, -j- V2. Vt' ^ ^) denken; wir sagen: Denken! Denn ge¬
schrieben ist es nicht worden. In dem Augenblick, wo wir anfangen konnten,




H. v. Ende, Köln,
») H, v, Ende, Köln, —
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[0063] Maßgebliches und Unmaßgebliches Weiter führen und auch die „Geschichte des Klaviers" (ans der Feder Oskar Fleischers) mit zahlreichen Abbildungen bringen wird, erwarten wir mit Spannung. Einen Ausschnitt aus der Geschichte der Klaviermusik, die Geschichte der Klaviersonnte, hat Otto Klauwell besonders behandelt und bis zur Gegenwart verfolgt,") Die ältere Zeit stellt der Verfasser auf Grund nur geringen Materials und darum teilweise von irreleitenden Standpunkt dar, in der neuern ist er ein zuverlässiger und anregender Führer, Mit einem originellen Beitrag hat der Spemannsche Verlag das gewöhnliche Einerlei der Musiklitteratur durchbrochen. Es ist ein außerordentlich dicker Oktav¬ band, der sich Goldnes Buch der Musik nennt und aus allen Fächern dieser Kunst das Wissenswerteste härtlich mitteilt. Man erfährt da, was ein musikalisches Talent ist, wo es ausgebildet wird. Dann kommt eine Musikgeschichte in zwölf Kapiteln, ein Künstlerlexikon, dann die gesamte Mnsiklehre von der Akustik bis zur Formenlehre, Führer durch Konzert und Oper, durch Klavier-, Gesang-, Vivlin- und Cellomusik, ein Abriß der Musikwissenschaft, ein Ratgeber für die Wahl eines Mnsikerbernfs, für den Gebrauch vou Stimmgabeln, für das Verfahren bei Wid¬ mungen; zum Schluß noch ein zweites Lexikon. Unter allen encyklopädischen Ver¬ suchen, die seit alter Zeit in der Musikschriftstellerei unternommen worden sind, ist das der bunteste und tollste, enthält aber manchen guten Beitrag; an erster Stelle in der Musikgeschichte H. Niemanns und in den Analysen C. Reineckes. Dafür, daß das goldne Buch ein geschäftlicher Erfolg größter Art wird, sorgt das zweite Lexikon, „Endlich," wird mancher beim Aufschlagen ausrufen. Nachdem Naumann für die Musikgeschichte, Jullieu für die Musikerbivgraphie seine Brauchbarkeit nach¬ gewiesen hatte, Herr Chamberlain damit sogar zum großen Mann geworden war, mußte das System des Bilderbuchs doch auch aufs Lexikon übertragen werden — das goldne Buch hat diesen notwendigen Schritt gethan und die Auszeichnung der Abbildung so freigebig verteilt, daß von einer Ehre dabei nicht mehr die Rede sein kann, eher wird mancher der Anfgenommnen still bei sich sprechen: „Mir thut es in der Seele weh usw." Kurz vor Jahresschluß sind auch die musikalischen Schriften von E. T. A. Hoffmann in einem Neudruck, den H. v. Ende**) zusammengestellt hat, erschienen. Dadurch wird wahrscheinlich zum erstenmal ein größerer Kreis mit den Rezensionen bekannt, die Hoffmann für die Allgemeine Musikalische Zeitung Rochlitzens über Veethovensche Werke geschrieben hat. Der Herausgeber meint, daß diese Be¬ sprechungen mustergiltig und für die heutige Kritik vorbildlich seien. Das gilt für die Liebe, mit der sich der Gespenster-Hoffmann bemüht hat, Beethoven zu folgen; für seine romantische Verschwommenheit danken wir. Der Anfang des Jahrhunderts. Der ganze Streit scheint uns auf dem Übersehen des Unterschiedes zwischen Ordinal- und Kardinalzahlen und des Um- standes, daß die Zeit eine Bewegung ist, die Jahreszahl nur ein Zeitpunkt, zu beruhen. Das erste Jahr ist die Bewegung der Zeit durch i/z, ^ bis zum Schlußpunkt des ersten Jahres, denn die Teile sind vor dem Ganzen in der Be¬ wegung; erst am Schluß des vierten Viertels kann man die 1 setzen; es „schlägt Eins," den Schlußpunkt des ersten Jahres. Ans dem Zifferblatt der Uhr steht die Eins am Schluß der ersten Stunde, der Meilenstein 1 steht am Ende der durchmessenen ersten Meile. Nun folgt das Jahr 1^, 1^, 1»/.^, also das Jahr der Zahl l, bis zur Zahl 2, als zweites Jahr; geschrieben müssen wir es uns aber 1 ^, -j- V2. Vt' ^ ^) denken; wir sagen: Denken! Denn ge¬ schrieben ist es nicht worden. In dem Augenblick, wo wir anfangen konnten, H. v. Ende, Köln, ») H, v, Ende, Köln, —

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/63>, abgerufen am 04.07.2024.