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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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ihre Stärke besser zu erkennen, ihren Zusammenhalt zu lockern, ihnen Aufenthalt
zu bereiten, indem man sie zur Entwicklung zwingt oder aus der Marschrichtung
ablenkt usw. Die Verteidigung strebt an, Örtlichkeiten bis zum Eintreffen der
eignen Truppen festzuhalten, bei Bewegungen nach rückwärts den Feind auszuhalten,
ihn zur Entwicklung zu zwingen, wodurch er Zeit verliert, zurückgehende eigne
.Kavallerie an Engen aufzunehmen oder die eignen Unterkunftsvrte zu verteidigen usw.
Endlich haben alle Kavallerieabteilungen, wenn im Gefecht die Entscheidung naht,
was meist durch Erlöschen des Feuergefechts erkennbar sein wird, von selbst vor¬
wärts zu eilen; jeder Führer ist persönlich dafür verantwortlich, daß alles nach den
Umständen Mögliche von ihm angeordnet wird, um den Verbleib des abziehenden
Feindes festzustellen n"d ihn an der Klinge zu behalten. Auch gilt am Schlüsse
der alte Friderieicmische Grundsatz, daß sich die Kavallerie niemals angreifen läßt,
sondern immer zuerst angreift.

In ganz besondern: Maß? interessiert uns das neue Exerzierreglement der
Feldartillerie, zumal da es in innigen Beziehungen zu der Neuformierung steht,
die mit dem 1. Oktober in Kraft getreten ist. Sie weist jeder Infanterie¬
division eine Feldartilleriebrigade mit zwei Regimentern je zu sechs Batterien in
zwei Abteilungen zu. Die Brigaden führen die Nummern der entsprechenden
Division. Ausnahmen hiervon machen zunächst noch die 37. und 39. Division
beim I. und XIV. Armeekorps, die nur je ein Regiment haben. Besonders er¬
wähnenswert ist die Formierung einer Haubitz- (Steilfeuergeschütz-) Abteilung bei
jedem Armeekorps, während die übrigen Abteilungen mit Feldkanonen (Flachbahn¬
geschützen) ausgerüstet sind. Mit dieser Neueinteilung ist die bisherige Einrichtung
der sogenannten Korpsartillerie weggefallen und damit eine alte Streitfrage beendet
worden. Die einen fanden in der Korpsartillerie das Mittel, das den komman¬
dierender General eines Armeekorps befähigte, den Kampf nach seinem Willen zu
beherrschen, und sahen in dem gesicherten Bestand von vierzig dis fünfzig reser¬
vierten Geschützen eine große Gewähr für den Sieg. Die Gegner empfanden
namentlich im Bewegungskriege die Zuteilung der Korpsartillerie zu einer Division
wie eine Last, die wegfällt, wenn sie gleichmäßig auf die Divisionen verteilt wird.
Durch die jetzige Einteilung sind die Divisionen zu größerer Selbständigkeit gelaugt,
zumal da es künftighin zu der Aufgabe der Artillerie gehören wird, schon in den
Marschordnungen den Schwerpunkt ihrer Feuermacht mehr nach vorn zu verlegen,
um schon beim beginnenden Kampf die Bahn zum Siege zu brechen.

Die Artillerie ist überhaupt die Waffe, die auf taktischen Gebiete in den letzten
Jahren die größten Fortschritte aufzuweisen hat. In den allgemeinen Grundsätzen
für das Gefecht wird scharf betont, daß der Artilleriekommandeur genau nach den
Absichten der Gesamtführung zu handeln habe, und zwar nicht sowohl bei der Ein¬
nahme der ersten Gefechtsstelluug, als auch beim Stellungswechsel, bei der Be¬
gleitung des Jnfanterieangriffs auf die nahen Entfernungen, bei der Verteidigung
zur Feuereröffnung und zum notwendigen Zurückziehn der Batterien. Nicht minder
aber wird die Forderung selbstthätigen Eingreifens gestellt, z. B. bei der Ver¬
folgung und dem Mißlingen des Jnfanterieangriffs. Also neben dem Handeln
auf Befehl auch Selbstentschlnß! Neben der Pollen Hingebung an die Absichten
der höhern Führung muß der Artilleriekommandeur den richtigen Augenblick zum
Eingreifen in einen sich neu entwickelnden Gefechtsakt wahrnehmen; so wird er am
besten "den Absichten des Truppenführers entgegen- und zuvorkommen." Mit
andern Worten: der Truppenführer befiehlt nur das, worauf er bestimmten Wert
legt, und überläßt das Übrige der Initiative der Artillerie. Die Gesamtführung
darf sich nicht in Einzelheiten verlieren, da ihr sonst der Blick fürs Ganze verloren
geht. Sie muß voraussetzen, daß die Artillerie am richtigen Orte steht und mit


ihre Stärke besser zu erkennen, ihren Zusammenhalt zu lockern, ihnen Aufenthalt
zu bereiten, indem man sie zur Entwicklung zwingt oder aus der Marschrichtung
ablenkt usw. Die Verteidigung strebt an, Örtlichkeiten bis zum Eintreffen der
eignen Truppen festzuhalten, bei Bewegungen nach rückwärts den Feind auszuhalten,
ihn zur Entwicklung zu zwingen, wodurch er Zeit verliert, zurückgehende eigne
.Kavallerie an Engen aufzunehmen oder die eignen Unterkunftsvrte zu verteidigen usw.
Endlich haben alle Kavallerieabteilungen, wenn im Gefecht die Entscheidung naht,
was meist durch Erlöschen des Feuergefechts erkennbar sein wird, von selbst vor¬
wärts zu eilen; jeder Führer ist persönlich dafür verantwortlich, daß alles nach den
Umständen Mögliche von ihm angeordnet wird, um den Verbleib des abziehenden
Feindes festzustellen n»d ihn an der Klinge zu behalten. Auch gilt am Schlüsse
der alte Friderieicmische Grundsatz, daß sich die Kavallerie niemals angreifen läßt,
sondern immer zuerst angreift.

In ganz besondern: Maß? interessiert uns das neue Exerzierreglement der
Feldartillerie, zumal da es in innigen Beziehungen zu der Neuformierung steht,
die mit dem 1. Oktober in Kraft getreten ist. Sie weist jeder Infanterie¬
division eine Feldartilleriebrigade mit zwei Regimentern je zu sechs Batterien in
zwei Abteilungen zu. Die Brigaden führen die Nummern der entsprechenden
Division. Ausnahmen hiervon machen zunächst noch die 37. und 39. Division
beim I. und XIV. Armeekorps, die nur je ein Regiment haben. Besonders er¬
wähnenswert ist die Formierung einer Haubitz- (Steilfeuergeschütz-) Abteilung bei
jedem Armeekorps, während die übrigen Abteilungen mit Feldkanonen (Flachbahn¬
geschützen) ausgerüstet sind. Mit dieser Neueinteilung ist die bisherige Einrichtung
der sogenannten Korpsartillerie weggefallen und damit eine alte Streitfrage beendet
worden. Die einen fanden in der Korpsartillerie das Mittel, das den komman¬
dierender General eines Armeekorps befähigte, den Kampf nach seinem Willen zu
beherrschen, und sahen in dem gesicherten Bestand von vierzig dis fünfzig reser¬
vierten Geschützen eine große Gewähr für den Sieg. Die Gegner empfanden
namentlich im Bewegungskriege die Zuteilung der Korpsartillerie zu einer Division
wie eine Last, die wegfällt, wenn sie gleichmäßig auf die Divisionen verteilt wird.
Durch die jetzige Einteilung sind die Divisionen zu größerer Selbständigkeit gelaugt,
zumal da es künftighin zu der Aufgabe der Artillerie gehören wird, schon in den
Marschordnungen den Schwerpunkt ihrer Feuermacht mehr nach vorn zu verlegen,
um schon beim beginnenden Kampf die Bahn zum Siege zu brechen.

Die Artillerie ist überhaupt die Waffe, die auf taktischen Gebiete in den letzten
Jahren die größten Fortschritte aufzuweisen hat. In den allgemeinen Grundsätzen
für das Gefecht wird scharf betont, daß der Artilleriekommandeur genau nach den
Absichten der Gesamtführung zu handeln habe, und zwar nicht sowohl bei der Ein¬
nahme der ersten Gefechtsstelluug, als auch beim Stellungswechsel, bei der Be¬
gleitung des Jnfanterieangriffs auf die nahen Entfernungen, bei der Verteidigung
zur Feuereröffnung und zum notwendigen Zurückziehn der Batterien. Nicht minder
aber wird die Forderung selbstthätigen Eingreifens gestellt, z. B. bei der Ver¬
folgung und dem Mißlingen des Jnfanterieangriffs. Also neben dem Handeln
auf Befehl auch Selbstentschlnß! Neben der Pollen Hingebung an die Absichten
der höhern Führung muß der Artilleriekommandeur den richtigen Augenblick zum
Eingreifen in einen sich neu entwickelnden Gefechtsakt wahrnehmen; so wird er am
besten „den Absichten des Truppenführers entgegen- und zuvorkommen." Mit
andern Worten: der Truppenführer befiehlt nur das, worauf er bestimmten Wert
legt, und überläßt das Übrige der Initiative der Artillerie. Die Gesamtführung
darf sich nicht in Einzelheiten verlieren, da ihr sonst der Blick fürs Ganze verloren
geht. Sie muß voraussetzen, daß die Artillerie am richtigen Orte steht und mit


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/520>, abgerufen am 30.06.2024.