Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.Zur Auswandrung nach Brasilien kehrspnnkten haben, Hermann Meyer und Genossen haben ein Areal von In neuster Zeit hat ferner eine deutsche Gesellschaft unter der Führung Schließlich sei jedem deutscheu Auswandrer empfohlen, sofort nach seiner "Führer für Auswandrer nach Brasilien" von A. Papstein. Deutscher Kolonialverlag/
Berlin >V 10. Preis 1 Mark. Zur Auswandrung nach Brasilien kehrspnnkten haben, Hermann Meyer und Genossen haben ein Areal von In neuster Zeit hat ferner eine deutsche Gesellschaft unter der Führung Schließlich sei jedem deutscheu Auswandrer empfohlen, sofort nach seiner „Führer für Auswandrer nach Brasilien" von A. Papstein. Deutscher Kolonialverlag/
Berlin >V 10. Preis 1 Mark. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0498" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/233050"/> <fw type="header" place="top"> Zur Auswandrung nach Brasilien</fw><lb/> <p xml:id="ID_1627" prev="#ID_1626"> kehrspnnkten haben, Hermann Meyer und Genossen haben ein Areal von<lb/> etwa fünfzig Quadratkilometern erworben; sie beabsichtigen vorzugsweise<lb/> Württemberger anzusiedeln und haben auch ihrer ersten Kolonie den Namen<lb/> „Nenwürttemberg" gegeben. Mittellosen Ansiedlern wird ein längeres Ziel zur<lb/> Bezahlung des Kolonialloses bewilligt, auch will die Gesellschaft, sobald vierzig<lb/> Familien angesiedelt sind, für die Erbauung eines Schulhauses lind später einer<lb/> Kirche Sorge tragen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1628"> In neuster Zeit hat ferner eine deutsche Gesellschaft unter der Führung<lb/> des l)r. Hannacher in Berlin die Schülersche Eisenbahn und die damit ver-<lb/> bundne Kolonisationskonzession in Rio Grande do Sui erworben. Die pro¬<lb/> jektierte Eisenbahnlinie durchschneidet den nördlichen, sehr fruchtbaren Teil deö<lb/> Staats Rio Grande do Suk und eröffnet Tausenden von Answcindreru Ge¬<lb/> legenheit, sich mit ihren Familien ein eignes Heim zu gründen. Einem Aus-<lb/> wandrungslustigeu zu empfehlen, sich nach diesem oder jenem Staate Süd¬<lb/> brasiliens zu wenden, ist durchaus nicht ratsam; dem einen glückt es hier, dem<lb/> andern dort besser; das mehr oder weniger schnelle Fortkommen des Kolonisten<lb/> hängt von seinem Fleiß, seiner Ausdauer und Sparsamkeit ub. Wer aus¬<lb/> wandern will, lasse sich deshalb von den verschiednen dentschen Kolvnisations-<lb/> gesellschaften für Brasilien die Ausiedluugsbedingungen schicke», prüfe und er¬<lb/> wäge mit seinen Freunden oder unterrichteten Männern und wähle sodann —<lb/> selbst. Auch ist es den Personen, die nach Südbrasilien auswandern und sich<lb/> dort als Kolonisten ansiedeln wollen, sehr zu raten, sich schon in der Heimat,<lb/> soweit es möglich ist, über den landlvirtschaftlichen Betrieb in Brasilien zu<lb/> informieren, °"') um spätern Ettttäuschungeu vorzubeugen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1629"> Schließlich sei jedem deutscheu Auswandrer empfohlen, sofort nach seiner<lb/> Ankunft in Brasilien sich und seine Familienangehörigen in die Matrikel deö<lb/> deutschen .Konsulats eintragen zu lassen; es ist das für die zukünftige um<lb/> gestörte Entwicklung des deutschen Kolonisten von der höchsten Wichtigkeit. I»<lb/> jedem Hafenorte Brasiliens, wo überseeische Schiffe anlegen, findet man ein<lb/> deutsches Konsulat.</p><lb/> <note xml:id="FID_75" place="foot"> „Führer für Auswandrer nach Brasilien" von A. Papstein. Deutscher Kolonialverlag/<lb/> Berlin >V 10. Preis 1 Mark.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0498]
Zur Auswandrung nach Brasilien
kehrspnnkten haben, Hermann Meyer und Genossen haben ein Areal von
etwa fünfzig Quadratkilometern erworben; sie beabsichtigen vorzugsweise
Württemberger anzusiedeln und haben auch ihrer ersten Kolonie den Namen
„Nenwürttemberg" gegeben. Mittellosen Ansiedlern wird ein längeres Ziel zur
Bezahlung des Kolonialloses bewilligt, auch will die Gesellschaft, sobald vierzig
Familien angesiedelt sind, für die Erbauung eines Schulhauses lind später einer
Kirche Sorge tragen.
In neuster Zeit hat ferner eine deutsche Gesellschaft unter der Führung
des l)r. Hannacher in Berlin die Schülersche Eisenbahn und die damit ver-
bundne Kolonisationskonzession in Rio Grande do Sui erworben. Die pro¬
jektierte Eisenbahnlinie durchschneidet den nördlichen, sehr fruchtbaren Teil deö
Staats Rio Grande do Suk und eröffnet Tausenden von Answcindreru Ge¬
legenheit, sich mit ihren Familien ein eignes Heim zu gründen. Einem Aus-
wandrungslustigeu zu empfehlen, sich nach diesem oder jenem Staate Süd¬
brasiliens zu wenden, ist durchaus nicht ratsam; dem einen glückt es hier, dem
andern dort besser; das mehr oder weniger schnelle Fortkommen des Kolonisten
hängt von seinem Fleiß, seiner Ausdauer und Sparsamkeit ub. Wer aus¬
wandern will, lasse sich deshalb von den verschiednen dentschen Kolvnisations-
gesellschaften für Brasilien die Ausiedluugsbedingungen schicke», prüfe und er¬
wäge mit seinen Freunden oder unterrichteten Männern und wähle sodann —
selbst. Auch ist es den Personen, die nach Südbrasilien auswandern und sich
dort als Kolonisten ansiedeln wollen, sehr zu raten, sich schon in der Heimat,
soweit es möglich ist, über den landlvirtschaftlichen Betrieb in Brasilien zu
informieren, °"') um spätern Ettttäuschungeu vorzubeugen.
Schließlich sei jedem deutscheu Auswandrer empfohlen, sofort nach seiner
Ankunft in Brasilien sich und seine Familienangehörigen in die Matrikel deö
deutschen .Konsulats eintragen zu lassen; es ist das für die zukünftige um
gestörte Entwicklung des deutschen Kolonisten von der höchsten Wichtigkeit. I»
jedem Hafenorte Brasiliens, wo überseeische Schiffe anlegen, findet man ein
deutsches Konsulat.
„Führer für Auswandrer nach Brasilien" von A. Papstein. Deutscher Kolonialverlag/
Berlin >V 10. Preis 1 Mark.
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